Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

auch Suppliqven und Klag-Libellen.
sechshundert Rthlr. nicht bezahlen könnte/ es wäre
dann/ daß ich ihm gewisse Termine setzte/ und eini-
gen Nachlaß gönnete/ als habe ich mich endlich bewe-
gen lassen/ und dahin durch diese meine eigenhändige
Schrifft erkläret/ daß/ wann gedachter Mäurer
mir jetzt zweyhundert Rthlr. baar/ und bevorstehende
Ostern noch 200. Rthlr. erlegen würde/ ich als-
dann allen fernern Anspruch an ihn/ wie auch die allbe-
reit intendirte Rechts-Klage und leichtlich zu erhal-
tende execution wolte schwinden lassen/ hingegen die
von ihm in Händen habende obligation annulliren
und wieder ausliefern. Jm Fall aber/ daß er mit Be-
zahlung der jetzt und auf künfftige Ostern verabredeten
Terminen, jeden von 200. Rthlr. säumig seyn solte/
solte ihm diese Transaction nicht zu statten kommen/
vielweniger ich länger an dieselbe gebunden seyn/ son-
dern mir mein Recht und gantze Forderung an ihn/
gerichtlich oder auf andere Weise zu suchen/ vorbehal-
ten bleiben. Urkündlich ist diese Transaction in du-
plo
verfertiget/ und von uns beyden eigenhändig un-
terschrieben. Und weil jetzt eben auch die Bezahlung
der 200. Rthlr. geschieht/ daß ich Friederich Reinholtz
solche wohl empfangen/ von mir bescheiniget worden.

Ulm/ den 30. Aug. Ao. 1716.
XVIII. Transaction oder gütlicher
Vergleich.

Welchen ein/ um Schulden einzufodern/
von seinem Herrn ausgesandter Diener/ mit einem sei-
nes Herrn Debitoren/ jedoch unter dem Bedinge/
in so fern es sein Herr oder Principal für genehm
halten würde/ geschlossen.

Zu
N n 5

auch Suppliqven und Klag-Libellen.
ſechshundert Rthlr. nicht bezahlen koͤnnte/ es waͤre
dann/ daß ich ihm gewiſſe Termine ſetzte/ und eini-
gen Nachlaß goͤnnete/ als habe ich mich endlich bewe-
gen laſſen/ und dahin durch dieſe meine eigenhaͤndige
Schrifft erklaͤret/ daß/ wann gedachter Maͤurer
mir jetzt zweyhundert Rthlr. baar/ und bevorſtehende
Oſtern noch 200. Rthlr. erlegen wuͤrde/ ich als-
dann allen fernern Anſpruch an ihn/ wie auch die allbe-
reit intendirte Rechts-Klage und leichtlich zu erhal-
tende execution wolte ſchwinden laſſen/ hingegen die
von ihm in Haͤnden habende obligation annulliren
und wieder ausliefern. Jm Fall aber/ daß er mit Be-
zahlung der jetzt und auf kuͤnfftige Oſtern verabredeten
Terminen, jeden von 200. Rthlr. ſaͤumig ſeyn ſolte/
ſolte ihm dieſe Transaction nicht zu ſtatten kommen/
vielweniger ich laͤnger an dieſelbe gebunden ſeyn/ ſon-
dern mir mein Recht und gantze Forderung an ihn/
gerichtlich oder auf andere Weiſe zu ſuchen/ vorbehal-
ten bleiben. Urkuͤndlich iſt dieſe Transaction in du-
plo
verfertiget/ und von uns beyden eigenhaͤndig un-
terſchrieben. Und weil jetzt eben auch die Bezahlung
der 200. Rthlr. geſchieht/ daß ich Friederich Reinholtz
ſolche wohl empfangen/ von mir beſcheiniget worden.

Ulm/ den 30. Aug. Ao. 1716.
XVIII. Transaction oder guͤtlicher
Vergleich.

Welchen ein/ um Schulden einzufodern/
von ſeinem Herrn ausgeſandter Diener/ mit einem ſei-
nes Herrn Debitoren/ jedoch unter dem Bedinge/
in ſo fern es ſein Herr oder Principal fuͤr genehm
halten wuͤrde/ geſchloſſen.

Zu
N n 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0589" n="569"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">auch</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Suppliqven</hi></hi><hi rendition="#b">und Klag-</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Libellen.</hi></hi></fw><lb/>
&#x017F;echshundert Rthlr. nicht bezahlen ko&#x0364;nnte/ es wa&#x0364;re<lb/>
dann/ daß ich ihm gewi&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Termine</hi> &#x017F;etzte/ und eini-<lb/>
gen Nachlaß go&#x0364;nnete/ als habe ich mich endlich bewe-<lb/>
gen la&#x017F;&#x017F;en/ und dahin durch die&#x017F;e meine eigenha&#x0364;ndige<lb/>
Schrifft erkla&#x0364;ret/ daß/ wann gedachter Ma&#x0364;urer<lb/>
mir jetzt zweyhundert Rthlr. baar/ und bevor&#x017F;tehende<lb/>
O&#x017F;tern noch 200. Rthlr. erlegen wu&#x0364;rde/ ich als-<lb/>
dann allen fernern An&#x017F;pruch an ihn/ wie auch die allbe-<lb/>
reit <hi rendition="#aq">intendir</hi>te Rechts-Klage und leichtlich zu erhal-<lb/>
tende <hi rendition="#aq">execution</hi> wolte &#x017F;chwinden la&#x017F;&#x017F;en/ hingegen die<lb/>
von ihm in Ha&#x0364;nden habende <hi rendition="#aq">obligation annulli</hi>ren<lb/>
und wieder ausliefern. Jm Fall aber/ daß er mit Be-<lb/>
zahlung der jetzt und auf ku&#x0364;nfftige O&#x017F;tern verabredeten<lb/><hi rendition="#aq">Terminen,</hi> jeden von 200. Rthlr. &#x017F;a&#x0364;umig &#x017F;eyn &#x017F;olte/<lb/>
&#x017F;olte ihm die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Transaction</hi> nicht zu &#x017F;tatten kommen/<lb/>
vielweniger ich la&#x0364;nger an die&#x017F;elbe gebunden &#x017F;eyn/ &#x017F;on-<lb/>
dern mir mein Recht und gantze Forderung an ihn/<lb/>
gerichtlich oder auf andere Wei&#x017F;e zu &#x017F;uchen/ vorbehal-<lb/>
ten bleiben. Urku&#x0364;ndlich i&#x017F;t die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Transaction</hi> in <hi rendition="#aq">du-<lb/>
plo</hi> verfertiget/ und von uns beyden eigenha&#x0364;ndig un-<lb/>
ter&#x017F;chrieben. Und weil jetzt eben auch die Bezahlung<lb/>
der 200. Rthlr. ge&#x017F;chieht/ daß ich Friederich Reinholtz<lb/>
&#x017F;olche wohl empfangen/ von mir be&#x017F;cheiniget worden.</p><lb/>
              <closer>
                <salute>Ulm/ den 30. <hi rendition="#aq">Aug. Ao.</hi> 1716.</salute>
              </closer>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XVIII. Transaction</hi> oder gu&#x0364;tlicher<lb/>
Vergleich.</hi> </head><lb/>
              <argument>
                <p><hi rendition="#fr">Welchen ein/ um Schulden einzufodern/</hi><lb/>
von &#x017F;einem Herrn ausge&#x017F;andter Diener/ mit einem &#x017F;ei-<lb/>
nes Herrn <hi rendition="#aq">Debito</hi>ren/ jedoch unter dem Bedinge/<lb/><hi rendition="#c">in &#x017F;o fern es &#x017F;ein Herr oder <hi rendition="#aq">Principal</hi> fu&#x0364;r genehm<lb/>
halten wu&#x0364;rde/ ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.</hi></p>
              </argument><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">N n 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Zu</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[569/0589] auch Suppliqven und Klag-Libellen. ſechshundert Rthlr. nicht bezahlen koͤnnte/ es waͤre dann/ daß ich ihm gewiſſe Termine ſetzte/ und eini- gen Nachlaß goͤnnete/ als habe ich mich endlich bewe- gen laſſen/ und dahin durch dieſe meine eigenhaͤndige Schrifft erklaͤret/ daß/ wann gedachter Maͤurer mir jetzt zweyhundert Rthlr. baar/ und bevorſtehende Oſtern noch 200. Rthlr. erlegen wuͤrde/ ich als- dann allen fernern Anſpruch an ihn/ wie auch die allbe- reit intendirte Rechts-Klage und leichtlich zu erhal- tende execution wolte ſchwinden laſſen/ hingegen die von ihm in Haͤnden habende obligation annulliren und wieder ausliefern. Jm Fall aber/ daß er mit Be- zahlung der jetzt und auf kuͤnfftige Oſtern verabredeten Terminen, jeden von 200. Rthlr. ſaͤumig ſeyn ſolte/ ſolte ihm dieſe Transaction nicht zu ſtatten kommen/ vielweniger ich laͤnger an dieſelbe gebunden ſeyn/ ſon- dern mir mein Recht und gantze Forderung an ihn/ gerichtlich oder auf andere Weiſe zu ſuchen/ vorbehal- ten bleiben. Urkuͤndlich iſt dieſe Transaction in du- plo verfertiget/ und von uns beyden eigenhaͤndig un- terſchrieben. Und weil jetzt eben auch die Bezahlung der 200. Rthlr. geſchieht/ daß ich Friederich Reinholtz ſolche wohl empfangen/ von mir beſcheiniget worden. Ulm/ den 30. Aug. Ao. 1716. XVIII. Transaction oder guͤtlicher Vergleich. Welchen ein/ um Schulden einzufodern/ von ſeinem Herrn ausgeſandter Diener/ mit einem ſei- nes Herrn Debitoren/ jedoch unter dem Bedinge/ in ſo fern es ſein Herr oder Principal fuͤr genehm halten wuͤrde/ geſchloſſen. Zu N n 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/589
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/589>, abgerufen am 25.04.2024.