Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite
auch Suppliquen und Klag-Libellen.

Caesar und Marcus senden ihre Briefe gerade nach
Breßlau/ erhalten acceptation, und folglich
Zahlung: Theodorus hingegen/ ohne daß er den
Wechsel-Brief fertig nach Breßlau zur accepta-
tion
sende/ sucht auf anderen Plätzen seine Bequem-
lichkeit/ und erscheinet daher der Wechsel-Brief in
Breßlau nicht eher/ als am Verfall-Tage/ (dann al-
le 3. Wechsel-Briefe lauteten auf 4. Wochen data;)
dahero er auch nicht mehr acceptiret worden/ weilen
der Fall dessen/ den diese Parteyen angiengen/ bereits
ruchtbar war. Es praetendiret also Theodorus
die Wiederbezahlung von dem Ausgeber des Wech-
sel-Briefes Andrea, der sich weigert/ mit Grunde/
daß Theodorus zu thun unterlassen habe/ was ihme
doch gebührete; dann wann er den Wechsel-Brief
fertig zur acceptation gesandt hätte/ wie die andern
beede gethan haben/ so wäre derselbe acceptiret/ und
folglich bezahlet/ wie es geschehen ist mit den 400.
Rthlr. von gleichem Tage/ und mit den 500. Rthlr.
von folgendem ordinari; Daraus sich ergiebet/ daß/
wann auch jener zur rechten Zeit zur Acceptation ge-
lauffen wäre/ wie es die Schuldigkeit und der Han-
dels-Gebrauch mit sich bringet/ so wäre demselben/
wie den andern/ acceptation und Zahlung wieder-
fahren. Wird also der Herren Negocianten des Ve-
netianischen Platzes hochverständiges Gutachten ge-
beten über die Frage:

Ob Andreas gehalten sey/ dem Theodorowegen
retour in protest der Rthlr. 500. satisfaction
zu geben/ oder ob selbiger auf Theodoro beruhe/
weil er in rechter Zeit den geziemenden Fleiß un-
terlassen hat?
Auf
P p 4
auch Suppliquen und Klag-Libellen.

Cæſar und Marcus ſenden ihre Briefe gerade nach
Breßlau/ erhalten acceptation, und folglich
Zahlung: Theodorus hingegen/ ohne daß er den
Wechſel-Brief fertig nach Breßlau zur accepta-
tion
ſende/ ſucht auf anderen Plaͤtzen ſeine Bequem-
lichkeit/ und erſcheinet daher der Wechſel-Brief in
Breßlau nicht eher/ als am Verfall-Tage/ (dann al-
le 3. Wechſel-Briefe lauteten auf 4. Wochen data;)
dahero er auch nicht mehr acceptiret worden/ weilen
der Fall deſſen/ den dieſe Parteyen angiengen/ bereits
ruchtbar war. Es prætendiret alſo Theodorus
die Wiederbezahlung von dem Ausgeber des Wech-
ſel-Briefes Andrea, der ſich weigert/ mit Grunde/
daß Theodorus zu thun unterlaſſen habe/ was ihme
doch gebuͤhrete; dann wann er den Wechſel-Brief
fertig zur acceptation geſandt haͤtte/ wie die andern
beede gethan haben/ ſo waͤre derſelbe acceptiret/ und
folglich bezahlet/ wie es geſchehen iſt mit den 400.
Rthlr. von gleichem Tage/ und mit den 500. Rthlr.
von folgendem ordinari; Daraus ſich ergiebet/ daß/
wann auch jener zur rechten Zeit zur Acceptation ge-
lauffen waͤre/ wie es die Schuldigkeit und der Han-
dels-Gebrauch mit ſich bringet/ ſo waͤre demſelben/
wie den andern/ acceptation und Zahlung wieder-
fahren. Wird alſo der Herren Negocianten des Ve-
netianiſchen Platzes hochverſtaͤndiges Gutachten ge-
beten uͤber die Frage:

Ob Andreas gehalten ſey/ dem Theodorowegen
retour in proteſt der Rthlr. 500. ſatisfaction
zu geben/ oder ob ſelbiger auf Theodoro beruhe/
weil er in rechter Zeit den geziemenden Fleiß un-
terlaſſen hat?
Auf
P p 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <pb facs="#f0619" n="599"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">auch</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Suppliquen</hi> </hi> <hi rendition="#b">und Klag-</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Libellen.</hi> </hi> </fw><lb/>
                <p><hi rendition="#aq">&#x017F;ar</hi> und <hi rendition="#aq">Marcus</hi> &#x017F;enden ihre Briefe gerade nach<lb/>
Breßlau/ erhalten <hi rendition="#aq">acceptation,</hi> und folglich<lb/>
Zahlung: <hi rendition="#aq">Theodorus</hi> hingegen/ ohne daß er den<lb/>
Wech&#x017F;el-Brief fertig nach Breßlau zur <hi rendition="#aq">accepta-<lb/>
tion</hi> &#x017F;ende/ &#x017F;ucht auf anderen Pla&#x0364;tzen &#x017F;eine Bequem-<lb/>
lichkeit/ und er&#x017F;cheinet daher der Wech&#x017F;el-Brief in<lb/>
Breßlau nicht eher/ als am Verfall-Tage/ (dann al-<lb/>
le 3. Wech&#x017F;el-Briefe lauteten auf 4. Wochen <hi rendition="#aq">data;</hi>)<lb/>
dahero er auch nicht mehr <hi rendition="#aq">accepti</hi>ret worden/ weilen<lb/>
der Fall de&#x017F;&#x017F;en/ den die&#x017F;e Parteyen angiengen/ bereits<lb/>
ruchtbar war. Es <hi rendition="#aq">prætendi</hi>ret al&#x017F;o <hi rendition="#aq">Theodorus</hi><lb/>
die Wiederbezahlung von dem Ausgeber des Wech-<lb/>
&#x017F;el-Briefes <hi rendition="#aq">Andrea,</hi> der &#x017F;ich weigert/ mit Grunde/<lb/>
daß <hi rendition="#aq">Theodorus</hi> zu thun unterla&#x017F;&#x017F;en habe/ was ihme<lb/>
doch gebu&#x0364;hrete; dann wann er den Wech&#x017F;el-Brief<lb/>
fertig zur <hi rendition="#aq">acceptation</hi> ge&#x017F;andt ha&#x0364;tte/ wie die andern<lb/>
beede gethan haben/ &#x017F;o wa&#x0364;re der&#x017F;elbe <hi rendition="#aq">accepti</hi>ret/ und<lb/>
folglich bezahlet/ wie es ge&#x017F;chehen i&#x017F;t mit den 400.<lb/>
Rthlr. von gleichem Tage/ und mit den 500. Rthlr.<lb/>
von folgendem <hi rendition="#aq">ordinari;</hi> Daraus &#x017F;ich ergiebet/ daß/<lb/>
wann auch jener zur rechten Zeit zur <hi rendition="#aq">Acceptation</hi> ge-<lb/>
lauffen wa&#x0364;re/ wie es die Schuldigkeit und der Han-<lb/>
dels-Gebrauch mit &#x017F;ich bringet/ &#x017F;o wa&#x0364;re dem&#x017F;elben/<lb/>
wie den andern/ <hi rendition="#aq">acceptation</hi> und Zahlung wieder-<lb/>
fahren. Wird al&#x017F;o der Herren <hi rendition="#aq">Negocian</hi>ten des Ve-<lb/>
netiani&#x017F;chen Platzes hochver&#x017F;ta&#x0364;ndiges Gutachten ge-<lb/>
beten u&#x0364;ber die Frage:</p><lb/>
                <list>
                  <item>Ob <hi rendition="#aq">Andreas</hi> gehalten &#x017F;ey/ dem <hi rendition="#aq">Theodoro</hi>wegen<lb/><hi rendition="#aq">retour</hi> in <hi rendition="#aq">prote&#x017F;t</hi> der Rthlr. 500. <hi rendition="#aq">&#x017F;atisfaction</hi><lb/>
zu geben/ oder ob &#x017F;elbiger auf <hi rendition="#aq">Theodoro</hi> beruhe/<lb/>
weil er in rechter Zeit den geziemenden Fleiß un-<lb/>
terla&#x017F;&#x017F;en hat?</item>
                </list><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">P p 4</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">Auf</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[599/0619] auch Suppliquen und Klag-Libellen. Cæſar und Marcus ſenden ihre Briefe gerade nach Breßlau/ erhalten acceptation, und folglich Zahlung: Theodorus hingegen/ ohne daß er den Wechſel-Brief fertig nach Breßlau zur accepta- tion ſende/ ſucht auf anderen Plaͤtzen ſeine Bequem- lichkeit/ und erſcheinet daher der Wechſel-Brief in Breßlau nicht eher/ als am Verfall-Tage/ (dann al- le 3. Wechſel-Briefe lauteten auf 4. Wochen data;) dahero er auch nicht mehr acceptiret worden/ weilen der Fall deſſen/ den dieſe Parteyen angiengen/ bereits ruchtbar war. Es prætendiret alſo Theodorus die Wiederbezahlung von dem Ausgeber des Wech- ſel-Briefes Andrea, der ſich weigert/ mit Grunde/ daß Theodorus zu thun unterlaſſen habe/ was ihme doch gebuͤhrete; dann wann er den Wechſel-Brief fertig zur acceptation geſandt haͤtte/ wie die andern beede gethan haben/ ſo waͤre derſelbe acceptiret/ und folglich bezahlet/ wie es geſchehen iſt mit den 400. Rthlr. von gleichem Tage/ und mit den 500. Rthlr. von folgendem ordinari; Daraus ſich ergiebet/ daß/ wann auch jener zur rechten Zeit zur Acceptation ge- lauffen waͤre/ wie es die Schuldigkeit und der Han- dels-Gebrauch mit ſich bringet/ ſo waͤre demſelben/ wie den andern/ acceptation und Zahlung wieder- fahren. Wird alſo der Herren Negocianten des Ve- netianiſchen Platzes hochverſtaͤndiges Gutachten ge- beten uͤber die Frage: Ob Andreas gehalten ſey/ dem Theodorowegen retour in proteſt der Rthlr. 500. ſatisfaction zu geben/ oder ob ſelbiger auf Theodoro beruhe/ weil er in rechter Zeit den geziemenden Fleiß un- terlaſſen hat? Auf P p 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/619
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/619>, abgerufen am 19.04.2024.