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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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Instructions-Ermahnung/ etc. Schreiben/
daß mir deine Bürgen/ alles dein Ubertreten/ bis zum
letzten Heller bezahlen sollen und müssen; Dessen zu
mehrer Beglaubigung/ hastu hierbey deiner Vormün-
der und Bürgen Schreiben auch zu empfangen/ wor-
nach du dich zu richten.

XV. Schreiben der Vormünder an
einen solchen Gesellen.
Ungehorsamer Pfleg-Sohn!

SO wol aus deines Herrn als anderer Leute Rela-
tion,
müssen wir mit höchster Bestürtzung ver-
nehmen/ wie du so gar die Schuldigkeit eines Chri-
sten und eines Dieners aus den Augen gesetzet/ und
in allen Schand und Lastern dich herumweltzest/
welches dir nichts anders als zeitliches/ und wann du
nicht Busse thust auch ewiges Verderben androhet/
jenes wird dich nun so viel eher überfallen/ als wir
dein weniges Patrimonium vor dein Wohlverhalten
verbürgen müssen/ welches/ so du nicht soltest Rech-
nung abstatten können/ Gefahr lauffet verlohren zu
werden/ wann demnach dein Herr dich nach Haus
beruffen/ und deiner Conduite halber Rede und
Antwort verlanget/ als fordern und citiren wir dich
hiemit ebenmäßig und in Krafft habender vormündli-
cher Macht und Gewalt/ daß du gleich nach Em-
pfangung dieses Briefes/ allhier in deines Herrn
Haus unausbleiblich erscheinest und Rechnung thust
von allen dir anvertrauten Waaren/ mit gegebenen
Geldern und eingehobenen Schulden/ erscheinest du
nun so ist es gut und wollen wir noch sehen die Sache
zu vermitteln und auch dieses mahl deines Herrn
Gunst und deinen ehrlichen Nahmen zu erhalten/ er-

scheinest

Inſtructions-Ermahnung/ ꝛc. Schreiben/
daß mir deine Buͤrgen/ alles dein Ubertreten/ bis zum
letzten Heller bezahlen ſollen und muͤſſen; Deſſen zu
mehrer Beglaubigung/ haſtu hierbey deiner Vormuͤn-
der und Buͤrgen Schreiben auch zu empfangen/ wor-
nach du dich zu richten.

XV. Schreiben der Vormuͤnder an
einen ſolchen Geſellen.
Ungehorſamer Pfleg-Sohn!

SO wol aus deines Herrn als anderer Leute Rela-
tion,
muͤſſen wir mit hoͤchſter Beſtuͤrtzung ver-
nehmen/ wie du ſo gar die Schuldigkeit eines Chri-
ſten und eines Dieners aus den Augen geſetzet/ und
in allen Schand und Laſtern dich herumweltzeſt/
welches dir nichts anders als zeitliches/ und wann du
nicht Buſſe thuſt auch ewiges Verderben androhet/
jenes wird dich nun ſo viel eher uͤberfallen/ als wir
dein weniges Patrimonium vor dein Wohlverhalten
verbuͤrgen muͤſſen/ welches/ ſo du nicht ſolteſt Rech-
nung abſtatten koͤnnen/ Gefahr lauffet verlohren zu
werden/ wann demnach dein Herr dich nach Haus
beruffen/ und deiner Conduite halber Rede und
Antwort verlanget/ als fordern und citiren wir dich
hiemit ebenmaͤßig und in Krafft habender vormuͤndli-
cher Macht und Gewalt/ daß du gleich nach Em-
pfangung dieſes Briefes/ allhier in deines Herrn
Haus unausbleiblich erſcheineſt und Rechnung thuſt
von allen dir anvertrauten Waaren/ mit gegebenen
Geldern und eingehobenen Schulden/ erſcheineſt du
nun ſo iſt es gut und wollen wir noch ſehen die Sache
zu vermitteln und auch dieſes mahl deines Herrn
Gunſt und deinen ehrlichen Nahmen zu erhalten/ er-

ſcheineſt
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[682/0698] Inſtructions-Ermahnung/ ꝛc. Schreiben/ daß mir deine Buͤrgen/ alles dein Ubertreten/ bis zum letzten Heller bezahlen ſollen und muͤſſen; Deſſen zu mehrer Beglaubigung/ haſtu hierbey deiner Vormuͤn- der und Buͤrgen Schreiben auch zu empfangen/ wor- nach du dich zu richten. XV. Schreiben der Vormuͤnder an einen ſolchen Geſellen. Ungehorſamer Pfleg-Sohn! SO wol aus deines Herrn als anderer Leute Rela- tion, muͤſſen wir mit hoͤchſter Beſtuͤrtzung ver- nehmen/ wie du ſo gar die Schuldigkeit eines Chri- ſten und eines Dieners aus den Augen geſetzet/ und in allen Schand und Laſtern dich herumweltzeſt/ welches dir nichts anders als zeitliches/ und wann du nicht Buſſe thuſt auch ewiges Verderben androhet/ jenes wird dich nun ſo viel eher uͤberfallen/ als wir dein weniges Patrimonium vor dein Wohlverhalten verbuͤrgen muͤſſen/ welches/ ſo du nicht ſolteſt Rech- nung abſtatten koͤnnen/ Gefahr lauffet verlohren zu werden/ wann demnach dein Herr dich nach Haus beruffen/ und deiner Conduite halber Rede und Antwort verlanget/ als fordern und citiren wir dich hiemit ebenmaͤßig und in Krafft habender vormuͤndli- cher Macht und Gewalt/ daß du gleich nach Em- pfangung dieſes Briefes/ allhier in deines Herrn Haus unausbleiblich erſcheineſt und Rechnung thuſt von allen dir anvertrauten Waaren/ mit gegebenen Geldern und eingehobenen Schulden/ erſcheineſt du nun ſo iſt es gut und wollen wir noch ſehen die Sache zu vermitteln und auch dieſes mahl deines Herrn Gunſt und deinen ehrlichen Nahmen zu erhalten/ er- ſcheineſt

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 682. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/698>, abgerufen am 23.04.2024.