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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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Von Obligationen
kannt/ und daß jetzt der Preis der Weine und Brandt-
wein/ in welchen doch mein meistes Capital stecket/ so
schlecht/ daß ohne grossen Verlust ich des Herrn seine
Gelder nicht heraus zu ziehen getraue.

Als gelanget an demselben mein freundliches Ersu-
chen/ mir solche noch 6. Monat über den aufgekündig-
ten Termin zu lassen/ ich verspreche alsdann solche oh-
ne fernere Loßkündigung/ danckbarlich/ nebenst gebüh-
render Interesse, zu entrichten/ und die mir darunter
erzeigte Faveur Lebenslang mit allen Danck zu erken-
nen/ der ich/ in Erwartung geneigter Willfahrung/
verharre etc.

XII. Ein anders/ da man der Zahlung
wegen Anweisung thut.
Mein Herr!

WAnn ich die Ursache der mir loßgekündigten tau-
send Rthlr. der jetzigen schlechten Zeit/ bey wel-
cher jedermann vor seine Ausstehende Gelder Sorge
trägt/ zuschreibe/ indessen aber meinen Herrn solcher
Loßkündigung wegen gern ehrlich begegnen wolte/ zu
baaren Mitteln aber nicht zu rahten weiß/ als habe hie-
mit offeriren wollen eine Obligation, groß 1000. [irrelevantes Material - 1 Zeichen fehlt].
das erste Geld/ jährlich 3. pro Cent tragende/ in N. N.
Haus beleget/ ferner einen Garten vor dem neuen
Thor/ 600. Rthlr. taxirt/ der Rest könnte an baaren
Gelde gegeben werden/ wann mein Herr solchergestalt
mit mir friedlich seyn wolte. Hierauf dessen Antwort
gewärtig bleibende/ verharre ich etc.

XIII.

Von Obligationen
kannt/ und daß jetzt der Preis der Weine und Brandt-
wein/ in welchen doch mein meiſtes Capital ſtecket/ ſo
ſchlecht/ daß ohne groſſen Verluſt ich des Herrn ſeine
Gelder nicht heraus zu ziehen getraue.

Als gelanget an demſelben mein freundliches Erſu-
chen/ mir ſolche noch 6. Monat uͤber den aufgekuͤndig-
ten Termin zu laſſen/ ich verſpreche alsdann ſolche oh-
ne fernere Loßkuͤndigung/ danckbarlich/ nebenſt gebuͤh-
render Intereſſe, zu entrichten/ und die mir darunter
erzeigte Faveur Lebenslang mit allen Danck zu erken-
nen/ der ich/ in Erwartung geneigter Willfahrung/
verharre ꝛc.

XII. Ein anders/ da man der Zahlung
wegen Anweiſung thut.
Mein Herr!

WAnn ich die Urſache der mir loßgekuͤndigten tau-
ſend Rthlr. der jetzigen ſchlechten Zeit/ bey wel-
cher jedermann vor ſeine Ausſtehende Gelder Sorge
traͤgt/ zuſchreibe/ indeſſen aber meinen Herrn ſolcher
Loßkuͤndigung wegen gern ehrlich begegnen wolte/ zu
baaren Mitteln aber nicht zu rahten weiß/ als habe hie-
mit offeriren wollen eine Obligation, groß 1000. [irrelevantes Material – 1 Zeichen fehlt].
das erſte Geld/ jaͤhrlich 3. pro Cent tragende/ in N. N.
Haus beleget/ ferner einen Garten vor dem neuen
Thor/ 600. Rthlr. taxirt/ der Reſt koͤnnte an baaren
Gelde gegeben werden/ wann mein Herr ſolchergeſtalt
mit mir friedlich ſeyn wolte. Hierauf deſſen Antwort
gewaͤrtig bleibende/ verharre ich ꝛc.

XIII.
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[950/0966] Von Obligationen kannt/ und daß jetzt der Preis der Weine und Brandt- wein/ in welchen doch mein meiſtes Capital ſtecket/ ſo ſchlecht/ daß ohne groſſen Verluſt ich des Herrn ſeine Gelder nicht heraus zu ziehen getraue. Als gelanget an demſelben mein freundliches Erſu- chen/ mir ſolche noch 6. Monat uͤber den aufgekuͤndig- ten Termin zu laſſen/ ich verſpreche alsdann ſolche oh- ne fernere Loßkuͤndigung/ danckbarlich/ nebenſt gebuͤh- render Intereſſe, zu entrichten/ und die mir darunter erzeigte Faveur Lebenslang mit allen Danck zu erken- nen/ der ich/ in Erwartung geneigter Willfahrung/ verharre ꝛc. XII. Ein anders/ da man der Zahlung wegen Anweiſung thut. Mein Herr! WAnn ich die Urſache der mir loßgekuͤndigten tau- ſend Rthlr. der jetzigen ſchlechten Zeit/ bey wel- cher jedermann vor ſeine Ausſtehende Gelder Sorge traͤgt/ zuſchreibe/ indeſſen aber meinen Herrn ſolcher Loßkuͤndigung wegen gern ehrlich begegnen wolte/ zu baaren Mitteln aber nicht zu rahten weiß/ als habe hie- mit offeriren wollen eine Obligation, groß 1000. _. das erſte Geld/ jaͤhrlich 3. pro Cent tragende/ in N. N. Haus beleget/ ferner einen Garten vor dem neuen Thor/ 600. Rthlr. taxirt/ der Reſt koͤnnte an baaren Gelde gegeben werden/ wann mein Herr ſolchergeſtalt mit mir friedlich ſeyn wolte. Hierauf deſſen Antwort gewaͤrtig bleibende/ verharre ich ꝛc. XIII.

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 950. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/966>, abgerufen am 29.03.2024.