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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Von Wechseln und Briefschreiben.
An einen Chur-Fürsten.
Monseigneur de Votre Altesse Electorale le plus-
humble. &c.
An vornehme und ordinaire Stands-Personen.
De Votre Excell. le tres-humble & tres obeis-
sant serviteur.

Am besten ist es vor Teutsche/ sie bleiben bey ihrer
Teutschen Titulatur, als Allerdurchlauchtigster/
Großmächtigster König/ allergnädigster König und
Herr. Item Durchlauchtigster Chur-Fürst/ Hertzog/
gnädigster Fürst und Herr.

Eurer Königlichen Majestät/ Eurer Chur- oder
Hochfürstlichen Durchl. allerunterthänigster/ unter-
thänigster/ demüthigster Knecht/ rc

Wie hierzu die häufftig im Druck liegende Ti-
tulatur-
Bücher genugsame Anleitung geben.

Ferner ist von dem Briefschreiben zu mercken/
daß hohen Ministris und vornehmen Personen/ auch
denen/ welche mit vielen Amts-Geschäfften über-
häuffet seyn/ man mit vielem Zuschreiben/ ohne er-
hebliche Ursache nicht beschwehrlich seyn muß; wann
es aber unumgänglich geschehen soll/ so muß man
es doch kurtz machen/ und sonderlich keines weitläuff-
tigen Exordii oder Eingangs sich bedienen/ sondern
alles mit einem unaffectirten Stylo kurtz ausdrü-
cken/ damit der Leser alsobald sehen könne/ was der
Schreiber haben will/ und worauf endlich sein
Schluß/ Bitten und Begehren ankommet/ wel-
ches in gewissen Stücken nach der Art eines Syllo-
gismi,
um desto eher und kräfftiger zu beweisen und
zu überreden/ geschehen kan.

Wann das Concept von einem Brief gemacht/

(ich
P
Von Wechſeln und Briefſchreiben.
An einen Chur-Fuͤrſten.
Monſeigneur de Vôtre Alteſſe Electorale le plus-
humble. &c.
An vornehme und ordinaire Stands-Perſonen.
De Vôtre Excell. le tres-humble & tres obeiſ-
ſant ſerviteur.

Am beſten iſt es vor Teutſche/ ſie bleiben bey ihrer
Teutſchen Titulatur, als Allerdurchlauchtigſter/
Großmaͤchtigſter Koͤnig/ allergnaͤdigſter Koͤnig und
Herꝛ. Item Durchlauchtigſter Chur-Fuͤrſt/ Hertzog/
gnaͤdigſter Fuͤrſt und Herꝛ.

Eurer Koͤniglichen Majeſtaͤt/ Eurer Chur- oder
Hochfuͤrſtlichen Durchl. allerunterthaͤnigſter/ unter-
thaͤnigſter/ demuͤthigſter Knecht/ ꝛc

Wie hierzu die haͤufftig im Druck liegende Ti-
tulatur-
Buͤcher genugſame Anleitung geben.

Ferner iſt von dem Briefſchreiben zu mercken/
daß hohen Miniſtris und vornehmen Perſonen/ auch
denen/ welche mit vielen Amts-Geſchaͤfften uͤber-
haͤuffet ſeyn/ man mit vielem Zuſchreiben/ ohne er-
hebliche Urſache nicht beſchwehrlich ſeyn muß; wann
es aber unumgaͤnglich geſchehen ſoll/ ſo muß man
es doch kurtz machen/ und ſonderlich keines weitlaͤuff-
tigen Exordii oder Eingangs ſich bedienen/ ſondern
alles mit einem unaffectirten Stylo kurtz ausdruͤ-
cken/ damit der Leſer alſobald ſehen koͤnne/ was der
Schreiber haben will/ und worauf endlich ſein
Schluß/ Bitten und Begehren ankommet/ wel-
ches in gewiſſen Stuͤcken nach der Art eines Syllo-
gismi,
um deſto eher und kraͤfftiger zu beweiſen und
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[225/0249] Von Wechſeln und Briefſchreiben. An einen Chur-Fuͤrſten. Monſeigneur de Vôtre Alteſſe Electorale le plus- humble. &c. An vornehme und ordinaire Stands-Perſonen. De Vôtre Excell. le tres-humble & tres obeiſ- ſant ſerviteur. Am beſten iſt es vor Teutſche/ ſie bleiben bey ihrer Teutſchen Titulatur, als Allerdurchlauchtigſter/ Großmaͤchtigſter Koͤnig/ allergnaͤdigſter Koͤnig und Herꝛ. Item Durchlauchtigſter Chur-Fuͤrſt/ Hertzog/ gnaͤdigſter Fuͤrſt und Herꝛ. Eurer Koͤniglichen Majeſtaͤt/ Eurer Chur- oder Hochfuͤrſtlichen Durchl. allerunterthaͤnigſter/ unter- thaͤnigſter/ demuͤthigſter Knecht/ ꝛc Wie hierzu die haͤufftig im Druck liegende Ti- tulatur-Buͤcher genugſame Anleitung geben. Ferner iſt von dem Briefſchreiben zu mercken/ daß hohen Miniſtris und vornehmen Perſonen/ auch denen/ welche mit vielen Amts-Geſchaͤfften uͤber- haͤuffet ſeyn/ man mit vielem Zuſchreiben/ ohne er- hebliche Urſache nicht beſchwehrlich ſeyn muß; wann es aber unumgaͤnglich geſchehen ſoll/ ſo muß man es doch kurtz machen/ und ſonderlich keines weitlaͤuff- tigen Exordii oder Eingangs ſich bedienen/ ſondern alles mit einem unaffectirten Stylo kurtz ausdruͤ- cken/ damit der Leſer alſobald ſehen koͤnne/ was der Schreiber haben will/ und worauf endlich ſein Schluß/ Bitten und Begehren ankommet/ wel- ches in gewiſſen Stuͤcken nach der Art eines Syllo- gismi, um deſto eher und kraͤfftiger zu beweiſen und zu uͤberreden/ geſchehen kan. Wann das Concept von einem Brief gemacht/ (ich P

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/249>, abgerufen am 24.04.2024.