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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Von allerhand Kauffmanns-Contracten.
ren contrahiren/ Wechsel-schliessen/ Bedienung/
einlauffender Commissionen/ und was etwan son-
sten bey Handlungen und auf Schreib-Stuben
mehr vorfallen möchte/ so getreulich wahrnehmen
will/ als wann es ihm selbst oder sein eigen Handels-
Interesse beträffe/ oder auch ein Principal der sol-
ches dirigirte zugegen wäre; zu welchem Ende/ er
sich auch sonderlich anheischig gemacht/ auf meine
andere Handels-Bediente/ und deroselben Thun und
Lassen ein wachendes Aug zu haben/ sie zu allem Gu-
ten anzuführen/ und nichts geschehen zu lassen/ was zu
meiner Handlung Schaden directe oder indirecte
gereichen könte; sonderlich verspricht er auch dahin
bemühet zu seyn/ daß die von meinem seeligen Mann
durch lang-jährige Praxin und Bemühung wohl
etabilirte Kundschafft möge beybehalten/ und auch
durch fleissige Correspondentz und reale Bedie-
nung/ je länger je mehr vermehret werden.

Nicht weniger will er auch meine Messings-
Fabric in gutem Stand zu erhalten/ mit denen Ar-
beitern wöchentlich richtige Abrechnung zu halten/
und auf all ihr Thun und Lassen ein wachendes Aug
zu haben/ sich angelegen seyn lassen/ und im übrigen
alles dasjenige thun/ was von einem getreuen und
bevollmächtigten Handels-Diener kan erfordert
werden.

Dahingegen verspreche ich ihm jährlich pro Sa-
lario
zwey hundert und funffzig Reichsthaler/
nebst freyen Tisch/ Cammer/ Holtz/ Licht und
Wäsche zu geben/ auch über das/ ihme noch zu zu-
stehen/ daß er seinen bißhero auf Franckreich getrie-
benen Wein-Handel/ (weil solches meiner Hand-

lung
E 4

Von allerhand Kauffmanns-Contracten.
ren contrahiren/ Wechſel-ſchlieſſen/ Bedienung/
einlauffender Commiſſionen/ und was etwan ſon-
ſten bey Handlungen und auf Schreib-Stuben
mehr vorfallen moͤchte/ ſo getreulich wahrnehmen
will/ als wann es ihm ſelbſt oder ſein eigen Handels-
Intereſſe betraͤffe/ oder auch ein Principal der ſol-
ches dirigirte zugegen waͤre; zu welchem Ende/ er
ſich auch ſonderlich anheiſchig gemacht/ auf meine
andere Handels-Bediente/ und deroſelben Thun und
Laſſen ein wachendes Aug zu haben/ ſie zu allem Gu-
ten anzufuͤhren/ und nichts geſchehen zu laſſen/ was zu
meiner Handlung Schaden directè oder indirectè
gereichen koͤnte; ſonderlich verſpricht er auch dahin
bemuͤhet zu ſeyn/ daß die von meinem ſeeligen Mann
durch lang-jaͤhrige Praxin und Bemuͤhung wohl
étabilirte Kundſchafft moͤge beybehalten/ und auch
durch fleiſſige Correſpondentz und reale Bedie-
nung/ je laͤnger je mehr vermehret werden.

Nicht weniger will er auch meine Meſſings-
Fabric in gutem Stand zu erhalten/ mit denen Ar-
beitern woͤchentlich richtige Abrechnung zu halten/
und auf all ihr Thun und Laſſen ein wachendes Aug
zu haben/ ſich angelegen ſeyn laſſen/ und im uͤbrigen
alles dasjenige thun/ was von einem getreuen und
bevollmaͤchtigten Handels-Diener kan erfordert
werden.

Dahingegen verſpreche ich ihm jaͤhrlich pro Sa-
lario
zwey hundert und funffzig Reichsthaler/
nebſt freyen Tiſch/ Cammer/ Holtz/ Licht und
Waͤſche zu geben/ auch uͤber das/ ihme noch zu zu-
ſtehen/ daß er ſeinen bißhero auf Franckreich getrie-
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[71/0095] Von allerhand Kauffmanns-Contracten. ren contrahiren/ Wechſel-ſchlieſſen/ Bedienung/ einlauffender Commiſſionen/ und was etwan ſon- ſten bey Handlungen und auf Schreib-Stuben mehr vorfallen moͤchte/ ſo getreulich wahrnehmen will/ als wann es ihm ſelbſt oder ſein eigen Handels- Intereſſe betraͤffe/ oder auch ein Principal der ſol- ches dirigirte zugegen waͤre; zu welchem Ende/ er ſich auch ſonderlich anheiſchig gemacht/ auf meine andere Handels-Bediente/ und deroſelben Thun und Laſſen ein wachendes Aug zu haben/ ſie zu allem Gu- ten anzufuͤhren/ und nichts geſchehen zu laſſen/ was zu meiner Handlung Schaden directè oder indirectè gereichen koͤnte; ſonderlich verſpricht er auch dahin bemuͤhet zu ſeyn/ daß die von meinem ſeeligen Mann durch lang-jaͤhrige Praxin und Bemuͤhung wohl étabilirte Kundſchafft moͤge beybehalten/ und auch durch fleiſſige Correſpondentz und reale Bedie- nung/ je laͤnger je mehr vermehret werden. Nicht weniger will er auch meine Meſſings- Fabric in gutem Stand zu erhalten/ mit denen Ar- beitern woͤchentlich richtige Abrechnung zu halten/ und auf all ihr Thun und Laſſen ein wachendes Aug zu haben/ ſich angelegen ſeyn laſſen/ und im uͤbrigen alles dasjenige thun/ was von einem getreuen und bevollmaͤchtigten Handels-Diener kan erfordert werden. Dahingegen verſpreche ich ihm jaͤhrlich pro Sa- lario zwey hundert und funffzig Reichsthaler/ nebſt freyen Tiſch/ Cammer/ Holtz/ Licht und Waͤſche zu geben/ auch uͤber das/ ihme noch zu zu- ſtehen/ daß er ſeinen bißhero auf Franckreich getrie- benen Wein-Handel/ (weil ſolches meiner Hand- lung E 4

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/95>, abgerufen am 25.04.2024.