Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

Siebentes Buch. Zweytes Hauptstück.
ters da er für etwas höher geachtet wird f), zuweilen auch
den letzteren beygelegt g).

a) Dieß scheint mir die einzige richtige Vorstellung des eigentlichen
Representativ-Characters zu seyn, obwohl, da die ganze Sache
auf Herkommen beruhet, manche Abweichungen statt haben, so
daß der Bothschafter nicht in allen Stücken so behandelt wird,
wie man dem Souverain begegnen würde, wenn er selbst gegen-
wärtig wäre.
b) J. S. de la Torre de autoritate gradu et terminis legati a latere.
Rom. 1656. 4. G. Wagenseil de legato a latere. Altorf 1696.
De legatis et nunciis pontificum eorumque fatis. Salisburg
1785. 8.
Selten werden jetzt legati a latere von dem Pabst geschickt, wovon
Le Bret Vorlesungen über die Statistik Th. II. S. 317. und
Bielefeld inst. pol. T. II. p. 276. die Ursachen anführen. Mit
den legatis a latere sind aber die Legaten des Pahsts die er als
Statthalter in seinen Staaten ansetzt nicht zu verwechseln. Lega-
tus natus
des Pabsts ist ein bloßer Ehrentitel der mit der Gesand-
schaft nichts zu thun hat.
c) (Weidenfeld) gründliche Entwickelung der Dispens- und
Nuntiatur-Streitigkeiten
1788. 4. IIIr Abschn. Nachtrag 1788. 8.
d) Lunig theatrum ceremoniale T. I. p. 746.
e) Le Bret Vorlesungen über die Statistik Th. I. S. 327 u. f.
f) Lunig theatrum ceremon. T. I. p. 368.
g) Moser Vorrede zu dem Belgrader Friedensschluß S. 16
not. I. ebendesselben Beyträge zu dem europäischen Völkerrecht
Th. III. S. 21 u. f.
§. 190.
Gesandte der zweyten Klasse.

Alle übrige Gesandte haben den eigentlichen Repre-
sentativ-Character nicht und stellen außer in den Geschäften
(in Ansehung deren jeder Mandatarius seinen Constituenten
vorstellt) ihren Souverain nur auf eine unbestimmte Weise
vor a), und sofern die Art der Representation bey allen diesen
Gesandten gleich ist, sofern giebt es nur zwey Klassen von
Gesandten. Sieht man aber auf die Verschiedenheit der

ihnen

Siebentes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck.
ters da er fuͤr etwas hoͤher geachtet wird f), zuweilen auch
den letzteren beygelegt g).

a) Dieß ſcheint mir die einzige richtige Vorſtellung des eigentlichen
Repreſentativ-Characters zu ſeyn, obwohl, da die ganze Sache
auf Herkommen beruhet, manche Abweichungen ſtatt haben, ſo
daß der Bothſchafter nicht in allen Stuͤcken ſo behandelt wird,
wie man dem Souverain begegnen wuͤrde, wenn er ſelbſt gegen-
waͤrtig waͤre.
b) J. S. de la Torre de autoritate gradu et terminis legati a latere.
Rom. 1656. 4. G. Wagenseil de legato a latere. Altorf 1696.
De legatis et nunciis pontificum eorumque fatis. Salisburg
1785. 8.
Selten werden jetzt legati a latere von dem Pabſt geſchickt, wovon
Le Bret Vorleſungen uͤber die Statiſtik Th. II. S. 317. und
Bielefeld inſt. pol. T. II. p. 276. die Urſachen anfuͤhren. Mit
den legatis a latere ſind aber die Legaten des Pahſts die er als
Statthalter in ſeinen Staaten anſetzt nicht zu verwechſeln. Lega-
tus natus
des Pabſts iſt ein bloßer Ehrentitel der mit der Geſand-
ſchaft nichts zu thun hat.
c) (Weidenfeld) gruͤndliche Entwickelung der Diſpens- und
Nuntiatur-Streitigkeiten
1788. 4. IIIr Abſchn. Nachtrag 1788. 8.
d) Lunig theatrum ceremoniale T. I. p. 746.
e) Le Bret Vorleſungen uͤber die Statiſtik Th. I. S. 327 u. f.
f) Lunig theatrum ceremon. T. I. p. 368.
g) Moſer Vorrede zu dem Belgrader Friedensſchluß S. 16
not. I. ebendeſſelben Beytraͤge zu dem europaͤiſchen Voͤlkerrecht
Th. III. S. 21 u. f.
§. 190.
Geſandte der zweyten Klaſſe.

Alle uͤbrige Geſandte haben den eigentlichen Repre-
ſentativ-Character nicht und ſtellen außer in den Geſchaͤften
(in Anſehung deren jeder Mandatarius ſeinen Conſtituenten
vorſtellt) ihren Souverain nur auf eine unbeſtimmte Weiſe
vor a), und ſofern die Art der Repreſentation bey allen dieſen
Geſandten gleich iſt, ſofern giebt es nur zwey Klaſſen von
Geſandten. Sieht man aber auf die Verſchiedenheit der

ihnen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0254" n="226"/><fw place="top" type="header">Siebentes Buch. Zweytes Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</fw><lb/>
ters da er fu&#x0364;r etwas ho&#x0364;her geachtet wird <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">f</hi></hi>), zuweilen auch<lb/>
den letzteren beygelegt <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">g</hi></hi>).</p><lb/>
            <note place="end" n="a)">Dieß &#x017F;cheint mir die einzige richtige Vor&#x017F;tellung des eigentlichen<lb/>
Repre&#x017F;entativ-Characters zu &#x017F;eyn, obwohl, da die ganze Sache<lb/>
auf Herkommen beruhet, manche Abweichungen &#x017F;tatt haben, &#x017F;o<lb/>
daß der Both&#x017F;chafter nicht in allen Stu&#x0364;cken &#x017F;o behandelt wird,<lb/>
wie man dem Souverain begegnen wu&#x0364;rde, wenn er &#x017F;elb&#x017F;t gegen-<lb/>
wa&#x0364;rtig wa&#x0364;re.</note><lb/>
            <note place="end" n="b)"><hi rendition="#aq">J. S. <hi rendition="#k">de la Torre</hi> <hi rendition="#i">de autoritate gradu et terminis legati a latere</hi>.<lb/>
Rom. 1656. 4. G. <hi rendition="#k">Wagenseil</hi> <hi rendition="#i">de legato a latere</hi>. Altorf 1696.<lb/><hi rendition="#i">De legatis et nunciis pontificum eorumque fatis</hi>. Salisburg</hi> 1785. 8.<lb/>
Selten werden jetzt <hi rendition="#aq">legati a latere</hi> von dem Pab&#x017F;t ge&#x017F;chickt, wovon<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Le Bret</hi> Vorle&#x017F;ungen u&#x0364;ber die Stati&#x017F;tik</hi> Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 317. und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Bielefeld</hi><hi rendition="#i">in&#x017F;t. pol</hi>. T. II. p.</hi> 276. die Ur&#x017F;achen anfu&#x0364;hren. Mit<lb/>
den <hi rendition="#aq">legatis a latere</hi> &#x017F;ind aber die <hi rendition="#aq">Legaten</hi> des Pah&#x017F;ts die er als<lb/>
Statthalter in &#x017F;einen Staaten an&#x017F;etzt nicht zu verwech&#x017F;eln. <hi rendition="#aq">Lega-<lb/>
tus natus</hi> des Pab&#x017F;ts i&#x017F;t ein bloßer Ehrentitel der mit der Ge&#x017F;and-<lb/>
&#x017F;chaft nichts zu thun hat.</note><lb/>
            <note place="end" n="c)"><hi rendition="#fr">(<hi rendition="#g">Weidenfeld</hi>) gru&#x0364;ndliche Entwickelung der Di&#x017F;pens- und<lb/>
Nuntiatur-Streitigkeiten</hi> 1788. 4. <hi rendition="#aq">IIIr</hi> Ab&#x017F;chn. Nachtrag 1788. 8.</note><lb/>
            <note place="end" n="d)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Lunig</hi><hi rendition="#i">theatrum ceremoniale</hi> T. I. p.</hi> 746.</note><lb/>
            <note place="end" n="e)"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Le Bret</hi> Vorle&#x017F;ungen u&#x0364;ber die Stati&#x017F;tik</hi> Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 327 u. f.</note><lb/>
            <note place="end" n="f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Lunig</hi><hi rendition="#i">theatrum ceremon</hi>. T. I. p.</hi> 368.</note><lb/>
            <note place="end" n="g)"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Mo&#x017F;er</hi> Vorrede zu dem Belgrader Friedens&#x017F;chluß</hi> S. 16<lb/><hi rendition="#aq">not. I.</hi> ebende&#x017F;&#x017F;elben <hi rendition="#fr">Beytra&#x0364;ge zu dem europa&#x0364;i&#x017F;chen Vo&#x0364;lkerrecht</hi><lb/>
Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 21 u. f.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 190.<lb/><hi rendition="#fr">Ge&#x017F;andte der zweyten Kla&#x017F;&#x017F;e.</hi></head><lb/>
            <p>Alle u&#x0364;brige Ge&#x017F;andte haben den eigentlichen Repre-<lb/>
&#x017F;entativ-Character nicht und &#x017F;tellen außer in den Ge&#x017F;cha&#x0364;ften<lb/>
(in An&#x017F;ehung deren jeder Mandatarius &#x017F;einen Con&#x017F;tituenten<lb/>
vor&#x017F;tellt) ihren Souverain nur auf eine unbe&#x017F;timmte Wei&#x017F;e<lb/>
vor <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), und &#x017F;ofern die Art der Repre&#x017F;entation bey allen die&#x017F;en<lb/>
Ge&#x017F;andten gleich i&#x017F;t, &#x017F;ofern giebt es nur zwey Kla&#x017F;&#x017F;en von<lb/>
Ge&#x017F;andten. Sieht man aber auf die Ver&#x017F;chiedenheit der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ihnen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0254] Siebentes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck. ters da er fuͤr etwas hoͤher geachtet wird f), zuweilen auch den letzteren beygelegt g). a⁾ Dieß ſcheint mir die einzige richtige Vorſtellung des eigentlichen Repreſentativ-Characters zu ſeyn, obwohl, da die ganze Sache auf Herkommen beruhet, manche Abweichungen ſtatt haben, ſo daß der Bothſchafter nicht in allen Stuͤcken ſo behandelt wird, wie man dem Souverain begegnen wuͤrde, wenn er ſelbſt gegen- waͤrtig waͤre. b⁾ J. S. de la Torre de autoritate gradu et terminis legati a latere. Rom. 1656. 4. G. Wagenseil de legato a latere. Altorf 1696. De legatis et nunciis pontificum eorumque fatis. Salisburg 1785. 8. Selten werden jetzt legati a latere von dem Pabſt geſchickt, wovon Le Bret Vorleſungen uͤber die Statiſtik Th. II. S. 317. und Bielefeld inſt. pol. T. II. p. 276. die Urſachen anfuͤhren. Mit den legatis a latere ſind aber die Legaten des Pahſts die er als Statthalter in ſeinen Staaten anſetzt nicht zu verwechſeln. Lega- tus natus des Pabſts iſt ein bloßer Ehrentitel der mit der Geſand- ſchaft nichts zu thun hat. c⁾ (Weidenfeld) gruͤndliche Entwickelung der Diſpens- und Nuntiatur-Streitigkeiten 1788. 4. IIIr Abſchn. Nachtrag 1788. 8. d⁾ Lunig theatrum ceremoniale T. I. p. 746. e⁾ Le Bret Vorleſungen uͤber die Statiſtik Th. I. S. 327 u. f. f⁾ Lunig theatrum ceremon. T. I. p. 368. g⁾ Moſer Vorrede zu dem Belgrader Friedensſchluß S. 16 not. I. ebendeſſelben Beytraͤge zu dem europaͤiſchen Voͤlkerrecht Th. III. S. 21 u. f. §. 190. Geſandte der zweyten Klaſſe. Alle uͤbrige Geſandte haben den eigentlichen Repre- ſentativ-Character nicht und ſtellen außer in den Geſchaͤften (in Anſehung deren jeder Mandatarius ſeinen Conſtituenten vorſtellt) ihren Souverain nur auf eine unbeſtimmte Weiſe vor a), und ſofern die Art der Repreſentation bey allen dieſen Geſandten gleich iſt, ſofern giebt es nur zwey Klaſſen von Geſandten. Sieht man aber auf die Verſchiedenheit der ihnen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/martens_voelkerrecht_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/martens_voelkerrecht_1796/254
Zitationshilfe: Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martens_voelkerrecht_1796/254>, abgerufen am 25.04.2024.