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Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.

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Eintheilung der Europäischen Staaten.
lich verschiedenen Königreichen zusammengesetzte Spanische
Monarchie
4) Frankreich (ob Königreich oder Republik
ist noch unentschiedene Frage); 5) Neapel und Sicilien,
6) Sardinien; 7) der Kirchenstaat; im Norden 8) Dä-
nemark
und Norwegen, 9) Schweden und Gothland,
10) Preußen 11) Rußland 12) Polen a) 13) unter Oesterrei-
chischem Zepter Ungarn und Böhmen, Gallicien und Lo-
domerien; im Westen
14) Großbritannien und Irland
im Osten 15 die Türkey. Unter den anerkannten Republi-
ken: im Süden Venedig; endlich die beiden Systeme frey
verbündeter Staaten, die vereinigten Niederlande im We-
sten b) und die Schweizer Eidgenossenschaft c). Ob auch
Genua und der Maltheser Orden diesen Königlichen Staa-
ten beyzuzählen seyn, wird gestritten.

a) Wie lange der Staat in dieser ihm gefährlichen Mitte noch fort
existiren, ob sich noch Trümmer von ihm als Monarchie oder
Republik erhalten werden, das wird vielleicht bald nicht mehr
zweifelhaft seyn.
b) L. B. de Meermann de solutione vinculi quod olim fuit inter S. R.
I. et foed. Belg. respublicas
. Lugd. B.
1774. 4.
c) J. J. Moser gerettete völlige Souverainetät der Schwei-
zerischen Eydgenossenschaft.
Tübingen 1731. 4.
§. 16.
Uebrige ganz souveraine Staaten.

Zu den übrigen ganz Souverainen Staaten gehören,
unter den monarchischen, Schlesien und die Grafschaft Glatz,
das Fürstenthum Neuburg, das Bisthum Basel; die
Abtey Engelberg a) die Fürstenthümer Monaco, Bouil-
lon
(sonst auch Henrichemont und Boisbelle), unter den
Republicanischen Lucca, San-Marino, Ragusa, die
einzelnen 7 Provinzen der vereinigten Niederlande samt
dem Ländchen Drenthe, die einzelnen eidgenossischen Can-
tons und die mehresten der zugewandten Orte [Associirte b)
und Alliirte c)], imgleichen, der kleinste aller Europäischen
Staaten, der Flecken Gersau d).


a) Bü-

Eintheilung der Europaͤiſchen Staaten.
lich verſchiedenen Koͤnigreichen zuſammengeſetzte Spaniſche
Monarchie
4) Frankreich (ob Koͤnigreich oder Republik
iſt noch unentſchiedene Frage); 5) Neapel und Sicilien,
6) Sardinien; 7) der Kirchenſtaat; im Norden 8) Daͤ-
nemark
und Norwegen, 9) Schweden und Gothland,
10) Preußen 11) Rußland 12) Polen a) 13) unter Oeſterrei-
chiſchem Zepter Ungarn und Boͤhmen, Gallicien und Lo-
domerien; im Weſten
14) Großbritannien und Irland
im Oſten 15 die Tuͤrkey. Unter den anerkannten Republi-
ken: im Suͤden Venedig; endlich die beiden Syſteme frey
verbuͤndeter Staaten, die vereinigten Niederlande im We-
ſten b) und die Schweizer Eidgenoſſenſchaft c). Ob auch
Genua und der Maltheſer Orden dieſen Koͤniglichen Staa-
ten beyzuzaͤhlen ſeyn, wird geſtritten.

a) Wie lange der Staat in dieſer ihm gefaͤhrlichen Mitte noch fort
exiſtiren, ob ſich noch Truͤmmer von ihm als Monarchie oder
Republik erhalten werden, das wird vielleicht bald nicht mehr
zweifelhaft ſeyn.
b) L. B. de Meermann de ſolutione vinculi quod olim fuit inter S. R.
I. et foed. Belg. reſpublicas
. Lugd. B.
1774. 4.
c) J. J. Moſer gerettete voͤllige Souverainetaͤt der Schwei-
zeriſchen Eydgenoſſenſchaft.
Tuͤbingen 1731. 4.
§. 16.
Uebrige ganz ſouveraine Staaten.

Zu den uͤbrigen ganz Souverainen Staaten gehoͤren,
unter den monarchiſchen, Schleſien und die Grafſchaft Glatz,
das Fuͤrſtenthum Neuburg, das Bisthum Baſel; die
Abtey Engelberg a) die Fuͤrſtenthuͤmer Monaco, Bouil-
lon
(ſonſt auch Henrichemont und Boisbelle), unter den
Republicaniſchen Lucca, San-Marino, Raguſa, die
einzelnen 7 Provinzen der vereinigten Niederlande ſamt
dem Laͤndchen Drenthe, die einzelnen eidgenoſſiſchen Can-
tons und die mehreſten der zugewandten Orte [Aſſociirte b)
und Alliirte c)], imgleichen, der kleinſte aller Europaͤiſchen
Staaten, der Flecken Gerſau d).


a) Buͤ-
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[29/0057] Eintheilung der Europaͤiſchen Staaten. lich verſchiedenen Koͤnigreichen zuſammengeſetzte Spaniſche Monarchie 4) Frankreich (ob Koͤnigreich oder Republik iſt noch unentſchiedene Frage); 5) Neapel und Sicilien, 6) Sardinien; 7) der Kirchenſtaat; im Norden 8) Daͤ- nemark und Norwegen, 9) Schweden und Gothland, 10) Preußen 11) Rußland 12) Polen a) 13) unter Oeſterrei- chiſchem Zepter Ungarn und Boͤhmen, Gallicien und Lo- domerien; im Weſten 14) Großbritannien und Irland im Oſten 15 die Tuͤrkey. Unter den anerkannten Republi- ken: im Suͤden Venedig; endlich die beiden Syſteme frey verbuͤndeter Staaten, die vereinigten Niederlande im We- ſten b) und die Schweizer Eidgenoſſenſchaft c). Ob auch Genua und der Maltheſer Orden dieſen Koͤniglichen Staa- ten beyzuzaͤhlen ſeyn, wird geſtritten. a⁾ Wie lange der Staat in dieſer ihm gefaͤhrlichen Mitte noch fort exiſtiren, ob ſich noch Truͤmmer von ihm als Monarchie oder Republik erhalten werden, das wird vielleicht bald nicht mehr zweifelhaft ſeyn. b⁾ L. B. de Meermann de ſolutione vinculi quod olim fuit inter S. R. I. et foed. Belg. reſpublicas. Lugd. B. 1774. 4. c⁾ J. J. Moſer gerettete voͤllige Souverainetaͤt der Schwei- zeriſchen Eydgenoſſenſchaft. Tuͤbingen 1731. 4. §. 16. Uebrige ganz ſouveraine Staaten. Zu den uͤbrigen ganz Souverainen Staaten gehoͤren, unter den monarchiſchen, Schleſien und die Grafſchaft Glatz, das Fuͤrſtenthum Neuburg, das Bisthum Baſel; die Abtey Engelberg a) die Fuͤrſtenthuͤmer Monaco, Bouil- lon (ſonſt auch Henrichemont und Boisbelle), unter den Republicaniſchen Lucca, San-Marino, Raguſa, die einzelnen 7 Provinzen der vereinigten Niederlande ſamt dem Laͤndchen Drenthe, die einzelnen eidgenoſſiſchen Can- tons und die mehreſten der zugewandten Orte [Aſſociirte b) und Alliirte c)], imgleichen, der kleinſte aller Europaͤiſchen Staaten, der Flecken Gerſau d). a) Buͤ-

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Zitationshilfe: Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martens_voelkerrecht_1796/57>, abgerufen am 29.03.2024.