tion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaft- lichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen allen Reichthums untergräbt: Die Erde und den Arbeiter.
Fünftes Kapitel. Weitere Untersuchungen über die Produktion des absoluten und relativen Mehrwerths.
1) Absoluter und relativer Mehrwerth.
Der Arbeitsprozess wurde (sieh drittes Kapitel) zunächst ab- strakt betrachtet, unabhängig von seinen geschichtlichen Formen, als Pro- zess zwischen Mensch und Natur. Soweit der Prozess rein individuell, vereinigt derselbe Arbeiter alle Funktionen, die sich später trennen. In der individuellen Aneignung von Naturgegenständen zu seinen Lebens- zwecken kontrolirt er sich selbst. Später wird er kontrolirt. Der ein- zelne Mensch kann nicht auf die Natur wirken ohne Bethätigung seiner eignen Muskeln unter Kontrole seines eignen Hirns. Wie im Natursystem Kopf und Hand zusammengehören, vereint der Arbeitsprozess Kopfarbeit und Handarbeit. Später scheiden sie sich, bis zum feindlichen Gegensatz. Das Produkt verwandelt sich überhaupt aus dem unmittelbaren Produkt des individuellen Producenten in das gemeinsame Produkt eines kombinir- ten Arbeitspersonals, dessen Glieder der Handhabung des Arbeitsgegen- standes näher oder ferner stehn. Mit dem cooperativen Charakter des
haupt ein Meister des Plagiats (seine ganze Bevölkerungstheorie ist ein schamloses Plagiat), sich 1815 annexirte, die West zur selben Zeit und unabhängig von Anderson entwickelte, die Ricardo 1817 in Zusammenhang mit der allgemeinen Werththeorie brachte und die von da an unter dem Namen Ricardo's die Runde der Welt gemacht hat, die 1820 von James Mill (dem Vater J. St. Mill's) vul- garisirt, und endlich u. a. auch von Herrn J. St. Mill als bereits Gemeinplatz gewordnes Schuldogma repetirt wird. Es ist unläugbar, dass J. St. Mill seine jedenfalls "merkwürdige" Autorität fast nur ähnlichen qui pro quo verdankt.
tion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaft- lichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen allen Reichthums untergräbt: Die Erde und den Arbeiter.
Fünftes Kapitel. Weitere Untersuchungen über die Produktion des absoluten und relativen Mehrwerths.
1) Absoluter und relativer Mehrwerth.
Der Arbeitsprozess wurde (sieh drittes Kapitel) zunächst ab- strakt betrachtet, unabhängig von seinen geschichtlichen Formen, als Pro- zess zwischen Mensch und Natur. Soweit der Prozess rein individuell, vereinigt derselbe Arbeiter alle Funktionen, die sich später trennen. In der individuellen Aneignung von Naturgegenständen zu seinen Lebens- zwecken kontrolirt er sich selbst. Später wird er kontrolirt. Der ein- zelne Mensch kann nicht auf die Natur wirken ohne Bethätigung seiner eignen Muskeln unter Kontrole seines eignen Hirns. Wie im Natursystem Kopf und Hand zusammengehören, vereint der Arbeitsprozess Kopfarbeit und Handarbeit. Später scheiden sie sich, bis zum feindlichen Gegensatz. Das Produkt verwandelt sich überhaupt aus dem unmittelbaren Produkt des individuellen Producenten in das gemeinsame Produkt eines kombinir- ten Arbeitspersonals, dessen Glieder der Handhabung des Arbeitsgegen- standes näher oder ferner stehn. Mit dem cooperativen Charakter des
haupt ein Meister des Plagiats (seine ganze Bevölkerungstheorie ist ein schamloses Plagiat), sich 1815 annexirte, die West zur selben Zeit und unabhängig von Anderson entwickelte, die Ricardo 1817 in Zusammenhang mit der allgemeinen Werththeorie brachte und die von da an unter dem Namen Ricardo’s die Runde der Welt gemacht hat, die 1820 von James Mill (dem Vater J. St. Mill’s) vul- garisirt, und endlich u. a. auch von Herrn J. St. Mill als bereits Gemeinplatz gewordnes Schuldogma repetirt wird. Es ist unläugbar, dass J. St. Mill seine jedenfalls „merkwürdige“ Autorität fast nur ähnlichen qui pro quo verdankt.
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tion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaft-
lichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen allen
Reichthums untergräbt: Die Erde und den Arbeiter.
Fünftes Kapitel.
Weitere Untersuchungen über die Produktion des absoluten
und relativen Mehrwerths.
1) Absoluter und relativer Mehrwerth.
Der Arbeitsprozess wurde (sieh drittes Kapitel) zunächst ab-
strakt betrachtet, unabhängig von seinen geschichtlichen Formen, als Pro-
zess zwischen Mensch und Natur. Soweit der Prozess rein individuell,
vereinigt derselbe Arbeiter alle Funktionen, die sich später trennen. In
der individuellen Aneignung von Naturgegenständen zu seinen Lebens-
zwecken kontrolirt er sich selbst. Später wird er kontrolirt. Der ein-
zelne Mensch kann nicht auf die Natur wirken ohne Bethätigung seiner
eignen Muskeln unter Kontrole seines eignen Hirns. Wie im Natursystem
Kopf und Hand zusammengehören, vereint der Arbeitsprozess Kopfarbeit
und Handarbeit. Später scheiden sie sich, bis zum feindlichen Gegensatz.
Das Produkt verwandelt sich überhaupt aus dem unmittelbaren Produkt
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Plagiat), sich 1815 annexirte, die West zur selben Zeit und unabhängig von
Anderson entwickelte, die Ricardo 1817 in Zusammenhang mit der allgemeinen
Werththeorie brachte und die von da an unter dem Namen Ricardo’s die Runde
der Welt gemacht hat, die 1820 von James Mill (dem Vater J. St. Mill’s) vul-
garisirt, und endlich u. a. auch von Herrn J. St. Mill als bereits Gemeinplatz
gewordnes Schuldogma repetirt wird. Es ist unläugbar, dass J. St. Mill seine
jedenfalls „merkwürdige“ Autorität fast nur ähnlichen qui pro quo verdankt.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/515>, abgerufen am 29.03.2024.
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