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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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Kapitalwerth ersetzenden Werth bildet oder Mehrwerth. Die von diesem
Standpunkt aus mit einander verglichnen Stücke des Waarenwerths ver-
wandeln sich so unter der Hand in seine selbständigen "Bestandtheile"
und schliesslich in "Quellen alles Werths." Eine fernere Konsequenz
ist die Komposition des Waarenwerths aus, oder abwechselnd seine "Auf-
lösung in" Revenuen varschiedner Sorten, sodass die Revenuen nicht aus
Waarenwerth, sondern der Waarenwerth aus "Revenuen" besteht. So wenig
es aber an der Natur eines Waarenwerths qua Waarenwerth, oder des
Geldes qua Geld ändert, dass sie als Kapitalwerth fungiren, so wenig an
einem Waarenwerth, dass er später als Revenue für Diesen oder Jenen
fungirt. Die Waare, mit der A. Smith es zu thun hat, ist von vorn-
herein Waarenkapital (das, ausser dem in der Produktion der Waare ver-
zehrten Kapitalwerth, den Mehrwerth einschliesst), also die kapitalistisch
producirte Waare, das Resultat des kapitalistischen Produktionsprocesses.
Dieser hätte also vorher analysirt werden müssen, also auch der in ihm
eingeschlossne Verwerthungs- und Werthbildungsprocess. Da dessen Vor-
aussetzung selbst wieder die Waarencirkulation ist, so erheischt seine
Darstellung also auch eine davon unabhängige und vorhergehende Analyse
der Waare. Selbst soweit A. Smith "esoterisch" vorübergehend das Richtige
trifft, nimmt er stets auf die Werthproduktion nur Rücksicht bei Gelegen-
heit der Waarenanalyse, d. h. der Analyse des Waarenkapitals.



III. Die Späteren. 41)

Ricardo reproducirt ziemlich wörtlich A. Smith's Theorie: "Man muss
darüber einverstanden sein, dass alle Produkte eines Landes konsumirt
werden, aber es macht den denkbar größten Unterschied, ob sie konsumirt
werden durch solche die einen andren Werth reproduciren oder durch
solche die dies nicht thun. Wenn wir sagen, Revenue wird aufgespart
und zum Kapital geschlagen, so meinen wir damit, dass der zum Kapital
geschlagne Theil der Revenue durch produktive Arbeiter konsumirt wird,
statt durch unproduktive." (Principles, p. 163.)


41) Von hieran bis Ende des Kapitels Zusatz aus Manuskript II.

Kapitalwerth ersetzenden Werth bildet oder Mehrwerth. Die von diesem
Standpunkt aus mit einander verglichnen Stücke des Waarenwerths ver-
wandeln sich so unter der Hand in seine selbständigen „Bestandtheile“
und schliesslich in „Quellen alles Werths.“ Eine fernere Konsequenz
ist die Komposition des Waarenwerths aus, oder abwechselnd seine „Auf-
lösung in“ Revenuen varschiedner Sorten, sodass die Revenuen nicht aus
Waarenwerth, sondern der Waarenwerth aus „Revenuen“ besteht. So wenig
es aber an der Natur eines Waarenwerths qua Waarenwerth, oder des
Geldes qua Geld ändert, dass sie als Kapitalwerth fungiren, so wenig an
einem Waarenwerth, dass er später als Revenue für Diesen oder Jenen
fungirt. Die Waare, mit der A. Smith es zu thun hat, ist von vorn-
herein Waarenkapital (das, ausser dem in der Produktion der Waare ver-
zehrten Kapitalwerth, den Mehrwerth einschliesst), also die kapitalistisch
producirte Waare, das Resultat des kapitalistischen Produktionsprocesses.
Dieser hätte also vorher analysirt werden müssen, also auch der in ihm
eingeschlossne Verwerthungs- und Werthbildungsprocess. Da dessen Vor-
aussetzung selbst wieder die Waarencirkulation ist, so erheischt seine
Darstellung also auch eine davon unabhängige und vorhergehende Analyse
der Waare. Selbst soweit A. Smith „esoterisch“ vorübergehend das Richtige
trifft, nimmt er stets auf die Werthproduktion nur Rücksicht bei Gelegen-
heit der Waarenanalyse, d. h. der Analyse des Waarenkapitals.



III. Die Späteren. 41)

Ricardo reproducirt ziemlich wörtlich A. Smith’s Theorie: „Man muss
darüber einverstanden sein, dass alle Produkte eines Landes konsumirt
werden, aber es macht den denkbar größten Unterschied, ob sie konsumirt
werden durch solche die einen andren Werth reproduciren oder durch
solche die dies nicht thun. Wenn wir sagen, Revenue wird aufgespart
und zum Kapital geschlagen, so meinen wir damit, dass der zum Kapital
geschlagne Theil der Revenue durch produktive Arbeiter konsumirt wird,
statt durch unproduktive.“ (Principles, p. 163.)


41) Von hieran bis Ende des Kapitels Zusatz aus Manuskript II.
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[383/0417] Kapitalwerth ersetzenden Werth bildet oder Mehrwerth. Die von diesem Standpunkt aus mit einander verglichnen Stücke des Waarenwerths ver- wandeln sich so unter der Hand in seine selbständigen „Bestandtheile“ und schliesslich in „Quellen alles Werths.“ Eine fernere Konsequenz ist die Komposition des Waarenwerths aus, oder abwechselnd seine „Auf- lösung in“ Revenuen varschiedner Sorten, sodass die Revenuen nicht aus Waarenwerth, sondern der Waarenwerth aus „Revenuen“ besteht. So wenig es aber an der Natur eines Waarenwerths qua Waarenwerth, oder des Geldes qua Geld ändert, dass sie als Kapitalwerth fungiren, so wenig an einem Waarenwerth, dass er später als Revenue für Diesen oder Jenen fungirt. Die Waare, mit der A. Smith es zu thun hat, ist von vorn- herein Waarenkapital (das, ausser dem in der Produktion der Waare ver- zehrten Kapitalwerth, den Mehrwerth einschliesst), also die kapitalistisch producirte Waare, das Resultat des kapitalistischen Produktionsprocesses. Dieser hätte also vorher analysirt werden müssen, also auch der in ihm eingeschlossne Verwerthungs- und Werthbildungsprocess. Da dessen Vor- aussetzung selbst wieder die Waarencirkulation ist, so erheischt seine Darstellung also auch eine davon unabhängige und vorhergehende Analyse der Waare. Selbst soweit A. Smith „esoterisch“ vorübergehend das Richtige trifft, nimmt er stets auf die Werthproduktion nur Rücksicht bei Gelegen- heit der Waarenanalyse, d. h. der Analyse des Waarenkapitals. III. Die Späteren. 41) Ricardo reproducirt ziemlich wörtlich A. Smith’s Theorie: „Man muss darüber einverstanden sein, dass alle Produkte eines Landes konsumirt werden, aber es macht den denkbar größten Unterschied, ob sie konsumirt werden durch solche die einen andren Werth reproduciren oder durch solche die dies nicht thun. Wenn wir sagen, Revenue wird aufgespart und zum Kapital geschlagen, so meinen wir damit, dass der zum Kapital geschlagne Theil der Revenue durch produktive Arbeiter konsumirt wird, statt durch unproduktive.“ (Principles, p. 163.) 41) Von hieran bis Ende des Kapitels Zusatz aus Manuskript II.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/417>, abgerufen am 28.03.2024.