Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

schiedne Kategorien, als deren Träger neben dem industriellen Kapita-
listen der Grundbesitzer (für Bodenrente), der Wucherer (für Zins) etc.
erscheinen, ditto die Regierung und ihre Beamten, Rentiers etc. Diese
Burschen erscheinen als Käufer gegenüber dem industriellen Kapitalisten
und in so weit als Versilbrer seiner Waaren; pro parte werfen auch sie
"Geld" in die Cirkulation und er erhält es von ihnen. Wobei stets ver-
gessen wird, aus welcher Quelle sie es ursprünglich erhielten und stets
wieder von neuem erhalten.



VI. Das konstante Kapital der Abtheilung I. 48)

Es bleibt noch zu untersuchen das konstante Kapital der Ab-
theilung I = 4000 Ic. Dieser Werth ist gleich dem im Waaren-
produkt I wieder erscheinenden Werth der in der Produktion dieser Waa-
renmasse verzehrten Produktionsmittel. Dieser wiedererscheinende Werth,
der nicht in dem Produktionsprocess I producirt, sondern das Jahr vor-
her als konstanter Werth in ihn eintrat, als gegebner Werth seiner Pro-
duktionsmittel, existirt jetzt in dem ganzen Theil der Waarenmasse I,
die nicht von der Kategorie II absorbirt ist; und zwar ist der Werth
dieser Waarenmasse, die so in der Hand der Kapitalisten I bleibt, = 2/3 des
Werths ihres ganzen jährlichen Waarenprodukts. Bei dem einzelnen Kapi-
talisten, der ein besondres Produktionsmittel producirt, konnten wir sagen: Er
verkauft sein Waarenprodukt, er verwandelt es in Geld. Indem er es in
Geld verwandelt, hat er auch den konstanten Werththeil seines Produkts
in Geld rückverwandelt. Mit diesem in Geld verwandelten Werththeil
kauft er dann von andren Waarenverkäufern seine Produktionsmittel wieder
ein, oder verwandelt den konstanten Werththeil seines Produkts in eine
Naturalform, worin er von neuem als produktives konstantes Kapital fun-
giren kann. Jetzt dagegen wird diese Voraussetzung unmöglich. Die
Kapitalistenklasse I umschliesst die Gesammtheit der Kapitalisten, die
Produktionsmittel produciren. Ausserdem ist das Waarenprodukt von
4000, das in ihrer Hand geblieben, ein Theil des gesellschaftlichen
Produkts, der gegen keinen andern auszutauschen ist, denn es existirt
kein solcher andrer Theil des Jahresprodukts mehr. Mit Ausnahme dieser

48) Von hier an aus Manuskript II.

schiedne Kategorien, als deren Träger neben dem industriellen Kapita-
listen der Grundbesitzer (für Bodenrente), der Wucherer (für Zins) etc.
erscheinen, ditto die Regierung und ihre Beamten, Rentiers etc. Diese
Burschen erscheinen als Käufer gegenüber dem industriellen Kapitalisten
und in so weit als Versilbrer seiner Waaren; pro parte werfen auch sie
„Geld“ in die Cirkulation und er erhält es von ihnen. Wobei stets ver-
gessen wird, aus welcher Quelle sie es ursprünglich erhielten und stets
wieder von neuem erhalten.



VI. Das konstante Kapital der Abtheilung I. 48)

Es bleibt noch zu untersuchen das konstante Kapital der Ab-
theilung I = 4000 Ic. Dieser Werth ist gleich dem im Waaren-
produkt I wieder erscheinenden Werth der in der Produktion dieser Waa-
renmasse verzehrten Produktionsmittel. Dieser wiedererscheinende Werth,
der nicht in dem Produktionsprocess I producirt, sondern das Jahr vor-
her als konstanter Werth in ihn eintrat, als gegebner Werth seiner Pro-
duktionsmittel, existirt jetzt in dem ganzen Theil der Waarenmasse I,
die nicht von der Kategorie II absorbirt ist; und zwar ist der Werth
dieser Waarenmasse, die so in der Hand der Kapitalisten I bleibt, = ⅔ des
Werths ihres ganzen jährlichen Waarenprodukts. Bei dem einzelnen Kapi-
talisten, der ein besondres Produktionsmittel producirt, konnten wir sagen: Er
verkauft sein Waarenprodukt, er verwandelt es in Geld. Indem er es in
Geld verwandelt, hat er auch den konstanten Werththeil seines Produkts
in Geld rückverwandelt. Mit diesem in Geld verwandelten Werththeil
kauft er dann von andren Waarenverkäufern seine Produktionsmittel wieder
ein, oder verwandelt den konstanten Werththeil seines Produkts in eine
Naturalform, worin er von neuem als produktives konstantes Kapital fun-
giren kann. Jetzt dagegen wird diese Voraussetzung unmöglich. Die
Kapitalistenklasse I umschliesst die Gesammtheit der Kapitalisten, die
Produktionsmittel produciren. Ausserdem ist das Waarenprodukt von
4000, das in ihrer Hand geblieben, ein Theil des gesellschaftlichen
Produkts, der gegen keinen andern auszutauschen ist, denn es existirt
kein solcher andrer Theil des Jahresprodukts mehr. Mit Ausnahme dieser

48) Von hier an aus Manuskript II.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0452" n="418"/>
schiedne Kategorien, als deren Träger neben dem industriellen Kapita-<lb/>
listen der Grundbesitzer (für Bodenrente), der Wucherer (für Zins) etc.<lb/>
erscheinen, ditto die Regierung und ihre Beamten, Rentiers etc. Diese<lb/>
Burschen erscheinen als Käufer gegenüber dem industriellen Kapitalisten<lb/>
und in so weit als Versilbrer seiner Waaren; pro parte werfen auch sie<lb/>
&#x201E;Geld&#x201C; in die Cirkulation und er erhält es von ihnen. Wobei stets ver-<lb/>
gessen wird, aus welcher Quelle sie es ursprünglich erhielten und stets<lb/>
wieder von neuem erhalten.</p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">VI. Das konstante Kapital der Abtheilung I.</hi> <note place="foot" n="48)">Von hier an aus Manuskript II.</note>
              </head><lb/>
              <p>Es bleibt noch zu untersuchen das konstante Kapital der Ab-<lb/>
theilung I = 4000 I<hi rendition="#sub">c</hi>. Dieser Werth ist gleich dem im Waaren-<lb/>
produkt I wieder erscheinenden Werth der in der Produktion dieser Waa-<lb/>
renmasse verzehrten Produktionsmittel. Dieser wiedererscheinende Werth,<lb/>
der nicht in dem Produktionsprocess I producirt, sondern das Jahr vor-<lb/>
her als konstanter Werth in ihn eintrat, als gegebner Werth seiner Pro-<lb/>
duktionsmittel, existirt jetzt in dem ganzen Theil der Waarenmasse I,<lb/>
die nicht von der Kategorie II absorbirt ist; und zwar ist der Werth<lb/>
dieser Waarenmasse, die so in der Hand der Kapitalisten I bleibt, = &#x2154; des<lb/>
Werths ihres ganzen jährlichen Waarenprodukts. Bei dem einzelnen Kapi-<lb/>
talisten, der ein besondres Produktionsmittel producirt, konnten wir sagen: Er<lb/>
verkauft sein Waarenprodukt, er verwandelt es in Geld. Indem er es in<lb/>
Geld verwandelt, hat er auch den konstanten Werththeil seines Produkts<lb/>
in Geld rückverwandelt. Mit diesem in Geld verwandelten Werththeil<lb/>
kauft er dann von andren Waarenverkäufern seine Produktionsmittel wieder<lb/>
ein, oder verwandelt den konstanten Werththeil seines Produkts in eine<lb/>
Naturalform, worin er von neuem als produktives konstantes Kapital fun-<lb/>
giren kann. Jetzt dagegen wird diese Voraussetzung unmöglich. Die<lb/>
Kapitalistenklasse I umschliesst die Gesammtheit der Kapitalisten, die<lb/>
Produktionsmittel produciren. Ausserdem ist das Waarenprodukt von<lb/>
4000, das in ihrer Hand geblieben, ein Theil des gesellschaftlichen<lb/>
Produkts, der gegen keinen andern auszutauschen ist, denn es existirt<lb/>
kein solcher andrer Theil des Jahresprodukts mehr. Mit Ausnahme dieser<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[418/0452] schiedne Kategorien, als deren Träger neben dem industriellen Kapita- listen der Grundbesitzer (für Bodenrente), der Wucherer (für Zins) etc. erscheinen, ditto die Regierung und ihre Beamten, Rentiers etc. Diese Burschen erscheinen als Käufer gegenüber dem industriellen Kapitalisten und in so weit als Versilbrer seiner Waaren; pro parte werfen auch sie „Geld“ in die Cirkulation und er erhält es von ihnen. Wobei stets ver- gessen wird, aus welcher Quelle sie es ursprünglich erhielten und stets wieder von neuem erhalten. VI. Das konstante Kapital der Abtheilung I. 48) Es bleibt noch zu untersuchen das konstante Kapital der Ab- theilung I = 4000 Ic. Dieser Werth ist gleich dem im Waaren- produkt I wieder erscheinenden Werth der in der Produktion dieser Waa- renmasse verzehrten Produktionsmittel. Dieser wiedererscheinende Werth, der nicht in dem Produktionsprocess I producirt, sondern das Jahr vor- her als konstanter Werth in ihn eintrat, als gegebner Werth seiner Pro- duktionsmittel, existirt jetzt in dem ganzen Theil der Waarenmasse I, die nicht von der Kategorie II absorbirt ist; und zwar ist der Werth dieser Waarenmasse, die so in der Hand der Kapitalisten I bleibt, = ⅔ des Werths ihres ganzen jährlichen Waarenprodukts. Bei dem einzelnen Kapi- talisten, der ein besondres Produktionsmittel producirt, konnten wir sagen: Er verkauft sein Waarenprodukt, er verwandelt es in Geld. Indem er es in Geld verwandelt, hat er auch den konstanten Werththeil seines Produkts in Geld rückverwandelt. Mit diesem in Geld verwandelten Werththeil kauft er dann von andren Waarenverkäufern seine Produktionsmittel wieder ein, oder verwandelt den konstanten Werththeil seines Produkts in eine Naturalform, worin er von neuem als produktives konstantes Kapital fun- giren kann. Jetzt dagegen wird diese Voraussetzung unmöglich. Die Kapitalistenklasse I umschliesst die Gesammtheit der Kapitalisten, die Produktionsmittel produciren. Ausserdem ist das Waarenprodukt von 4000, das in ihrer Hand geblieben, ein Theil des gesellschaftlichen Produkts, der gegen keinen andern auszutauschen ist, denn es existirt kein solcher andrer Theil des Jahresprodukts mehr. Mit Ausnahme dieser 48) Von hier an aus Manuskript II.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/452
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/452>, abgerufen am 19.04.2024.