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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

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gegebnen Leichtigkeit, Geld in Kapital zu verwandeln, ohne selbst
industrieller Kapitalist zu werden. Fünftens Wachsen der Bedürf-
nisse und der Bereicherungssucht. Sechstens wachsende Massen-
anlage von fixem Kapital u. s. w.



Drei Hauptthatsachen der kapitalistischen Produktion:

1) Koncentration der Produktionsmittel in wenigen Händen, wo-
durch sie aufhören als Eigenthum der unmittelbaren Arbeiter zu
erscheinen, und sich dagegen in gesellschaftliche Potenzen der Pro-
duktion verwandeln. Wenn auch zuerst als Privateigenthum der
Kapitalisten. Diese sind Trustees der bürgerlichen Gesellschaft,
aber sie sacken alle Früchte dieser Trusteeschaft ein.

2) Organisation der Arbeit selbst, als gesellschaftlicher: Durch
Kooperation, Theilung der Arbeit, und Verbindung der Arbeit mit
der Naturwissenschaft.

Nach beiden Seiten hebt die kapitalistische Produktionsweise das
Privateigenthum und die Privatarbeit auf, wenn auch in gegen-
sätzlichen Formen.

3) Herstellung des Weltmarkts.

Die ungeheure Produktivkraft, im Verhältniss der Bevölkerung,
die innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise sich entwickelt
und, wenn auch nicht im selben Verhältniss, das Wachsen der
Kapitalwerthe (nicht nur ihres materiellen Substrats) die viel rascher
wachsen als die Bevölkerung, widerspricht der, relativ zum wach-
senden Reichthum, immer schmaler werdenden Basis, für die diese
ungeheure Produktivkraft wirkt und den Verwerthungsverhältnissen
dieses schwellenden Kapitals. Daher die Krisen.



gegebnen Leichtigkeit, Geld in Kapital zu verwandeln, ohne selbst
industrieller Kapitalist zu werden. Fünftens Wachsen der Bedürf-
nisse und der Bereicherungssucht. Sechstens wachsende Massen-
anlage von fixem Kapital u. s. w.



Drei Hauptthatsachen der kapitalistischen Produktion:

1) Koncentration der Produktionsmittel in wenigen Händen, wo-
durch sie aufhören als Eigenthum der unmittelbaren Arbeiter zu
erscheinen, und sich dagegen in gesellschaftliche Potenzen der Pro-
duktion verwandeln. Wenn auch zuerst als Privateigenthum der
Kapitalisten. Diese sind Trustees der bürgerlichen Gesellschaft,
aber sie sacken alle Früchte dieser Trusteeschaft ein.

2) Organisation der Arbeit selbst, als gesellschaftlicher: Durch
Kooperation, Theilung der Arbeit, und Verbindung der Arbeit mit
der Naturwissenschaft.

Nach beiden Seiten hebt die kapitalistische Produktionsweise das
Privateigenthum und die Privatarbeit auf, wenn auch in gegen-
sätzlichen Formen.

3) Herstellung des Weltmarkts.

Die ungeheure Produktivkraft, im Verhältniss der Bevölkerung,
die innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise sich entwickelt
und, wenn auch nicht im selben Verhältniss, das Wachsen der
Kapitalwerthe (nicht nur ihres materiellen Substrats) die viel rascher
wachsen als die Bevölkerung, widerspricht der, relativ zum wach-
senden Reichthum, immer schmaler werdenden Basis, für die diese
ungeheure Produktivkraft wirkt und den Verwerthungsverhältnissen
dieses schwellenden Kapitals. Daher die Krisen.



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[249/0283] gegebnen Leichtigkeit, Geld in Kapital zu verwandeln, ohne selbst industrieller Kapitalist zu werden. Fünftens Wachsen der Bedürf- nisse und der Bereicherungssucht. Sechstens wachsende Massen- anlage von fixem Kapital u. s. w. Drei Hauptthatsachen der kapitalistischen Produktion: 1) Koncentration der Produktionsmittel in wenigen Händen, wo- durch sie aufhören als Eigenthum der unmittelbaren Arbeiter zu erscheinen, und sich dagegen in gesellschaftliche Potenzen der Pro- duktion verwandeln. Wenn auch zuerst als Privateigenthum der Kapitalisten. Diese sind Trustees der bürgerlichen Gesellschaft, aber sie sacken alle Früchte dieser Trusteeschaft ein. 2) Organisation der Arbeit selbst, als gesellschaftlicher: Durch Kooperation, Theilung der Arbeit, und Verbindung der Arbeit mit der Naturwissenschaft. Nach beiden Seiten hebt die kapitalistische Produktionsweise das Privateigenthum und die Privatarbeit auf, wenn auch in gegen- sätzlichen Formen. 3) Herstellung des Weltmarkts. Die ungeheure Produktivkraft, im Verhältniss der Bevölkerung, die innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise sich entwickelt und, wenn auch nicht im selben Verhältniss, das Wachsen der Kapitalwerthe (nicht nur ihres materiellen Substrats) die viel rascher wachsen als die Bevölkerung, widerspricht der, relativ zum wach- senden Reichthum, immer schmaler werdenden Basis, für die diese ungeheure Produktivkraft wirkt und den Verwerthungsverhältnissen dieses schwellenden Kapitals. Daher die Krisen.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/283>, abgerufen am 29.03.2024.