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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

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ganze Cirkulation" [er meint die Banknoten] "und den Betrag der Ver-
pflichtungen sämmtlicher Banken, wofür sofortige Baarzahlung verlangt
werden kann, so finde ich eine Summe von 153 Millionen, deren Verwand-
lung in Gold nach dem Gesetz verlangt werden kann, und dagegen 14 Mil-
lionen in Gold um diese Forderung zu befriedigen." (p. 11.) -- "Die Wechsel
können nicht unter Kontrolle gestellt werden, es sei denn, dass man den
Geldüberfluss und den niedrigen Zinsfuss oder Diskonto verhindert, der einen
Theil davon erzeugt und diese grosse und gefährliche Expansion ermuntert.
Es ist unmöglich zu entscheiden, wieviel davon von wirklichen Geschäften
herrührt, z. B. von wirklichen Käufen und Verkäufen, und welcher Theil
künstlich gemacht (fictitious) ist, und nur aus Reitwechseln besteht, d. h.
wo ein Wechsel gezogen wird um einen laufenden vor Verfall aufzunehmen,
und so durch Herstellung blosser Umlaufsmittel fingirtes Kapital zu kreiren.
In Zeiten überflüssigen und wohlfeilen Geldes weiss ich, dass dies bis zu
einem enormen Grade geschieht." (p. 43,44.) -- J. W. Bosanquet, Metallic,
Paper, and Credit Currency, London 1842: Der Durchschnittsbetrag der an
jedem Geschäftstag im Clearing House [wo die Londoner Bankiers gegen-
seitig die eingezahlten Cheques und fälligen Wechsel austauschen] erledigten
Zahlungen ist über 3 Millionen £, und der zu diesem Zweck nöthige tägliche
Geldvorrath ist wenig mehr als 200000 £ (p. 86). [Im Jahr 1889 betrug der
Gesammtumschlag des Clearing House 76183/4 Millionen £ oder bei rund 300
Geschäftstagen durchschnittlich 251/2 Millionen täglich. -- F. E.] "Wechsel
sind unstreitig Cirkulationsmittel (currency), unabhängig von Geld, soweit
sie Eigenthum übertragen von Hand zu Hand vermittelst Endossement."
(p. 92.) "Im Durchschnitt ist anzunehmen, dass jeder cirkulirende Wechsel
zwei Endossements trägt, und dass im Durchschnitt jeder Wechsel also zwei
Zahlungen erledigt, ehe er verfällt. Hiernach scheint es, dass allein durch
Endossement die Wechsel eine Eigenthumsübertragung vermittelten zum Werth
von zweimal 528 Millionen oder 1056 Millionen £, mehr als 3 Millionen
täglich, im Lauf des Jahres 1839. Es ist daher sicher, dass Wechsel und
Depositen zusammen durch Eigenthumsübertragung von Hand zu Hand und
ohne Beihülfe von Geld, Geldfunktionen verrichten zu einem täglichen Be-
lauf von mindestens 18 Millionen £" (p. 93.)

Tooke sagt folgendes über Kredit im allgemeinen: "Der Kredit, in seinem
einfachsten Ausdruck, ist das wohl oder übel begründete Vertrauen, das
jemanden veranlasst einem andern einen gewissen Kapitalbelauf anzuver-
trauen, in Geld oder in, auf einen bestimmten Geldwerth abgeschätzten,
Waaren, welcher Betrag stets nach Ablauf einer bestimmten Frist zahlbar
ist. Wo das Kapital in Geld verliehen wird, d. h. in Banknoten, oder in
einem Baarkredit, oder in einer Anweisung auf einen Korrespondenten, wird
ein Zuschlag von so und soviel Procent auf den rückzuzahlenden Betrag für
den Gebrauch des Kapitals gemacht. Bei Waaren, deren Geldwerth zwischen
den Betheiligten festgestellt ist, und deren Uebertragung einen Verkauf aus-
macht, schliesst die festgestellte Summe, die gezahlt werden soll, eine Ent-
schädigung ein für den Gebrauch des Kapitals und für das bis zur Verfall-
zeit übernommene Risiko. Schriftliche Zahlungsverpflichtungen auf bestimmte
Verfalltage werden meist für solche Kredite gegeben. Und diese übertragbaren
Verpflichtungen oder Promessen bilden das Mittel, womit die Verleiher, wenn sie
Gelegenheit für den Gebrauch ihres Kapitals finden, sei es in Form von
Geld oder Waaren, vor Verfallzeit dieser Wechsel, meistens im Stande sind
wohlfeiler zu borgen oder zu kaufen, indem ihr eigner Kredit durch den des
zweiten Namens auf dem Wechsel verstärkt wird." (Inquiry into the Cur-
rency Principle. p. 87.)

Ch. Coquelin, Du Credit et des Banques dans l'Industrie. Revue des deux
Mondes 1842, tome 31: "In jedem Lande vollzieht sich die Mehrzahl der Kredit-
geschäfte im Kreis der industriellen Beziehungen selbst ... der Producent

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ganze Cirkulation“ [er meint die Banknoten] „und den Betrag der Ver-
pflichtungen sämmtlicher Banken, wofür sofortige Baarzahlung verlangt
werden kann, so finde ich eine Summe von 153 Millionen, deren Verwand-
lung in Gold nach dem Gesetz verlangt werden kann, und dagegen 14 Mil-
lionen in Gold um diese Forderung zu befriedigen.“ (p. 11.) — „Die Wechsel
können nicht unter Kontrolle gestellt werden, es sei denn, dass man den
Geldüberfluss und den niedrigen Zinsfuss oder Diskonto verhindert, der einen
Theil davon erzeugt und diese grosse und gefährliche Expansion ermuntert.
Es ist unmöglich zu entscheiden, wieviel davon von wirklichen Geschäften
herrührt, z. B. von wirklichen Käufen und Verkäufen, und welcher Theil
künstlich gemacht (fictitious) ist, und nur aus Reitwechseln besteht, d. h.
wo ein Wechsel gezogen wird um einen laufenden vor Verfall aufzunehmen,
und so durch Herstellung blosser Umlaufsmittel fingirtes Kapital zu kreiren.
In Zeiten überflüssigen und wohlfeilen Geldes weiss ich, dass dies bis zu
einem enormen Grade geschieht.“ (p. 43,44.) — J. W. Bosanquet, Metallic,
Paper, and Credit Currency, London 1842: Der Durchschnittsbetrag der an
jedem Geschäftstag im Clearing House [wo die Londoner Bankiers gegen-
seitig die eingezahlten Cheques und fälligen Wechsel austauschen] erledigten
Zahlungen ist über 3 Millionen £, und der zu diesem Zweck nöthige tägliche
Geldvorrath ist wenig mehr als 200000 £ (p. 86). [Im Jahr 1889 betrug der
Gesammtumschlag des Clearing House 7618¾ Millionen £ oder bei rund 300
Geschäftstagen durchschnittlich 25½ Millionen täglich. — F. E.] „Wechsel
sind unstreitig Cirkulationsmittel (currency), unabhängig von Geld, soweit
sie Eigenthum übertragen von Hand zu Hand vermittelst Endossement.“
(p. 92.) „Im Durchschnitt ist anzunehmen, dass jeder cirkulirende Wechsel
zwei Endossements trägt, und dass im Durchschnitt jeder Wechsel also zwei
Zahlungen erledigt, ehe er verfällt. Hiernach scheint es, dass allein durch
Endossement die Wechsel eine Eigenthumsübertragung vermittelten zum Werth
von zweimal 528 Millionen oder 1056 Millionen £, mehr als 3 Millionen
täglich, im Lauf des Jahres 1839. Es ist daher sicher, dass Wechsel und
Depositen zusammen durch Eigenthumsübertragung von Hand zu Hand und
ohne Beihülfe von Geld, Geldfunktionen verrichten zu einem täglichen Be-
lauf von mindestens 18 Millionen £“ (p. 93.)

Tooke sagt folgendes über Kredit im allgemeinen: „Der Kredit, in seinem
einfachsten Ausdruck, ist das wohl oder übel begründete Vertrauen, das
jemanden veranlasst einem andern einen gewissen Kapitalbelauf anzuver-
trauen, in Geld oder in, auf einen bestimmten Geldwerth abgeschätzten,
Waaren, welcher Betrag stets nach Ablauf einer bestimmten Frist zahlbar
ist. Wo das Kapital in Geld verliehen wird, d. h. in Banknoten, oder in
einem Baarkredit, oder in einer Anweisung auf einen Korrespondenten, wird
ein Zuschlag von so und soviel Procent auf den rückzuzahlenden Betrag für
den Gebrauch des Kapitals gemacht. Bei Waaren, deren Geldwerth zwischen
den Betheiligten festgestellt ist, und deren Uebertragung einen Verkauf aus-
macht, schliesst die festgestellte Summe, die gezahlt werden soll, eine Ent-
schädigung ein für den Gebrauch des Kapitals und für das bis zur Verfall-
zeit übernommene Risiko. Schriftliche Zahlungsverpflichtungen auf bestimmte
Verfalltage werden meist für solche Kredite gegeben. Und diese übertragbaren
Verpflichtungen oder Promessen bilden das Mittel, womit die Verleiher, wenn sie
Gelegenheit für den Gebrauch ihres Kapitals finden, sei es in Form von
Geld oder Waaren, vor Verfallzeit dieser Wechsel, meistens im Stande sind
wohlfeiler zu borgen oder zu kaufen, indem ihr eigner Kredit durch den des
zweiten Namens auf dem Wechsel verstärkt wird.“ (Inquiry into the Cur-
rency Principle. p. 87.)

Ch. Coquelin, Du Crédit et des Banques dans l’Industrie. Revue des deux
Mondes 1842, tome 31: „In jedem Lande vollzieht sich die Mehrzahl der Kredit-
geschäfte im Kreis der industriellen Beziehungen selbst … der Producent

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[387/0421] ganze Cirkulation“ [er meint die Banknoten] „und den Betrag der Ver- pflichtungen sämmtlicher Banken, wofür sofortige Baarzahlung verlangt werden kann, so finde ich eine Summe von 153 Millionen, deren Verwand- lung in Gold nach dem Gesetz verlangt werden kann, und dagegen 14 Mil- lionen in Gold um diese Forderung zu befriedigen.“ (p. 11.) — „Die Wechsel können nicht unter Kontrolle gestellt werden, es sei denn, dass man den Geldüberfluss und den niedrigen Zinsfuss oder Diskonto verhindert, der einen Theil davon erzeugt und diese grosse und gefährliche Expansion ermuntert. Es ist unmöglich zu entscheiden, wieviel davon von wirklichen Geschäften herrührt, z. B. von wirklichen Käufen und Verkäufen, und welcher Theil künstlich gemacht (fictitious) ist, und nur aus Reitwechseln besteht, d. h. wo ein Wechsel gezogen wird um einen laufenden vor Verfall aufzunehmen, und so durch Herstellung blosser Umlaufsmittel fingirtes Kapital zu kreiren. In Zeiten überflüssigen und wohlfeilen Geldes weiss ich, dass dies bis zu einem enormen Grade geschieht.“ (p. 43,44.) — J. W. Bosanquet, Metallic, Paper, and Credit Currency, London 1842: Der Durchschnittsbetrag der an jedem Geschäftstag im Clearing House [wo die Londoner Bankiers gegen- seitig die eingezahlten Cheques und fälligen Wechsel austauschen] erledigten Zahlungen ist über 3 Millionen £, und der zu diesem Zweck nöthige tägliche Geldvorrath ist wenig mehr als 200000 £ (p. 86). [Im Jahr 1889 betrug der Gesammtumschlag des Clearing House 7618¾ Millionen £ oder bei rund 300 Geschäftstagen durchschnittlich 25½ Millionen täglich. — F. E.] „Wechsel sind unstreitig Cirkulationsmittel (currency), unabhängig von Geld, soweit sie Eigenthum übertragen von Hand zu Hand vermittelst Endossement.“ (p. 92.) „Im Durchschnitt ist anzunehmen, dass jeder cirkulirende Wechsel zwei Endossements trägt, und dass im Durchschnitt jeder Wechsel also zwei Zahlungen erledigt, ehe er verfällt. Hiernach scheint es, dass allein durch Endossement die Wechsel eine Eigenthumsübertragung vermittelten zum Werth von zweimal 528 Millionen oder 1056 Millionen £, mehr als 3 Millionen täglich, im Lauf des Jahres 1839. Es ist daher sicher, dass Wechsel und Depositen zusammen durch Eigenthumsübertragung von Hand zu Hand und ohne Beihülfe von Geld, Geldfunktionen verrichten zu einem täglichen Be- lauf von mindestens 18 Millionen £“ (p. 93.) Tooke sagt folgendes über Kredit im allgemeinen: „Der Kredit, in seinem einfachsten Ausdruck, ist das wohl oder übel begründete Vertrauen, das jemanden veranlasst einem andern einen gewissen Kapitalbelauf anzuver- trauen, in Geld oder in, auf einen bestimmten Geldwerth abgeschätzten, Waaren, welcher Betrag stets nach Ablauf einer bestimmten Frist zahlbar ist. Wo das Kapital in Geld verliehen wird, d. h. in Banknoten, oder in einem Baarkredit, oder in einer Anweisung auf einen Korrespondenten, wird ein Zuschlag von so und soviel Procent auf den rückzuzahlenden Betrag für den Gebrauch des Kapitals gemacht. Bei Waaren, deren Geldwerth zwischen den Betheiligten festgestellt ist, und deren Uebertragung einen Verkauf aus- macht, schliesst die festgestellte Summe, die gezahlt werden soll, eine Ent- schädigung ein für den Gebrauch des Kapitals und für das bis zur Verfall- zeit übernommene Risiko. Schriftliche Zahlungsverpflichtungen auf bestimmte Verfalltage werden meist für solche Kredite gegeben. Und diese übertragbaren Verpflichtungen oder Promessen bilden das Mittel, womit die Verleiher, wenn sie Gelegenheit für den Gebrauch ihres Kapitals finden, sei es in Form von Geld oder Waaren, vor Verfallzeit dieser Wechsel, meistens im Stande sind wohlfeiler zu borgen oder zu kaufen, indem ihr eigner Kredit durch den des zweiten Namens auf dem Wechsel verstärkt wird.“ (Inquiry into the Cur- rency Principle. p. 87.) Ch. Coquelin, Du Crédit et des Banques dans l’Industrie. Revue des deux Mondes 1842, tome 31: „In jedem Lande vollzieht sich die Mehrzahl der Kredit- geschäfte im Kreis der industriellen Beziehungen selbst … der Producent 25*

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/421>, abgerufen am 19.04.2024.