Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

Bild:
<< vorherige Seite

dieser Arbeitskraft, die durch diesen Gegensatz im Kapital per-
sonificirt werden. Es sind nicht nur die, in selbständige Mächte
verwandelten Produkte der Arbeiter, die Produkte als Beherrscher
und Käufer ihrer Producenten, sondern es sind auch die gesell-
schaftlichen Kräfte und die zukünftige ... [? unleserlich] Form dieser
Arbeit, die als Eigenschaften ihres Produkts ihnen gegenübertreten.
Also hier haben wir eine bestimmte, auf den ersten Blick sehr
mystische, gesellschaftliche Form eines der Faktoren eines historisch
fabricirten gesellschaftlichen Produktionsprocesses.

Und nun daneben den Boden, die unorganische Natur als solche,
rudis indigestaque moles, in ihrer ganzen Waldursprünglichkeit.
Werth ist Arbeit. Mehrwerth kann daher nicht Erde sein. Ab-
solute Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt nichts, als dass ein ge-
wisses Quantum Arbeit ein gewisses, von der natürlichen Frucht-
barkeit des Bodens bedingtes Produkt gibt. Die Differenz in der
Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt, dass dieselben Mengen von
Arbeit und Kapital, also derselbe Werth, sich in verschiednen
Mengen von Bodenprodukten ausdrückt; dass diese Produkte also
verschiedne individuelle Werthe haben. Die Ausgleichung dieser
individuellen Werthe zu Marktwerthen bewirkt, dass die advantages
of fertile over inferior soil ... are transferred from the cultivator
or consumer to the landlord. (Ricardo, Principles. p. 6.)

Und endlich als Dritten im Bunde ein blosses Gespenst -- "die"
Arbeit, die nichts ist als eine Abstraktion und für sich genommen
überhaupt nicht existirt oder wenn wir die ... [unleserlich] nehmen,
die produktive Thätigkeit des Menschen überhaupt, wodurch er den
Stoffwechsel mit der Natur vermittelt, entkleidet nicht nur jeder
gesellschaftlichen Form und Charakterbestimmtheit, sondern selbst
in ihrem blossen Naturdasein, unabhängig von der Gesellschaft,
allen Gesellschaften enthoben, und als Lebensäusserung und Lebens-
bewährung dem überhaupt noch nicht gesellschaftlichen Menschen
gemeinsam mit dem irgendwie gesellschaftlich bestimmten.



II.

Kapital -- Zins; Grundeigenthum, Privateigenthum am Erdball,
und zwar modernes, der kapitalistischen Produktionsweise ent-
sprechendes -- Rente; Lohnarbeit -- Arbeitslohn. In dieser Form
soll also Zusammenhang zwischen den Quellen der Revenue bestehn.
Wie das Kapital, so sind Lohnarbeit und Grundeigenthum geschicht-
lich bestimmte gesellschaftliche Formen; die eine der Arbeit, das
andre des monopolisirten Erdballs, und zwar sind sie beide, dem

dieser Arbeitskraft, die durch diesen Gegensatz im Kapital per-
sonificirt werden. Es sind nicht nur die, in selbständige Mächte
verwandelten Produkte der Arbeiter, die Produkte als Beherrscher
und Käufer ihrer Producenten, sondern es sind auch die gesell-
schaftlichen Kräfte und die zukünftige … [? unleserlich] Form dieser
Arbeit, die als Eigenschaften ihres Produkts ihnen gegenübertreten.
Also hier haben wir eine bestimmte, auf den ersten Blick sehr
mystische, gesellschaftliche Form eines der Faktoren eines historisch
fabricirten gesellschaftlichen Produktionsprocesses.

Und nun daneben den Boden, die unorganische Natur als solche,
rudis indigestaque moles, in ihrer ganzen Waldursprünglichkeit.
Werth ist Arbeit. Mehrwerth kann daher nicht Erde sein. Ab-
solute Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt nichts, als dass ein ge-
wisses Quantum Arbeit ein gewisses, von der natürlichen Frucht-
barkeit des Bodens bedingtes Produkt gibt. Die Differenz in der
Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt, dass dieselben Mengen von
Arbeit und Kapital, also derselbe Werth, sich in verschiednen
Mengen von Bodenprodukten ausdrückt; dass diese Produkte also
verschiedne individuelle Werthe haben. Die Ausgleichung dieser
individuellen Werthe zu Marktwerthen bewirkt, dass die advantages
of fertile over inferior soil … are transferred from the cultivator
or consumer to the landlord. (Ricardo, Principles. p. 6.)

Und endlich als Dritten im Bunde ein blosses Gespenst — „die“
Arbeit, die nichts ist als eine Abstraktion und für sich genommen
überhaupt nicht existirt oder wenn wir die … [unleserlich] nehmen,
die produktive Thätigkeit des Menschen überhaupt, wodurch er den
Stoffwechsel mit der Natur vermittelt, entkleidet nicht nur jeder
gesellschaftlichen Form und Charakterbestimmtheit, sondern selbst
in ihrem blossen Naturdasein, unabhängig von der Gesellschaft,
allen Gesellschaften enthoben, und als Lebensäusserung und Lebens-
bewährung dem überhaupt noch nicht gesellschaftlichen Menschen
gemeinsam mit dem irgendwie gesellschaftlich bestimmten.



II.

Kapital — Zins; Grundeigenthum, Privateigenthum am Erdball,
und zwar modernes, der kapitalistischen Produktionsweise ent-
sprechendes — Rente; Lohnarbeit — Arbeitslohn. In dieser Form
soll also Zusammenhang zwischen den Quellen der Revenue bestehn.
Wie das Kapital, so sind Lohnarbeit und Grundeigenthum geschicht-
lich bestimmte gesellschaftliche Formen; die eine der Arbeit, das
andre des monopolisirten Erdballs, und zwar sind sie beide, dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0359" n="350"/>
dieser Arbeitskraft, die durch diesen Gegensatz im Kapital per-<lb/>
sonificirt werden. Es sind nicht nur die, in selbständige Mächte<lb/>
verwandelten Produkte der Arbeiter, die Produkte als Beherrscher<lb/>
und Käufer ihrer Producenten, sondern es sind auch die gesell-<lb/>
schaftlichen Kräfte und die zukünftige &#x2026; [? unleserlich] Form dieser<lb/>
Arbeit, die als Eigenschaften ihres Produkts ihnen gegenübertreten.<lb/>
Also hier haben wir eine bestimmte, auf den ersten Blick sehr<lb/>
mystische, gesellschaftliche Form eines der Faktoren eines historisch<lb/>
fabricirten gesellschaftlichen Produktionsprocesses.</p><lb/>
              <p>Und nun daneben den Boden, die unorganische Natur als solche,<lb/>
rudis indigestaque moles, in ihrer ganzen Waldursprünglichkeit.<lb/>
Werth ist Arbeit. Mehrwerth kann daher nicht Erde sein. Ab-<lb/>
solute Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt nichts, als dass ein ge-<lb/>
wisses Quantum Arbeit ein gewisses, von der natürlichen Frucht-<lb/>
barkeit des Bodens bedingtes Produkt gibt. Die Differenz in der<lb/>
Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt, dass dieselben Mengen von<lb/>
Arbeit und Kapital, also derselbe Werth, sich in verschiednen<lb/>
Mengen von Bodenprodukten ausdrückt; dass diese Produkte also<lb/>
verschiedne individuelle Werthe haben. Die Ausgleichung dieser<lb/>
individuellen Werthe zu Marktwerthen bewirkt, dass die advantages<lb/>
of fertile over inferior soil &#x2026; are transferred from the cultivator<lb/>
or consumer to the landlord. (Ricardo, Principles. p. 6.)</p><lb/>
              <p>Und endlich als Dritten im Bunde ein blosses Gespenst &#x2014; &#x201E;die&#x201C;<lb/>
Arbeit, die nichts ist als eine Abstraktion und für sich genommen<lb/>
überhaupt nicht existirt oder wenn wir die &#x2026; [unleserlich] nehmen,<lb/>
die produktive Thätigkeit des Menschen überhaupt, wodurch er den<lb/>
Stoffwechsel mit der Natur vermittelt, entkleidet nicht nur jeder<lb/>
gesellschaftlichen Form und Charakterbestimmtheit, sondern selbst<lb/>
in ihrem blossen Naturdasein, unabhängig von der Gesellschaft,<lb/>
allen Gesellschaften enthoben, und als Lebensäusserung und Lebens-<lb/>
bewährung dem überhaupt noch nicht gesellschaftlichen Menschen<lb/>
gemeinsam mit dem irgendwie gesellschaftlich bestimmten.</p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head>II.</head><lb/>
              <p>Kapital &#x2014; Zins; Grundeigenthum, Privateigenthum am Erdball,<lb/>
und zwar modernes, der kapitalistischen Produktionsweise ent-<lb/>
sprechendes &#x2014; Rente; Lohnarbeit &#x2014; Arbeitslohn. In dieser Form<lb/>
soll also Zusammenhang zwischen den Quellen der Revenue bestehn.<lb/>
Wie das Kapital, so sind Lohnarbeit und Grundeigenthum geschicht-<lb/>
lich bestimmte gesellschaftliche Formen; die eine der Arbeit, das<lb/>
andre des monopolisirten Erdballs, und zwar sind sie beide, dem<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[350/0359] dieser Arbeitskraft, die durch diesen Gegensatz im Kapital per- sonificirt werden. Es sind nicht nur die, in selbständige Mächte verwandelten Produkte der Arbeiter, die Produkte als Beherrscher und Käufer ihrer Producenten, sondern es sind auch die gesell- schaftlichen Kräfte und die zukünftige … [? unleserlich] Form dieser Arbeit, die als Eigenschaften ihres Produkts ihnen gegenübertreten. Also hier haben wir eine bestimmte, auf den ersten Blick sehr mystische, gesellschaftliche Form eines der Faktoren eines historisch fabricirten gesellschaftlichen Produktionsprocesses. Und nun daneben den Boden, die unorganische Natur als solche, rudis indigestaque moles, in ihrer ganzen Waldursprünglichkeit. Werth ist Arbeit. Mehrwerth kann daher nicht Erde sein. Ab- solute Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt nichts, als dass ein ge- wisses Quantum Arbeit ein gewisses, von der natürlichen Frucht- barkeit des Bodens bedingtes Produkt gibt. Die Differenz in der Fruchtbarkeit des Bodens bewirkt, dass dieselben Mengen von Arbeit und Kapital, also derselbe Werth, sich in verschiednen Mengen von Bodenprodukten ausdrückt; dass diese Produkte also verschiedne individuelle Werthe haben. Die Ausgleichung dieser individuellen Werthe zu Marktwerthen bewirkt, dass die advantages of fertile over inferior soil … are transferred from the cultivator or consumer to the landlord. (Ricardo, Principles. p. 6.) Und endlich als Dritten im Bunde ein blosses Gespenst — „die“ Arbeit, die nichts ist als eine Abstraktion und für sich genommen überhaupt nicht existirt oder wenn wir die … [unleserlich] nehmen, die produktive Thätigkeit des Menschen überhaupt, wodurch er den Stoffwechsel mit der Natur vermittelt, entkleidet nicht nur jeder gesellschaftlichen Form und Charakterbestimmtheit, sondern selbst in ihrem blossen Naturdasein, unabhängig von der Gesellschaft, allen Gesellschaften enthoben, und als Lebensäusserung und Lebens- bewährung dem überhaupt noch nicht gesellschaftlichen Menschen gemeinsam mit dem irgendwie gesellschaftlich bestimmten. II. Kapital — Zins; Grundeigenthum, Privateigenthum am Erdball, und zwar modernes, der kapitalistischen Produktionsweise ent- sprechendes — Rente; Lohnarbeit — Arbeitslohn. In dieser Form soll also Zusammenhang zwischen den Quellen der Revenue bestehn. Wie das Kapital, so sind Lohnarbeit und Grundeigenthum geschicht- lich bestimmte gesellschaftliche Formen; die eine der Arbeit, das andre des monopolisirten Erdballs, und zwar sind sie beide, dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/359
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/359>, abgerufen am 29.03.2024.