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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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Viertes Capitel.


Ein Ruhmestag.

Ehe der Ritter von Wolfegg alle Mannschaften vereinigt, die nöthig waren, um einem so starken Gegner mit Aussicht auf Erfolg die Spitze zu bieten, hatte der Feind, vom ersten Siege berauscht, weite Länderstrecken überfluthet. Zuläufer aus allen maurischen Reichen, die noch immer den größten Theil der iberischen Halbinsel ausmachten, vermehrten tagtäglich die an sich schon mächtigen Kriegsschaaren. Ueberall wurde geplündert, gesengt, gemordet und die Jugend in die Sclaverei geschleppt.

Der Schrecken in ganz Portugal war furchtbar groß, aber nicht größer, als die Gefahr, die dem Lande drohte. In allen Kirchen wurden Gebete und Andachten angeordnet, um den Segen Gottes auf die christlichen Waffen herabzuflehen. Beim Empfange der ersten Nachricht von

Viertes Capitel.


Ein Ruhmestag.

Ehe der Ritter von Wolfegg alle Mannschaften vereinigt, die nöthig waren, um einem so starken Gegner mit Aussicht auf Erfolg die Spitze zu bieten, hatte der Feind, vom ersten Siege berauscht, weite Länderstrecken überfluthet. Zuläufer aus allen maurischen Reichen, die noch immer den größten Theil der iberischen Halbinsel ausmachten, vermehrten tagtäglich die an sich schon mächtigen Kriegsschaaren. Ueberall wurde geplündert, gesengt, gemordet und die Jugend in die Sclaverei geschleppt.

Der Schrecken in ganz Portugal war furchtbar groß, aber nicht größer, als die Gefahr, die dem Lande drohte. In allen Kirchen wurden Gebete und Andachten angeordnet, um den Segen Gottes auf die christlichen Waffen herabzuflehen. Beim Empfange der ersten Nachricht von

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[28/0036] Viertes Capitel. Ein Ruhmestag. Ehe der Ritter von Wolfegg alle Mannschaften vereinigt, die nöthig waren, um einem so starken Gegner mit Aussicht auf Erfolg die Spitze zu bieten, hatte der Feind, vom ersten Siege berauscht, weite Länderstrecken überfluthet. Zuläufer aus allen maurischen Reichen, die noch immer den größten Theil der iberischen Halbinsel ausmachten, vermehrten tagtäglich die an sich schon mächtigen Kriegsschaaren. Ueberall wurde geplündert, gesengt, gemordet und die Jugend in die Sclaverei geschleppt. Der Schrecken in ganz Portugal war furchtbar groß, aber nicht größer, als die Gefahr, die dem Lande drohte. In allen Kirchen wurden Gebete und Andachten angeordnet, um den Segen Gottes auf die christlichen Waffen herabzuflehen. Beim Empfange der ersten Nachricht von

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/36>, abgerufen am 28.03.2024.