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Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.

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Sätze.

1) Die Himmels-Körper, die Erde und die
thierische Körper haben einen wechselseiti-
gen Einfluß in einander. Und zwar ver-
möge

2) Einer allgemein verbreiteten stätigen,
äusserst feinen Flüssigkeit, welche ihrer
Natur nach die Fähigkeit hat alle Ar-
ten von Bewegung anzunehmen, die-
selbe mitzutheilen, und fortzupflanzen.

3) Diese wechselsweise Wirkung richtet sich
nach mechanischen, bißher unbekanten
Gesetzen.

4) Von ihr entspringen die wechselsweisen
Würkungen, die man als eine Ebbe und
Fluth ansehen kann.

5) Diese Ebbe und Fluth ist mehr oder weni-
ger allgemein, mehr oder weniger auf
einzelne Gegenstände eingeschränkt, mehr
oder weniger zusammen gesetzt, je nach-
dem ihre bestimmende Ursachen beschaf-
fen sind.

6) Auf diese Art (und es ist die aller all-
gemeinste, die man in der ganzen Natur
findet) stehen die Himmels-Körper, die
Erde und ihre wesentliche Bestandtheile in
einem thätigen Verhältnus gegen einander.

7) Und von ihr hangen die Eigenschafften
der Materie und der organischen Kör-
per ab.

Saͤtze.

1) Die Himmels-Koͤrper, die Erde und die
thieriſche Koͤrper haben einen wechſelſeiti-
gen Einfluß in einander. Und zwar ver-
moͤge

2) Einer allgemein verbreiteten ſtaͤtigen,
aͤuſſerſt feinen Fluͤſſigkeit, welche ihrer
Natur nach die Faͤhigkeit hat alle Ar-
ten von Bewegung anzunehmen, die-
ſelbe mitzutheilen, und fortzupflanzen.

3) Dieſe wechſelsweiſe Wirkung richtet ſich
nach mechaniſchen, bißher unbekanten
Geſetzen.

4) Von ihr entſpringen die wechſelsweiſen
Wuͤrkungen, die man als eine Ebbe und
Fluth anſehen kann.

5) Dieſe Ebbe und Fluth iſt mehr oder weni-
ger allgemein, mehr oder weniger auf
einzelne Gegenſtaͤnde eingeſchraͤnkt, mehr
oder weniger zuſammen geſetzt, je nach-
dem ihre beſtimmende Urſachen beſchaf-
fen ſind.

6) Auf dieſe Art (und es iſt die aller all-
gemeinſte, die man in der ganzen Natur
findet) ſtehen die Himmels-Koͤrper, die
Erde und ihre weſentliche Beſtandtheile in
einem thaͤtigen Verhaͤltnus gegen einander.

7) Und von ihr hangen die Eigenſchafften
der Materie und der organiſchen Koͤr-
per ab.

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[50/0054] Saͤtze. 1) Die Himmels-Koͤrper, die Erde und die thieriſche Koͤrper haben einen wechſelſeiti- gen Einfluß in einander. Und zwar ver- moͤge 2) Einer allgemein verbreiteten ſtaͤtigen, aͤuſſerſt feinen Fluͤſſigkeit, welche ihrer Natur nach die Faͤhigkeit hat alle Ar- ten von Bewegung anzunehmen, die- ſelbe mitzutheilen, und fortzupflanzen. 3) Dieſe wechſelsweiſe Wirkung richtet ſich nach mechaniſchen, bißher unbekanten Geſetzen. 4) Von ihr entſpringen die wechſelsweiſen Wuͤrkungen, die man als eine Ebbe und Fluth anſehen kann. 5) Dieſe Ebbe und Fluth iſt mehr oder weni- ger allgemein, mehr oder weniger auf einzelne Gegenſtaͤnde eingeſchraͤnkt, mehr oder weniger zuſammen geſetzt, je nach- dem ihre beſtimmende Urſachen beſchaf- fen ſind. 6) Auf dieſe Art (und es iſt die aller all- gemeinſte, die man in der ganzen Natur findet) ſtehen die Himmels-Koͤrper, die Erde und ihre weſentliche Beſtandtheile in einem thaͤtigen Verhaͤltnus gegen einander. 7) Und von ihr hangen die Eigenſchafften der Materie und der organiſchen Koͤr- per ab.

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Zitationshilfe: Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/54>, abgerufen am 19.04.2024.