Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite
vierte Abtheilunge.
(k) Fidelitatem ut proprius lito merito debuit, juravit qui-
dam Werenbraht libertus & miles.
S. §. 129. n. a. Die-
ser Eyd hieß Leudesamium Litemonium S. DU FRESNE.
h. v.
und ist von dem Mann-eyd homagio unterschieden.
(l) S. §. 47. n. d.
(m) Lito regis liceat uxorem suam emere ubicunque voluerit
sed non liceat ullam foeminam vendere. LL. SAX. tit.
18.
Jn Ansehung seiner Güter heißt es ib. tit. 17. Liber
homo qui sub tutela nobilis cujuslibet erat, qui jure in
exilium missus est, si hereditatem suam, necessitate coactus
vendere voluerit, offerat eam primo proximo suo; si ille
emere noluerit, offerat tutori suo, vel ei cui tunc a Rege
super ipsas res constitutus est. Si nec ille voluerit, vendat
eam cuicunque voluerit.
Eben dieses befindet sich im
Hofrechte. S. §. 49. n. f. und §. 52. n. c. Nur musten
die Güter Hofhörig bleiben, und später geschahe der
Verkauf cum clausula de relinquendo bona to Burgerich-
te & to Holtgerichte. S. NUNNING in mon. Monast.
p.
84.
(n) Eine Vergleichung würde hier zu weitläufig seyn; be-
sonders da sich noch niemand die Mühe gegeben das
Lehn-recht aus dem Hof-rechte zu erläutern.
(o) Ein Hof kam oft auf den andern. Nothwendig stand
z. E. in curia Episcopali speciali Ossenbrugge, curia Epi-
scopalis generalis.
Und die Haußgenossen des bischofli-
chen Meyerhofes waren von den Haußgenossen der Hof-
statt unterschieden, ob sie gleich beyde ministeriales hies-
sen.
§. 136.
Von den damaligen Leibeignen.

Da die Bischöfe nicht mehr als zwey Leute aus der
gemeinen Reihe zu Hause behalten durften: (a) und
der Kayser beständig die genaueste Liste von der
Mannzahl hatte: (b) so ist leicht zu ermessen, daß
sehr wenige Gutsherrn (c) in unserm heutigen Styl

vor-
T 3
vierte Abtheilunge.
(k) Fidelitatem ut proprius lito merito debuit, juravit qui-
dam Werenbraht libertus & miles.
S. §. 129. n. a. Die-
ſer Eyd hieß Leudeſamium Litemonium S. DU FRESNE.
h. v.
und iſt von dem Mann-eyd homagio unterſchieden.
(l) S. §. 47. n. d.
(m) Lito regis liceat uxorem ſuam emere ubicunque voluerit
ſed non liceat ullam fœminam vendere. LL. SAX. tit.
18.
Jn Anſehung ſeiner Guͤter heißt es ib. tit. 17. Liber
homo qui ſub tutela nobilis cujuslibet erat, qui jure in
exilium miſſus eſt, ſi hereditatem ſuam, neceſſitate coactus
vendere voluerit, offerat eam primo proximo ſuo; ſi ille
emere noluerit, offerat tutori ſuo, vel ei cui tunc a Rege
ſuper ipſas res conſtitutus eſt. Si nec ille voluerit, vendat
eam cuicunque voluerit.
Eben dieſes befindet ſich im
Hofrechte. S. §. 49. n. f. und §. 52. n. c. Nur muſten
die Guͤter Hofhoͤrig bleiben, und ſpaͤter geſchahe der
Verkauf cum clauſula de relinquendo bona to Burgerich-
te & to Holtgerichte. S. NUNNING in mon. Monaſt.
p.
84.
(n) Eine Vergleichung wuͤrde hier zu weitlaͤufig ſeyn; be-
ſonders da ſich noch niemand die Muͤhe gegeben das
Lehn-recht aus dem Hof-rechte zu erlaͤutern.
(o) Ein Hof kam oft auf den andern. Nothwendig ſtand
z. E. in curia Epiſcopali ſpeciali Oſſenbrugge, curia Epi-
ſcopalis generalis.
Und die Haußgenoſſen des biſchofli-
chen Meyerhofes waren von den Haußgenoſſen der Hof-
ſtatt unterſchieden, ob ſie gleich beyde miniſteriales hieſ-
ſen.
§. 136.
Von den damaligen Leibeignen.

Da die Biſchoͤfe nicht mehr als zwey Leute aus der
gemeinen Reihe zu Hauſe behalten durften: (a) und
der Kayſer beſtaͤndig die genaueſte Liſte von der
Mannzahl hatte: (b) ſo iſt leicht zu ermeſſen, daß
ſehr wenige Gutsherrn (c) in unſerm heutigen Styl

vor-
T 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0325" n="295"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vierte Abtheilunge.</hi> </fw><lb/>
          <note place="end" n="(k)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fidelitatem</hi> ut proprius lito merito debuit, juravit qui-<lb/>
dam Werenbraht libertus &amp; miles.</hi> S. §. 129. <hi rendition="#aq">n. a.</hi> Die-<lb/>
&#x017F;er Eyd hieß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Leude&#x017F;amium Litemonium</hi></hi> S. <hi rendition="#aq">DU FRESNE.<lb/>
h. v.</hi> und i&#x017F;t von dem Mann-eyd <hi rendition="#aq">homagio</hi> unter&#x017F;chieden.</note><lb/>
          <note place="end" n="(l)">S. §. 47. <hi rendition="#aq">n. d.</hi></note><lb/>
          <note place="end" n="(m)"><hi rendition="#aq">Lito regis liceat uxorem &#x017F;uam emere ubicunque voluerit<lb/>
&#x017F;ed non liceat ullam f&#x0153;minam vendere. LL. SAX. tit.</hi> 18.<lb/>
Jn An&#x017F;ehung &#x017F;einer Gu&#x0364;ter heißt es <hi rendition="#aq">ib. tit. 17. Liber<lb/>
homo qui &#x017F;ub tutela nobilis cujuslibet erat, qui jure in<lb/>
exilium mi&#x017F;&#x017F;us e&#x017F;t, &#x017F;i hereditatem &#x017F;uam, nece&#x017F;&#x017F;itate coactus<lb/>
vendere voluerit, offerat eam primo proximo &#x017F;uo; &#x017F;i ille<lb/>
emere noluerit, offerat tutori &#x017F;uo, vel ei cui tunc a Rege<lb/>
&#x017F;uper ip&#x017F;as res con&#x017F;titutus e&#x017F;t. Si nec ille voluerit, vendat<lb/>
eam cuicunque voluerit.</hi> Eben die&#x017F;es befindet &#x017F;ich im<lb/>
Hofrechte. S. §. 49. <hi rendition="#aq">n. f.</hi> und §. 52. <hi rendition="#aq">n. c.</hi> Nur mu&#x017F;ten<lb/>
die Gu&#x0364;ter Hofho&#x0364;rig bleiben, und &#x017F;pa&#x0364;ter ge&#x017F;chahe der<lb/>
Verkauf <hi rendition="#aq">cum clau&#x017F;ula de relinquendo bona to</hi> Burgerich-<lb/>
te <hi rendition="#aq">&amp; to</hi> Holtgerichte. S. <hi rendition="#aq">NUNNING in mon. Mona&#x017F;t.<lb/>
p.</hi> 84.</note><lb/>
          <note place="end" n="(n)">Eine Vergleichung wu&#x0364;rde hier zu weitla&#x0364;ufig &#x017F;eyn; be-<lb/>
&#x017F;onders da &#x017F;ich noch niemand die Mu&#x0364;he gegeben das<lb/>
Lehn-recht aus dem Hof-rechte zu erla&#x0364;utern.</note><lb/>
          <note place="end" n="(o)">Ein Hof kam oft auf den andern. Nothwendig &#x017F;tand<lb/>
z. E. <hi rendition="#aq">in curia Epi&#x017F;copali &#x017F;peciali O&#x017F;&#x017F;enbrugge, curia Epi-<lb/>
&#x017F;copalis generalis.</hi> Und die Haußgeno&#x017F;&#x017F;en des bi&#x017F;chofli-<lb/>
chen Meyerhofes waren von den Haußgeno&#x017F;&#x017F;en der Hof-<lb/>
&#x017F;tatt unter&#x017F;chieden, ob &#x017F;ie gleich beyde <hi rendition="#aq">mini&#x017F;teriales</hi> hie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en.</note>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 136.<lb/><hi rendition="#b">Von den damaligen Leibeignen.</hi></head><lb/>
          <p>Da die Bi&#x017F;cho&#x0364;fe nicht mehr als zwey Leute aus der<lb/>
gemeinen Reihe zu Hau&#x017F;e behalten durften: <note place="end" n="(a)"/> und<lb/>
der Kay&#x017F;er be&#x017F;ta&#x0364;ndig die genaue&#x017F;te Li&#x017F;te von der<lb/>
Mannzahl hatte: <note place="end" n="(b)"/> &#x017F;o i&#x017F;t leicht zu erme&#x017F;&#x017F;en, daß<lb/>
&#x017F;ehr wenige Gutsherrn <note place="end" n="(c)"/> in un&#x017F;erm heutigen Styl<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T 3</fw><fw place="bottom" type="catch">vor-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[295/0325] vierte Abtheilunge. ⁽k⁾ Fidelitatem ut proprius lito merito debuit, juravit qui- dam Werenbraht libertus & miles. S. §. 129. n. a. Die- ſer Eyd hieß Leudeſamium Litemonium S. DU FRESNE. h. v. und iſt von dem Mann-eyd homagio unterſchieden. ⁽l⁾ S. §. 47. n. d. ⁽m⁾ Lito regis liceat uxorem ſuam emere ubicunque voluerit ſed non liceat ullam fœminam vendere. LL. SAX. tit. 18. Jn Anſehung ſeiner Guͤter heißt es ib. tit. 17. Liber homo qui ſub tutela nobilis cujuslibet erat, qui jure in exilium miſſus eſt, ſi hereditatem ſuam, neceſſitate coactus vendere voluerit, offerat eam primo proximo ſuo; ſi ille emere noluerit, offerat tutori ſuo, vel ei cui tunc a Rege ſuper ipſas res conſtitutus eſt. Si nec ille voluerit, vendat eam cuicunque voluerit. Eben dieſes befindet ſich im Hofrechte. S. §. 49. n. f. und §. 52. n. c. Nur muſten die Guͤter Hofhoͤrig bleiben, und ſpaͤter geſchahe der Verkauf cum clauſula de relinquendo bona to Burgerich- te & to Holtgerichte. S. NUNNING in mon. Monaſt. p. 84. ⁽n⁾ Eine Vergleichung wuͤrde hier zu weitlaͤufig ſeyn; be- ſonders da ſich noch niemand die Muͤhe gegeben das Lehn-recht aus dem Hof-rechte zu erlaͤutern. ⁽o⁾ Ein Hof kam oft auf den andern. Nothwendig ſtand z. E. in curia Epiſcopali ſpeciali Oſſenbrugge, curia Epi- ſcopalis generalis. Und die Haußgenoſſen des biſchofli- chen Meyerhofes waren von den Haußgenoſſen der Hof- ſtatt unterſchieden, ob ſie gleich beyde miniſteriales hieſ- ſen. §. 136. Von den damaligen Leibeignen. Da die Biſchoͤfe nicht mehr als zwey Leute aus der gemeinen Reihe zu Hauſe behalten durften: ⁽a⁾ und der Kayſer beſtaͤndig die genaueſte Liſte von der Mannzahl hatte: ⁽b⁾ ſo iſt leicht zu ermeſſen, daß ſehr wenige Gutsherrn ⁽c⁾ in unſerm heutigen Styl vor- T 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/325
Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/325>, abgerufen am 25.04.2024.