Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite
erster Abschnitt.
und Aldermanns 8000; des Generals 4000; des Prie-
sters und Thans 2000 etc. Die Engländer wissen aber
nicht recht mehr was sie aus den Thrymsen machen sollen.
S. SPELLMAN h. v. WILKINS in gloss. ad LL. Angl. v.
Manca
und SELDEN. tit. hon ed. l. p. 204. Die Rech-
nung scheinet aber so schwer nicht. Thrymse hat den
Nahmen de tribus tremissibus, welche bey den Sachsen
den schweren Solidum ausmachten. v. L L Sax. §. 17.
beym LINDENB. p. 478. Und nun angenommen daß
dieser schwere Solidus, gegen einen andern noch schwerern,
welchen die Mercier hatten, sich wie unser courant zur
specie verhalten habe: so ist die Stelle in jud civit. Lond.
beym WILK. p. 71., wo 266 2/3 Thrymse gegen 200 Soli-
dos Mercios
gerechnet werden, nicht irrig wie SPELL-
MAN
und andre davor gehalten haben.
(d) Parentibus occisi fiat emendatio aut guerra eorum portetur
LL. Edw. conf.
§. 12. Eine richtige Folge ihres Grund-
satzes.
§. 21.
Und einer Gesamt-Bürgschaft.

Es wurde weiter dazu erfordert, daß man sich ein-
ander diese Wehrung versicherte, und sich dafür mit
gesamter Hand verbürgte. (a) Diese Bürgschaft mogte
gleichsam die Stelle der obrigkeitlichen Obhut vertre-
ten, und der Grund seyn, warum an einigen Orten
ein Theil des Wehrgeldes der Gemeinheit, (b) an
andern aber dem Könige entrichtet werden mußte.
Durch jede Erhöhung des Wehrgeldes wurde die ge-
meine Bürgschaft schwerer. Sie muste also wohl mit
gemeiner Bewilligung geschehen, und der vornehmste
Privat-Dienst mogte daher eines Menschen öffentliche
Wehrung nicht erhöhen. Vielleicht zeigt dieses eini-
ger massen den Grund (c) warum der Kayser die

Quelle
C 2
erſter Abſchnitt.
und Aldermanns 8000; des Generals 4000; des Prie-
ſters und Thans 2000 ꝛc. Die Englaͤnder wiſſen aber
nicht recht mehr was ſie aus den Thrymſen machen ſollen.
S. SPELLMAN h. v. WILKINS in gloſſ. ad LL. Angl. v.
Manca
und SELDEN. tit. hon ed. l. p. 204. Die Rech-
nung ſcheinet aber ſo ſchwer nicht. Thrymſe hat den
Nahmen de tribus tremiſſibus, welche bey den Sachſen
den ſchweren Solidum ausmachten. v. L L Sax. §. 17.
beym LINDENB. p. 478. Und nun angenommen daß
dieſer ſchwere Solidus, gegen einen andern noch ſchwerern,
welchen die Mercier hatten, ſich wie unſer courant zur
ſpecie verhalten habe: ſo iſt die Stelle in jud civit. Lond.
beym WILK. p. 71., wo 266⅔ Thrymſe gegen 200 Soli-
dos Mercios
gerechnet werden, nicht irrig wie SPELL-
MAN
und andre davor gehalten haben.
(d) Parentibus occiſi fiat emendatio aut guerra eorum portetur
LL. Edw. conf.
§. 12. Eine richtige Folge ihres Grund-
ſatzes.
§. 21.
Und einer Geſamt-Buͤrgſchaft.

Es wurde weiter dazu erfordert, daß man ſich ein-
ander dieſe Wehrung verſicherte, und ſich dafuͤr mit
geſamter Hand verbuͤrgte. (a) Dieſe Buͤrgſchaft mogte
gleichſam die Stelle der obrigkeitlichen Obhut vertre-
ten, und der Grund ſeyn, warum an einigen Orten
ein Theil des Wehrgeldes der Gemeinheit, (b) an
andern aber dem Koͤnige entrichtet werden mußte.
Durch jede Erhoͤhung des Wehrgeldes wurde die ge-
meine Buͤrgſchaft ſchwerer. Sie muſte alſo wohl mit
gemeiner Bewilligung geſchehen, und der vornehmſte
Privat-Dienſt mogte daher eines Menſchen oͤffentliche
Wehrung nicht erhoͤhen. Vielleicht zeigt dieſes eini-
ger maſſen den Grund (c) warum der Kayſer die

Quelle
C 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <note place="end" n="(c)"><pb facs="#f0065" n="35"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
und Aldermanns 8000; des Generals 4000; des Prie-<lb/>
&#x017F;ters und Thans 2000 &#xA75B;c. Die Engla&#x0364;nder wi&#x017F;&#x017F;en aber<lb/>
nicht recht mehr was &#x017F;ie aus den Thrym&#x017F;en machen &#x017F;ollen.<lb/>
S. <hi rendition="#aq">SPELLMAN h. v. WILKINS in glo&#x017F;&#x017F;. ad LL. Angl. v.<lb/><hi rendition="#i">Manca</hi></hi> und <hi rendition="#aq">SELDEN. tit. hon ed. l. p.</hi> 204. Die Rech-<lb/>
nung &#x017F;cheinet aber &#x017F;o &#x017F;chwer nicht. Thrym&#x017F;e hat den<lb/>
Nahmen <hi rendition="#aq">de tribus tremi&#x017F;&#x017F;ibus,</hi> welche bey den Sach&#x017F;en<lb/>
den <hi rendition="#fr">&#x017F;chweren</hi> <hi rendition="#aq">Solidum</hi> ausmachten. <hi rendition="#aq">v. L L Sax.</hi> §. 17.<lb/>
beym <hi rendition="#aq">LINDENB. p.</hi> 478. Und nun angenommen daß<lb/>
die&#x017F;er &#x017F;chwere <hi rendition="#aq">Solidus,</hi> gegen einen andern noch &#x017F;chwerern,<lb/>
welchen die Mercier hatten, &#x017F;ich wie un&#x017F;er <hi rendition="#aq">courant</hi> zur<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;pecie</hi> verhalten habe: &#x017F;o i&#x017F;t die Stelle <hi rendition="#aq">in jud civit. Lond.</hi><lb/>
beym <hi rendition="#aq">WILK. p.</hi> 71., wo 266&#x2154; Thrym&#x017F;e gegen 200 <hi rendition="#aq">Soli-<lb/>
dos Mercios</hi> gerechnet werden, nicht irrig wie <hi rendition="#aq">SPELL-<lb/>
MAN</hi> und andre davor gehalten haben.</note><lb/>
          <note place="end" n="(d)"><hi rendition="#aq">Parentibus occi&#x017F;i fiat emendatio aut guerra eorum portetur<lb/>
LL. Edw. conf.</hi> §. 12. Eine richtige Folge ihres Grund-<lb/>
&#x017F;atzes.</note>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 21.<lb/><hi rendition="#b">Und einer Ge&#x017F;amt-Bu&#x0364;rg&#x017F;chaft.</hi></head><lb/>
          <p>Es wurde weiter dazu erfordert, daß man &#x017F;ich ein-<lb/>
ander die&#x017F;e Wehrung ver&#x017F;icherte, und &#x017F;ich dafu&#x0364;r mit<lb/>
ge&#x017F;amter Hand verbu&#x0364;rgte. <note place="end" n="(a)"/> Die&#x017F;e Bu&#x0364;rg&#x017F;chaft mogte<lb/>
gleich&#x017F;am die Stelle der obrigkeitlichen Obhut vertre-<lb/>
ten, und der Grund &#x017F;eyn, warum an einigen Orten<lb/>
ein Theil des Wehrgeldes der Gemeinheit, <note place="end" n="(b)"/> an<lb/>
andern aber dem Ko&#x0364;nige entrichtet werden mußte.<lb/>
Durch jede Erho&#x0364;hung des Wehrgeldes wurde die ge-<lb/>
meine Bu&#x0364;rg&#x017F;chaft &#x017F;chwerer. Sie mu&#x017F;te al&#x017F;o wohl mit<lb/>
gemeiner Bewilligung ge&#x017F;chehen, und der vornehm&#x017F;te<lb/>
Privat-Dien&#x017F;t mogte daher eines Men&#x017F;chen o&#x0364;ffentliche<lb/>
Wehrung nicht erho&#x0364;hen. Vielleicht zeigt die&#x017F;es eini-<lb/>
ger ma&#x017F;&#x017F;en den Grund <note place="end" n="(c)"/> warum der Kay&#x017F;er die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Quelle</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0065] erſter Abſchnitt. ⁽c⁾ und Aldermanns 8000; des Generals 4000; des Prie- ſters und Thans 2000 ꝛc. Die Englaͤnder wiſſen aber nicht recht mehr was ſie aus den Thrymſen machen ſollen. S. SPELLMAN h. v. WILKINS in gloſſ. ad LL. Angl. v. Manca und SELDEN. tit. hon ed. l. p. 204. Die Rech- nung ſcheinet aber ſo ſchwer nicht. Thrymſe hat den Nahmen de tribus tremiſſibus, welche bey den Sachſen den ſchweren Solidum ausmachten. v. L L Sax. §. 17. beym LINDENB. p. 478. Und nun angenommen daß dieſer ſchwere Solidus, gegen einen andern noch ſchwerern, welchen die Mercier hatten, ſich wie unſer courant zur ſpecie verhalten habe: ſo iſt die Stelle in jud civit. Lond. beym WILK. p. 71., wo 266⅔ Thrymſe gegen 200 Soli- dos Mercios gerechnet werden, nicht irrig wie SPELL- MAN und andre davor gehalten haben. ⁽d⁾ Parentibus occiſi fiat emendatio aut guerra eorum portetur LL. Edw. conf. §. 12. Eine richtige Folge ihres Grund- ſatzes. §. 21. Und einer Geſamt-Buͤrgſchaft. Es wurde weiter dazu erfordert, daß man ſich ein- ander dieſe Wehrung verſicherte, und ſich dafuͤr mit geſamter Hand verbuͤrgte. ⁽a⁾ Dieſe Buͤrgſchaft mogte gleichſam die Stelle der obrigkeitlichen Obhut vertre- ten, und der Grund ſeyn, warum an einigen Orten ein Theil des Wehrgeldes der Gemeinheit, ⁽b⁾ an andern aber dem Koͤnige entrichtet werden mußte. Durch jede Erhoͤhung des Wehrgeldes wurde die ge- meine Buͤrgſchaft ſchwerer. Sie muſte alſo wohl mit gemeiner Bewilligung geſchehen, und der vornehmſte Privat-Dienſt mogte daher eines Menſchen oͤffentliche Wehrung nicht erhoͤhen. Vielleicht zeigt dieſes eini- ger maſſen den Grund ⁽c⁾ warum der Kayſer die Quelle C 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/65
Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/65>, abgerufen am 20.04.2024.