Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
Das III. Cap. Griechisch und Lateinisch
Das III. Cap.
Daß viel Griechische und La-
teinische Wörter von den alten Teut-
schen oder Scythischen herkommen

Einhalt.
DIe Scythische eine Stammsprache der Euro-
päischen. Wird von Salmasio und Box-
hornio
davor gehalten. Welche aber den
rechten Grund wegen Unkunde der Teutschen Spra-
che nicht entdecken können. Boxhornii Origines Gal-
licae. Abraham Mylius
hat von dem Alterthum der
Holländischen Sprache geschrieben. Die Glossaria
der Barbarischen Wörter und andere Schrifften in
den Nordischen Sprachen können hiezu nützen.
Kircheri falscher Wahn von der Teutschen Spra-
che. In dem Mecklenburgischen/ Pommerschen/ West-
phälischen sein viel Stammwörter verborgen. In
der Tentschen Sprache sein keine frembde Wörter/
als die mit Fortpflantzung der Religion und
auß dem öffentlichen Gebrauch in Politischen Sa-
chen hinein kommen seyn. Je älter die Lateinischen
Worter/ je mehr sein sie den Teutschen ähnlich.
Bacrio, Becher/ Spectile, Speck/ Stega, Steg/
Stritare, Striden/ Plancae, Plancken/ Throcum

Trog/
Das III. Cap. Griechiſch und Lateiniſch
Das III. Cap.
Daß viel Griechiſche und La-
teiniſche Woͤrter von den alten Teut-
ſchen oder Scythiſchen herkom̃en

Einhalt.
DIe Scythiſche eine Stam̃ſprache der Euro-
paͤiſchen. Wird von Salmaſio und Box-
hornio
davor gehalten. Welche aber den
rechten Grund wegen Unkunde der Teutſchen Spra-
che nicht entdecken koͤnnen. Boxhornii Origines Gal-
licæ. Abraham Mylius
hat von dem Alterthum der
Hollaͤndiſchen Sprache geſchrieben. Die Gloſſaria
der Barbariſchen Woͤrter und andere Schrifften in
den Nordiſchen Sprachen koͤnnen hiezu nuͤtzen.
Kircheri falſcher Wahn von der Teutſchen Spra-
che. In dem Mecklenburgiſchen/ Pom̃erſchen/ Weſt-
phaͤliſchen ſein viel Stammwoͤrter verborgen. In
der Tentſchen Sprache ſein keine frembde Woͤrter/
als die mit Fortpflantzung der Religion und
auß dem oͤffentlichen Gebrauch in Politiſchen Sa-
chen hinein kommen ſeyn. Je aͤlter die Lateiniſchen
Worter/ je mehr ſein ſie den Teutſchen aͤhnlich.
Bacrio, Becher/ Spectile, Speck/ Stega, Steg/
Stritare, Striden/ Plancæ, Plancken/ Throcum

Trog/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0058" n="46"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">III.</hi> Cap. Griechi&#x017F;ch und Lateini&#x017F;ch</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">III.</hi> Cap.<lb/>
Daß viel Griechi&#x017F;che und La-<lb/>
teini&#x017F;che Wo&#x0364;rter von den alten Teut-<lb/>
&#x017F;chen oder Scythi&#x017F;chen herkom&#x0303;en</hi> </head><lb/>
            <argument>
              <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Einhalt.</hi></hi><lb/><hi rendition="#in">D</hi>Ie Scythi&#x017F;che eine Stam&#x0303;&#x017F;prache der Euro-<lb/>
pa&#x0364;i&#x017F;chen. Wird von <hi rendition="#aq">Salma&#x017F;io</hi> und <hi rendition="#aq">Box-<lb/>
hornio</hi> davor gehalten. Welche aber den<lb/>
rechten Grund wegen Unkunde der Teut&#x017F;chen Spra-<lb/>
che nicht entdecken ko&#x0364;nnen. <hi rendition="#aq">Boxhornii Origines Gal-<lb/>
licæ. Abraham Mylius</hi> hat von dem Alterthum der<lb/>
Holla&#x0364;ndi&#x017F;chen Sprache ge&#x017F;chrieben. Die <hi rendition="#aq">Glo&#x017F;&#x017F;aria</hi><lb/>
der Barbari&#x017F;chen Wo&#x0364;rter und andere Schrifften in<lb/>
den Nordi&#x017F;chen Sprachen ko&#x0364;nnen hiezu nu&#x0364;tzen.<lb/><hi rendition="#aq">Kircheri</hi> fal&#x017F;cher Wahn von der Teut&#x017F;chen Spra-<lb/>
che. In dem Mecklenburgi&#x017F;chen/ Pom&#x0303;er&#x017F;chen/ We&#x017F;t-<lb/>
pha&#x0364;li&#x017F;chen &#x017F;ein viel Stammwo&#x0364;rter verborgen. In<lb/>
der Tent&#x017F;chen Sprache &#x017F;ein keine frembde Wo&#x0364;rter/<lb/>
als die mit Fortpflantzung der <hi rendition="#aq">Religion</hi> und<lb/>
auß dem o&#x0364;ffentlichen Gebrauch in Politi&#x017F;chen Sa-<lb/>
chen hinein kommen &#x017F;eyn. Je a&#x0364;lter die Lateini&#x017F;chen<lb/>
Worter/ je mehr &#x017F;ein &#x017F;ie den Teut&#x017F;chen a&#x0364;hnlich.<lb/><hi rendition="#aq">Bacrio,</hi> Becher/ <hi rendition="#aq">Spectile,</hi> Speck/ <hi rendition="#aq">Stega,</hi> Steg/<lb/><hi rendition="#aq">Stritare,</hi> Striden/ <hi rendition="#aq">Plancæ,</hi> Plancken/ <hi rendition="#aq">Throcum</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Trog/</fw><lb/></p>
            </argument>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0058] Das III. Cap. Griechiſch und Lateiniſch Das III. Cap. Daß viel Griechiſche und La- teiniſche Woͤrter von den alten Teut- ſchen oder Scythiſchen herkom̃en Einhalt. DIe Scythiſche eine Stam̃ſprache der Euro- paͤiſchen. Wird von Salmaſio und Box- hornio davor gehalten. Welche aber den rechten Grund wegen Unkunde der Teutſchen Spra- che nicht entdecken koͤnnen. Boxhornii Origines Gal- licæ. Abraham Mylius hat von dem Alterthum der Hollaͤndiſchen Sprache geſchrieben. Die Gloſſaria der Barbariſchen Woͤrter und andere Schrifften in den Nordiſchen Sprachen koͤnnen hiezu nuͤtzen. Kircheri falſcher Wahn von der Teutſchen Spra- che. In dem Mecklenburgiſchen/ Pom̃erſchen/ Weſt- phaͤliſchen ſein viel Stammwoͤrter verborgen. In der Tentſchen Sprache ſein keine frembde Woͤrter/ als die mit Fortpflantzung der Religion und auß dem oͤffentlichen Gebrauch in Politiſchen Sa- chen hinein kommen ſeyn. Je aͤlter die Lateiniſchen Worter/ je mehr ſein ſie den Teutſchen aͤhnlich. Bacrio, Becher/ Spectile, Speck/ Stega, Steg/ Stritare, Striden/ Plancæ, Plancken/ Throcum Trog/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/58
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/58>, abgerufen am 29.03.2024.