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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

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Aegialeus, des Adrastus Sohn, rückte aufs neue
vor Theben, besiegte den Laodamas und bemächtigte
sich nun der Herrschaft wieder, die seinem Vater
Polynices unrechtmäßig entrissen war. -- Laoda-
mas aber entflohe nach Illyrien, dem alten Zu-
fluchtsorte des Kadmus, als er Theben verließ.
In diesem Kriege blieb von den Anführern nur
Aegialeus, dessen Vater Adrastus in dem ersten
Thebanischen Kriege nur allein sich rettete, da alle
übrigen Feldherren fielen.

Nach einem antiken geschnittnen Stein aus
der Stoschischen Sammlung, einem der seltensten
und schätzbarsten Denkmäler aus dem ganzen Alter-
thum, befindet sich auf der hier beigefügten Kup-
fertafel eine Abbildung der Helden, welche in dem
ersten Thebanischen Kriege, vom Adrastus ange-
führt, Theben belagerten.

Von den sieben Helden sind nur fünfe darge-
stellt, deren Namen auf dem alten Denkmale selbst
mit eingegraben sind, wo sowohl die Schrift als die
Zeichnung der Figuren das hohe Alterthum des
Werks beweißt. -- Die Helden sind:

Adrastus;
Tydeus;
Polynices;
Amphiaraus;
Parthenopäus.

Aegialeus, des Adraſtus Sohn, ruͤckte aufs neue
vor Theben, beſiegte den Laodamas und bemaͤchtigte
ſich nun der Herrſchaft wieder, die ſeinem Vater
Polynices unrechtmaͤßig entriſſen war. — Laoda-
mas aber entflohe nach Illyrien, dem alten Zu-
fluchtsorte des Kadmus, als er Theben verließ.
In dieſem Kriege blieb von den Anfuͤhrern nur
Aegialeus, deſſen Vater Adraſtus in dem erſten
Thebaniſchen Kriege nur allein ſich rettete, da alle
uͤbrigen Feldherren fielen.

Nach einem antiken geſchnittnen Stein aus
der Stoſchiſchen Sammlung, einem der ſeltenſten
und ſchaͤtzbarſten Denkmaͤler aus dem ganzen Alter-
thum, befindet ſich auf der hier beigefuͤgten Kup-
fertafel eine Abbildung der Helden, welche in dem
erſten Thebaniſchen Kriege, vom Adraſtus ange-
fuͤhrt, Theben belagerten.

Von den ſieben Helden ſind nur fuͤnfe darge-
ſtellt, deren Namen auf dem alten Denkmale ſelbſt
mit eingegraben ſind, wo ſowohl die Schrift als die
Zeichnung der Figuren das hohe Alterthum des
Werks beweißt. — Die Helden ſind:

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Tydeus;
Polynices;
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Parthenopaͤus.
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[361/0431] Aegialeus, des Adraſtus Sohn, ruͤckte aufs neue vor Theben, beſiegte den Laodamas und bemaͤchtigte ſich nun der Herrſchaft wieder, die ſeinem Vater Polynices unrechtmaͤßig entriſſen war. — Laoda- mas aber entflohe nach Illyrien, dem alten Zu- fluchtsorte des Kadmus, als er Theben verließ. In dieſem Kriege blieb von den Anfuͤhrern nur Aegialeus, deſſen Vater Adraſtus in dem erſten Thebaniſchen Kriege nur allein ſich rettete, da alle uͤbrigen Feldherren fielen. Nach einem antiken geſchnittnen Stein aus der Stoſchiſchen Sammlung, einem der ſeltenſten und ſchaͤtzbarſten Denkmaͤler aus dem ganzen Alter- thum, befindet ſich auf der hier beigefuͤgten Kup- fertafel eine Abbildung der Helden, welche in dem erſten Thebaniſchen Kriege, vom Adraſtus ange- fuͤhrt, Theben belagerten. Von den ſieben Helden ſind nur fuͤnfe darge- ſtellt, deren Namen auf dem alten Denkmale ſelbſt mit eingegraben ſind, wo ſowohl die Schrift als die Zeichnung der Figuren das hohe Alterthum des Werks beweißt. — Die Helden ſind: Adraſtus; Tydeus; Polynices; Amphiaraus; Parthenopaͤus.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/431>, abgerufen am 18.04.2024.