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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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1. Capitel.
nes privat-Nuzens oder Schadens,) zu einer
Zeit etwas vor wahr und verbindlich, verthei-
digt es auch wo[hl] mit gröstem Eifer und Hize,
was man doch zu anderer Zeit als ungegründet
erkläret, widerspricht, und mit eben so grossem
Eifer und Hize widerlegt.

§. 10.

Indessen gehen rechtschaffene und unpar-
theyische grosse Herrn, Ministers, Räthe und
Lehrer, auch hierinnen, nach bestem Wissen und
Gewissen, gerade hindurch, und gründen ihr pri-
vat-Naturrecht, das allgemeine Staatsrecht,
und das allgemeine Völckerrecht, auf solche
Säze, welche, wann sie befolget werden, die
Ruhe, Sicherheit, Zufridenheit, und übrige
Glückseligkeit, des menschlichen Geschlechts be-
förderen.



Gelehrte Geschichte des natürlichen Völ-
ckerrechts.
(1)
§. 11.

Die Untersuch- und Ausarbeitung des gan-
zen Naturrechts, und besonders auch des na-
türlichen Völckerrechts, bliebe biß in das 17de
Jahrhundert eine unbekannte Sache.

§. 12.

Hugo de Groot, oder Grotius, gabe
An. 1625. 4. erstmals sein Werck de jure

Belli
(1) Man sehe H. Kahlens Biblioth. philosoph.
Tom. 2. Cap. 3. p. 312. sqq.

1. Capitel.
nes privat-Nuzens oder Schadens,) zu einer
Zeit etwas vor wahr und verbindlich, verthei-
digt es auch wo[hl] mit groͤſtem Eifer und Hize,
was man doch zu anderer Zeit als ungegruͤndet
erklaͤret, widerſpricht, und mit eben ſo groſſem
Eifer und Hize widerlegt.

§. 10.

Indeſſen gehen rechtſchaffene und unpar-
theyiſche groſſe Herrn, Miniſters, Raͤthe und
Lehrer, auch hierinnen, nach beſtem Wiſſen und
Gewiſſen, gerade hindurch, und gruͤnden ihr pri-
vat-Naturrecht, das allgemeine Staatsrecht,
und das allgemeine Voͤlckerrecht, auf ſolche
Saͤze, welche, wann ſie befolget werden, die
Ruhe, Sicherheit, Zufridenheit, und uͤbrige
Gluͤckſeligkeit, des menſchlichen Geſchlechts be-
foͤrderen.



Gelehrte Geſchichte des natuͤrlichen Voͤl-
ckerrechts.
(1)
§. 11.

Die Unterſuch- und Ausarbeitung des gan-
zen Naturrechts, und beſonders auch des na-
tuͤrlichen Voͤlckerrechts, bliebe biß in das 17de
Jahrhundert eine unbekannte Sache.

§. 12.

Hugo de Groot, oder Grotius, gabe
An. 1625. 4. erſtmals ſein Werck de jure

Belli
(1) Man ſehe H. Kahlens Biblioth. philoſoph.
Tom. 2. Cap. 3. p. 312. ſqq.
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[4/0016] 1. Capitel. nes privat-Nuzens oder Schadens,) zu einer Zeit etwas vor wahr und verbindlich, verthei- digt es auch wohl mit groͤſtem Eifer und Hize, was man doch zu anderer Zeit als ungegruͤndet erklaͤret, widerſpricht, und mit eben ſo groſſem Eifer und Hize widerlegt. §. 10. Indeſſen gehen rechtſchaffene und unpar- theyiſche groſſe Herrn, Miniſters, Raͤthe und Lehrer, auch hierinnen, nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen, gerade hindurch, und gruͤnden ihr pri- vat-Naturrecht, das allgemeine Staatsrecht, und das allgemeine Voͤlckerrecht, auf ſolche Saͤze, welche, wann ſie befolget werden, die Ruhe, Sicherheit, Zufridenheit, und uͤbrige Gluͤckſeligkeit, des menſchlichen Geſchlechts be- foͤrderen. Gelehrte Geſchichte des natuͤrlichen Voͤl- ckerrechts. (1) §. 11. Die Unterſuch- und Ausarbeitung des gan- zen Naturrechts, und beſonders auch des na- tuͤrlichen Voͤlckerrechts, bliebe biß in das 17de Jahrhundert eine unbekannte Sache. §. 12. Hugo de Groot, oder Grotius, gabe An. 1625. 4. erſtmals ſein Werck de jure Belli (1) Man ſehe H. Kahlens Biblioth. philoſoph. Tom. 2. Cap. 3. p. 312. ſqq.

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/16>, abgerufen am 28.03.2024.