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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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Vom Krieg.
§. 155.

Sie dörffen sich in keine Landessachen mi-
schen, oder in Unruhen mengen.

§. 156.

Aller Brieffwechsel kan Kriegsgefangenen
nach Gefallen eingeschränckt oder gar untersagt
werden.

§. 157.

In Religionssachen muß Kriegsgefangenen
wenigstens nichts aufgedrungen werden.

§. 158.

Der Kriegsgefangenen Kriegsherr muß für
ihren Unterhalt besorgt seyn:

§. 159.

Wo nicht; kan man sich nicht darüber be-
klagen, wann ihnen hart begegnet wird.

*) Schwedische Gefangene in Rußland;
Französische in Engelland.
§. 160.

Auch kan ihr Kriegsherr sie währender Ge-
fangenschafft nicht abdancken, oder auf gerin-
geren Sold sezen.

§. 161.

Man kan Kriegsgefangene nicht nöthigen,
Kriegsdienste zu nehmen.

§. 162.

Kriegsgefangene werden offt auf ihr Ehren-
wort und gegen einen Revers, auf Erfordern
sich wieder zu stellen, losgegeben.

s. von
Q 5
Vom Krieg.
§. 155.

Sie doͤrffen ſich in keine Landesſachen mi-
ſchen, oder in Unruhen mengen.

§. 156.

Aller Brieffwechſel kan Kriegsgefangenen
nach Gefallen eingeſchraͤnckt oder gar unterſagt
werden.

§. 157.

In Religionsſachen muß Kriegsgefangenen
wenigſtens nichts aufgedrungen werden.

§. 158.

Der Kriegsgefangenen Kriegsherr muß fuͤr
ihren Unterhalt beſorgt ſeyn:

§. 159.

Wo nicht; kan man ſich nicht daruͤber be-
klagen, wann ihnen hart begegnet wird.

*) Schwediſche Gefangene in Rußland;
Franzoͤſiſche in Engelland.
§. 160.

Auch kan ihr Kriegsherr ſie waͤhrender Ge-
fangenſchafft nicht abdancken, oder auf gerin-
geren Sold ſezen.

§. 161.

Man kan Kriegsgefangene nicht noͤthigen,
Kriegsdienſte zu nehmen.

§. 162.

Kriegsgefangene werden offt auf ihr Ehren-
wort und gegen einen Revers, auf Erfordern
ſich wieder zu ſtellen, losgegeben.

ſ. von
Q 5
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[249/0261] Vom Krieg. §. 155. Sie doͤrffen ſich in keine Landesſachen mi- ſchen, oder in Unruhen mengen. §. 156. Aller Brieffwechſel kan Kriegsgefangenen nach Gefallen eingeſchraͤnckt oder gar unterſagt werden. §. 157. In Religionsſachen muß Kriegsgefangenen wenigſtens nichts aufgedrungen werden. §. 158. Der Kriegsgefangenen Kriegsherr muß fuͤr ihren Unterhalt beſorgt ſeyn: §. 159. Wo nicht; kan man ſich nicht daruͤber be- klagen, wann ihnen hart begegnet wird. *⁾ Schwediſche Gefangene in Rußland; Franzoͤſiſche in Engelland. §. 160. Auch kan ihr Kriegsherr ſie waͤhrender Ge- fangenſchafft nicht abdancken, oder auf gerin- geren Sold ſezen. §. 161. Man kan Kriegsgefangene nicht noͤthigen, Kriegsdienſte zu nehmen. §. 162. Kriegsgefangene werden offt auf ihr Ehren- wort und gegen einen Revers, auf Erfordern ſich wieder zu ſtellen, losgegeben. ſ. von Q 5

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/261>, abgerufen am 29.03.2024.