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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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Von Alliirten und Hülffsvölckern etc.
pflegen Alliirte zwar in ihren Allianzen Abreden
zu nehmen: Aber am Ende höret man öfftere
Beschwerden, daß man sich nicht daran gebun-
den habe.

§. 16.

Es entstehen auch sonst gar offt, sonderlich
über gewisse Gattungen von Bundesgenossen,
Klagen, daß es bey ihnen sehr an Erfüllung
dessen ermangle, worzu sie sich verbunden ha-
ben.

*) Teutschland; Polen; Engelland; Hol-
land.
§. 17.

Wann nun keine Ermahnungen etwas helf-
fen, lässet man zuweilen hinwiederum einen sol-
chen Alliirten stecken, oder macht auch ohne ihn
Fride.

§. 18.

Kein Alliirter ist befugt, sich einseitig mit
dem Feind in Sachen einzulassen, die in die
Allianz einschlagen:

Es geschiehet aber dennoch mehrmalen.

§. 19.

Aber auch ausser deme träget es sich je und
je zu, daß Alliirte einander nicht getreu verblei-
ben; sondern daß der gemeinsame Feind die
Kunst verstehet, sie zu trennen.

§. 20.

Oder wann ein Alliirter seinen privat-Vor-
theil dadurch zu finden verhofft, springt er von
der Allianz ab.

§. 21.
R 2

Von Alliirten und Huͤlffsvoͤlckern ꝛc.
pflegen Alliirte zwar in ihren Allianzen Abreden
zu nehmen: Aber am Ende hoͤret man oͤfftere
Beſchwerden, daß man ſich nicht daran gebun-
den habe.

§. 16.

Es entſtehen auch ſonſt gar offt, ſonderlich
uͤber gewiſſe Gattungen von Bundesgenoſſen,
Klagen, daß es bey ihnen ſehr an Erfuͤllung
deſſen ermangle, worzu ſie ſich verbunden ha-
ben.

*) Teutſchland; Polen; Engelland; Hol-
land.
§. 17.

Wann nun keine Ermahnungen etwas helf-
fen, laͤſſet man zuweilen hinwiederum einen ſol-
chen Alliirten ſtecken, oder macht auch ohne ihn
Fride.

§. 18.

Kein Alliirter iſt befugt, ſich einſeitig mit
dem Feind in Sachen einzulaſſen, die in die
Allianz einſchlagen:

Es geſchiehet aber dennoch mehrmalen.

§. 19.

Aber auch auſſer deme traͤget es ſich je und
je zu, daß Alliirte einander nicht getreu verblei-
ben; ſondern daß der gemeinſame Feind die
Kunſt verſtehet, ſie zu trennen.

§. 20.

Oder wann ein Alliirter ſeinen privat-Vor-
theil dadurch zu finden verhofft, ſpringt er von
der Allianz ab.

§. 21.
R 2
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[259/0271] Von Alliirten und Huͤlffsvoͤlckern ꝛc. pflegen Alliirte zwar in ihren Allianzen Abreden zu nehmen: Aber am Ende hoͤret man oͤfftere Beſchwerden, daß man ſich nicht daran gebun- den habe. §. 16. Es entſtehen auch ſonſt gar offt, ſonderlich uͤber gewiſſe Gattungen von Bundesgenoſſen, Klagen, daß es bey ihnen ſehr an Erfuͤllung deſſen ermangle, worzu ſie ſich verbunden ha- ben. *⁾ Teutſchland; Polen; Engelland; Hol- land. §. 17. Wann nun keine Ermahnungen etwas helf- fen, laͤſſet man zuweilen hinwiederum einen ſol- chen Alliirten ſtecken, oder macht auch ohne ihn Fride. §. 18. Kein Alliirter iſt befugt, ſich einſeitig mit dem Feind in Sachen einzulaſſen, die in die Allianz einſchlagen: Es geſchiehet aber dennoch mehrmalen. §. 19. Aber auch auſſer deme traͤget es ſich je und je zu, daß Alliirte einander nicht getreu verblei- ben; ſondern daß der gemeinſame Feind die Kunſt verſtehet, ſie zu trennen. §. 20. Oder wann ein Alliirter ſeinen privat-Vor- theil dadurch zu finden verhofft, ſpringt er von der Allianz ab. §. 21. R 2

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/271>, abgerufen am 29.03.2024.