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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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Von der Souverain. Person. u. Famil.
wen er will, so wird solche Person, wann er
sie einmal öffentlich als seine ordentliche Gemah-
lin erkannt hat, auch von Auswärtigen dafür
erkannt und geehret.

*) Beyspil von Kayser Peter I. in Ruß-
land.
§. 86.

Halb-souveraine Herrn hingegen müssen sich
darinn den Ausspruch ihres Oberhaupts gefal-
len lassen:

Ob und wie ferne aber dritte Machten, in
deren Landen jene Herrn Güter ligen- oder hin-
terlassen haben, daran gebunden seyen? ist nicht
ganz ausgemacht.

*) Beyspil von Würtemberg-Mömpelgart.
§. 87.

Wann eine regierende Königin eine Person
heurathet, die kein König ist, lassen es andere
Staaten bey deme bewenden, wie sie und resp.
ihre Nation es seinetwegen verordnen.

*) Beyspile von Engelland und Ungarn.
§. 88.

Wann zwischen einem Souverain und des-
sen Gemahlin Streitigkeiten entstehen, menget
sich selten ein dritter Hof darein.

§. 89.

Und wann es auch etwa, um der nahen
Anverwandtschafft willen geschiehet, gebrauchet
man doch alle mögliche Behutsamkeit, und nur
gütliche Mittel.

*) Bey-
D 2

Von der Souverain. Perſon. u. Famil.
wen er will, ſo wird ſolche Perſon, wann er
ſie einmal oͤffentlich als ſeine ordentliche Gemah-
lin erkannt hat, auch von Auswaͤrtigen dafuͤr
erkannt und geehret.

*) Beyſpil von Kayſer Peter I. in Ruß-
land.
§. 86.

Halb-ſouveraine Herrn hingegen muͤſſen ſich
darinn den Ausſpruch ihres Oberhaupts gefal-
len laſſen:

Ob und wie ferne aber dritte Machten, in
deren Landen jene Herrn Guͤter ligen- oder hin-
terlaſſen haben, daran gebunden ſeyen? iſt nicht
ganz ausgemacht.

*) Beyſpil von Wuͤrtemberg-Moͤmpelgart.
§. 87.

Wann eine regierende Koͤnigin eine Perſon
heurathet, die kein Koͤnig iſt, laſſen es andere
Staaten bey deme bewenden, wie ſie und reſp.
ihre Nation es ſeinetwegen verordnen.

*) Beyſpile von Engelland und Ungarn.
§. 88.

Wann zwiſchen einem Souverain und deſ-
ſen Gemahlin Streitigkeiten entſtehen, menget
ſich ſelten ein dritter Hof darein.

§. 89.

Und wann es auch etwa, um der nahen
Anverwandtſchafft willen geſchiehet, gebrauchet
man doch alle moͤgliche Behutſamkeit, und nur
guͤtliche Mittel.

*) Bey-
D 2
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[51/0063] Von der Souverain. Perſon. u. Famil. wen er will, ſo wird ſolche Perſon, wann er ſie einmal oͤffentlich als ſeine ordentliche Gemah- lin erkannt hat, auch von Auswaͤrtigen dafuͤr erkannt und geehret. *⁾ Beyſpil von Kayſer Peter I. in Ruß- land. §. 86. Halb-ſouveraine Herrn hingegen muͤſſen ſich darinn den Ausſpruch ihres Oberhaupts gefal- len laſſen: Ob und wie ferne aber dritte Machten, in deren Landen jene Herrn Guͤter ligen- oder hin- terlaſſen haben, daran gebunden ſeyen? iſt nicht ganz ausgemacht. *⁾ Beyſpil von Wuͤrtemberg-Moͤmpelgart. §. 87. Wann eine regierende Koͤnigin eine Perſon heurathet, die kein Koͤnig iſt, laſſen es andere Staaten bey deme bewenden, wie ſie und reſp. ihre Nation es ſeinetwegen verordnen. *⁾ Beyſpile von Engelland und Ungarn. §. 88. Wann zwiſchen einem Souverain und deſ- ſen Gemahlin Streitigkeiten entſtehen, menget ſich ſelten ein dritter Hof darein. §. 89. Und wann es auch etwa, um der nahen Anverwandtſchafft willen geſchiehet, gebrauchet man doch alle moͤgliche Behutſamkeit, und nur guͤtliche Mittel. *) Bey- D 2

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/63>, abgerufen am 29.03.2024.