Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
16. Capitel.
§. 16.

Es seynd nicht alle souveraine Staaten zu
Bündnissen sonderlich geschickt.

*) Teutschland, Polen, Schweiz.
§. 17.

Oeffters wird Anfangs ein Bündniß nur
zwischen etlichen Machten geschlossen: Es acce-
diren aber demselbigen hernach auch noch andere
mehrere.

§. 18.

Dabey verstehet sich von selbsten, daß die
allerseitige Interessenten in eine solche Acceßion
bewilligen müssen.

§. 19.

Hinwiederum aber hat man auch Beyspile,
daß Bündnisse mit auf den Namen einer Macht,
(von deren man geglaubt, daß sie unfehlbar
mit-beytretten würde,) geschlossen worden
seynd, die doch hernach keinen Antheil daran
hat nehmen wollen.

*) Quadrupel-Allianz 1718.
§. 20.

Bündnisse können wohl den einen Theil zu
einem mehreren, und den andern zu einem we-
nigeren, verbinden.

*) Vattel 2, 199. 205.
§. 21.

Die Bündnisse seynd entweder auf ewig er-
richtet, oder auf gewisse Zeiten oder Vorfälle
eingeschränckt.

§. 22.
16. Capitel.
§. 16.

Es ſeynd nicht alle ſouveraine Staaten zu
Buͤndniſſen ſonderlich geſchickt.

*) Teutſchland, Polen, Schweiz.
§. 17.

Oeffters wird Anfangs ein Buͤndniß nur
zwiſchen etlichen Machten geſchloſſen: Es acce-
diren aber demſelbigen hernach auch noch andere
mehrere.

§. 18.

Dabey verſtehet ſich von ſelbſten, daß die
allerſeitige Intereſſenten in eine ſolche Acceßion
bewilligen muͤſſen.

§. 19.

Hinwiederum aber hat man auch Beyſpile,
daß Buͤndniſſe mit auf den Namen einer Macht,
(von deren man geglaubt, daß ſie unfehlbar
mit-beytretten wuͤrde,) geſchloſſen worden
ſeynd, die doch hernach keinen Antheil daran
hat nehmen wollen.

*) Quadrupel-Allianz 1718.
§. 20.

Buͤndniſſe koͤnnen wohl den einen Theil zu
einem mehreren, und den andern zu einem we-
nigeren, verbinden.

*) Vattel 2, 199. 205.
§. 21.

Die Buͤndniſſe ſeynd entweder auf ewig er-
richtet, oder auf gewiſſe Zeiten oder Vorfaͤlle
eingeſchraͤnckt.

§. 22.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0210" n="198"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">16. Capitel.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 16.</head><lb/>
            <p>Es &#x017F;eynd nicht alle &#x017F;ouveraine Staaten zu<lb/>
Bu&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;en &#x017F;onderlich ge&#x017F;chickt.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Teut&#x017F;chland, Polen, Schweiz.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 17.</head><lb/>
            <p>Oeffters wird Anfangs ein Bu&#x0364;ndniß nur<lb/>
zwi&#x017F;chen etlichen Machten ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en: Es acce-<lb/>
diren aber dem&#x017F;elbigen hernach auch noch andere<lb/>
mehrere.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 18.</head><lb/>
            <p>Dabey ver&#x017F;tehet &#x017F;ich von &#x017F;elb&#x017F;ten, daß die<lb/>
aller&#x017F;eitige Intere&#x017F;&#x017F;enten in eine &#x017F;olche Acceßion<lb/>
bewilligen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 19.</head><lb/>
            <p>Hinwiederum aber hat man auch Bey&#x017F;pile,<lb/>
daß Bu&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;e mit auf den Namen einer Macht,<lb/>
(von deren man geglaubt, daß &#x017F;ie unfehlbar<lb/>
mit-beytretten wu&#x0364;rde,) ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en worden<lb/>
&#x017F;eynd, die doch hernach keinen Antheil daran<lb/>
hat nehmen wollen.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Quadrupel-Allianz 1718.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <p>Bu&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;e ko&#x0364;nnen wohl den einen Theil zu<lb/>
einem mehreren, und den andern zu einem we-<lb/>
nigeren, verbinden.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Vattel</hi></hi> 2, 199. 205.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.</head><lb/>
            <p>Die Bu&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eynd entweder auf ewig er-<lb/>
richtet, oder auf gewi&#x017F;&#x017F;e Zeiten oder Vorfa&#x0364;lle<lb/>
einge&#x017F;chra&#x0364;nckt.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 22.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198/0210] 16. Capitel. §. 16. Es ſeynd nicht alle ſouveraine Staaten zu Buͤndniſſen ſonderlich geſchickt. *⁾ Teutſchland, Polen, Schweiz. §. 17. Oeffters wird Anfangs ein Buͤndniß nur zwiſchen etlichen Machten geſchloſſen: Es acce- diren aber demſelbigen hernach auch noch andere mehrere. §. 18. Dabey verſtehet ſich von ſelbſten, daß die allerſeitige Intereſſenten in eine ſolche Acceßion bewilligen muͤſſen. §. 19. Hinwiederum aber hat man auch Beyſpile, daß Buͤndniſſe mit auf den Namen einer Macht, (von deren man geglaubt, daß ſie unfehlbar mit-beytretten wuͤrde,) geſchloſſen worden ſeynd, die doch hernach keinen Antheil daran hat nehmen wollen. *⁾ Quadrupel-Allianz 1718. §. 20. Buͤndniſſe koͤnnen wohl den einen Theil zu einem mehreren, und den andern zu einem we- nigeren, verbinden. *⁾ Vattel 2, 199. 205. §. 21. Die Buͤndniſſe ſeynd entweder auf ewig er- richtet, oder auf gewiſſe Zeiten oder Vorfaͤlle eingeſchraͤnckt. §. 22.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/210
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/210>, abgerufen am 19.04.2024.