Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Von Gesandtschafften.

Wohl aber von denen Hanseestätten, die
man als Gesandte vom zweyten Rang paßieren
läßt.

Bey einzelner Reichsstätte Bevollmächtig-
ten kommt es auf jeden Hofes Willkühr an.

§. 19.

Reichsritterschafftliche Collegial-Gesandte
kommen, ausser dem Kayserlichen Hof, in sehr
langen Zeiten nicht vor.

§. 20.

Ausserordentlicher Weise geniessen das Ge-
sandtschafftsrecht:

1. Das Cardinalscollegium, bey erledig-
tem Päbstlichem Stuhl:
2. Die Stände eines Wahlreichs, bey
vacantem Thron;
3. Die Domcapitul derer Teutschen Erz-
und Hochstiffter, währender Sedisvacanz.
Dessen Grade.
§. 21.

Es gibt ferner verschidene Grade des Ge-
sandtschafftsrechts.

§. 22.

Im höchsten Grade haben es 1. alle ganz
unabhängige grosse Staaten.

§. 23.

Kayser-Wahltäge werden von auswärtigen
Machten mehrmalen durch Gesandte vom ersten
Rang beschickt.

§. 24.

Auch die einzelne Churfürsten seynd im Be-

siz,
Von Geſandtſchafften.

Wohl aber von denen Hanſeeſtaͤtten, die
man als Geſandte vom zweyten Rang paßieren
laͤßt.

Bey einzelner Reichsſtaͤtte Bevollmaͤchtig-
ten kommt es auf jeden Hofes Willkuͤhr an.

§. 19.

Reichsritterſchafftliche Collegial-Geſandte
kommen, auſſer dem Kayſerlichen Hof, in ſehr
langen Zeiten nicht vor.

§. 20.

Auſſerordentlicher Weiſe genieſſen das Ge-
ſandtſchafftsrecht:

1. Das Cardinalscollegium, bey erledig-
tem Paͤbſtlichem Stuhl:
2. Die Staͤnde eines Wahlreichs, bey
vacantem Thron;
3. Die Domcapitul derer Teutſchen Erz-
und Hochſtiffter, waͤhrender Sedisvacanz.
Deſſen Grade.
§. 21.

Es gibt ferner verſchidene Grade des Ge-
ſandtſchafftsrechts.

§. 22.

Im hoͤchſten Grade haben es 1. alle ganz
unabhaͤngige groſſe Staaten.

§. 23.

Kayſer-Wahltaͤge werden von auswaͤrtigen
Machten mehrmalen durch Geſandte vom erſten
Rang beſchickt.

§. 24.

Auch die einzelne Churfuͤrſten ſeynd im Be-

ſiz,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0087" n="75"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von Ge&#x017F;andt&#x017F;chafften.</hi> </fw><lb/>
            <p>Wohl aber von denen Han&#x017F;ee&#x017F;ta&#x0364;tten, die<lb/>
man als Ge&#x017F;andte vom zweyten Rang paßieren<lb/>
la&#x0364;ßt.</p><lb/>
            <p>Bey einzelner Reichs&#x017F;ta&#x0364;tte Bevollma&#x0364;chtig-<lb/>
ten kommt es auf jeden Hofes Willku&#x0364;hr an.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 19.</head><lb/>
            <p>Reichsritter&#x017F;chafftliche Collegial-Ge&#x017F;andte<lb/>
kommen, au&#x017F;&#x017F;er dem Kay&#x017F;erlichen Hof, in &#x017F;ehr<lb/>
langen Zeiten nicht vor.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <p>Au&#x017F;&#x017F;erordentlicher Wei&#x017F;e genie&#x017F;&#x017F;en das Ge-<lb/>
&#x017F;andt&#x017F;chafftsrecht:</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Das Cardinalscollegium, bey erledig-<lb/>
tem Pa&#x0364;b&#x017F;tlichem Stuhl:</item><lb/>
              <item>2. Die Sta&#x0364;nde eines Wahlreichs, bey<lb/>
vacantem Thron;</item><lb/>
              <item>3. Die Domcapitul derer Teut&#x017F;chen Erz-<lb/>
und Hoch&#x017F;tiffter, wa&#x0364;hrender Sedisvacanz.</item>
            </list>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">De&#x017F;&#x017F;en Grade.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.</head><lb/>
            <p>Es gibt ferner ver&#x017F;chidene Grade des Ge-<lb/>
&#x017F;andt&#x017F;chafftsrechts.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.</head><lb/>
            <p>Im ho&#x0364;ch&#x017F;ten Grade haben es 1. alle ganz<lb/>
unabha&#x0364;ngige gro&#x017F;&#x017F;e Staaten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 23.</head><lb/>
            <p>Kay&#x017F;er-Wahlta&#x0364;ge werden von auswa&#x0364;rtigen<lb/>
Machten mehrmalen durch Ge&#x017F;andte vom er&#x017F;ten<lb/>
Rang be&#x017F;chickt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 24.</head><lb/>
            <p>Auch die einzelne Churfu&#x0364;r&#x017F;ten &#x017F;eynd im Be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;iz,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0087] Von Geſandtſchafften. Wohl aber von denen Hanſeeſtaͤtten, die man als Geſandte vom zweyten Rang paßieren laͤßt. Bey einzelner Reichsſtaͤtte Bevollmaͤchtig- ten kommt es auf jeden Hofes Willkuͤhr an. §. 19. Reichsritterſchafftliche Collegial-Geſandte kommen, auſſer dem Kayſerlichen Hof, in ſehr langen Zeiten nicht vor. §. 20. Auſſerordentlicher Weiſe genieſſen das Ge- ſandtſchafftsrecht: 1. Das Cardinalscollegium, bey erledig- tem Paͤbſtlichem Stuhl: 2. Die Staͤnde eines Wahlreichs, bey vacantem Thron; 3. Die Domcapitul derer Teutſchen Erz- und Hochſtiffter, waͤhrender Sedisvacanz. Deſſen Grade. §. 21. Es gibt ferner verſchidene Grade des Ge- ſandtſchafftsrechts. §. 22. Im hoͤchſten Grade haben es 1. alle ganz unabhaͤngige groſſe Staaten. §. 23. Kayſer-Wahltaͤge werden von auswaͤrtigen Machten mehrmalen durch Geſandte vom erſten Rang beſchickt. §. 24. Auch die einzelne Churfuͤrſten ſeynd im Be- ſiz,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/87
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/87>, abgerufen am 20.04.2024.