Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

Hause, doch nur drei Jahre; ohne Zweifel stürzten ihn
Ol. 49, 3. die Spartiaten 1.

4.

Periandros hatte zur Frau die schöne Melissa,
die ihm gefallen hatte, als er sie im Hause ihres Va-
ters, des Tyrannen Prokles, in leichtem Dorischen Ge-
wande den Arbeitern Wein schenken sah 2. Prokles

1 Die Chronologie des Hauses hat einige Schwierigkeit, ich
gebe zuerst eine Stammtafel.
[Tabelle]
wozu noch Gordias -- Psammetichos kommen, deren Verhältniß
unbestimmt ist. S. Aeginet. p. 64 sqq. Periandros herrschte
Ol. 38, 1. (Euseb.) -- 48, 4. (Sosikr. bei Diog. L. 1, 74.) 44
Jahre (Aristot.) Dem widerspricht nicht, daß er nach Herod. 5,
95. und Apollod. (S. 411. H. Diog. L.) vgl. Timäos bei Str. 13,
896 a. zwischen Athen und Mitylene über Sigeion entschied, da
schon Phrynon von Athen (Sieger Ol. 36. Afric.) darüber gegen
Pittakos gestritten hatte, Ol. 43, 1. Euseb. vor Peisistr. Zeit. vgl.
Polyän 1, 25. Schol. Aesch. Eum. 401. Herodots Erzählung ist
nicht ganz chronologisch geordnet. Per. regierte aber auch nach
Her. 1, 20. schon im 5ten J. des Halyattes (Ol. 41.) und sandte
noch vor seinem Tode Korkyr. Knaben an ihn -- im 3ten Geschlecht
(d. h. 16. Olymp.) vor der Lakedäm. Belagerung von Samos
(Ol. 63.), wie nach Plut. de malign. Her. 22. Panofka res
Samior. p.
30. in Herod. 3, 48. (g genee proteron) richtig emen-
dirt hat. Kypselos herrschte 30 Jahr nach Herodot, und begann
also 30, 3.; die Kypseliden im Ganzen 76 J. 6 Mon. (nach mei-
ner Verbesserung bei Arist. 5, 9, 22.); Prokles herrschte etwa von
Ol. 35--49. Aristokrates kommt bis 25 hinauf.
2 Aeginet.
p.
64.

Hauſe, doch nur drei Jahre; ohne Zweifel ſtuͤrzten ihn
Ol. 49, 3. die Spartiaten 1.

4.

Periandros hatte zur Frau die ſchoͤne Meliſſa,
die ihm gefallen hatte, als er ſie im Hauſe ihres Va-
ters, des Tyrannen Prokles, in leichtem Doriſchen Ge-
wande den Arbeitern Wein ſchenken ſah 2. Prokles

1 Die Chronologie des Hauſes hat einige Schwierigkeit, ich
gebe zuerſt eine Stammtafel.
[Tabelle]
wozu noch Gordias — Pſammetichos kommen, deren Verhaͤltniß
unbeſtimmt iſt. S. Aeginet. p. 64 sqq. Periandros herrſchte
Ol. 38, 1. (Euſeb.) — 48, 4. (Soſikr. bei Diog. L. 1, 74.) 44
Jahre (Ariſtot.) Dem widerſpricht nicht, daß er nach Herod. 5,
95. und Apollod. (S. 411. H. Diog. L.) vgl. Timaͤos bei Str. 13,
896 a. zwiſchen Athen und Mitylene uͤber Sigeion entſchied, da
ſchon Phrynon von Athen (Sieger Ol. 36. Afric.) daruͤber gegen
Pittakos geſtritten hatte, Ol. 43, 1. Euſeb. vor Peiſiſtr. Zeit. vgl.
Polyaͤn 1, 25. Schol. Aeſch. Eum. 401. Herodots Erzaͤhlung iſt
nicht ganz chronologiſch geordnet. Per. regierte aber auch nach
Her. 1, 20. ſchon im 5ten J. des Halyattes (Ol. 41.) und ſandte
noch vor ſeinem Tode Korkyr. Knaben an ihn — im 3ten Geſchlecht
(d. h. 16. Olymp.) vor der Lakedaͤm. Belagerung von Samos
(Ol. 63.), wie nach Plut. de malign. Her. 22. Panofka res
Samior. p.
30. in Herod. 3, 48. (γ γενεῇ πϱότεϱον) richtig emen-
dirt hat. Kypſelos herrſchte 30 Jahr nach Herodot, und begann
alſo 30, 3.; die Kypſeliden im Ganzen 76 J. 6 Mon. (nach mei-
ner Verbeſſerung bei Ariſt. 5, 9, 22.); Prokles herrſchte etwa von
Ol. 35—49. Ariſtokrates kommt bis 25 hinauf.
2 Aeginet.
p.
64.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0198" n="168"/>
Hau&#x017F;e, doch nur drei Jahre; ohne Zweifel &#x017F;tu&#x0364;rzten ihn<lb/>
Ol. 49, 3. die <hi rendition="#g">Spartiaten</hi> <note place="foot" n="1">Die Chronologie des Hau&#x017F;es hat einige Schwierigkeit, ich<lb/>
gebe zuer&#x017F;t eine Stammtafel.<lb/><table><row><cell/></row></table> wozu noch Gordias &#x2014; P&#x017F;ammetichos kommen, deren Verha&#x0364;ltniß<lb/>
unbe&#x017F;timmt i&#x017F;t. S. <hi rendition="#aq">Aeginet. p. 64 sqq.</hi> Periandros herr&#x017F;chte<lb/>
Ol. 38, 1. (Eu&#x017F;eb.) &#x2014; 48, 4. (So&#x017F;ikr. bei Diog. L. 1, 74.) 44<lb/>
Jahre (Ari&#x017F;tot.) Dem wider&#x017F;pricht <hi rendition="#g">nicht</hi>, daß er nach Herod. 5,<lb/>
95. und Apollod. (S. 411. H. Diog. L.) vgl. Tima&#x0364;os bei Str. 13,<lb/>
896 <hi rendition="#aq">a.</hi> zwi&#x017F;chen Athen und Mitylene u&#x0364;ber Sigeion ent&#x017F;chied, da<lb/>
&#x017F;chon Phrynon von Athen (Sieger Ol. 36. <hi rendition="#aq">Afric.</hi>) daru&#x0364;ber gegen<lb/>
Pittakos ge&#x017F;tritten hatte, Ol. 43, 1. Eu&#x017F;eb. vor Pei&#x017F;i&#x017F;tr. Zeit. vgl.<lb/>
Polya&#x0364;n 1, 25. Schol. Ae&#x017F;ch. Eum. 401. Herodots Erza&#x0364;hlung i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#g">nicht ganz</hi> chronologi&#x017F;ch geordnet. Per. regierte aber auch nach<lb/>
Her. 1, 20. &#x017F;chon im 5ten J. des Halyattes (Ol. 41.) und &#x017F;andte<lb/>
noch vor &#x017F;einem Tode Korkyr. Knaben an ihn &#x2014; im 3ten Ge&#x017F;chlecht<lb/>
(d. h. 16. Olymp.) vor der Lakeda&#x0364;m. Belagerung von Samos<lb/>
(Ol. 63.), wie nach Plut. <hi rendition="#aq">de malign. Her.</hi> 22. Panofka <hi rendition="#aq">res<lb/>
Samior. p.</hi> 30. in Herod. 3, 48. (&#x03B3; &#x03B3;&#x03B5;&#x03BD;&#x03B5;&#x1FC7; &#x03C0;&#x03F1;&#x03CC;&#x03C4;&#x03B5;&#x03F1;&#x03BF;&#x03BD;) richtig emen-<lb/>
dirt hat. Kyp&#x017F;elos herr&#x017F;chte 30 Jahr nach Herodot, und begann<lb/>
al&#x017F;o 30, 3.; die Kyp&#x017F;eliden im Ganzen 76 J. 6 Mon. (nach mei-<lb/>
ner Verbe&#x017F;&#x017F;erung bei Ari&#x017F;t. 5, 9, 22.); Prokles herr&#x017F;chte etwa von<lb/>
Ol. 35&#x2014;49. Ari&#x017F;tokrates kommt bis 25 hinauf.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>4.</head><lb/>
            <p>Periandros hatte zur Frau die &#x017F;cho&#x0364;ne Meli&#x017F;&#x017F;a,<lb/>
die ihm gefallen hatte, als er &#x017F;ie im Hau&#x017F;e ihres Va-<lb/>
ters, des Tyrannen Prokles, in leichtem Dori&#x017F;chen Ge-<lb/>
wande den Arbeitern Wein &#x017F;chenken &#x017F;ah <note place="foot" n="2"><hi rendition="#aq">Aeginet.<lb/>
p.</hi> 64.</note>. <hi rendition="#g">Prokles</hi><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0198] Hauſe, doch nur drei Jahre; ohne Zweifel ſtuͤrzten ihn Ol. 49, 3. die Spartiaten 1. 4. Periandros hatte zur Frau die ſchoͤne Meliſſa, die ihm gefallen hatte, als er ſie im Hauſe ihres Va- ters, des Tyrannen Prokles, in leichtem Doriſchen Ge- wande den Arbeitern Wein ſchenken ſah 2. Prokles 1 Die Chronologie des Hauſes hat einige Schwierigkeit, ich gebe zuerſt eine Stammtafel. wozu noch Gordias — Pſammetichos kommen, deren Verhaͤltniß unbeſtimmt iſt. S. Aeginet. p. 64 sqq. Periandros herrſchte Ol. 38, 1. (Euſeb.) — 48, 4. (Soſikr. bei Diog. L. 1, 74.) 44 Jahre (Ariſtot.) Dem widerſpricht nicht, daß er nach Herod. 5, 95. und Apollod. (S. 411. H. Diog. L.) vgl. Timaͤos bei Str. 13, 896 a. zwiſchen Athen und Mitylene uͤber Sigeion entſchied, da ſchon Phrynon von Athen (Sieger Ol. 36. Afric.) daruͤber gegen Pittakos geſtritten hatte, Ol. 43, 1. Euſeb. vor Peiſiſtr. Zeit. vgl. Polyaͤn 1, 25. Schol. Aeſch. Eum. 401. Herodots Erzaͤhlung iſt nicht ganz chronologiſch geordnet. Per. regierte aber auch nach Her. 1, 20. ſchon im 5ten J. des Halyattes (Ol. 41.) und ſandte noch vor ſeinem Tode Korkyr. Knaben an ihn — im 3ten Geſchlecht (d. h. 16. Olymp.) vor der Lakedaͤm. Belagerung von Samos (Ol. 63.), wie nach Plut. de malign. Her. 22. Panofka res Samior. p. 30. in Herod. 3, 48. (γ γενεῇ πϱότεϱον) richtig emen- dirt hat. Kypſelos herrſchte 30 Jahr nach Herodot, und begann alſo 30, 3.; die Kypſeliden im Ganzen 76 J. 6 Mon. (nach mei- ner Verbeſſerung bei Ariſt. 5, 9, 22.); Prokles herrſchte etwa von Ol. 35—49. Ariſtokrates kommt bis 25 hinauf. 2 Aeginet. p. 64.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/198
Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/198>, abgerufen am 25.04.2024.