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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.

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16, 16, 2. (wo indeß zu bemerken, daß auch Polybios
Karte verschoben) 37, 5. 2, 65, 7. Liv. 34, 28. Der
Bach Oplites, an dem die Straße nach Tegea bei
Polyb. hinaufgeht, heißt j. Chelesina, und die Straße
erkennt man an alten Räderspuren und Trümmern,
dergl. besonders, wo Sellasia angesetzt ist. Karuai
heißt nach Pqv. 4 c. 113. noch jetzt Karyes und liegt
auf dem Wege von dem Gränzpaß gegen Tegea nach
Prasto, welches aber nicht das alte Prasiä ist, sondern
Rheontas, wo Gropius Inschriften und Münzen ge-
funden. Das Apollonsheiligthum bei Xen. H. 6, 5,
27. kann nicht das Amykläische, es muß der Lage
nach etwa das am Thornax sein.

Von Sparta's Lage Bd. 2. S. 69. Dem ge-
gebnen Plan liegt die flüchtige Beschreibung Chateau-
briand's und Pqv's (in der ersten Reise) und die ge-
nauere der Engl. Reisenden, dann ein Plan unter den
Elginschen Papieren, und ein freilich nicht sehr zuver-
lässiger in Fourmonts Reise zum Grunde, deren Text
aber auch manche nützliche Details giebt. Auch B. du
Boc. Karte baut hier auf eine Aufnahme von Fau-
vel. Ueber die komas oben S. 48., wo noch hinzuzu-
fügen, daß Pitana gradezu kome heißt, bei Schol.
Thuk. 1, 20., und Limnä das Limnaion khorion bei
Paus. 3, 16, 6. ist; ich habe es angesetzt nach der
Annahme S. 51, 2., die sich mit Paus. gut vereinba-
ren läßt. Vgl. Barthelemy Anach. 41. n. 5. wo aber
viel Falsches vorkommt. Der Stoiker Arkesilas war
aus diesem Pitana nach Solin. 7, 8. Da bei Pitana
die Orte Oenus, Onogla und Stathmä lagen, Alkm.
Fr. 15. bei Ath. 1, 31 c., und das erste, wie aus
Plut. Lyk. 6. zu entnehmen, vgl. oben S. 87., zwi-
schen Fl. Knakion und Brücke Babyka lag, so ist
wahrscheinlich, daß Knakion der in die Tiasa strömende
Bach, und Babyka die alte aus großen Blöcken ohne
Bindemittel zusammengefügte Brücke über die Tiasa
selbst ist. Dieser Fl. ist nach Paus. Athen. 4, 139.
vgl. auch Hesych c. Intpp. leicht zu erkennen. Die
Brücke über den Ires ist nach einer von Fourmont
dabei gefundnen ausführlichen Inschr. im J. 1027 n.
Chr. Geb. gebaut. Die agora Sp., zum Theil der

29 *

16, 16, 2. (wo indeß zu bemerken, daß auch Polybios
Karte verſchoben) 37, 5. 2, 65, 7. Liv. 34, 28. Der
Bach Ὁπλίτης, an dem die Straße nach Tegea bei
Polyb. hinaufgeht, heißt j. Cheleſina, und die Straße
erkennt man an alten Raͤderſpuren und Truͤmmern,
dergl. beſonders, wo Sellaſia angeſetzt iſt. Καϱύαι
heißt nach Pqv. 4 c. 113. noch jetzt Karyes und liegt
auf dem Wege von dem Graͤnzpaß gegen Tegea nach
Praſto, welches aber nicht das alte Praſiaͤ iſt, ſondern
Rheontas, wo Gropius Inſchriften und Muͤnzen ge-
funden. Das Apollonsheiligthum bei Xen. H. 6, 5,
27. kann nicht das Amyklaͤiſche, es muß der Lage
nach etwa das am Thornax ſein.

Von Sparta’s Lage Bd. 2. S. 69. Dem ge-
gebnen Plan liegt die fluͤchtige Beſchreibung Chateau-
briand’s und Pqv’s (in der erſten Reiſe) und die ge-
nauere der Engl. Reiſenden, dann ein Plan unter den
Elginſchen Papieren, und ein freilich nicht ſehr zuver-
laͤſſiger in Fourmonts Reiſe zum Grunde, deren Text
aber auch manche nuͤtzliche Details giebt. Auch B. du
Boc. Karte baut hier auf eine Aufnahme von Fau-
vel. Ueber die κώμας oben S. 48., wo noch hinzuzu-
fuͤgen, daß Pitana gradezu κώμη heißt, bei Schol.
Thuk. 1, 20., und Limnaͤ das Λιμναῖον χωρίον bei
Pauſ. 3, 16, 6. iſt; ich habe es angeſetzt nach der
Annahme S. 51, 2., die ſich mit Pauſ. gut vereinba-
ren laͤßt. Vgl. Barthelemy Anach. 41. n. 5. wo aber
viel Falſches vorkommt. Der Stoiker Arkeſilas war
aus dieſem Pitana nach Solin. 7, 8. Da bei Pitana
die Orte Oenus, Onogla und Stathmaͤ lagen, Alkm.
Fr. 15. bei Ath. 1, 31 c., und das erſte, wie aus
Plut. Lyk. 6. zu entnehmen, vgl. oben S. 87., zwi-
ſchen Fl. Knakion und Bruͤcke Babyka lag, ſo iſt
wahrſcheinlich, daß Knakion der in die Tiaſa ſtroͤmende
Bach, und Babyka die alte aus großen Bloͤcken ohne
Bindemittel zuſammengefuͤgte Bruͤcke uͤber die Tiaſa
ſelbſt iſt. Dieſer Fl. iſt nach Pauſ. Athen. 4, 139.
vgl. auch Heſych c. Intpp. leicht zu erkennen. Die
Bruͤcke uͤber den Ἴρης iſt nach einer von Fourmont
dabei gefundnen ausfuͤhrlichen Inſchr. im J. 1027 n.
Chr. Geb. gebaut. Die ἀγορὰ Sp., zum Theil der

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[451/0457] 16, 16, 2. (wo indeß zu bemerken, daß auch Polybios Karte verſchoben) 37, 5. 2, 65, 7. Liv. 34, 28. Der Bach Ὁπλίτης, an dem die Straße nach Tegea bei Polyb. hinaufgeht, heißt j. Cheleſina, und die Straße erkennt man an alten Raͤderſpuren und Truͤmmern, dergl. beſonders, wo Sellaſia angeſetzt iſt. Καϱύαι heißt nach Pqv. 4 c. 113. noch jetzt Karyes und liegt auf dem Wege von dem Graͤnzpaß gegen Tegea nach Praſto, welches aber nicht das alte Praſiaͤ iſt, ſondern Rheontas, wo Gropius Inſchriften und Muͤnzen ge- funden. Das Apollonsheiligthum bei Xen. H. 6, 5, 27. kann nicht das Amyklaͤiſche, es muß der Lage nach etwa das am Thornax ſein. Von Sparta’s Lage Bd. 2. S. 69. Dem ge- gebnen Plan liegt die fluͤchtige Beſchreibung Chateau- briand’s und Pqv’s (in der erſten Reiſe) und die ge- nauere der Engl. Reiſenden, dann ein Plan unter den Elginſchen Papieren, und ein freilich nicht ſehr zuver- laͤſſiger in Fourmonts Reiſe zum Grunde, deren Text aber auch manche nuͤtzliche Details giebt. Auch B. du Boc. Karte baut hier auf eine Aufnahme von Fau- vel. Ueber die κώμας oben S. 48., wo noch hinzuzu- fuͤgen, daß Pitana gradezu κώμη heißt, bei Schol. Thuk. 1, 20., und Limnaͤ das Λιμναῖον χωρίον bei Pauſ. 3, 16, 6. iſt; ich habe es angeſetzt nach der Annahme S. 51, 2., die ſich mit Pauſ. gut vereinba- ren laͤßt. Vgl. Barthelemy Anach. 41. n. 5. wo aber viel Falſches vorkommt. Der Stoiker Arkeſilas war aus dieſem Pitana nach Solin. 7, 8. Da bei Pitana die Orte Oenus, Onogla und Stathmaͤ lagen, Alkm. Fr. 15. bei Ath. 1, 31 c., und das erſte, wie aus Plut. Lyk. 6. zu entnehmen, vgl. oben S. 87., zwi- ſchen Fl. Knakion und Bruͤcke Babyka lag, ſo iſt wahrſcheinlich, daß Knakion der in die Tiaſa ſtroͤmende Bach, und Babyka die alte aus großen Bloͤcken ohne Bindemittel zuſammengefuͤgte Bruͤcke uͤber die Tiaſa ſelbſt iſt. Dieſer Fl. iſt nach Pauſ. Athen. 4, 139. vgl. auch Heſych c. Intpp. leicht zu erkennen. Die Bruͤcke uͤber den Ἴρης iſt nach einer von Fourmont dabei gefundnen ausfuͤhrlichen Inſchr. im J. 1027 n. Chr. Geb. gebaut. Die ἀγορὰ Sp., zum Theil der 29 *

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/457>, abgerufen am 28.03.2024.