Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

j. Kallio oder Guaglio, der gegenüberllegende ist dann
Psamathus. Bathu bei Teuthrone heißt auch j. Va-
thi. Kolokythia (Kolochina?) ist aber nicht Gytheion,
weil es zu südlich liegt; vielmehr ist Las in dieser
Gegend zu suchen, wo sich R. und Inschriften finden.
Die alte Stadt Las lag auf hohen Felsen, vgl. zu
Paus. Steph. B. oben Bd. 2. S. 94, 3. Gutheion ist
Palaeopolis bei Marathonisi (Morrit, B. du Boc.),
von guten Weiden umgeben (Käse von Gytheion, Lu-
kian dial. mer. 14, 2.) vgl. Paciaudi ad psephism.
Gytheat. in Monum. Pelop. T.
2. §. 4. Trinasos-
Triniso. Helos hieß auch im Mittelalter so (so steht
zum Beispiel in einem Griechischen Gedicht de bellis
Franc. in Graecia
der Pariser Bibl. du Roi 2753.
olon to meros Tzakonias kai mekhre eis to Ailos
ekeisai eis ta Batika kai eis ten Monobasian) und
wie es scheint auch jetzt. Im höhern Lande hält man
Jeraki für Geronthrä. Die Nebenflüsse des Eurotas
habe ich (wie B. du Boc.), so viel räthlich war, nach
Fourmont gezeichnet. Als Boiai aus Side, Etis und
Aphrodisias zusammengezogen wurde, wurden diese
Orte nicht aufgehoben, der erste kommt noch bei Sky-
lax vor, der letzte bei Thuk. und Paus. Aphroditia
bei Steph. B. ist die eigentliche Lakonische Form.
Der feste Ort dabei ist nach Poppo Thucyd. 2. p.
203. Koturta zu schreiben. Bei Etis hat B. du Boc.
Ruinen, bei Böä ein Paläo-Castro. Apollon auf
Malea ist Bd. 2. S. 249, 6. nachgewiesen, und es
ist nicht nöthig bei Thuk. 7, 26. mit Poppo an Epi-
delion zu denken. Ueber die Ostküste Lakonikas vgl. die
Bd. 2. S. 69, 4. citirte Reise. Skylax giebt die
Küstenorte sonst sehr richtig an, nur nach Epidauros
limere (portuosa ohne Zweifel) hat ein voreiliger
Vervollständiger, an das Argolische Epidauros denkend,
Methana zugeschrieben. -- Von den beiden Gebürgs-
wegen von Sp. nach Messenien geht der südlichere
durch den Taygetonpaß Portais (Porta), und diesen
scheint Paus. gegangen; der nördlichere über Kutchuk-
Maina (Sibthorp.) Ueber die Dentheleatis oben
Bd. 2. S. 147. Steph. Delthanioi ist derselbe Ort.
Zu Bd. 3. S. 22, 4., wo von den Periöken und

j. Kallio oder Guaglio, der gegenuͤberllegende iſt dann
Pſamathus. Βαϑὺ bei Τευϑϱώνη heißt auch j. Va-
thi. Kolokythia (Kolochina?) iſt aber nicht Gytheion,
weil es zu ſuͤdlich liegt; vielmehr iſt Las in dieſer
Gegend zu ſuchen, wo ſich R. und Inſchriften finden.
Die alte Stadt Λᾶς lag auf hohen Felſen, vgl. zu
Pauſ. Steph. B. oben Bd. 2. S. 94, 3. Γύθειον iſt
Palaeopolis bei Marathoniſi (Morrit, B. du Boc.),
von guten Weiden umgeben (Kaͤſe von Gytheion, Lu-
kian dial. mer. 14, 2.) vgl. Paciaudi ad psephism.
Gytheat. in Monum. Pelop. T.
2. §. 4. Trinaſos-
Triniſo. Helos hieß auch im Mittelalter ſo (ſo ſteht
zum Beiſpiel in einem Griechiſchen Gedicht de bellis
Franc. in Graecia
der Pariſer Bibl. du Roi 2753.
ὅλον τὸ μέϱος Τζακωνίας καὶ μέχρη εἰς τὸ Αἶλος
ἐκεῖσαι εἰς τὰ Βάτικα καὶ εἰς τὴν Μονοβασίαν) und
wie es ſcheint auch jetzt. Im hoͤhern Lande haͤlt man
Jeraki fuͤr Geronthraͤ. Die Nebenfluͤſſe des Eurotas
habe ich (wie B. du Boc.), ſo viel raͤthlich war, nach
Fourmont gezeichnet. Als Βοῖαι aus Σίδη, Ἠτις und
Ἀφροδισιὰς zuſammengezogen wurde, wurden dieſe
Orte nicht aufgehoben, der erſte kommt noch bei Sky-
lax vor, der letzte bei Thuk. und Pauſ. Ἀφροδιτία
bei Steph. B. iſt die eigentliche Lakoniſche Form.
Der feſte Ort dabei iſt nach Poppo Thucyd. 2. p.
203. Κοτύρτα zu ſchreiben. Bei Etis hat B. du Boc.
Ruinen, bei Boͤaͤ ein Palaͤo-Caſtro. Apollon auf
Malea iſt Bd. 2. S. 249, 6. nachgewieſen, und es
iſt nicht noͤthig bei Thuk. 7, 26. mit Poppo an Epi-
delion zu denken. Ueber die Oſtkuͤſte Lakonikas vgl. die
Bd. 2. S. 69, 4. citirte Reiſe. Skylax giebt die
Kuͤſtenorte ſonſt ſehr richtig an, nur nach Ἐπίδαυρος
λιμήρη (portuosa ohne Zweifel) hat ein voreiliger
Vervollſtaͤndiger, an das Argoliſche Epidauros denkend,
Μεθάνα zugeſchrieben. — Von den beiden Gebuͤrgs-
wegen von Sp. nach Meſſenien geht der ſuͤdlichere
durch den Taygetonpaß Portais (Porta), und dieſen
ſcheint Pauſ. gegangen; der noͤrdlichere uͤber Kutchuk-
Maina (Sibthorp.) Ueber die Dentheleatis oben
Bd. 2. S. 147. Steph. Δελθάνιοι iſt derſelbe Ort.
Zu Bd. 3. S. 22, 4., wo von den Perioͤken und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0459" n="453"/>
j. Kallio oder Guaglio, der gegenu&#x0364;berllegende i&#x017F;t dann<lb/>
P&#x017F;amathus. &#x0392;&#x03B1;&#x03D1;&#x1F7A; bei &#x03A4;&#x03B5;&#x03C5;&#x03D1;&#x03F1;&#x03CE;&#x03BD;&#x03B7; heißt auch j. Va-<lb/>
thi. Kolokythia (Kolochina?) i&#x017F;t aber nicht Gytheion,<lb/>
weil es zu &#x017F;u&#x0364;dlich liegt; vielmehr i&#x017F;t Las in die&#x017F;er<lb/>
Gegend zu &#x017F;uchen, wo &#x017F;ich R. und In&#x017F;chriften finden.<lb/>
Die alte Stadt &#x039B;&#x1FB6;&#x03C2; lag auf hohen Fel&#x017F;en, vgl. zu<lb/>
Pau&#x017F;. Steph. B. oben Bd. 2. S. 94, 3. &#x0393;&#x03CD;&#x03B8;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BF;&#x03BD; i&#x017F;t<lb/>
Palaeopolis bei Marathoni&#x017F;i (Morrit, B. du Boc.),<lb/>
von guten Weiden umgeben (Ka&#x0364;&#x017F;e von Gytheion, Lu-<lb/>
kian <hi rendition="#aq">dial. mer.</hi> 14, 2.) vgl. Paciaudi <hi rendition="#aq">ad psephism.<lb/>
Gytheat. in Monum. Pelop. T.</hi> 2. §. 4. Trina&#x017F;os-<lb/>
Trini&#x017F;o. Helos hieß auch im Mittelalter &#x017F;o (&#x017F;o &#x017F;teht<lb/>
zum Bei&#x017F;piel in einem Griechi&#x017F;chen Gedicht <hi rendition="#aq">de bellis<lb/>
Franc. in Graecia</hi> der Pari&#x017F;er <hi rendition="#aq">Bibl. du Roi</hi> 2753.<lb/>
&#x1F45;&#x03BB;&#x03BF;&#x03BD; &#x03C4;&#x1F78; &#x03BC;&#x03AD;&#x03F1;&#x03BF;&#x03C2; &#x03A4;&#x03B6;&#x03B1;&#x03BA;&#x03C9;&#x03BD;&#x03AF;&#x03B1;&#x03C2; &#x03BA;&#x03B1;&#x1F76; &#x03BC;&#x03AD;&#x03C7;&#x03C1;&#x03B7; &#x03B5;&#x1F30;&#x03C2; &#x03C4;&#x1F78; &#x0391;&#x1F36;&#x03BB;&#x03BF;&#x03C2;<lb/>
&#x1F10;&#x03BA;&#x03B5;&#x1FD6;&#x03C3;&#x03B1;&#x03B9; &#x03B5;&#x1F30;&#x03C2; &#x03C4;&#x1F70; &#x0392;&#x03AC;&#x03C4;&#x03B9;&#x03BA;&#x03B1; &#x03BA;&#x03B1;&#x1F76; &#x03B5;&#x1F30;&#x03C2; &#x03C4;&#x1F74;&#x03BD; &#x039C;&#x03BF;&#x03BD;&#x03BF;&#x03B2;&#x03B1;&#x03C3;&#x03AF;&#x03B1;&#x03BD;) und<lb/>
wie es &#x017F;cheint auch jetzt. Im ho&#x0364;hern Lande ha&#x0364;lt man<lb/>
Jeraki fu&#x0364;r Geronthra&#x0364;. Die Nebenflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des Eurotas<lb/>
habe ich (wie B. du Boc.), &#x017F;o viel ra&#x0364;thlich war, nach<lb/>
Fourmont gezeichnet. Als &#x0392;&#x03BF;&#x1FD6;&#x03B1;&#x03B9; aus &#x03A3;&#x03AF;&#x03B4;&#x03B7;, &#x1F28;&#x03C4;&#x03B9;&#x03C2; und<lb/>
&#x1F08;&#x03C6;&#x03C1;&#x03BF;&#x03B4;&#x03B9;&#x03C3;&#x03B9;&#x1F70;&#x03C2; zu&#x017F;ammengezogen wurde, wurden die&#x017F;e<lb/>
Orte nicht aufgehoben, der er&#x017F;te kommt noch bei Sky-<lb/>
lax vor, der letzte bei Thuk. und Pau&#x017F;. &#x1F08;&#x03C6;&#x03C1;&#x03BF;&#x03B4;&#x03B9;&#x03C4;&#x03AF;&#x03B1;<lb/>
bei Steph. B. i&#x017F;t die eigentliche Lakoni&#x017F;che Form.<lb/>
Der fe&#x017F;te Ort dabei i&#x017F;t nach Poppo <hi rendition="#aq">Thucyd. 2. p.</hi><lb/>
203. &#x039A;&#x03BF;&#x03C4;&#x03CD;&#x03C1;&#x03C4;&#x03B1; zu &#x017F;chreiben. Bei Etis hat B. du Boc.<lb/>
Ruinen, bei Bo&#x0364;a&#x0364; ein Pala&#x0364;o-Ca&#x017F;tro. Apollon auf<lb/>
Malea i&#x017F;t Bd. 2. S. 249, 6. nachgewie&#x017F;en, und es<lb/>
i&#x017F;t nicht no&#x0364;thig bei Thuk. 7, 26. mit Poppo an Epi-<lb/>
delion zu denken. Ueber die O&#x017F;tku&#x0364;&#x017F;te Lakonikas vgl. die<lb/>
Bd. 2. S. 69, 4. citirte Rei&#x017F;e. Skylax giebt die<lb/>
Ku&#x0364;&#x017F;tenorte &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;ehr richtig an, nur nach &#x1F18;&#x03C0;&#x03AF;&#x03B4;&#x03B1;&#x03C5;&#x03C1;&#x03BF;&#x03C2;<lb/>
&#x03BB;&#x03B9;&#x03BC;&#x03AE;&#x03C1;&#x03B7; (<hi rendition="#aq">portuosa</hi> ohne Zweifel) hat ein voreiliger<lb/>
Vervoll&#x017F;ta&#x0364;ndiger, an das Argoli&#x017F;che Epidauros denkend,<lb/>
&#x039C;&#x03B5;&#x03B8;&#x03AC;&#x03BD;&#x03B1; zuge&#x017F;chrieben. &#x2014; Von den beiden Gebu&#x0364;rgs-<lb/>
wegen von Sp. nach Me&#x017F;&#x017F;enien geht der &#x017F;u&#x0364;dlichere<lb/>
durch den Taygetonpaß Portais (<hi rendition="#aq">Porta</hi>), und die&#x017F;en<lb/>
&#x017F;cheint Pau&#x017F;. gegangen; der no&#x0364;rdlichere u&#x0364;ber Kutchuk-<lb/>
Maina (Sibthorp.) Ueber die Dentheleatis oben<lb/>
Bd. 2. S. 147. Steph. &#x0394;&#x03B5;&#x03BB;&#x03B8;&#x03AC;&#x03BD;&#x03B9;&#x03BF;&#x03B9; i&#x017F;t der&#x017F;elbe Ort.<lb/>
Zu Bd. 3. S. 22, 4., wo von den Perio&#x0364;ken und<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[453/0459] j. Kallio oder Guaglio, der gegenuͤberllegende iſt dann Pſamathus. Βαϑὺ bei Τευϑϱώνη heißt auch j. Va- thi. Kolokythia (Kolochina?) iſt aber nicht Gytheion, weil es zu ſuͤdlich liegt; vielmehr iſt Las in dieſer Gegend zu ſuchen, wo ſich R. und Inſchriften finden. Die alte Stadt Λᾶς lag auf hohen Felſen, vgl. zu Pauſ. Steph. B. oben Bd. 2. S. 94, 3. Γύθειον iſt Palaeopolis bei Marathoniſi (Morrit, B. du Boc.), von guten Weiden umgeben (Kaͤſe von Gytheion, Lu- kian dial. mer. 14, 2.) vgl. Paciaudi ad psephism. Gytheat. in Monum. Pelop. T. 2. §. 4. Trinaſos- Triniſo. Helos hieß auch im Mittelalter ſo (ſo ſteht zum Beiſpiel in einem Griechiſchen Gedicht de bellis Franc. in Graecia der Pariſer Bibl. du Roi 2753. ὅλον τὸ μέϱος Τζακωνίας καὶ μέχρη εἰς τὸ Αἶλος ἐκεῖσαι εἰς τὰ Βάτικα καὶ εἰς τὴν Μονοβασίαν) und wie es ſcheint auch jetzt. Im hoͤhern Lande haͤlt man Jeraki fuͤr Geronthraͤ. Die Nebenfluͤſſe des Eurotas habe ich (wie B. du Boc.), ſo viel raͤthlich war, nach Fourmont gezeichnet. Als Βοῖαι aus Σίδη, Ἠτις und Ἀφροδισιὰς zuſammengezogen wurde, wurden dieſe Orte nicht aufgehoben, der erſte kommt noch bei Sky- lax vor, der letzte bei Thuk. und Pauſ. Ἀφροδιτία bei Steph. B. iſt die eigentliche Lakoniſche Form. Der feſte Ort dabei iſt nach Poppo Thucyd. 2. p. 203. Κοτύρτα zu ſchreiben. Bei Etis hat B. du Boc. Ruinen, bei Boͤaͤ ein Palaͤo-Caſtro. Apollon auf Malea iſt Bd. 2. S. 249, 6. nachgewieſen, und es iſt nicht noͤthig bei Thuk. 7, 26. mit Poppo an Epi- delion zu denken. Ueber die Oſtkuͤſte Lakonikas vgl. die Bd. 2. S. 69, 4. citirte Reiſe. Skylax giebt die Kuͤſtenorte ſonſt ſehr richtig an, nur nach Ἐπίδαυρος λιμήρη (portuosa ohne Zweifel) hat ein voreiliger Vervollſtaͤndiger, an das Argoliſche Epidauros denkend, Μεθάνα zugeſchrieben. — Von den beiden Gebuͤrgs- wegen von Sp. nach Meſſenien geht der ſuͤdlichere durch den Taygetonpaß Portais (Porta), und dieſen ſcheint Pauſ. gegangen; der noͤrdlichere uͤber Kutchuk- Maina (Sibthorp.) Ueber die Dentheleatis oben Bd. 2. S. 147. Steph. Δελθάνιοι iſt derſelbe Ort. Zu Bd. 3. S. 22, 4., wo von den Perioͤken und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/459
Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/459>, abgerufen am 25.04.2024.