Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.

Bild:
<< vorherige Seite

an. Wenn ich weiter nichts sagen kann, als daß wir gesund sind, so schweige ich lieber: das kannst du auch von andern erfahren. Jetzo habe ich einmal wieder etwas erhascht, davon ich so viel zu schreiben gedenke, daß ich wenigstens ein halb Dutzend Federn stumpf machen werde; es betrifft unsern Oncle nur mittelbar und geht hauptsächlich den Herrn Lampert an. Der erste ist ganz ruhig, oder muß es vielmehr seyn, er verhält sich wieder paßive, wie Lampert spricht, das ist, er hat einen kleinen podagrischen Anfall; aber desto lebhafter ist der andere. Es ist, als wenn es diese beiden Leute mit einander abgeredt hätten, daß wenn der eine etwas seltsames geliefert hat: so tritt der andere auf, damit die Schaubühne nicht ledig bleibt. Ich bin gewohnt, nicht nur sehr lange Briefe wegen dieser Händel an dich zu schreiben, sondern ich theile dir auch alle diejenigen in Abschrift mit, die unter uns diesfalls gewechselt werden, und welcher ich nur habhaft werden kann. Gegenwärtig erhälst du ein Stück des Briefwechsels zwischen mir und

an. Wenn ich weiter nichts sagen kann, als daß wir gesund sind, so schweige ich lieber: das kannst du auch von andern erfahren. Jetzo habe ich einmal wieder etwas erhascht, davon ich so viel zu schreiben gedenke, daß ich wenigstens ein halb Dutzend Federn stumpf machen werde; es betrifft unsern Oncle nur mittelbar und geht hauptsächlich den Herrn Lampert an. Der erste ist ganz ruhig, oder muß es vielmehr seyn, er verhält sich wieder paßive, wie Lampert spricht, das ist, er hat einen kleinen podagrischen Anfall; aber desto lebhafter ist der andere. Es ist, als wenn es diese beiden Leute mit einander abgeredt hätten, daß wenn der eine etwas seltsames geliefert hat: so tritt der andere auf, damit die Schaubühne nicht ledig bleibt. Ich bin gewohnt, nicht nur sehr lange Briefe wegen dieser Händel an dich zu schreiben, sondern ich theile dir auch alle diejenigen in Abschrift mit, die unter uns diesfalls gewechselt werden, und welcher ich nur habhaft werden kann. Gegenwärtig erhälst du ein Stück des Briefwechsels zwischen mir und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0294" n="292"/>
an. Wenn ich weiter nichts sagen kann, als daß wir gesund sind, so schweige ich lieber: das kannst du auch von andern erfahren. Jetzo habe ich einmal wieder etwas erhascht, davon ich so viel zu schreiben gedenke, daß ich wenigstens ein halb Dutzend Federn stumpf machen werde; es betrifft unsern Oncle nur mittelbar und geht hauptsächlich den Herrn Lampert an. Der erste ist ganz ruhig, oder muß es vielmehr seyn, er verhält sich wieder paßive, wie Lampert spricht, das ist, er hat einen kleinen podagrischen Anfall; aber desto lebhafter ist der andere. Es ist, als wenn es diese beiden Leute mit einander abgeredt hätten, daß wenn der eine etwas seltsames geliefert hat: so tritt der andere auf, damit die Schaubühne nicht ledig bleibt. Ich bin gewohnt, nicht nur sehr lange Briefe wegen dieser Händel an dich zu schreiben, sondern ich theile dir auch alle diejenigen in Abschrift mit, die unter uns diesfalls gewechselt werden, und welcher ich nur habhaft werden kann. Gegenwärtig erhälst du ein Stück des Briefwechsels zwischen mir und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[292/0294] an. Wenn ich weiter nichts sagen kann, als daß wir gesund sind, so schweige ich lieber: das kannst du auch von andern erfahren. Jetzo habe ich einmal wieder etwas erhascht, davon ich so viel zu schreiben gedenke, daß ich wenigstens ein halb Dutzend Federn stumpf machen werde; es betrifft unsern Oncle nur mittelbar und geht hauptsächlich den Herrn Lampert an. Der erste ist ganz ruhig, oder muß es vielmehr seyn, er verhält sich wieder paßive, wie Lampert spricht, das ist, er hat einen kleinen podagrischen Anfall; aber desto lebhafter ist der andere. Es ist, als wenn es diese beiden Leute mit einander abgeredt hätten, daß wenn der eine etwas seltsames geliefert hat: so tritt der andere auf, damit die Schaubühne nicht ledig bleibt. Ich bin gewohnt, nicht nur sehr lange Briefe wegen dieser Händel an dich zu schreiben, sondern ich theile dir auch alle diejenigen in Abschrift mit, die unter uns diesfalls gewechselt werden, und welcher ich nur habhaft werden kann. Gegenwärtig erhälst du ein Stück des Briefwechsels zwischen mir und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T15:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T15:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T15:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Der Seitenumbruch erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Worttrennungen am Zeilenende entfallen.
  • Das lange „s“ („ſ“) wird als normales rundes „s“ wiedergegeben.
  • Auslassungspunkte werden, unabhängig von der Anzahl der Punkte, als „…“ (Sonderzeichen Alt+0133) wiedergegeben.
  • Apostrophe werden durch das Sonderzeichen „’“ (Alt+0146) wiedergegeben (nicht durch die Variante auf der Tastatur).
  • Bindestriche werden durch den normalen Bindestrich „-“ wiedergegeben (nicht durch „=“).
  • Gleichheitszeichen „=“ werden als normale Gedankenstriche (Halbgeviertstriche) „–“ wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/294
Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/294>, abgerufen am 23.04.2024.