Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

Der aufrichtige
nicht anders thun, und glauben, es müssen äu-
serliche Medicamenten dabey gebrauchet werden,
sonst könnte man die Raute nicht heilen: Man
nehme

Gute scharfe Lauge, thut daran eine gute
Gespe Hünerkoth
4 Loth Grünspan
1 und 1halb Pfund Alaun
Eine Hand voll Salz.

Dieses wird erst klar gemacht, und in der Lau-
ge mit einander gekocht, alsdenn wenn es sich
gesetzt hat, wird das Wasser abgegossen, wo-
mit alsdenn die Raute gewaschen wird, dreymal
hinter einander ein Tag um den andern, so als-
denn die Haare abgegangen wären, so schmieret
man die Stelle mit der gelben Salbe, so wer-
den die Haare wieder wachsen.

Anhang.
Von rotzigten Pferden.

Weil jederzeit viele Streitigkeiten dieser Krank-
heit wegen entstanden, also will hierdurch meine
Meynung eröffnen, welche ich aus meiner viele
Jahre gehabte Praxi befunden habe, nemlich
wie ein solches Pferd völlig vor rotzig kan er-
kannt werden. Es muß täglich aus der Nase

eine

Der aufrichtige
nicht anders thun, und glauben, es muͤſſen aͤu-
ſerliche Medicamenten dabey gebrauchet werden,
ſonſt koͤnnte man die Raute nicht heilen: Man
nehme

Gute ſcharfe Lauge, thut daran eine gute
Geſpe Huͤnerkoth
4 Loth Gruͤnſpan
1 und 1halb Pfund Alaun
Eine Hand voll Salz.

Dieſes wird erſt klar gemacht, und in der Lau-
ge mit einander gekocht, alsdenn wenn es ſich
geſetzt hat, wird das Waſſer abgegoſſen, wo-
mit alsdenn die Raute gewaſchen wird, dreymal
hinter einander ein Tag um den andern, ſo als-
denn die Haare abgegangen waͤren, ſo ſchmieret
man die Stelle mit der gelben Salbe, ſo wer-
den die Haare wieder wachſen.

Anhang.
Von rotzigten Pferden.

Weil jederzeit viele Streitigkeiten dieſer Krank-
heit wegen entſtanden, alſo will hierdurch meine
Meynung eroͤffnen, welche ich aus meiner viele
Jahre gehabte Praxi befunden habe, nemlich
wie ein ſolches Pferd voͤllig vor rotzig kan er-
kannt werden. Es muß taͤglich aus der Naſe

eine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0076" n="74"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der aufrichtige</hi></fw><lb/>
nicht anders thun, und glauben, es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en a&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;erliche Medicamenten dabey gebrauchet werden,<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t ko&#x0364;nnte man die Raute nicht heilen: Man<lb/>
nehme</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#fr">Gute &#x017F;charfe Lauge, thut daran eine gute<lb/>
Ge&#x017F;pe Hu&#x0364;nerkoth</hi> </item><lb/>
            <item>4 <hi rendition="#fr">Loth Gru&#x0364;n&#x017F;pan</hi></item><lb/>
            <item>1 <hi rendition="#fr">und 1halb Pfund Alaun</hi></item><lb/>
            <item> <hi rendition="#fr">Eine Hand voll Salz.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>Die&#x017F;es wird er&#x017F;t klar gemacht, und in der Lau-<lb/>
ge mit einander gekocht, alsdenn wenn es &#x017F;ich<lb/>
ge&#x017F;etzt hat, wird das Wa&#x017F;&#x017F;er abgego&#x017F;&#x017F;en, wo-<lb/>
mit alsdenn die Raute gewa&#x017F;chen wird, dreymal<lb/>
hinter einander ein Tag um den andern, &#x017F;o als-<lb/>
denn die Haare abgegangen wa&#x0364;ren, &#x017F;o &#x017F;chmieret<lb/>
man die Stelle mit der gelben Salbe, &#x017F;o wer-<lb/>
den die Haare wieder wach&#x017F;en.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Anhang.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von rotzigten Pferden.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">W</hi>eil jederzeit viele Streitigkeiten die&#x017F;er Krank-<lb/>
heit wegen ent&#x017F;tanden, al&#x017F;o will hierdurch meine<lb/>
Meynung ero&#x0364;ffnen, welche ich aus meiner viele<lb/>
Jahre gehabte Praxi befunden habe, nemlich<lb/>
wie ein &#x017F;olches Pferd vo&#x0364;llig vor rotzig kan er-<lb/>
kannt werden. Es muß ta&#x0364;glich aus der Na&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eine</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0076] Der aufrichtige nicht anders thun, und glauben, es muͤſſen aͤu- ſerliche Medicamenten dabey gebrauchet werden, ſonſt koͤnnte man die Raute nicht heilen: Man nehme Gute ſcharfe Lauge, thut daran eine gute Geſpe Huͤnerkoth 4 Loth Gruͤnſpan 1 und 1halb Pfund Alaun Eine Hand voll Salz. Dieſes wird erſt klar gemacht, und in der Lau- ge mit einander gekocht, alsdenn wenn es ſich geſetzt hat, wird das Waſſer abgegoſſen, wo- mit alsdenn die Raute gewaſchen wird, dreymal hinter einander ein Tag um den andern, ſo als- denn die Haare abgegangen waͤren, ſo ſchmieret man die Stelle mit der gelben Salbe, ſo wer- den die Haare wieder wachſen. Anhang. Von rotzigten Pferden. Weil jederzeit viele Streitigkeiten dieſer Krank- heit wegen entſtanden, alſo will hierdurch meine Meynung eroͤffnen, welche ich aus meiner viele Jahre gehabte Praxi befunden habe, nemlich wie ein ſolches Pferd voͤllig vor rotzig kan er- kannt werden. Es muß taͤglich aus der Naſe eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780/76
Zitationshilfe: Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780/76>, abgerufen am 24.04.2024.