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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
Knecht brachte und also das versprochene Praesent von gedach-
tem Kauffmanne erlangete/ worüber er zwar sehr/ iedoch wir
über seiner Post noch vielmehr erfreuet waren/ als solche/ die
mit Schmertzen auf Erlösung warteten.

Den 12. Oct. deß Nachts gabs grosse Ungestümm/ die
uns abermals wieder zurücke trieb Aber ohngefähr 2. Stunden
vor Morgen stund ein ander Wind auf/ der uns zu laviren ver-
ursachte und gegen die Stadt Marsilien zu trieb. Beschliesse also
hiermit das Orient/ welches ich Gott Lob/ durch Gottes Gnad
zurücke gebracht und schreite nun wieder in die liebe ge-
wünschte Christenheit/ aus der Nacht und Finsternüß in den
Tag und das helle Liecht.

Das andere Buch.

Hält in sich meine Reise in Franckreich/ wie weit ich
drinnen kommen und wie mirs da ergangen und
ich denckwürdiges allda gesehen habe.

Das I. Capitul.

Wie ich nach Marsilien kommen und wie mirs da er-
gangen ist.

ALs wir nun den Wind also zum Vorthel
hatten/ kamen wir flugs früh noch bey guter
Zeit vor Marsilien an/ dafür wir Gott alle hoch
dancketen/ daß er uns so gnädiglich auf dieser
gefährlichen Reise aus Orient durch die Bar-
barey übers wilde Meer geführet und behütet
hatte.

Es kam aber auch noch ein ander Schiff/ so von Smirna
aus Asia abgesegelt war/ neben uns und dasselbe lieff flugs im
Port und Hafen ein/ wir aber musten mit unserm Schiffe zu
zu rücke und ausser der Stadt auff Ancker liegen bleiben/

die-

Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Knecht brachte und alſo das verſprochene Præſent von gedach-
tem Kauffmanne erlangete/ woruͤber er zwar ſehr/ iedoch wir
uͤber ſeiner Poſt noch vielmehr erfreuet waren/ als ſolche/ die
mit Schmertzen auf Erloͤſung warteten.

Den 12. Oct. deß Nachts gabs groſſe Ungeſtuͤmm/ die
uns abermals wiedeꝛ zuruͤcke trieb Abeꝛ ohngefaͤhr 2. Stunden
vor Morgen ſtund ein ander Wind auf/ der uns zu laviren ver-
urſachte und gegen die Stadt Marſilien zu trieb. Beſchlieſſe alſo
hiermit das Orient/ welches ich Gott Lob/ durch Gottes Gnad
zuruͤcke gebracht und ſchreite nun wieder in die liebe ge-
wuͤnſchte Chriſtenheit/ aus der Nacht und Finſternuͤß in den
Tag und das helle Liecht.

Das andere Buch.

Haͤlt in ſich meine Reiſe in Franckreich/ wie weit ich
drinnen kommen und wie mirs da ergangen und
ich denckwuͤrdiges allda geſehen habe.

Das I. Capitul.

Wie ich nach Marſilien kommen und wie mirs da er-
gangen iſt.

ALs wir nun den Wind alſo zum Vorthel
hatten/ kamen wir flugs fruͤh noch bey guter
Zeit vor Marſilien an/ dafuͤr wir Gott alle hoch
dancketen/ daß er uns ſo gnaͤdiglich auf dieſer
gefaͤhrlichen Reiſe aus Orient durch die Bar-
barey uͤbers wilde Meer gefuͤhret und behuͤtet
hatte.

Es kam aber auch noch ein ander Schiff/ ſo von Smirna
aus Aſia abgeſegelt war/ neben uns und daſſelbe lieff flugs im
Port und Hafen ein/ wir aber muſten mit unſerm Schiffe zu
zu ruͤcke und auſſer der Stadt auff Ancker liegen bleiben/

die-
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[364/0370] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Knecht brachte und alſo das verſprochene Præſent von gedach- tem Kauffmanne erlangete/ woruͤber er zwar ſehr/ iedoch wir uͤber ſeiner Poſt noch vielmehr erfreuet waren/ als ſolche/ die mit Schmertzen auf Erloͤſung warteten. Den 12. Oct. deß Nachts gabs groſſe Ungeſtuͤmm/ die uns abermals wiedeꝛ zuruͤcke trieb Abeꝛ ohngefaͤhr 2. Stunden vor Morgen ſtund ein ander Wind auf/ der uns zu laviren ver- urſachte und gegen die Stadt Marſilien zu trieb. Beſchlieſſe alſo hiermit das Orient/ welches ich Gott Lob/ durch Gottes Gnad zuruͤcke gebracht und ſchreite nun wieder in die liebe ge- wuͤnſchte Chriſtenheit/ aus der Nacht und Finſternuͤß in den Tag und das helle Liecht. Das andere Buch. Haͤlt in ſich meine Reiſe in Franckreich/ wie weit ich drinnen kommen und wie mirs da ergangen und ich denckwuͤrdiges allda geſehen habe. Das I. Capitul. Wie ich nach Marſilien kommen und wie mirs da er- gangen iſt. ALs wir nun den Wind alſo zum Vorthel hatten/ kamen wir flugs fruͤh noch bey guter Zeit vor Marſilien an/ dafuͤr wir Gott alle hoch dancketen/ daß er uns ſo gnaͤdiglich auf dieſer gefaͤhrlichen Reiſe aus Orient durch die Bar- barey uͤbers wilde Meer gefuͤhret und behuͤtet hatte. Es kam aber auch noch ein ander Schiff/ ſo von Smirna aus Aſia abgeſegelt war/ neben uns und daſſelbe lieff flugs im Port und Hafen ein/ wir aber muſten mit unſerm Schiffe zu zu ruͤcke und auſſer der Stadt auff Ancker liegen bleiben/ die-

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/370>, abgerufen am 28.03.2024.