Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

Bild:
<< vorherige Seite
Siebenjährige Welt-Beschauung.

Und wiewol man offtmals Schiffe uff lange Zeit außge-
rüstet und gnugsam versehen außgeschicket und nachforschen
lassen/ ob denn was gründliches davon zuerfahren/ so haben
sie doch mehr nicht zu rücke gebracht/ als daß/ wenn sie binter
Jndien hinein kommen/ sie nichts/ als grosse Wildnüsse ange-
troffen/ auß welchen der Nilus herauß geflossen kommen und
grausame grosse Hitze/ weiter hinein aber greuliche hohe Ber-
ge und Felsen/ unter welchen das Wasser mit erschrecklichem
Saussen und Prausen häuffig herauß geschossen kommen/ daß
von dar nicht weiter zu kommen gewesen und sie von fernerm
Nachforschen abstehen und zur richtigen Nachricht nimmer
gelangen können.

Sonst theilet derselbe diese beide Theile der Welt/ Asiam
und Africam, voneinander/ also/ daß man Africam zur lincken
und Asiam zur rechten Hand hat/ wenn man von Babylon auf
dem Nilo nach Rosseto schiffet.

Die Griechen schreiben Neilos und weil sie mit Buchsta-
ben zehlen und N bey ihnen bedeut 50. das e 5. das i 10. das l 30.
das o 70. und das s 200. so kömmt gleich herauß die Zahl der
Tage im Jahre/ deren sind 365. gleich als hätte Gott für diese
Länder auf iedes Jahr biß ans Ende der Welt die grosse Wol-
that der fruchtbaren Uberschwemmung diesem Wasser in sei-
nem Nahmen gefasset gehabt. Und so viel von diesem Fluß
Nilo.

Das VII. Capitul.

Von der Egyptier Tresch-Arth.

NAch dem ich in Egypten auch gesehen/ wie man allda das
Getreide zu treschen pfleget/ will ich allhier auch etwas
davon melden.

Sie
V
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.

Und wiewol man offtmals Schiffe uff lange Zeit außge-
ruͤſtet und gnugſam verſehen außgeſchicket und nachforſchen
laſſen/ ob denn was gruͤndliches davon zuerfahren/ ſo haben
ſie doch mehr nicht zu ruͤcke gebracht/ als daß/ wenn ſie binter
Jndien hinein kommen/ ſie nichts/ als groſſe Wildnuͤſſe ange-
troffen/ auß welchen der Nilus herauß gefloſſen kommen und
grauſame groſſe Hitze/ weiter hinein aber greuliche hohe Ber-
ge und Felſen/ unter welchen das Waſſer mit erſchrecklichem
Sauſſen und Prauſen haͤuffig herauß geſchoſſen kommen/ daß
von dar nicht weiter zu kommen geweſen und ſie von fernerm
Nachforſchen abſtehen und zur richtigen Nachricht nimmer
gelangen koͤnnen.

Sonſt theilet derſelbe dieſe beide Theile der Welt/ Aſiam
und Africam, voneinander/ alſo/ daß man Africam zur lincken
und Aſiam zur rechten Hand hat/ wenn man von Babylon auf
dem Nilo nach Roſſeto ſchiffet.

Die Griechen ſchreiben Νειλος und weil ſie mit Buchſta-
ben zehlen und Ν bey ihnen bedeut 50. das ε 5. das ι 10. das λ 30.
das ο 70. und das ς 200. ſo koͤmmt gleich herauß die Zahl der
Tage im Jahre/ deren ſind 365. gleich als haͤtte Gott fuͤr dieſe
Laͤnder auf iedes Jahr biß ans Ende der Welt die groſſe Wol-
that der fruchtbaren Uberſchwemmung dieſem Waſſer in ſei-
nem Nahmen gefaſſet gehabt. Und ſo viel von dieſem Fluß
Nilo.

Das VII. Capitul.

Von der Egyptier Treſch-Arth.

NAch dem ich in Egypten auch geſehen/ wie man allda das
Getreide zu treſchen pfleget/ will ich allhier auch etwas
davon melden.

Sie
V
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0157" n="151"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Siebenja&#x0364;hrige Welt-Be&#x017F;chauung.</hi> </fw><lb/>
            <p>Und wiewol man offtmals Schiffe uff lange Zeit außge-<lb/>
ru&#x0364;&#x017F;tet und gnug&#x017F;am ver&#x017F;ehen außge&#x017F;chicket und nachfor&#x017F;chen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ ob denn was gru&#x0364;ndliches davon zuerfahren/ &#x017F;o haben<lb/>
&#x017F;ie doch mehr nicht zu ru&#x0364;cke gebracht/ als daß/ wenn &#x017F;ie binter<lb/>
Jndien hinein kommen/ &#x017F;ie nichts/ als gro&#x017F;&#x017F;e Wildnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e ange-<lb/>
troffen/ auß welchen der <hi rendition="#aq">Nilus</hi> herauß geflo&#x017F;&#x017F;en kommen und<lb/>
grau&#x017F;ame gro&#x017F;&#x017F;e Hitze/ weiter hinein aber greuliche hohe Ber-<lb/>
ge und Fel&#x017F;en/ unter welchen das Wa&#x017F;&#x017F;er mit er&#x017F;chrecklichem<lb/>
Sau&#x017F;&#x017F;en und Prau&#x017F;en ha&#x0364;uffig herauß ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en kommen/ daß<lb/>
von dar nicht weiter zu kommen gewe&#x017F;en und &#x017F;ie von fernerm<lb/>
Nachfor&#x017F;chen ab&#x017F;tehen und zur richtigen Nachricht nimmer<lb/>
gelangen ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
            <p>Son&#x017F;t theilet der&#x017F;elbe die&#x017F;e beide Theile der Welt/ <hi rendition="#aq">A&#x017F;iam</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Africam,</hi> voneinander/ al&#x017F;o/ daß man <hi rendition="#aq">Africam</hi> zur lincken<lb/>
und <hi rendition="#aq">A&#x017F;iam</hi> zur rechten Hand hat/ wenn man von Babylon auf<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Nilo</hi> nach <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;&#x017F;eto</hi> &#x017F;chiffet.</p><lb/>
            <p>Die Griechen &#x017F;chreiben &#x039D;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BB;&#x03BF;&#x03C2; und weil &#x017F;ie mit Buch&#x017F;ta-<lb/>
ben zehlen und &#x039D; bey ihnen bedeut 50. das &#x03B5; 5. das &#x03B9; 10. das &#x03BB; 30.<lb/>
das &#x03BF; 70. und das &#x03C2; 200. &#x017F;o ko&#x0364;mmt gleich herauß die Zahl der<lb/>
Tage im Jahre/ deren &#x017F;ind 365. gleich als ha&#x0364;tte Gott fu&#x0364;r die&#x017F;e<lb/>
La&#x0364;nder auf iedes Jahr biß ans Ende der Welt die gro&#x017F;&#x017F;e Wol-<lb/>
that der fruchtbaren Uber&#x017F;chwemmung die&#x017F;em Wa&#x017F;&#x017F;er in &#x017F;ei-<lb/>
nem Nahmen gefa&#x017F;&#x017F;et gehabt. Und &#x017F;o viel von die&#x017F;em Fluß<lb/><hi rendition="#aq">Nilo.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Das</hi><hi rendition="#aq">VII</hi>. <hi rendition="#fr">Capitul.</hi></head><lb/>
            <argument>
              <p> <hi rendition="#c">Von der Egyptier Tre&#x017F;ch-Arth.</hi> </p>
            </argument><lb/>
            <p><hi rendition="#in">N</hi>Ach dem ich in Egypten auch ge&#x017F;ehen/ wie man allda das<lb/>
Getreide zu tre&#x017F;chen pfleget/ will ich allhier auch etwas<lb/>
davon melden.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">V</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0157] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Und wiewol man offtmals Schiffe uff lange Zeit außge- ruͤſtet und gnugſam verſehen außgeſchicket und nachforſchen laſſen/ ob denn was gruͤndliches davon zuerfahren/ ſo haben ſie doch mehr nicht zu ruͤcke gebracht/ als daß/ wenn ſie binter Jndien hinein kommen/ ſie nichts/ als groſſe Wildnuͤſſe ange- troffen/ auß welchen der Nilus herauß gefloſſen kommen und grauſame groſſe Hitze/ weiter hinein aber greuliche hohe Ber- ge und Felſen/ unter welchen das Waſſer mit erſchrecklichem Sauſſen und Prauſen haͤuffig herauß geſchoſſen kommen/ daß von dar nicht weiter zu kommen geweſen und ſie von fernerm Nachforſchen abſtehen und zur richtigen Nachricht nimmer gelangen koͤnnen. Sonſt theilet derſelbe dieſe beide Theile der Welt/ Aſiam und Africam, voneinander/ alſo/ daß man Africam zur lincken und Aſiam zur rechten Hand hat/ wenn man von Babylon auf dem Nilo nach Roſſeto ſchiffet. Die Griechen ſchreiben Νειλος und weil ſie mit Buchſta- ben zehlen und Ν bey ihnen bedeut 50. das ε 5. das ι 10. das λ 30. das ο 70. und das ς 200. ſo koͤmmt gleich herauß die Zahl der Tage im Jahre/ deren ſind 365. gleich als haͤtte Gott fuͤr dieſe Laͤnder auf iedes Jahr biß ans Ende der Welt die groſſe Wol- that der fruchtbaren Uberſchwemmung dieſem Waſſer in ſei- nem Nahmen gefaſſet gehabt. Und ſo viel von dieſem Fluß Nilo. Das VII. Capitul. Von der Egyptier Treſch-Arth. NAch dem ich in Egypten auch geſehen/ wie man allda das Getreide zu treſchen pfleget/ will ich allhier auch etwas davon melden. Sie V

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/157
Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/157>, abgerufen am 28.03.2024.