Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Zangler.
Jetzt mein Lieber -- wie heißt Er?
Melchior.
Melchior.
Zangler.
Mein lieber Melchior, fahr er gleich wieder
z'ruck in die Stadt.
Melchior.
Was, ich hab glaubt, Sie haben mich auf-
g'nommen?
Zangler.
Freilich, aber ich fahr morgen in aller Früh
auch in die Stadt. Da steigt er gleich bei der Linie
im Gasthaus bei der Sonn' ab, sagt nur meinen
Namen, daß das gewöhnliche Zimmer für mich her-
g'richt wird, und erwart' mich, da hat er Geld

(Gibt ihm welches.) mach' er aber g'schwind in einer
Viertelstund geht der Stellwagen.
Melchior.
Gut. Aber könnt' ich nicht vorher noch meinen
übrigen Vorgesetzten, dem Commis und dem Lehr-
buben die Aufwartung machen.
Zangler.
Nix, er versäumt sonst den Wagen.
3
Zangler.
Jetzt mein Lieber — wie heißt Er?
Melchior.
Melchior.
Zangler.
Mein lieber Melchior, fahr er gleich wieder
z’ruck in die Stadt.
Melchior.
Was, ich hab glaubt, Sie haben mich auf-
g’nommen?
Zangler.
Freilich, aber ich fahr morgen in aller Früh
auch in die Stadt. Da ſteigt er gleich bei der Linie
im Gaſthaus bei der Sonn’ ab, ſagt nur meinen
Namen, daß das gewöhnliche Zimmer für mich her-
g’richt wird, und erwart’ mich, da hat er Geld

(Gibt ihm welches.) mach’ er aber g’ſchwind in einer
Viertelſtund geht der Stellwagen.
Melchior.
Gut. Aber könnt’ ich nicht vorher noch meinen
übrigen Vorgeſetzten, dem Commis und dem Lehr-
buben die Aufwartung machen.
Zangler.
Nix, er verſäumt ſonſt den Wagen.
3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0031" n="25"/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Jetzt mein Lieber &#x2014; wie heißt Er?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Melchior.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Mein lieber Melchior, fahr er gleich wieder<lb/>
z&#x2019;ruck in die Stadt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Was, ich hab glaubt, Sie haben mich auf-<lb/>
g&#x2019;nommen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Freilich, aber ich fahr morgen in aller Früh<lb/>
auch in die Stadt. Da &#x017F;teigt er gleich bei der Linie<lb/>
im Ga&#x017F;thaus bei der Sonn&#x2019; ab, &#x017F;agt nur meinen<lb/>
Namen, daß das gewöhnliche Zimmer für mich her-<lb/>
g&#x2019;richt wird, und erwart&#x2019; mich, da hat er Geld</p><lb/>
            <stage>(Gibt ihm welches.)</stage>
            <p>mach&#x2019; er aber g&#x2019;&#x017F;chwind in einer<lb/>
Viertel&#x017F;tund geht der Stellwagen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Gut. Aber könnt&#x2019; ich nicht vorher noch meinen<lb/>
übrigen Vorge&#x017F;etzten, dem <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Commis</hi></hi> und dem Lehr-<lb/>
buben die Aufwartung machen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Nix, er ver&#x017F;äumt &#x017F;on&#x017F;t den Wagen.</p>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0031] Zangler. Jetzt mein Lieber — wie heißt Er? Melchior. Melchior. Zangler. Mein lieber Melchior, fahr er gleich wieder z’ruck in die Stadt. Melchior. Was, ich hab glaubt, Sie haben mich auf- g’nommen? Zangler. Freilich, aber ich fahr morgen in aller Früh auch in die Stadt. Da ſteigt er gleich bei der Linie im Gaſthaus bei der Sonn’ ab, ſagt nur meinen Namen, daß das gewöhnliche Zimmer für mich her- g’richt wird, und erwart’ mich, da hat er Geld (Gibt ihm welches.) mach’ er aber g’ſchwind in einer Viertelſtund geht der Stellwagen. Melchior. Gut. Aber könnt’ ich nicht vorher noch meinen übrigen Vorgeſetzten, dem Commis und dem Lehr- buben die Aufwartung machen. Zangler. Nix, er verſäumt ſonſt den Wagen. 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/31
Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/31>, abgerufen am 28.03.2024.