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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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wäldchens dritte Abtheilung.
Odu starker Wundergott/ O du König aller Ehren
Der du voll von Sanfft- und Demuht hin nach Zi-
on kommen bist/
Komm ach komm in mein Hertze mit Genaden Je-
su Christ/
Daß ich mög' in Fröligkeit diesen Lobgesang vermehren:
Hosianna Hosianna dir O grosser Da-
vidssohn!
Sey gelobet der du kömmest zu uns aus
des Himmelstheon.
Aspicite floresagri. &c. Matth. 6.
KOmmt ihr Bekümmerten/ ihr sorgen volle Sinnen/
Schaut in das weite Feld/ mein/ seht die Blumen
an/
Wie sie gekleidet stehn/ da keine doch kan spinnen/
So gehet doch in euch/ und dänket wol daran/
Wie weit ihr besser seit last eure Müh zerrinnen/
Und wandelt nur getrost in rechter Lebensbahn
Gott siehet eure Noht last ihn davor nur sorgen;
Gibt er es heute nicht so hoffet auff den Morgen.
Qui pie volunt vivere in Christo Je-
su, persecutionem parientur. 2. Tim.
3.
MEin Nechster schimpfte mich ich schalt' und hasste ihn
wieder
Er schlug mich ins Gesicht/ ich schlug ihn wieder nieder.
So trieben wir es lang. Die Liebe sah' es an/
Sie kam zu mir herab vom Himmel her gestiegen/
Und sprach mir freundlich zu: Freund witstu also siegen?
Ach nein du irrest weit. So ists nicht wot gethan.
Wer Christlich lebenwil der muß Verfol-
gung leiden/
Und allen Gegenspott wie eine Schlange
meiden.
Si
L 2
waͤldchens dritte Abtheilung.
Odu ſtarker Wundergott/ O du Koͤnig aller Ehren
Der du voll von Sanfft- und Demuht hin nach Zi-
on kommen biſt/
Komm ach komm in mein Hertze mit Genaden Je-
ſu Chriſt/
Daß ich moͤg’ in Froͤligkeit dieſen Lobgeſang vermehren:
Hoſianna Hoſianna dir O groſſer Da-
vidsſohn!
Sey gelobet der du koͤmmeſt zu uns aus
des Himmelstheon.
Aſpicite floresagri. &c. Matth. 6.
KOmmt ihr Bekuͤmmerten/ ihr ſorgen volle Sinnen/
Schaut in das weite Feld/ mein/ ſeht die Blumen
an/
Wie ſie gekleidet ſtehn/ da keine doch kan ſpinnen/
So gehet doch in euch/ und daͤnket wol daran/
Wie weit ihr beſſer ſeit laſt eure Muͤh zerrinnen/
Und wandelt nur getroſt in rechter Lebensbahn
Gott ſiehet eure Noht laſt ihn davor nur ſorgen;
Gibt er es heute nicht ſo hoffet auff den Morgen.
Qui pie volunt vivere in Chriſto Je-
ſu, perſecutionem parientur. 2. Tim.
3.
MEin Nechſter ſchimpfte mich ich ſchalt’ und haſſte ihn
wieder
Er ſchlug mich ins Geſicht/ ich ſchlug ihn wieder nieder.
So trieben wir es lang. Die Liebe ſah’ es an/
Sie kam zu mir herab vom Himmel her geſtiegen/
Und ſprach mir freundlich zu: Freund witſtu alſo ſiegen?
Ach nein du irreſt weit. So iſts nicht wot gethan.
Wer Chriſtlich lebenwil der muß Verfol-
gung leiden/
Und allen Gegenſpott wie eine Schlange
meiden.
Si
L 2
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[209[219]/0245] waͤldchens dritte Abtheilung. Odu ſtarker Wundergott/ O du Koͤnig aller Ehren Der du voll von Sanfft- und Demuht hin nach Zi- on kommen biſt/ Komm ach komm in mein Hertze mit Genaden Je- ſu Chriſt/ Daß ich moͤg’ in Froͤligkeit dieſen Lobgeſang vermehren: Hoſianna Hoſianna dir O groſſer Da- vidsſohn! Sey gelobet der du koͤmmeſt zu uns aus des Himmelstheon. Aſpicite floresagri. &c. Matth. 6. KOmmt ihr Bekuͤmmerten/ ihr ſorgen volle Sinnen/ Schaut in das weite Feld/ mein/ ſeht die Blumen an/ Wie ſie gekleidet ſtehn/ da keine doch kan ſpinnen/ So gehet doch in euch/ und daͤnket wol daran/ Wie weit ihr beſſer ſeit laſt eure Muͤh zerrinnen/ Und wandelt nur getroſt in rechter Lebensbahn Gott ſiehet eure Noht laſt ihn davor nur ſorgen; Gibt er es heute nicht ſo hoffet auff den Morgen. Qui pie volunt vivere in Chriſto Je- ſu, perſecutionem parientur. 2. Tim. 3. MEin Nechſter ſchimpfte mich ich ſchalt’ und haſſte ihn wieder Er ſchlug mich ins Geſicht/ ich ſchlug ihn wieder nieder. So trieben wir es lang. Die Liebe ſah’ es an/ Sie kam zu mir herab vom Himmel her geſtiegen/ Und ſprach mir freundlich zu: Freund witſtu alſo ſiegen? Ach nein du irreſt weit. So iſts nicht wot gethan. Wer Chriſtlich lebenwil der muß Verfol- gung leiden/ Und allen Gegenſpott wie eine Schlange meiden. Si L 2

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 209[219]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/245>, abgerufen am 25.04.2024.