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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
Quod vexant hodie Noti,
Cras lambent hilares aequor Etesiae.
Sarbievius lib. 1. Od. 2.
An die hochbetrübte Arete.
OOb gleich ein harter Wind dich hente durch sein Brau-
sen/
Fast durch und durch bestürmt daß auch die Thränensee/
Dir auß den Augen fleust/ so denk OArete
Auff Morgen wird vielleicht ein sanfftes Lüfftchen sausen.
Sicut it ire sinas, quia vult sic, sicut
it, ire. Weitzius.
Wie es geht so laß es gehen/
Weil des Höchsten Wille steht/
Daß es also/ wie es geht/
Will und soll und muß geschehen
Quos felices Cynthia vidit,
Vidit miseros abitura dies. Sen. Trag.

OFt den/ den Luzifer in hohem Glükk' ersehn/
Den siehet Hesperus in grossem Unfall stehn.
Solius pietatis flos perpetuus:
DJe werth? Anemone/ die Tulipen und Nelken/
Wie schön sie immer sind die müssen doch verwelken;
Das Himmelschlüsselchen kan aber nicht vergehn/
Jch meine Gottesfurcht die die bleibt ewig stehn/
Dic accept a Deo, DUC vitam labe carentem,
FAC bigilanter opus, FER patienter onus.

REde das was Gott gefällt/ Leb ohn alle Lasterschuld/
Thu dein Amt mit Wachsamkeit/ Trag dein Leiden mit
Geduld.
Vin-
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
Quod vexant hodie Noti,
Cras lambent hilares æquor Eteſiæ.
Sarbievius lib. 1. Od. 2.
An die hochbetruͤbte Aretè.
OOb gleich ein harter Wind dich hente durch ſein Brau-
ſen/
Faſt durch und durch beſtuͤrmt daß auch die Thraͤnenſee/
Dir auß den Augen fleuſt/ ſo denk OArete
Auff Morgen wird vielleicht ein ſanfftes Luͤfftchen ſauſen.
Sicut it ire ſinas, quia vult ſic, ſicut
it, ire. Weitzius.
Wie es geht ſo laß es gehen/
Weil des Hoͤchſten Wille ſteht/
Daß es alſo/ wie es geht/
Will und ſoll und muß geſchehen
Quos felices Cynthia vidit,
Vidit miſeros abitura dies. Sen. Trag.

OFt den/ den Luzifer in hohem Gluͤkk’ erſehn/
Den ſiehet Heſperus in groſſem Unfall ſtehn.
Solius pietatis flos perpetuus:
DJe werth? Anemone/ die Tulipen und Nelken/
Wie ſchoͤn ſie immer ſind die muͤſſen doch verwelken;
Das Himmelſchluͤſſelchen kan aber nicht vergehn/
Jch meine Gottesfurcht die die bleibt ewig ſtehn/
Dic accept a Deo, DUC vitam labe carentem,
FAC bigilanter opus, FER patienter onus.

REde das was Gott gefaͤllt/ Leb ohn alle Laſterſchuld/
Thu dein Amt mit Wachſamkeit/ Trag dein Leiden mit
Geduld.
Vin-
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[214[224]/0250] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- Quod vexant hodie Noti, Cras lambent hilares æquor Eteſiæ. Sarbievius lib. 1. Od. 2. An die hochbetruͤbte Aretè. OOb gleich ein harter Wind dich hente durch ſein Brau- ſen/ Faſt durch und durch beſtuͤrmt daß auch die Thraͤnenſee/ Dir auß den Augen fleuſt/ ſo denk OArete Auff Morgen wird vielleicht ein ſanfftes Luͤfftchen ſauſen. Sicut it ire ſinas, quia vult ſic, ſicut it, ire. Weitzius. Wie es geht ſo laß es gehen/ Weil des Hoͤchſten Wille ſteht/ Daß es alſo/ wie es geht/ Will und ſoll und muß geſchehen Quos felices Cynthia vidit, Vidit miſeros abitura dies. Sen. Trag. OFt den/ den Luzifer in hohem Gluͤkk’ erſehn/ Den ſiehet Heſperus in groſſem Unfall ſtehn. Solius pietatis flos perpetuus: DJe werth? Anemone/ die Tulipen und Nelken/ Wie ſchoͤn ſie immer ſind die muͤſſen doch verwelken; Das Himmelſchluͤſſelchen kan aber nicht vergehn/ Jch meine Gottesfurcht die die bleibt ewig ſtehn/ Dic accept a Deo, DUC vitam labe carentem, FAC bigilanter opus, FER patienter onus. REde das was Gott gefaͤllt/ Leb ohn alle Laſterſchuld/ Thu dein Amt mit Wachſamkeit/ Trag dein Leiden mit Geduld. Vin-

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 214[224]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/250>, abgerufen am 25.04.2024.