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Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.

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bundener / der zwar nicht wuste was ihm daselbst begegnenwürde / doch wuste er und bezeugte es der heilige Geist in allen Städten / daß Bande und Trübsahl sein daselbst warteten; Aber / sagt Er / ich achte der keines / nemlich weder der Bande noch anderer Trübsahlen / wie sie Nahmen haben mögen.

Ja Er achtet den Todt selbst nicht: Ich halte / spricht Er / mein Leben auch nicht selbst theuer. Sein Leben theuer halten / ist so viel als seines Lebens schonen / und es erhalten: Wie jener Hauptmann des Königs 2. B. der Kön. I. 13. 14. Hebr: [fremdsprachliches Material] LXX. per [fremdsprachliches Material] reddunt. Apostolus noster [fremdsprachliches Material] habet quod cum [fremdsprachliches Material] tam originatione quam fignificatione convenit.Ahasiae dem Propheten Elias flehete und sprach: Du Mann Gottes laß meine Seele und die Seele deiner Knechte dieser funffzigen für dir etwas gelten; Oder / laß unsere Seele theur in deinen Augen seyn / das ist / schone unsers Lebens. Also meinet es auch der Apostel / wenn Er sagt: Ich halte mein Leben auch nicht selbst theuer / das ist / ich will meines Lebens selbst nicht schonen / wie? solte den Paulus seinen ehrlichen Nahmen nicht achten / und die schmähliche Ketten und Bande nicht scheuen? solte Er sein Leben / so eine theure Gabe Gottes / der ein Liebhaber des Lebens ist / nicht dafür / für eine theure Gabe halten / und hochachten? solte Er den Todt nicht scheuen / für dessen blossen Andencken und Nahmen manchen grauet? Haut für Haut / und alles was ein Mann hat / lässet er für sein Leben. Ja GOtt selbst verspricht seinen gehorsamen Kindern ein langes Leben / als eine Göttliche und demnach theure und wehrt zu haltende Gabe. Ja / meine Liebsten / Paulus leugnet das alles nicht. Er leugnet

bundener / der zwar nicht wuste was ihm daselbst begegnenwürde / doch wuste er und bezeugte es der heilige Geist in allen Städten / daß Bande und Trübsahl sein daselbst warteten; Aber / sagt Er / ich achte der keines / nemlich weder der Bande noch anderer Trübsahlen / wie sie Nahmen haben mögen.

Ja Er achtet den Todt selbst nicht: Ich halte / spricht Er / mein Leben auch nicht selbst theuer. Sein Leben theuer halten / ist so viel als seines Lebens schonen / und es erhalten: Wie jener Hauptmann des Königs 2. B. der Kön. I. 13. 14. Hebr: [fremdsprachliches Material] LXX. per [fremdsprachliches Material] reddunt. Apostolus noster [fremdsprachliches Material] habet quod cum [fremdsprachliches Material] tàm originatione quàm fignificatione convenit.Ahasiae dem Propheten Elias flehete und sprach: Du Mann Gottes laß meine Seele und die Seele deiner Knechte dieser funffzigen für dir etwas gelten; Oder / laß unsere Seele theur in deinen Augen seyn / das ist / schone unsers Lebens. Also meinet es auch der Apostel / wenn Er sagt: Ich halte mein Leben auch nicht selbst theuer / das ist / ich will meines Lebens selbst nicht schonen / wie? solte den Paulus seinen ehrlichen Nahmen nicht achten / und die schmähliche Ketten und Bande nicht scheuen? solte Er sein Leben / so eine theure Gabe Gottes / der ein Liebhaber des Lebens ist / nicht dafür / für eine theure Gabe halten / und hochachten? solte Er den Todt nicht scheuen / für dessen blossen Andencken und Nahmen manchen grauet? Haut für Haut / und alles was ein Mann hat / lässet er für sein Leben. Ja GOtt selbst verspricht seinen gehorsamen Kindern ein langes Leben / als eine Göttliche und demnach theure und wehrt zu haltende Gabe. Ja / meine Liebsten / Paulus leugnet das alles nicht. Er leugnet

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[10/0012] bundener / der zwar nicht wuste was ihm daselbst begegnenwürde / doch wuste er und bezeugte es der heilige Geist in allen Städten / daß Bande und Trübsahl sein daselbst warteten; Aber / sagt Er / ich achte der keines / nemlich weder der Bande noch anderer Trübsahlen / wie sie Nahmen haben mögen. Ja Er achtet den Todt selbst nicht: Ich halte / spricht Er / mein Leben auch nicht selbst theuer. Sein Leben theuer halten / ist so viel als seines Lebens schonen / und es erhalten: Wie jener Hauptmann des Königs Ahasiae dem Propheten Elias flehete und sprach: Du Mann Gottes laß meine Seele und die Seele deiner Knechte dieser funffzigen für dir etwas gelten; Oder / laß unsere Seele theur in deinen Augen seyn / das ist / schone unsers Lebens. Also meinet es auch der Apostel / wenn Er sagt: Ich halte mein Leben auch nicht selbst theuer / das ist / ich will meines Lebens selbst nicht schonen / wie? solte den Paulus seinen ehrlichen Nahmen nicht achten / und die schmähliche Ketten und Bande nicht scheuen? solte Er sein Leben / so eine theure Gabe Gottes / der ein Liebhaber des Lebens ist / nicht dafür / für eine theure Gabe halten / und hochachten? solte Er den Todt nicht scheuen / für dessen blossen Andencken und Nahmen manchen grauet? Haut für Haut / und alles was ein Mann hat / lässet er für sein Leben. Ja GOtt selbst verspricht seinen gehorsamen Kindern ein langes Leben / als eine Göttliche und demnach theure und wehrt zu haltende Gabe. Ja / meine Liebsten / Paulus leugnet das alles nicht. Er leugnet 2. B. der Kön. I. 13. 14. Hebr: _ LXX. per _ reddunt. Apostolus noster _ habet quod cum _ tàm originatione quàm fignificatione convenit.

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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
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Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_prediger_1706/12>, abgerufen am 29.03.2024.