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[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

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einem andern grund legen / ausser dem der gelegt ist / welcher ist Jesus Christus. Vnd spricht S. Hilarius, lib. 9. de fide: das / wer Jesum Christum nicht wisse / vnd jhn für waren Gott vnd waren Menschen nicht erkenne / der wisse vnd erkenne sein selbst leben nicht / vnd sey einerley gefahr / den HErrn Christum entweder keinen Gott / oder kein wares fleisch von vnserm fleisch bekennen.

So ist auch die höchste ehre des menschlichen Geschlechts / vnd vnser einiger krefftigster heubttrost / wider allerley gefahr vnd creutz / das wir wissen / der eingeborne Sohn Gottes sey warer Mensch worden / vnd bleibe zugleich warer Gott / der er von ewigkeit war / höre aber nicht auff zu sein / das er worden ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset / dieser Mitler zwischen Gott vnd den Menschen / hat von beyden teilen / als der rechte Schiedsman / gleich als eine beylage / nemlich die göttliche vnd Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu einem gewissen pfand / dadurch alles fleisch versichert wird. Denn wie er vns das pfand des Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das pfand des fleisches angenommen / vnd mit sich in Himmel geführet / als eine versicherung / das auch vnser fleisch dahin sol gebracht werden / darumb sey getrost mein liebes fleisch vnd blut / denn du hast allbereit den Himmel / vnd das Reich Gottes eingenommen in Christo. Wer euch nun anders bereden wil / der müste eben auch verleugnen / das Christus in Himmel kommen sey.

Wiewol nun die rechte meinung dieses allerhöchsten Artickels in den Anhaltischen Schrifften zum öffternmal auffs einfaltigste vnd tröstlichste erkleret worden ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon die summa zum eingang allhie kürtzlich vnd einfaltig wiederholet werden.

einem andern grund legen / ausser dem der gelegt ist / welcher ist Jesus Christus. Vnd spricht S. Hilarius, lib. 9. de fide: das / wer Jesum Christum nicht wisse / vnd jhn für waren Gott vnd waren Menschen nicht erkenne / der wisse vnd erkenne sein selbst leben nicht / vnd sey einerley gefahr / den HErrn Christum entweder keinen Gott / oder kein wares fleisch von vnserm fleisch bekennen.

So ist auch die höchste ehre des menschlichen Geschlechts / vnd vnser einiger krefftigster heubttrost / wider allerley gefahr vnd creutz / das wir wissen / der eingeborne Sohn Gottes sey warer Mensch worden / vnd bleibe zugleich warer Gott / der er von ewigkeit war / höre aber nicht auff zu sein / das er worden ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset / dieser Mitler zwischen Gott vnd den Menschen / hat von beyden teilen / als der rechte Schiedsman / gleich als eine beylage / nemlich die göttliche vnd Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu einem gewissen pfand / dadurch alles fleisch versichert wird. Denn wie er vns das pfand des Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das pfand des fleisches angenommen / vnd mit sich in Himmel geführet / als eine versicherung / das auch vnser fleisch dahin sol gebracht werden / darumb sey getrost mein liebes fleisch vnd blut / denn du hast allbereit den Himmel / vnd das Reich Gottes eingenommen in Christo. Wer euch nun anders bereden wil / der müste eben auch verleugnen / das Christus in Himmel kommen sey.

Wiewol nun die rechte meinung dieses allerhöchsten Artickels in den Anhaltischen Schrifften zum öffternmal auffs einfaltigste vnd tröstlichste erkleret worden ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon die summa zum eingang allhie kürtzlich vnd einfaltig wiederholet werden.

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                     nicht wisse / vnd jhn für waren Gott vnd waren Menschen nicht erkenne / der
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                     Christum entweder keinen Gott / oder kein wares fleisch von vnserm fleisch
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                     ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt
                     Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset /
                     dieser Mitler zwischen Gott vnd den Menschen / hat von beyden teilen / als der
                     rechte Schiedsman / gleich als eine beylage / nemlich die göttliche vnd
                     Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu einem gewissen
                     pfand / dadurch alles fleisch versichert wird. Denn wie er vns das pfand des
                     Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das pfand des fleisches
                     angenommen / vnd mit sich in Himmel geführet / als eine versicherung / das auch
                     vnser fleisch dahin sol gebracht werden / darumb sey getrost mein liebes fleisch
                     vnd blut / denn du hast allbereit den Himmel / vnd das Reich Gottes eingenommen
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                     ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon
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[5/0005] einem andern grund legen / ausser dem der gelegt ist / welcher ist Jesus Christus. Vnd spricht S. Hilarius, lib. 9. de fide: das / wer Jesum Christum nicht wisse / vnd jhn für waren Gott vnd waren Menschen nicht erkenne / der wisse vnd erkenne sein selbst leben nicht / vnd sey einerley gefahr / den HErrn Christum entweder keinen Gott / oder kein wares fleisch von vnserm fleisch bekennen. So ist auch die höchste ehre des menschlichen Geschlechts / vnd vnser einiger krefftigster heubttrost / wider allerley gefahr vnd creutz / das wir wissen / der eingeborne Sohn Gottes sey warer Mensch worden / vnd bleibe zugleich warer Gott / der er von ewigkeit war / höre aber nicht auff zu sein / das er worden ist / denn was er einmal an sich genommen / legt er nimmermehr abe / sagt Damascenus. Daraus Tertullianus der alte Lehrer sehr tröstlich schleusset / dieser Mitler zwischen Gott vnd den Menschen / hat von beyden teilen / als der rechte Schiedsman / gleich als eine beylage / nemlich die göttliche vnd Menschliche Natur / er behelt aber die Menscheit an sich / zu einem gewissen pfand / dadurch alles fleisch versichert wird. Denn wie er vns das pfand des Geistes hinderlassen hat / also hat er von vns das pfand des fleisches angenommen / vnd mit sich in Himmel geführet / als eine versicherung / das auch vnser fleisch dahin sol gebracht werden / darumb sey getrost mein liebes fleisch vnd blut / denn du hast allbereit den Himmel / vnd das Reich Gottes eingenommen in Christo. Wer euch nun anders bereden wil / der müste eben auch verleugnen / das Christus in Himmel kommen sey. Wiewol nun die rechte meinung dieses allerhöchsten Artickels in den Anhaltischen Schrifften zum öffternmal auffs einfaltigste vnd tröstlichste erkleret worden ist / so kans doch vmb des guthertzigen Lesers willen nicht schaden / das hieuon die summa zum eingang allhie kürtzlich vnd einfaltig wiederholet werden.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/5>, abgerufen am 25.04.2024.