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Badener Zeitung. Nr. 38, Baden (Niederösterreich), 12.05.1909.

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Mittwoch Badener Zeitung 12. Mai 1909 Nr. 38

[Spaltenumbruch] gehaltenen Angriffe nicht klagbar seien. Weiters spricht
noch Muckenschnabel aus Brunn über die Ziele
und Zwecke des eingangs erwähnten Vereines ge-
lernter Kaufleute, der gerne bereit ist, in allen
bedeutenden Angelegenheiten mit der Genossenschaft
Hand in Hand zu gehen. Er bittet, sich den Worten
des Vorstehers am Beginn der Versammlung an-
schließend, die Versammlungen des Vereines zu
besuchen und demselben eventuell beizutreten. In
seiner Antwort wünscht der Vorsteher gute Bezie-
hungen zum Verein zu erhalten, der für die gelernten
Kaufleute eintritt. Es steht jedem Mitglied der Eintritt
frei, da jede Organisation, die dem Handelsstand
nützt, freudig zu begrüßen sei. Der Redner hob
schließlich die unermüdliche Tätigkeit des Landesver-
bandes, dem alle Genossenschaften treu anhängen,
hervor und betonte, daß der Landesverband für den
gesamten Handelsstand eifrigst arbeite und so wie die
hiesige Genossenschaft auch die Interessen aller Händler
wahre. Auch diese Schlußworte des Vorstehers wurden
mit Beifall aufgenommen, worauf die Versammlung
geschlossen wurde.

(Versammlung).

Montag, den 17. d. M.,
findet hier im Hotel "Brunner Brauereihof" eine
von der hiesigen Ortsgruppe des Vereines "Freie
Schule" einberufene große öffentliche Versammlung
statt, in welcher R.-A. Otto Glöckel über "Vierzig
Jahre Reichsvolksschulgesetz" und Herr Alois Korinek
über die "Stellungnahme zu dem neuen Uebergriffe
der Klerikalen betreffend die Schulkinder in Mödling"
sprechen wird.

* (Partielle Inundation.)

In der Nacht
vom 5. d. M. gab es wieder einmal eine durch das
Austreten des Mödlingbaches verursachte Ueber-
schwemmung in Altmödling, die nur dank der neuen,
pfeilerlosen Brücken und der zum größten Teil durch-
geführten Bachregulierung zum Glück weit hinter der
Ueberschwemmung des Jahres 1900 zurückblieb. Wie
erinnerlich, drang das Hochwasser damals sogar in
das Cafe Weißkirchner und stand unterhalb der
Fischermühle, wie die Gedenkmarken zeigen, erschreckend
hoch, da die Pfeiler der alten Holzbrücken durch
allerlei Schwemmholz, Baumäste u. dgl. gänzlich
verlegt waren und so enorm viel Stauwasser erzeugten.
Aber gegenwärtig scheint die bedauerliche Ueber-
schwemmung einzelner Hänser und Gärten in der
Nähe Fischermühle nur durch mangelhafte Ueber-
wachung der Schleusen und Unterlassung des recht-
zeitigen Oeffnens der Schleusen der Wasserwehr in
der Bachgasse verschuldet worden zu sein. Wir wollen
keine Namen nennen, müssen aber hervorheben, daß
das Oeffnen der Schleusen bei Hochwassergefahr nicht
der Willkühr der einzelnen Mühlenbesitzer überlassen
bleiben, sondern auf Weisung einer behördlichen
Oberaufsicht rechtzeitig erfolgen sollte. Nicht minder
bedauerlich sind übrigens auch die Verheerungen, die
der Mödlingbach in seinem Unterlaufe hinter der
Holzbrücke und vor der Wiener-Neudorfer Schleuse
an den angrenzenden Aeckern verursacht hat. Auch
dieser Teil des Mödlingbaches wäre längst schon
entsprechend reguliert, wenn nicht einzelne Anrainer
eine verbohrte Unnachgiebigkeit herauskehren würden.
Der Bach sträubt sich dagegen, hinter der Brücke eine
Kurve einzuhalten und es wäre so leicht, ihm ein
gradliniges Bett zu schaffen, wenn die Anrainer
klüger sein wollten. Für diese mit mehreren schönen
alten Bäumen versehene Gegend wurde den Neu-
mödlingern einmal als Verbindung mit Altmödling
ein Promenadeweg längs des Mödlingbaches ver-
sprochen. Vorläufig wäre allerdings die Schöffelvorstadt
mit der versprochenen elektrischen Durchquerung zufrieden.
Versprochen ist sie. Lang ist es her.

Oedlitz bei Berndorf.
(Frühlingslieder-
tafel.)

Der hiesige Männer-Gesangverein "Wohlauf"
veranstaltet Sonntag, den 16. d. M. (bei ungün-
stiger Witterung am 23.), unter Leitung seines Chor-
meisters Herrn Johann Grill und unter Mitwirkung
der Kapelle Roßlsdorfer aus Berndorf in Herrn
Georg Artner's Gasthaus in Oedlitz seine Frühlings-
liedertafel.

Vöslau.
(Wähler- und Hausherren-
verein.)

In der Versammlung vom 8. d. M. wurde
hauptsächlich über den Mietvertrag verhandelt und
sprach Herr Bürgermeister Reiter unter anderem
folgendes: "Während meiner 7-jährigen Amtstätigkeit
sind mir wiederholt Streitfälle zwischen Hausherren
und Sommerparteien vorgekommen, deshalb entstanden,
weil das Mietverhältnis bei der Aufnahme der
Wohnung nicht eingehend genug erörtert wurde.
Schließlich wird dies von der Partei ausgenützt und
der Hausherr hat das Nachsehen. Der von mir
zusammengestellte Vertrag enthält in Grundzügen die
die wichtigsten Bestimmungen und soll der Behörde
zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Formulare
[Spaltenumbruch] werden dann den Mitgliedern kostenlos abgegeben und
stehen auch den anderen Hausbesitzern gegen eine
geringe Entschädigung zur Verfügung. Zum großen
Teile haben wir ja anständige Parteien, leider aber
auch solche, die absichtlich schon den Meldezettel nicht
vollständig ausfüllen, den Ausziehtermin nicht er-
wähnen, während der Hausherr in der Freude, ver-
mieten zu können, vielleicht noch andere Zugeständ-
nisse macht, deren Einhaltung ihm zum mindesten
sehr unangenehm werden. Am häufigsten wird be-
züglich Fixierung der Mietzeit gefehlt; wird diese im
Meldezettel nicht angegeben, auch bei der Aufnahme
keine bestimmte Zusicherung der Partei gegeben, so
wird der Termin regelmäßig vonseite der letzteren zu
Ungunsten des Hausherrn überschritten und selbst
eine von diesem eingebrachte gerichtliche Klage kann
an dem Tatbestande dann nichts ändern. Eine Haupt-
fache ist auch, daß sich der Vermieter die Personen-
zahl der mietenden Partei genau feststellen läßt, denn
sonst kommt es auch vor, daß 3 Personen mieten
und nach 8 bis 14 Tagen noch einmal so viel kommen,
so daß die Annahme berechtigt erscheint, daß nicht
eine Partei, sondern zwei eine Wohnung gemietet
haben. Damit hängt auch die Meldepflicht zu-
sammen; solche Nachzügler sind auch schon mehrmals
nicht angemeldet worden und bei Uneinbringlichkeit
der auf sie entfallenden Kurtaxe und der Zinsheller
haftet der Hausherr. Der Zins ist sofort am Tage
des Einziehens zu erlegen; Wohnungen dürfen ohne
Zustimmung des Besitzers nicht in Afterpacht gegeben
werden; die Zinsheller sind jederzeit vom Mieter zu
entrichten, falls diese Verpflichtung nicht ausdrücklich
vom Hausherrn übernommen wird; als Angabe werden
10% des Zinses gefordert; in dem Momente, wo
die Angabe geleistet ist, ist der Vertrag geschlossen;
tritt ein infektiöfer Krankheitsfall bei der Partei ein
und hat man derselben Bettwäsche etc zur Benützung
überlassen, so ist sie zur Schadloshaltung verpflichtet."
Das beantragte Farmular des Vertrages wird, nach
dem es Herr Bürgermeister Reiter verlesen, akzep-
tiert, einzelne Punkte desselben wurden mit recht
interessanten Beispielen illustriert. Bei der folgenden
kurzeu Debatte wurde auf den Antrag des Herrn
Hausenberger beschlossen, auch eine Musikpause,
und zwar mittags von 12 bis 2 und abends nach
10 Uhr festzustellen, wonach alle Klaviere, Grammo-
phone und andere Hausmusik um diese Zeit nicht
ertönen dürfen. Angesicht der größeren Zahl von
Streitfällen, die sich mit den Parteien ergeben, be-
merkt Herr Bürgermeister Reiter über das Vös-
lauer Vermittlungsamt,
daß es dasjenige im
Bezirke ist, welches die vergangene Periode mit den
günstigsten Erfolgen abgeschlossen hat, so daß die
meisten Streitfälle im Orte selbst ausgeglichen wurden.
Bezüglich der Wasserletung bemerkt der Redner,
daß durch die Nichteinberufung des Landtages, der,
wie man hofft, noch im Juni d. J. zusammentreten
soll, das Projekt der Marientaler- oder Furterleitung
etwas hinausgeschoben wurde; es ist vollständig fertig-
gestellt, und deshalb bedarf es nur der Zustimmung
des Landtages, um sofort mit dem Bau beginnen
zu können. In diesem Sinne wurde auch an die
Interessenten des Projektes ein Zirkular hinausgegeben.
In Hinsicht auf die Rohrbacher Leitung ist Herr
Bürgermeister Reiter kein Gegner, hält aber die
Versammlung vom Sonntag für belanglos, nachdem
dieses Projekt wegen zu geringer Ergibigkeit vom
Bundesausschusse abgelehnt wurde. In der zur Ver-
fügung gestellten Abschrift dieses Aktes heißt es aus-
drücklich, daß bei der Messung, trotzdem einige Tage
vorher Schneeschmelze eingetreten war, etwas über
8 Sekundenliter nachgewiesen und laut Berechnung
auf Grundlage älterer Messungen bloß ein Mittel
von zirka 5 Sekundenlitern ermittelt wurde, weshalb
die Rohrbacher Leitung für beide Orte nicht aus-
reichend sei.

(Todesfall.)

Am Sonntag den 9. d. M.
starb hier Fräulein Magdalena Ferdinands im
Alter von 75 Jahren. Dieselbe stand durch 55 Jahre
im Dienste der hiesigen bekannten Bäckerfamilie Frau
Theresie Schuch, wo sie sich während ihrer Dienst-
zeit allgemeiner Beliebtheit erfreute und seinerzeit
auch mit der Medaille für 40 treue Dienstjahre
dekoriert wurde. Bemerkenswert ist gleichzeitig, daß
dieselbe Eigentümerin und Dienstgeberin auch heute
noch dem Geschäfte vorsteht.

(Hans Sachs-Tournee.)

Nächsten Sonntag
abends werden im Hotel Zwierschütz Werke des be-
rühmten Volksdichters, getreu den Nürnberger Auf-
führungen des 16. Jahrhunderts, unter der Leitung
des Herrn Franz Gstettner geboten.




[Spaltenumbruch]
Gerichtssaal.



K. k. Kreisgericht Wr.-Neustadt.
Wegen eines Sittlichkeitsdeliktes

(§ 129 Ib
St.-G.) wurde vorige Woche der Bindergehilfe Rudolf
Lebersorger aus Baden zu zwei Monaten Kerkers
verurteilt.

Wegen Diebstahls

wurde Donnerstag die
20jährige Dienstmagd Marie Wöhrer aus Hern-
stein zu 4 Monaten Kerkers verurteilt. Sie hatte der
Frau ihres Dienstgebers, des Gastwirtes Johann
Straußberger in Sooß, eine goldene Damenuhr ge-
stohlen.




Eingesendet.

[irrelevantes Material]

Mittwoch Badener Zeitung 12. Mai 1909 Nr. 38

[Spaltenumbruch] gehaltenen Angriffe nicht klagbar ſeien. Weiters ſpricht
noch Muckenſchnabel aus Brunn über die Ziele
und Zwecke des eingangs erwähnten Vereines ge-
lernter Kaufleute, der gerne bereit iſt, in allen
bedeutenden Angelegenheiten mit der Genoſſenſchaft
Hand in Hand zu gehen. Er bittet, ſich den Worten
des Vorſtehers am Beginn der Verſammlung an-
ſchließend, die Verſammlungen des Vereines zu
beſuchen und demſelben eventuell beizutreten. In
ſeiner Antwort wünſcht der Vorſteher gute Bezie-
hungen zum Verein zu erhalten, der für die gelernten
Kaufleute eintritt. Es ſteht jedem Mitglied der Eintritt
frei, da jede Organiſation, die dem Handelsſtand
nützt, freudig zu begrüßen ſei. Der Redner hob
ſchließlich die unermüdliche Tätigkeit des Landesver-
bandes, dem alle Genoſſenſchaften treu anhängen,
hervor und betonte, daß der Landesverband für den
geſamten Handelsſtand eifrigſt arbeite und ſo wie die
hieſige Genoſſenſchaft auch die Intereſſen aller Händler
wahre. Auch dieſe Schlußworte des Vorſtehers wurden
mit Beifall aufgenommen, worauf die Verſammlung
geſchloſſen wurde.

(Verſammlung).

Montag, den 17. d. M.,
findet hier im Hotel „Brunner Brauereihof“ eine
von der hieſigen Ortsgruppe des Vereines „Freie
Schule“ einberufene große öffentliche Verſammlung
ſtatt, in welcher R.-A. Otto Glöckel über „Vierzig
Jahre Reichsvolksſchulgeſetz“ und Herr Alois Kořinek
über die „Stellungnahme zu dem neuen Uebergriffe
der Klerikalen betreffend die Schulkinder in Mödling“
ſprechen wird.

* (Partielle Inundation.)

In der Nacht
vom 5. d. M. gab es wieder einmal eine durch das
Austreten des Mödlingbaches verurſachte Ueber-
ſchwemmung in Altmödling, die nur dank der neuen,
pfeilerloſen Brücken und der zum größten Teil durch-
geführten Bachregulierung zum Glück weit hinter der
Ueberſchwemmung des Jahres 1900 zurückblieb. Wie
erinnerlich, drang das Hochwaſſer damals ſogar in
das Café Weißkirchner und ſtand unterhalb der
Fiſchermühle, wie die Gedenkmarken zeigen, erſchreckend
hoch, da die Pfeiler der alten Holzbrücken durch
allerlei Schwemmholz, Baumäſte u. dgl. gänzlich
verlegt waren und ſo enorm viel Stauwaſſer erzeugten.
Aber gegenwärtig ſcheint die bedauerliche Ueber-
ſchwemmung einzelner Hänſer und Gärten in der
Nähe Fiſchermühle nur durch mangelhafte Ueber-
wachung der Schleuſen und Unterlaſſung des recht-
zeitigen Oeffnens der Schleuſen der Waſſerwehr in
der Bachgaſſe verſchuldet worden zu ſein. Wir wollen
keine Namen nennen, müſſen aber hervorheben, daß
das Oeffnen der Schleuſen bei Hochwaſſergefahr nicht
der Willkühr der einzelnen Mühlenbeſitzer überlaſſen
bleiben, ſondern auf Weiſung einer behördlichen
Oberaufſicht rechtzeitig erfolgen ſollte. Nicht minder
bedauerlich ſind übrigens auch die Verheerungen, die
der Mödlingbach in ſeinem Unterlaufe hinter der
Holzbrücke und vor der Wiener-Neudorfer Schleuſe
an den angrenzenden Aeckern verurſacht hat. Auch
dieſer Teil des Mödlingbaches wäre längſt ſchon
entſprechend reguliert, wenn nicht einzelne Anrainer
eine verbohrte Unnachgiebigkeit herauskehren würden.
Der Bach ſträubt ſich dagegen, hinter der Brücke eine
Kurve einzuhalten und es wäre ſo leicht, ihm ein
gradliniges Bett zu ſchaffen, wenn die Anrainer
klüger ſein wollten. Für dieſe mit mehreren ſchönen
alten Bäumen verſehene Gegend wurde den Neu-
mödlingern einmal als Verbindung mit Altmödling
ein Promenadeweg längs des Mödlingbaches ver-
ſprochen. Vorläufig wäre allerdings die Schöffelvorſtadt
mit der verſprochenen elektriſchen Durchquerung zufrieden.
Verſprochen iſt ſie. Lang iſt es her.

Oedlitz bei Berndorf.
(Frühlingslieder-
tafel.)

Der hieſige Männer-Geſangverein „Wohlauf“
veranſtaltet Sonntag, den 16. d. M. (bei ungün-
ſtiger Witterung am 23.), unter Leitung ſeines Chor-
meiſters Herrn Johann Grill und unter Mitwirkung
der Kapelle Roßlsdorfer aus Berndorf in Herrn
Georg Artner’s Gaſthaus in Oedlitz ſeine Frühlings-
liedertafel.

Vöslau.
(Wähler- und Hausherren-
verein.)

In der Verſammlung vom 8. d. M. wurde
hauptſächlich über den Mietvertrag verhandelt und
ſprach Herr Bürgermeiſter Reiter unter anderem
folgendes: „Während meiner 7-jährigen Amtstätigkeit
ſind mir wiederholt Streitfälle zwiſchen Hausherren
und Sommerparteien vorgekommen, deshalb entſtanden,
weil das Mietverhältnis bei der Aufnahme der
Wohnung nicht eingehend genug erörtert wurde.
Schließlich wird dies von der Partei ausgenützt und
der Hausherr hat das Nachſehen. Der von mir
zuſammengeſtellte Vertrag enthält in Grundzügen die
die wichtigſten Beſtimmungen und ſoll der Behörde
zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Formulare
[Spaltenumbruch] werden dann den Mitgliedern koſtenlos abgegeben und
ſtehen auch den anderen Hausbeſitzern gegen eine
geringe Entſchädigung zur Verfügung. Zum großen
Teile haben wir ja anſtändige Parteien, leider aber
auch ſolche, die abſichtlich ſchon den Meldezettel nicht
vollſtändig ausfüllen, den Ausziehtermin nicht er-
wähnen, während der Hausherr in der Freude, ver-
mieten zu können, vielleicht noch andere Zugeſtänd-
niſſe macht, deren Einhaltung ihm zum mindeſten
ſehr unangenehm werden. Am häufigſten wird be-
züglich Fixierung der Mietzeit gefehlt; wird dieſe im
Meldezettel nicht angegeben, auch bei der Aufnahme
keine beſtimmte Zuſicherung der Partei gegeben, ſo
wird der Termin regelmäßig vonſeite der letzteren zu
Ungunſten des Hausherrn überſchritten und ſelbſt
eine von dieſem eingebrachte gerichtliche Klage kann
an dem Tatbeſtande dann nichts ändern. Eine Haupt-
fache iſt auch, daß ſich der Vermieter die Perſonen-
zahl der mietenden Partei genau feſtſtellen läßt, denn
ſonſt kommt es auch vor, daß 3 Perſonen mieten
und nach 8 bis 14 Tagen noch einmal ſo viel kommen,
ſo daß die Annahme berechtigt erſcheint, daß nicht
eine Partei, ſondern zwei eine Wohnung gemietet
haben. Damit hängt auch die Meldepflicht zu-
ſammen; ſolche Nachzügler ſind auch ſchon mehrmals
nicht angemeldet worden und bei Uneinbringlichkeit
der auf ſie entfallenden Kurtaxe und der Zinsheller
haftet der Hausherr. Der Zins iſt ſofort am Tage
des Einziehens zu erlegen; Wohnungen dürfen ohne
Zuſtimmung des Beſitzers nicht in Afterpacht gegeben
werden; die Zinsheller ſind jederzeit vom Mieter zu
entrichten, falls dieſe Verpflichtung nicht ausdrücklich
vom Hausherrn übernommen wird; als Angabe werden
10% des Zinſes gefordert; in dem Momente, wo
die Angabe geleiſtet iſt, iſt der Vertrag geſchloſſen;
tritt ein infektiöfer Krankheitsfall bei der Partei ein
und hat man derſelben Bettwäſche ꝛc zur Benützung
überlaſſen, ſo iſt ſie zur Schadloshaltung verpflichtet.“
Das beantragte Farmular des Vertrages wird, nach
dem es Herr Bürgermeiſter Reiter verleſen, akzep-
tiert, einzelne Punkte desſelben wurden mit recht
intereſſanten Beiſpielen illuſtriert. Bei der folgenden
kurzeu Debatte wurde auf den Antrag des Herrn
Hauſenberger beſchloſſen, auch eine Muſikpauſe,
und zwar mittags von 12 bis 2 und abends nach
10 Uhr feſtzuſtellen, wonach alle Klaviere, Grammo-
phone und andere Hausmuſik um dieſe Zeit nicht
ertönen dürfen. Angeſicht der größeren Zahl von
Streitfällen, die ſich mit den Parteien ergeben, be-
merkt Herr Bürgermeiſter Reiter über das Vös-
lauer Vermittlungsamt,
daß es dasjenige im
Bezirke iſt, welches die vergangene Periode mit den
günſtigſten Erfolgen abgeſchloſſen hat, ſo daß die
meiſten Streitfälle im Orte ſelbſt ausgeglichen wurden.
Bezüglich der Waſſerletung bemerkt der Redner,
daß durch die Nichteinberufung des Landtages, der,
wie man hofft, noch im Juni d. J. zuſammentreten
ſoll, das Projekt der Marientaler- oder Furterleitung
etwas hinausgeſchoben wurde; es iſt vollſtändig fertig-
geſtellt, und deshalb bedarf es nur der Zuſtimmung
des Landtages, um ſofort mit dem Bau beginnen
zu können. In dieſem Sinne wurde auch an die
Intereſſenten des Projektes ein Zirkular hinausgegeben.
In Hinſicht auf die Rohrbacher Leitung iſt Herr
Bürgermeiſter Reiter kein Gegner, hält aber die
Verſammlung vom Sonntag für belanglos, nachdem
dieſes Projekt wegen zu geringer Ergibigkeit vom
Bundesausſchuſſe abgelehnt wurde. In der zur Ver-
fügung geſtellten Abſchrift dieſes Aktes heißt es aus-
drücklich, daß bei der Meſſung, trotzdem einige Tage
vorher Schneeſchmelze eingetreten war, etwas über
8 Sekundenliter nachgewieſen und laut Berechnung
auf Grundlage älterer Meſſungen bloß ein Mittel
von zirka 5 Sekundenlitern ermittelt wurde, weshalb
die Rohrbacher Leitung für beide Orte nicht aus-
reichend ſei.

(Todesfall.)

Am Sonntag den 9. d. M.
ſtarb hier Fräulein Magdalena Ferdinands im
Alter von 75 Jahren. Dieſelbe ſtand durch 55 Jahre
im Dienſte der hieſigen bekannten Bäckerfamilie Frau
Thereſie Schuch, wo ſie ſich während ihrer Dienſt-
zeit allgemeiner Beliebtheit erfreute und ſeinerzeit
auch mit der Medaille für 40 treue Dienſtjahre
dekoriert wurde. Bemerkenswert iſt gleichzeitig, daß
dieſelbe Eigentümerin und Dienſtgeberin auch heute
noch dem Geſchäfte vorſteht.

(Hans Sachs-Tournee.)

Nächſten Sonntag
abends werden im Hotel Zwierſchütz Werke des be-
rühmten Volksdichters, getreu den Nürnberger Auf-
führungen des 16. Jahrhunderts, unter der Leitung
des Herrn Franz Gſtettner geboten.




[Spaltenumbruch]
Gerichtsſaal.



K. k. Kreisgericht Wr.-Neuſtadt.
Wegen eines Sittlichkeitsdeliktes

(§ 129 Ib
St.-G.) wurde vorige Woche der Bindergehilfe Rudolf
Leberſorger aus Baden zu zwei Monaten Kerkers
verurteilt.

Wegen Diebſtahls

wurde Donnerstag die
20jährige Dienſtmagd Marie Wöhrer aus Hern-
ſtein zu 4 Monaten Kerkers verurteilt. Sie hatte der
Frau ihres Dienſtgebers, des Gaſtwirtes Johann
Straußberger in Sooß, eine goldene Damenuhr ge-
ſtohlen.




Eingeſendet.

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[6/0006] Mittwoch Badener Zeitung 12. Mai 1909 Nr. 38 gehaltenen Angriffe nicht klagbar ſeien. Weiters ſpricht noch Muckenſchnabel aus Brunn über die Ziele und Zwecke des eingangs erwähnten Vereines ge- lernter Kaufleute, der gerne bereit iſt, in allen bedeutenden Angelegenheiten mit der Genoſſenſchaft Hand in Hand zu gehen. Er bittet, ſich den Worten des Vorſtehers am Beginn der Verſammlung an- ſchließend, die Verſammlungen des Vereines zu beſuchen und demſelben eventuell beizutreten. In ſeiner Antwort wünſcht der Vorſteher gute Bezie- hungen zum Verein zu erhalten, der für die gelernten Kaufleute eintritt. Es ſteht jedem Mitglied der Eintritt frei, da jede Organiſation, die dem Handelsſtand nützt, freudig zu begrüßen ſei. Der Redner hob ſchließlich die unermüdliche Tätigkeit des Landesver- bandes, dem alle Genoſſenſchaften treu anhängen, hervor und betonte, daß der Landesverband für den geſamten Handelsſtand eifrigſt arbeite und ſo wie die hieſige Genoſſenſchaft auch die Intereſſen aller Händler wahre. Auch dieſe Schlußworte des Vorſtehers wurden mit Beifall aufgenommen, worauf die Verſammlung geſchloſſen wurde. (Verſammlung). Montag, den 17. d. M., findet hier im Hotel „Brunner Brauereihof“ eine von der hieſigen Ortsgruppe des Vereines „Freie Schule“ einberufene große öffentliche Verſammlung ſtatt, in welcher R.-A. Otto Glöckel über „Vierzig Jahre Reichsvolksſchulgeſetz“ und Herr Alois Kořinek über die „Stellungnahme zu dem neuen Uebergriffe der Klerikalen betreffend die Schulkinder in Mödling“ ſprechen wird. * (Partielle Inundation.) In der Nacht vom 5. d. M. gab es wieder einmal eine durch das Austreten des Mödlingbaches verurſachte Ueber- ſchwemmung in Altmödling, die nur dank der neuen, pfeilerloſen Brücken und der zum größten Teil durch- geführten Bachregulierung zum Glück weit hinter der Ueberſchwemmung des Jahres 1900 zurückblieb. Wie erinnerlich, drang das Hochwaſſer damals ſogar in das Café Weißkirchner und ſtand unterhalb der Fiſchermühle, wie die Gedenkmarken zeigen, erſchreckend hoch, da die Pfeiler der alten Holzbrücken durch allerlei Schwemmholz, Baumäſte u. dgl. gänzlich verlegt waren und ſo enorm viel Stauwaſſer erzeugten. Aber gegenwärtig ſcheint die bedauerliche Ueber- ſchwemmung einzelner Hänſer und Gärten in der Nähe Fiſchermühle nur durch mangelhafte Ueber- wachung der Schleuſen und Unterlaſſung des recht- zeitigen Oeffnens der Schleuſen der Waſſerwehr in der Bachgaſſe verſchuldet worden zu ſein. Wir wollen keine Namen nennen, müſſen aber hervorheben, daß das Oeffnen der Schleuſen bei Hochwaſſergefahr nicht der Willkühr der einzelnen Mühlenbeſitzer überlaſſen bleiben, ſondern auf Weiſung einer behördlichen Oberaufſicht rechtzeitig erfolgen ſollte. Nicht minder bedauerlich ſind übrigens auch die Verheerungen, die der Mödlingbach in ſeinem Unterlaufe hinter der Holzbrücke und vor der Wiener-Neudorfer Schleuſe an den angrenzenden Aeckern verurſacht hat. Auch dieſer Teil des Mödlingbaches wäre längſt ſchon entſprechend reguliert, wenn nicht einzelne Anrainer eine verbohrte Unnachgiebigkeit herauskehren würden. Der Bach ſträubt ſich dagegen, hinter der Brücke eine Kurve einzuhalten und es wäre ſo leicht, ihm ein gradliniges Bett zu ſchaffen, wenn die Anrainer klüger ſein wollten. Für dieſe mit mehreren ſchönen alten Bäumen verſehene Gegend wurde den Neu- mödlingern einmal als Verbindung mit Altmödling ein Promenadeweg längs des Mödlingbaches ver- ſprochen. Vorläufig wäre allerdings die Schöffelvorſtadt mit der verſprochenen elektriſchen Durchquerung zufrieden. Verſprochen iſt ſie. Lang iſt es her. Oedlitz bei Berndorf. (Frühlingslieder- tafel.) Der hieſige Männer-Geſangverein „Wohlauf“ veranſtaltet Sonntag, den 16. d. M. (bei ungün- ſtiger Witterung am 23.), unter Leitung ſeines Chor- meiſters Herrn Johann Grill und unter Mitwirkung der Kapelle Roßlsdorfer aus Berndorf in Herrn Georg Artner’s Gaſthaus in Oedlitz ſeine Frühlings- liedertafel. Vöslau. (Wähler- und Hausherren- verein.) In der Verſammlung vom 8. d. M. wurde hauptſächlich über den Mietvertrag verhandelt und ſprach Herr Bürgermeiſter Reiter unter anderem folgendes: „Während meiner 7-jährigen Amtstätigkeit ſind mir wiederholt Streitfälle zwiſchen Hausherren und Sommerparteien vorgekommen, deshalb entſtanden, weil das Mietverhältnis bei der Aufnahme der Wohnung nicht eingehend genug erörtert wurde. Schließlich wird dies von der Partei ausgenützt und der Hausherr hat das Nachſehen. Der von mir zuſammengeſtellte Vertrag enthält in Grundzügen die die wichtigſten Beſtimmungen und ſoll der Behörde zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Formulare werden dann den Mitgliedern koſtenlos abgegeben und ſtehen auch den anderen Hausbeſitzern gegen eine geringe Entſchädigung zur Verfügung. Zum großen Teile haben wir ja anſtändige Parteien, leider aber auch ſolche, die abſichtlich ſchon den Meldezettel nicht vollſtändig ausfüllen, den Ausziehtermin nicht er- wähnen, während der Hausherr in der Freude, ver- mieten zu können, vielleicht noch andere Zugeſtänd- niſſe macht, deren Einhaltung ihm zum mindeſten ſehr unangenehm werden. Am häufigſten wird be- züglich Fixierung der Mietzeit gefehlt; wird dieſe im Meldezettel nicht angegeben, auch bei der Aufnahme keine beſtimmte Zuſicherung der Partei gegeben, ſo wird der Termin regelmäßig vonſeite der letzteren zu Ungunſten des Hausherrn überſchritten und ſelbſt eine von dieſem eingebrachte gerichtliche Klage kann an dem Tatbeſtande dann nichts ändern. Eine Haupt- fache iſt auch, daß ſich der Vermieter die Perſonen- zahl der mietenden Partei genau feſtſtellen läßt, denn ſonſt kommt es auch vor, daß 3 Perſonen mieten und nach 8 bis 14 Tagen noch einmal ſo viel kommen, ſo daß die Annahme berechtigt erſcheint, daß nicht eine Partei, ſondern zwei eine Wohnung gemietet haben. Damit hängt auch die Meldepflicht zu- ſammen; ſolche Nachzügler ſind auch ſchon mehrmals nicht angemeldet worden und bei Uneinbringlichkeit der auf ſie entfallenden Kurtaxe und der Zinsheller haftet der Hausherr. Der Zins iſt ſofort am Tage des Einziehens zu erlegen; Wohnungen dürfen ohne Zuſtimmung des Beſitzers nicht in Afterpacht gegeben werden; die Zinsheller ſind jederzeit vom Mieter zu entrichten, falls dieſe Verpflichtung nicht ausdrücklich vom Hausherrn übernommen wird; als Angabe werden 10% des Zinſes gefordert; in dem Momente, wo die Angabe geleiſtet iſt, iſt der Vertrag geſchloſſen; tritt ein infektiöfer Krankheitsfall bei der Partei ein und hat man derſelben Bettwäſche ꝛc zur Benützung überlaſſen, ſo iſt ſie zur Schadloshaltung verpflichtet.“ Das beantragte Farmular des Vertrages wird, nach dem es Herr Bürgermeiſter Reiter verleſen, akzep- tiert, einzelne Punkte desſelben wurden mit recht intereſſanten Beiſpielen illuſtriert. Bei der folgenden kurzeu Debatte wurde auf den Antrag des Herrn Hauſenberger beſchloſſen, auch eine Muſikpauſe, und zwar mittags von 12 bis 2 und abends nach 10 Uhr feſtzuſtellen, wonach alle Klaviere, Grammo- phone und andere Hausmuſik um dieſe Zeit nicht ertönen dürfen. Angeſicht der größeren Zahl von Streitfällen, die ſich mit den Parteien ergeben, be- merkt Herr Bürgermeiſter Reiter über das Vös- lauer Vermittlungsamt, daß es dasjenige im Bezirke iſt, welches die vergangene Periode mit den günſtigſten Erfolgen abgeſchloſſen hat, ſo daß die meiſten Streitfälle im Orte ſelbſt ausgeglichen wurden. Bezüglich der Waſſerletung bemerkt der Redner, daß durch die Nichteinberufung des Landtages, der, wie man hofft, noch im Juni d. J. zuſammentreten ſoll, das Projekt der Marientaler- oder Furterleitung etwas hinausgeſchoben wurde; es iſt vollſtändig fertig- geſtellt, und deshalb bedarf es nur der Zuſtimmung des Landtages, um ſofort mit dem Bau beginnen zu können. In dieſem Sinne wurde auch an die Intereſſenten des Projektes ein Zirkular hinausgegeben. In Hinſicht auf die Rohrbacher Leitung iſt Herr Bürgermeiſter Reiter kein Gegner, hält aber die Verſammlung vom Sonntag für belanglos, nachdem dieſes Projekt wegen zu geringer Ergibigkeit vom Bundesausſchuſſe abgelehnt wurde. In der zur Ver- fügung geſtellten Abſchrift dieſes Aktes heißt es aus- drücklich, daß bei der Meſſung, trotzdem einige Tage vorher Schneeſchmelze eingetreten war, etwas über 8 Sekundenliter nachgewieſen und laut Berechnung auf Grundlage älterer Meſſungen bloß ein Mittel von zirka 5 Sekundenlitern ermittelt wurde, weshalb die Rohrbacher Leitung für beide Orte nicht aus- reichend ſei. (Todesfall.) Am Sonntag den 9. d. M. ſtarb hier Fräulein Magdalena Ferdinands im Alter von 75 Jahren. Dieſelbe ſtand durch 55 Jahre im Dienſte der hieſigen bekannten Bäckerfamilie Frau Thereſie Schuch, wo ſie ſich während ihrer Dienſt- zeit allgemeiner Beliebtheit erfreute und ſeinerzeit auch mit der Medaille für 40 treue Dienſtjahre dekoriert wurde. Bemerkenswert iſt gleichzeitig, daß dieſelbe Eigentümerin und Dienſtgeberin auch heute noch dem Geſchäfte vorſteht. (Hans Sachs-Tournee.) Nächſten Sonntag abends werden im Hotel Zwierſchütz Werke des be- rühmten Volksdichters, getreu den Nürnberger Auf- führungen des 16. Jahrhunderts, unter der Leitung des Herrn Franz Gſtettner geboten. Gerichtsſaal. K. k. Kreisgericht Wr.-Neuſtadt. Wegen eines Sittlichkeitsdeliktes (§ 129 Ib St.-G.) wurde vorige Woche der Bindergehilfe Rudolf Leberſorger aus Baden zu zwei Monaten Kerkers verurteilt. Wegen Diebſtahls wurde Donnerstag die 20jährige Dienſtmagd Marie Wöhrer aus Hern- ſtein zu 4 Monaten Kerkers verurteilt. Sie hatte der Frau ihres Dienſtgebers, des Gaſtwirtes Johann Straußberger in Sooß, eine goldene Damenuhr ge- ſtohlen. Eingeſendet. _

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 38, Baden (Niederösterreich), 12.05.1909, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener038_1909/6>, abgerufen am 25.04.2024.