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Badener Zeitung. Nr. 87, Baden (Niederösterreich), 28.10.1908.

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Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 Nr. 87

[Spaltenumbruch] die größte Leistungsfähigkeit zeigt, wenn er sich ganz
ausgerüstet fühlt, so sei es auch beim Feuerwehr-
mann, der nur dann das höchste für Hab und Gut
und Leben seines Mitmenschen zu leisten vermag,
wenn er seiner Ausrüstung vertraut. Er betonte auch,
daß die Badener Feuerwehr ein integrierender Teil
der Badener Gemeinde mit eigener Verwaltung sei
und dankt allen Gönnern und Wohltätern, vor allem
der hochverehrten Frau Keller für die bewiesene
Unterstützung. Zum Schlusse seiner Rede nahm der
Bürgermeister nach einem eigens geäußerten Wunsche
der großmütigen Hauptspenderin Frau Keller die Be-
nennung der Turmdrehleiter als "Serafinenleiter"
vor. Allgemeines Hoch -- auch von der Gasse, wo
die zuschauenden Kinder laut riefen. Bei der De-
monstrierung unterlief ein kleines Hindernis, glück-
licherweise vor einem Brand, aber sonst funktionierte
der Mechanismus vortrefflich. Um halb 12 Uhr ent-
fernten sich die Gäste und die Feuerwehren.

-- Semper viva.

"Immer lebendig" benennt
sich eine Wüstenpflanze, die der "Rose von Jericho"
vergleichbar, aus einem trockenen, totscheinenden
Knäuel sich zu einer schön grünen Blattrosette ent-
wickelt, wenn man sie ins Wasser gibt. Die einzelnen
Blätter erinnern an die Selaginellen, einem "moos-
artigen Farnkraut". Es ist wirklich zum Staunen,
wie der dürre, braune Knopf, sei es in heißem, sei
es in kaltem Wasser sich entfaltet, dann die Knäuel-
form wieder annimmt, um bei nächster Gelegenheit
wieder nach Belieben des Besitzers lebendig zu werden.
In der Blumenhandlung Wolowicz sind die Pflanzen
zu haben, die, richtig rangiert, für das Zimmer im
Winter einen hübschen Tischschmuck bilden.

-- Festkneipe der Badener Feuerwehr
im Hotel "Stadt Wien".

Am Sonntug abends
versammelten sich im großen Saale des Hotels "Stadt
Wien" die Feuerwehrmänner des Kurortes und der
Umgebung mit allen Freunden und Gönnern dieser
wackern Institution. Herr Olbricht besorgte mit seiner
Salonkapelle die Musik. Als erster erhob sich Herr
Feuerwehrhauptmann Moritz Laschitz. N[a]ch allge-
meiner Begrüßung sprach er sich über die Veran-
staltung folgendermaßen aus:

Hochgeehrte Festgäste und Feuerwehrkameraden!
Das Feuerwehrfest vom 5. bis 8. September mit der
Kaiser-Jubiläums-Ausstellung und dem XX. nied.-öst.
Landes-Feuerwehrtag ist glänzend und ohne einen
Mißton verlaufen und wie Sie aus dem Kassabericht
entnommen haben, schließt derselbe auch mit einem,
wenn auch kleinen Reingewinn; würde der erste Tag
(5. September), welcher total verregnet wurde, schön
gewesen sein, so wäre der Ueberschuß bestimmt einige
tausend Kronen, so aber müssen wir uns mit dem
moralischen Erfolg, der gewiß kein kleiner ist, begnügen.
Ich fühle mich angenehm verpflichtet, allen, die zum
Gelingen dieses schönen Festes beigetragen haben,
meinen innigsten und aufrichtigsten Dank im Namen
der I. freiwilligen Feuerwehr Baden hiemit auszu-
sprechen. Besonders danke ich Sr. k. u. k. Hoheit
Erzherzog Rainer für die Uebernahme des Protek-
torates, den Bewohnern von Baden und Weikersdorf
für die Gastfreundschaft, Dekorierung und Beflaggung
der Häuser sowie für Blummenspenden, Sr. Exzellenz
Graf Rosenberg, Obersthofmeister Sr. k. u. k.
Hoheit Erzherzog Rainer, Herrn k. k. Bezirkshaupt-
mann Dr. Baron Emil Egger und dem Herrn
Bürgermeister Dr. Franz Trenner für die Ueber-
nahme des Ehrenpräsidiums, den p. t. Herren Ehren-
förderern und Mitgliedern des Ehren- und großen
Komitees, jenen Herren, welche im Garantiefond ge-
zeichnet haben, an der Spitze Herrn Emil v. Dalmata,
Herrn Professor Karl Schneck, Vorsitzender des
Reichs- und Landes-Feuerwehrverbandes St. Pölten,
Herren Vizebürgermeister Brusatti und Gall für
die Uebernahme der Obmannstellvertreterstelle des
Exekutivkommittes, den Herren Bauinspektor Kraif,
Ingenieur Richard Hayder, Gemeinderat Fasching
und Architekt Richard Berner für Arbeiten anläßlich
der Ausstellung, Herrn Kraif besonders als Schrift-
führer des Exekutivkomitees, der Gemeindevertretung
von Baden für die Errichtung des Kaiserzeltes und
Tribünen, dem Stadtrat der Reichshauptstadt Wien,
dem Feuerwehr-Kommandanten Müller, dem
Magistratsrat Dr. Emil Schwarz, dem Oberin-
spektor Hans Leischner für die Beistellung des
Automobil-Löschtrains und diverser Dekorationen, dem
Herrn Baumeister Hugo Zimmermann, Herrn
Anton Kathrein und Garteninspektor Josef Krupka
für Zeichnungen und Dekorationen zum Festzug, Herrn
Professor Dr. v. Reinöhl für die Verfassung der
Festschrift, dem k. u. k. Hofärar und der Schloß-
hauptmanuschaft Laxenburg für Ueberlassung der Hof-
spritze und Lokalitäten, Herrn Johann Weber als
Obmann des Wohnungskomitees, Hauptmann Mayer,
[Spaltenumbruch] Obmann, Hauptmann Freidl, Obmannstellvertreter
des Ordnungskomitees, Herrn Gemeinderat Josef
Delavilla und Herrn Georg Schubert für be-
sondere Leistungen bei der Ausstellung, den Herren
Ausschußmitgliedern des Vergnügungsvereines für die
Veranstaltung des Parkfestes etc., dem löbl. Turn-
ve[r]ein, dem hochw. Stift Heiligenkreuz, den Feuer-
wehren von Wr.-Neustadt, Traiskirchen, Tribuswinkel
und Piestiug für Ueberlassung von Fahrspritzen und
Beteiligung am Festzug, den Feuerwehren Baden II
und Weikersdorf für die Beteiligung am Festzug und
an der Hauptübung, Herrn k. u. k. Oberst Haubner,
Kommandant der Artillerie-Kadettenschule in Trais-
kirchen, und allen jenen Herren, die uns Pferde zum
Festzug zur Verfügung gestellt haben, dem Gesang-
verein "Liederfreunde" für die Mitwirkung beim
Kommers, den Obmännern aller n.-ö. Landes-Bezirks-
Feuerwehrverbände, der Badener und Wiener Presse
für ihre zahlreichen Berichte, allen jenen Herren, die
sich bei den einzelnen Komitees beteiligten, allen
Fenerwehrmännern und Kommandos, die sich an dem
Feste beteiligten, weiters dem Hauptmannstellvertreter
Johann Laschitz als Arrangeur des Festzuges, dem
Herrn Leopold Mentberger als Kassier, den Herren
Rottenführern Alois Stauder und Schriftführer
Alexander Lohner und schließlich den Chargen und
der Mannschaft der I. freiw. Feuerwehr Baden,
welche seit drei Jahren mit Liebe und Freunde ge-
arbeitet haben zum Gelingen dieses für die Badener
Feuerwehr denkwürdigen Festes. Sollte ich jemand
übersehen haben, heute öffentlich zu nennen, so bitte
ich dies zu entschuldigen, eine Absicht liegt nicht vor,
sondern es wäre nur ein Uebersehen. Indem ich allen
nochmals innigst danke, schließe ich mit dem Wunsche,
daß unsere nächste freudige Zusammenkunft der Ein-
weihung eines neuen, den Anforderungen der Stadt
Baden entsprechenden würdigen Spritzenhauses gelten
soll. Ich kann nicht umhin, die heute hier anwesenden
Herren Gemeindevertreter zu bitten, mich in dieser
Angelegenheit, welche für uns eine Lebensfrage ist
zu unterstützen; sie setzen sich damit selbst ein
Denkmal in ihrer Vaterstadt. Ich bitte die Feuerwehr-
kameraden, mit mir einzustimmen in ein dreifaches
Heil der Stadt Baden und ihrer Bewohner: Heil!
Sodann sprach Bürgermeister Dr. Trenner und
nahm die Prämiierung der langjährig dienenden
Feuerwehrmänner vor. Es erhielten für 25jährige
Dienstzeit die Feuerwehrmedaille, ein Geschenk von
5 Dukaten und ein Diplom die Herren: Leopold
Bankl, Anton Beimel, Josef Homola, Johann
Listhuber, Rudolf Stauder; für 20jährige Dienst-
zeit ein Ehrengeschenk und Diplom die Herren:
Alexander Cecola, Anton Giebler, Franz Blank,
Josef Neusiedler; für 15jährige Dienstzeit er-
hielten ein Diplom und Ehrengeschenk die Herren:
Johann Holzer, Josef Spörk und Johann
Wolkersdorfer; für 10jährige Dienstzeit die
Herren: Adolf Bähr, Franz Ebruster, Franz
Fischer, Johann Prokopetz, Karl Schartner,
Rudolf Wilhelm und Adolf Burgert. Nach der
Prämiierung erhob sich Vizebürgermeister Brusatti
zu einer Ansprache an Bürgermeister Dr. Trenner,
der sich ebenfalls unter den Jubilaren befand und
mit der gleichen Auszeichnung bedacht wurde und
überreichte ihm im Namen der Gemeinde eine goldene
Uhr, wofür dieser in herzlichen Worten seinen Dank
abstattete. Von den sonst noch gehaltenen Reden sei
jener des Herrn Giebler gedacht, der im Namen der
Prämiierten den Dank abstattete.

-- Theaternachricht.

Regste Teilnahme
zeigt sich für unser Wintertheater im Kurhause. Die
Abonnements haben schon eine stattliche Anzahl er-
reicht. Samstag, den 31. d. M., wird die Entgegen-
nahme von Abonnements geschlossen und kein solches
mehr angenommen. Die erste Vorstellung findet, wie
bereits berichtet, Samstag, den 31. d. M., mit einer
Aufführung des amusanten Lustspieles von Rudolf
Benedig "Ein Lustspiel" statt. In den Haupt-
rollen sind beschäftigt die Damen Frank, Schaf-
fenberger, Bogner
und Maugsch; die Herren
Alten und Anthony (als Gast für die Saison),
Erl, Marholm, Kronau und Rosner.
Die Inßenierung der Eröffnungsvorstellung hat
Herr Direktor Alfred Freund übernommen. --
Sämtliche Möbeln, Vorhänge, Teppiche und Deko-
rationen wurden von der renommierten Wiener Firma
Eduard Trinkl, die Rohrmöbeln von der Firma Rud-
niker Rohrmöbelfabrik beigestellt.

-- Besuch der Blumenausstellung.

Am
Eröffnungstage war der Besuch der Ausstellung
gering, steigerte sich aber am Samstag, um am
Sonntag eine große Schar zu versammeln. Vom
Hofe des Herrn Erzherzogs Rainer kamen wieder-
holt die Hofdamen und Obersthofmeister Exzellenz
[Spaltenumbruch] Graf Rosenberg, Prinzessin Solms etc. Am
Samstag besuchten die Ausstellung die Schüler des
Gymnasiums unter Führung des Herrn Prof. Benno
Just und am Sonntag nachmittags kamen Mit-
glieder des Vereins der Gärtner und Gartenfreunde
Hietzing und bewunderten aufrichtig die ausgestellten
Sachen. Herr Pacacek (Pension Rauhenstein) und
Herr Pisar ernteten wiederholt die schmeichelhaftesten
Anerkennungen von allen Seiten, aber auch den
andern Ausstellern wurde, wie besonders den Arran-
geuren, für die mit Recht die Herren Stadt-Garten-
inspektor Krupka und Obergärtner Forman an-
gesehen wurden, alles Lob ausgesprochen. Eine kleine
Episode beim Besuch des Erzherzogs Rainer ist zu
herzig, als daß wir sie nicht erzählen sollten. Das
fünfthalbjährige Töchterchen des Herrn Gärtners
Lille (Weilburgstraße 12) eilte, als der Vater sagte,
es möge sehr ruhig stehn bleiben, dem hohen Gaste
entgegen und reichte ihm sein Patschhändchen hin,
natürlich mit graziöser Verbeugung, wie sie ein so
kleines herziges Persönchen machen kann. Als hernach
der Herr Erzherzog von der Weinkost in den Saal
zurückkehrte, saß die Kleine neben dem Eingange und
wurde freundlichst angesprochen. -- Ueber die Wein-
kost herrschte allgemeines Lob. Erzherzog Rainer
selbst, dem von Fräulein Therese Fischer Rot-
zipfler kredenzt wurde, sagte: "Sehr gut, aber stark",
als er davon verkostet hatte. Um auch hierin den
Bericht zu ergänzen, müssen noch die Herren Aus-
steller angeführt werden: den so sehr gepriesenen
Rotgipfler stellte Herr Johann Rampl (Neustiftgasse)
aus; Herr Anton Rampl (Bahngasse) brachte roten
Zierfahnler und Most, Mich. Grün "gemischten
Satz"; die Frl. Therese Fischer, Leni Lenardin
und Gusti Schmutzer besorgten in liebenswürdiger
Weise die Bedienung mit den Kostproben. Am
Sonntag war der Saal voll von Gästen, die dem
Weine zusprachen. Am Montag früh wurden aus
den Räumlichkeiten alle Ausstellungssachen entfernt;
denn schon standen die Arbeiter da, um das Kur-
theater herzustellen. So wird sich der Saal binnen
wenigen Tagen in einen Theatersaal verwandeln, in
welchem nächsten Samstag die Wintervorstellungen
beginnen sollen.

-- Turnverein Baden.

Die erste Damenriege
des Vereines turnt jeden Mittwoch und Samstag von
5 bis 7 Uhr abends. Da es aber vielen turnlustigen
Damen infolge ihres Berufes unmöglich ist, sich zu
dieser Zeit frei zu machen, so hat die Vorturnerschaft
des Vereines beschlossen, eine zweite Damenriege zu
gründen, welche Mittwoch und Freitag von 8--9 Uhr
abends turnen wird. Anmeldungen zum Beitritt sind
zu richten an Herrn Leopold Stolzentbaler.
Sobald die nötige Zahl von Turnerinnen sich ge-
meldet hat, wird mit dem Turnen begonnen.

-- Die Jugendschriftenausstellung
des Dürervereines
(Hauptplatz Nr. 13).

Diese
Ausstellung bleibt vorläusig bis 7. November ge-
öffnet und kann nach wie vor in den üblichen Lese-
stunden, und zwar Sonntag und Donnerstag von
9--10 Uhr vormittags und Dienstag und Freitag
von 7--8 Uhr abends besichtigt werden. Allen Lehr-
kräften, Erziehern und nicht zuletzt den Eltern kann
ein Besuch dieser Ausstellung aufs angelegentlichste
empfohlen werden, da sie hier bei der herankommenden
Weihnachtszeit wie nirgends Gelegenheit haben, aus
einer Anzahl von nahezu 500 Jugendschriften bester
Auswahl eine engere Wahl für ihre Zwecke mit
Muße zu treffen. Die Ausstellung, die im Vorjahre
in Wien einen bedeutenden Erfolg errungen und die
Anerkennung gewiegtester Fachleute gefunden hat, findet
auch hier eine besondere Würdigung, auf die man
noch zu sprechen kommen wird.

-- Spenden für eine Weihnachtsfeier
im Rath'schen Krankenhause.

Für deren Ver-
anstaltung haben gespendet: Erzherzog Rainer und
Ferdinand Karl je 50 Kr., ferner die Herren (Frauen,
Fräuleins) Kronen: Baronin Wächter 40, Ida von
Gutmann 30, Emil Ritter Dalmata v. Hideghet 25,
Gina Stradal, Dir. Ignaz Durst, Josef Schittenhelm,
Regierungsrat Dr. Emil Rollett je 20, Exz. FML.
Graf Rosenberg, Hotelier Georg Pfaff, Betty Preiß,
Rud. F. Kaiser, Benjamine Gelinek, Josef Jörgl,
Josef Miskolczy & Komp., Baron Bach, Josef
Turetzky, Karl A. Janko, Franz Cortella, Moritz
Adensamer, Baumeister Anton Breyer, Hofrätin
Baron von Ceschini, Emil Maschka, Frau Angelika,
Alexander Spitzer & Söhne, Leopold Zinober, kaiserl.
Rat Arnold Fröhlich, Johann Foißner, Elisabeth
Elias, Oberinspektor Josef Knotz, Rittmeister Johann
Zöllner, Regimentsarzt Dr. Soltan, Hans Distler,
je 10 Kr., Karl Komarek 8, Direktor Viktor Grimm,
Hofrat Poschacher von Arlshöh, Josef Florian,
Baronin Handel-Mazetti je 6, Friedrich von Sperl,

Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 Nr. 87

[Spaltenumbruch] die größte Leiſtungsfähigkeit zeigt, wenn er ſich ganz
ausgerüſtet fühlt, ſo ſei es auch beim Feuerwehr-
mann, der nur dann das höchſte für Hab und Gut
und Leben ſeines Mitmenſchen zu leiſten vermag,
wenn er ſeiner Ausrüſtung vertraut. Er betonte auch,
daß die Badener Feuerwehr ein integrierender Teil
der Badener Gemeinde mit eigener Verwaltung ſei
und dankt allen Gönnern und Wohltätern, vor allem
der hochverehrten Frau Keller für die bewieſene
Unterſtützung. Zum Schluſſe ſeiner Rede nahm der
Bürgermeiſter nach einem eigens geäußerten Wunſche
der großmütigen Hauptſpenderin Frau Keller die Be-
nennung der Turmdrehleiter als „Serafinenleiter“
vor. Allgemeines Hoch — auch von der Gaſſe, wo
die zuſchauenden Kinder laut riefen. Bei der De-
monſtrierung unterlief ein kleines Hindernis, glück-
licherweiſe vor einem Brand, aber ſonſt funktionierte
der Mechanismus vortrefflich. Um halb 12 Uhr ent-
fernten ſich die Gäſte und die Feuerwehren.

Semper viva.

„Immer lebendig“ benennt
ſich eine Wüſtenpflanze, die der „Roſe von Jericho“
vergleichbar, aus einem trockenen, totſcheinenden
Knäuel ſich zu einer ſchön grünen Blattroſette ent-
wickelt, wenn man ſie ins Waſſer gibt. Die einzelnen
Blätter erinnern an die Selaginellen, einem „moos-
artigen Farnkraut“. Es iſt wirklich zum Staunen,
wie der dürre, braune Knopf, ſei es in heißem, ſei
es in kaltem Waſſer ſich entfaltet, dann die Knäuel-
form wieder annimmt, um bei nächſter Gelegenheit
wieder nach Belieben des Beſitzers lebendig zu werden.
In der Blumenhandlung Wolowicz ſind die Pflanzen
zu haben, die, richtig rangiert, für das Zimmer im
Winter einen hübſchen Tiſchſchmuck bilden.

Feſtkneipe der Badener Feuerwehr
im Hotel „Stadt Wien“.

Am Sonntug abends
verſammelten ſich im großen Saale des Hotels „Stadt
Wien“ die Feuerwehrmänner des Kurortes und der
Umgebung mit allen Freunden und Gönnern dieſer
wackern Inſtitution. Herr Olbricht beſorgte mit ſeiner
Salonkapelle die Muſik. Als erſter erhob ſich Herr
Feuerwehrhauptmann Moritz Laſchitz. N[a]ch allge-
meiner Begrüßung ſprach er ſich über die Veran-
ſtaltung folgendermaßen aus:

Hochgeehrte Feſtgäſte und Feuerwehrkameraden!
Das Feuerwehrfeſt vom 5. bis 8. September mit der
Kaiſer-Jubiläums-Ausſtellung und dem XX. nied.-öſt.
Landes-Feuerwehrtag iſt glänzend und ohne einen
Mißton verlaufen und wie Sie aus dem Kaſſabericht
entnommen haben, ſchließt derſelbe auch mit einem,
wenn auch kleinen Reingewinn; würde der erſte Tag
(5. September), welcher total verregnet wurde, ſchön
geweſen ſein, ſo wäre der Ueberſchuß beſtimmt einige
tauſend Kronen, ſo aber müſſen wir uns mit dem
moraliſchen Erfolg, der gewiß kein kleiner iſt, begnügen.
Ich fühle mich angenehm verpflichtet, allen, die zum
Gelingen dieſes ſchönen Feſtes beigetragen haben,
meinen innigſten und aufrichtigſten Dank im Namen
der I. freiwilligen Feuerwehr Baden hiemit auszu-
ſprechen. Beſonders danke ich Sr. k. u. k. Hoheit
Erzherzog Rainer für die Uebernahme des Protek-
torates, den Bewohnern von Baden und Weikersdorf
für die Gaſtfreundſchaft, Dekorierung und Beflaggung
der Häuſer ſowie für Blummenſpenden, Sr. Exzellenz
Graf Roſenberg, Oberſthofmeiſter Sr. k. u. k.
Hoheit Erzherzog Rainer, Herrn k. k. Bezirkshaupt-
mann Dr. Baron Emil Egger und dem Herrn
Bürgermeiſter Dr. Franz Trenner für die Ueber-
nahme des Ehrenpräſidiums, den p. t. Herren Ehren-
förderern und Mitgliedern des Ehren- und großen
Komitees, jenen Herren, welche im Garantiefond ge-
zeichnet haben, an der Spitze Herrn Emil v. Dalmata,
Herrn Profeſſor Karl Schneck, Vorſitzender des
Reichs- und Landes-Feuerwehrverbandes St. Pölten,
Herren Vizebürgermeiſter Bruſatti und Gall für
die Uebernahme der Obmannſtellvertreterſtelle des
Exekutivkommittes, den Herren Bauinſpektor Kraif,
Ingenieur Richard Hayder, Gemeinderat Faſching
und Architekt Richard Berner für Arbeiten anläßlich
der Ausſtellung, Herrn Kraif beſonders als Schrift-
führer des Exekutivkomitees, der Gemeindevertretung
von Baden für die Errichtung des Kaiſerzeltes und
Tribünen, dem Stadtrat der Reichshauptſtadt Wien,
dem Feuerwehr-Kommandanten Müller, dem
Magiſtratsrat Dr. Emil Schwarz, dem Oberin-
ſpektor Hans Leiſchner für die Beiſtellung des
Automobil-Löſchtrains und diverſer Dekorationen, dem
Herrn Baumeiſter Hugo Zimmermann, Herrn
Anton Kathrein und Garteninſpektor Joſef Krupka
für Zeichnungen und Dekorationen zum Feſtzug, Herrn
Profeſſor Dr. v. Reinöhl für die Verfaſſung der
Feſtſchrift, dem k. u. k. Hofärar und der Schloß-
hauptmanuſchaft Laxenburg für Ueberlaſſung der Hof-
ſpritze und Lokalitäten, Herrn Johann Weber als
Obmann des Wohnungskomitees, Hauptmann Mayer,
[Spaltenumbruch] Obmann, Hauptmann Freidl, Obmannſtellvertreter
des Ordnungskomitees, Herrn Gemeinderat Joſef
Delavilla und Herrn Georg Schubert für be-
ſondere Leiſtungen bei der Ausſtellung, den Herren
Ausſchußmitgliedern des Vergnügungsvereines für die
Veranſtaltung des Parkfeſtes ꝛc., dem löbl. Turn-
ve[r]ein, dem hochw. Stift Heiligenkreuz, den Feuer-
wehren von Wr.-Neuſtadt, Traiskirchen, Tribuswinkel
und Pieſtiug für Ueberlaſſung von Fahrſpritzen und
Beteiligung am Feſtzug, den Feuerwehren Baden II
und Weikersdorf für die Beteiligung am Feſtzug und
an der Hauptübung, Herrn k. u. k. Oberſt Haubner,
Kommandant der Artillerie-Kadettenſchule in Trais-
kirchen, und allen jenen Herren, die uns Pferde zum
Feſtzug zur Verfügung geſtellt haben, dem Geſang-
verein „Liederfreunde“ für die Mitwirkung beim
Kommers, den Obmännern aller n.-ö. Landes-Bezirks-
Feuerwehrverbände, der Badener und Wiener Preſſe
für ihre zahlreichen Berichte, allen jenen Herren, die
ſich bei den einzelnen Komitees beteiligten, allen
Fenerwehrmännern und Kommandos, die ſich an dem
Feſte beteiligten, weiters dem Hauptmannſtellvertreter
Johann Laſchitz als Arrangeur des Feſtzuges, dem
Herrn Leopold Mentberger als Kaſſier, den Herren
Rottenführern Alois Stauder und Schriftführer
Alexander Lohner und ſchließlich den Chargen und
der Mannſchaft der I. freiw. Feuerwehr Baden,
welche ſeit drei Jahren mit Liebe und Freunde ge-
arbeitet haben zum Gelingen dieſes für die Badener
Feuerwehr denkwürdigen Feſtes. Sollte ich jemand
überſehen haben, heute öffentlich zu nennen, ſo bitte
ich dies zu entſchuldigen, eine Abſicht liegt nicht vor,
ſondern es wäre nur ein Ueberſehen. Indem ich allen
nochmals innigſt danke, ſchließe ich mit dem Wunſche,
daß unſere nächſte freudige Zuſammenkunft der Ein-
weihung eines neuen, den Anforderungen der Stadt
Baden entſprechenden würdigen Spritzenhauſes gelten
ſoll. Ich kann nicht umhin, die heute hier anweſenden
Herren Gemeindevertreter zu bitten, mich in dieſer
Angelegenheit, welche für uns eine Lebensfrage iſt
zu unterſtützen; ſie ſetzen ſich damit ſelbſt ein
Denkmal in ihrer Vaterſtadt. Ich bitte die Feuerwehr-
kameraden, mit mir einzuſtimmen in ein dreifaches
Heil der Stadt Baden und ihrer Bewohner: Heil!
Sodann ſprach Bürgermeiſter Dr. Trenner und
nahm die Prämiierung der langjährig dienenden
Feuerwehrmänner vor. Es erhielten für 25jährige
Dienſtzeit die Feuerwehrmedaille, ein Geſchenk von
5 Dukaten und ein Diplom die Herren: Leopold
Bankl, Anton Beimel, Joſef Homola, Johann
Liſthuber, Rudolf Stauder; für 20jährige Dienſt-
zeit ein Ehrengeſchenk und Diplom die Herren:
Alexander Cecola, Anton Giebler, Franz Blank,
Joſef Neuſiedler; für 15jährige Dienſtzeit er-
hielten ein Diplom und Ehrengeſchenk die Herren:
Johann Holzer, Joſef Spörk und Johann
Wolkersdorfer; für 10jährige Dienſtzeit die
Herren: Adolf Bähr, Franz Ebruſter, Franz
Fiſcher, Johann Prokopetz, Karl Schartner,
Rudolf Wilhelm und Adolf Burgert. Nach der
Prämiierung erhob ſich Vizebürgermeiſter Bruſatti
zu einer Anſprache an Bürgermeiſter Dr. Trenner,
der ſich ebenfalls unter den Jubilaren befand und
mit der gleichen Auszeichnung bedacht wurde und
überreichte ihm im Namen der Gemeinde eine goldene
Uhr, wofür dieſer in herzlichen Worten ſeinen Dank
abſtattete. Von den ſonſt noch gehaltenen Reden ſei
jener des Herrn Giebler gedacht, der im Namen der
Prämiierten den Dank abſtattete.

Theaternachricht.

Regſte Teilnahme
zeigt ſich für unſer Wintertheater im Kurhauſe. Die
Abonnements haben ſchon eine ſtattliche Anzahl er-
reicht. Samstag, den 31. d. M., wird die Entgegen-
nahme von Abonnements geſchloſſen und kein ſolches
mehr angenommen. Die erſte Vorſtellung findet, wie
bereits berichtet, Samstag, den 31. d. M., mit einer
Aufführung des amuſanten Luſtſpieles von Rudolf
Benedig „Ein Luſtſpiel“ ſtatt. In den Haupt-
rollen ſind beſchäftigt die Damen Frank, Schaf-
fenberger, Bogner
und Maugſch; die Herren
Alten und Anthony (als Gaſt für die Saiſon),
Erl, Marholm, Kronau und Rosner.
Die Inſzenierung der Eröffnungsvorſtellung hat
Herr Direktor Alfred Freund übernommen. —
Sämtliche Möbeln, Vorhänge, Teppiche und Deko-
rationen wurden von der renommierten Wiener Firma
Eduard Trinkl, die Rohrmöbeln von der Firma Rud-
niker Rohrmöbelfabrik beigeſtellt.

Beſuch der Blumenausſtellung.

Am
Eröffnungstage war der Beſuch der Ausſtellung
gering, ſteigerte ſich aber am Samstag, um am
Sonntag eine große Schar zu verſammeln. Vom
Hofe des Herrn Erzherzogs Rainer kamen wieder-
holt die Hofdamen und Oberſthofmeiſter Exzellenz
[Spaltenumbruch] Graf Roſenberg, Prinzeſſin Solms ꝛc. Am
Samstag beſuchten die Ausſtellung die Schüler des
Gymnaſiums unter Führung des Herrn Prof. Benno
Juſt und am Sonntag nachmittags kamen Mit-
glieder des Vereins der Gärtner und Gartenfreunde
Hietzing und bewunderten aufrichtig die ausgeſtellten
Sachen. Herr Pacaček (Penſion Rauhenſtein) und
Herr Piſař ernteten wiederholt die ſchmeichelhafteſten
Anerkennungen von allen Seiten, aber auch den
andern Ausſtellern wurde, wie beſonders den Arran-
geuren, für die mit Recht die Herren Stadt-Garten-
inſpektor Krupka und Obergärtner Forman an-
geſehen wurden, alles Lob ausgeſprochen. Eine kleine
Epiſode beim Beſuch des Erzherzogs Rainer iſt zu
herzig, als daß wir ſie nicht erzählen ſollten. Das
fünfthalbjährige Töchterchen des Herrn Gärtners
Lille (Weilburgſtraße 12) eilte, als der Vater ſagte,
es möge ſehr ruhig ſtehn bleiben, dem hohen Gaſte
entgegen und reichte ihm ſein Patſchhändchen hin,
natürlich mit graziöſer Verbeugung, wie ſie ein ſo
kleines herziges Perſönchen machen kann. Als hernach
der Herr Erzherzog von der Weinkoſt in den Saal
zurückkehrte, ſaß die Kleine neben dem Eingange und
wurde freundlichſt angeſprochen. — Ueber die Wein-
koſt herrſchte allgemeines Lob. Erzherzog Rainer
ſelbſt, dem von Fräulein Thereſe Fiſcher Rot-
zipfler kredenzt wurde, ſagte: „Sehr gut, aber ſtark“,
als er davon verkoſtet hatte. Um auch hierin den
Bericht zu ergänzen, müſſen noch die Herren Aus-
ſteller angeführt werden: den ſo ſehr geprieſenen
Rotgipfler ſtellte Herr Johann Rampl (Neuſtiftgaſſe)
aus; Herr Anton Rampl (Bahngaſſe) brachte roten
Zierfahnler und Moſt, Mich. Grün „gemiſchten
Satz“; die Frl. Thereſe Fiſcher, Leni Lenardin
und Guſti Schmutzer beſorgten in liebenswürdiger
Weiſe die Bedienung mit den Koſtproben. Am
Sonntag war der Saal voll von Gäſten, die dem
Weine zuſprachen. Am Montag früh wurden aus
den Räumlichkeiten alle Ausſtellungsſachen entfernt;
denn ſchon ſtanden die Arbeiter da, um das Kur-
theater herzuſtellen. So wird ſich der Saal binnen
wenigen Tagen in einen Theaterſaal verwandeln, in
welchem nächſten Samstag die Wintervorſtellungen
beginnen ſollen.

Turnverein Baden.

Die erſte Damenriege
des Vereines turnt jeden Mittwoch und Samstag von
5 bis 7 Uhr abends. Da es aber vielen turnluſtigen
Damen infolge ihres Berufes unmöglich iſt, ſich zu
dieſer Zeit frei zu machen, ſo hat die Vorturnerſchaft
des Vereines beſchloſſen, eine zweite Damenriege zu
gründen, welche Mittwoch und Freitag von 8—9 Uhr
abends turnen wird. Anmeldungen zum Beitritt ſind
zu richten an Herrn Leopold Stolzentbaler.
Sobald die nötige Zahl von Turnerinnen ſich ge-
meldet hat, wird mit dem Turnen begonnen.

Die Jugendſchriftenausſtellung
des Dürervereines
(Hauptplatz Nr. 13).

Dieſe
Ausſtellung bleibt vorläuſig bis 7. November ge-
öffnet und kann nach wie vor in den üblichen Leſe-
ſtunden, und zwar Sonntag und Donnerstag von
9—10 Uhr vormittags und Dienstag und Freitag
von 7—8 Uhr abends beſichtigt werden. Allen Lehr-
kräften, Erziehern und nicht zuletzt den Eltern kann
ein Beſuch dieſer Ausſtellung aufs angelegentlichſte
empfohlen werden, da ſie hier bei der herankommenden
Weihnachtszeit wie nirgends Gelegenheit haben, aus
einer Anzahl von nahezu 500 Jugendſchriften beſter
Auswahl eine engere Wahl für ihre Zwecke mit
Muße zu treffen. Die Ausſtellung, die im Vorjahre
in Wien einen bedeutenden Erfolg errungen und die
Anerkennung gewiegteſter Fachleute gefunden hat, findet
auch hier eine beſondere Würdigung, auf die man
noch zu ſprechen kommen wird.

Spenden für eine Weihnachtsfeier
im Rath’ſchen Krankenhauſe.

Für deren Ver-
anſtaltung haben geſpendet: Erzherzog Rainer und
Ferdinand Karl je 50 Kr., ferner die Herren (Frauen,
Fräuleins) Kronen: Baronin Wächter 40, Ida von
Gutmann 30, Emil Ritter Dalmata v. Hideghet 25,
Gina Stradal, Dir. Ignaz Durſt, Joſef Schittenhelm,
Regierungsrat Dr. Emil Rollett je 20, Exz. FML.
Graf Roſenberg, Hotelier Georg Pfaff, Betty Preiß,
Rud. F. Kaiſer, Benjamine Gelinek, Joſef Jörgl,
Joſef Miskolczy & Komp., Baron Bach, Joſef
Turetzky, Karl A. Janko, Franz Cortella, Moritz
Adenſamer, Baumeiſter Anton Breyer, Hofrätin
Baron von Ceſchini, Emil Maſchka, Frau Angelika,
Alexander Spitzer & Söhne, Leopold Zinober, kaiſerl.
Rat Arnold Fröhlich, Johann Foißner, Eliſabeth
Elias, Oberinſpektor Joſef Knotz, Rittmeiſter Johann
Zöllner, Regimentsarzt Dr. Soltan, Hans Diſtler,
je 10 Kr., Karl Komarek 8, Direktor Viktor Grimm,
Hofrat Poſchacher von Arlshöh, Joſef Florian,
Baronin Handel-Mazetti je 6, Friedrich von Sperl,

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Unter&#x017F;tützung. Zum Schlu&#x017F;&#x017F;e &#x017F;einer Rede nahm der<lb/>
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[4/0004] Mittwoch Badener Zeitung 28. Oktober 1908 Nr. 87 die größte Leiſtungsfähigkeit zeigt, wenn er ſich ganz ausgerüſtet fühlt, ſo ſei es auch beim Feuerwehr- mann, der nur dann das höchſte für Hab und Gut und Leben ſeines Mitmenſchen zu leiſten vermag, wenn er ſeiner Ausrüſtung vertraut. Er betonte auch, daß die Badener Feuerwehr ein integrierender Teil der Badener Gemeinde mit eigener Verwaltung ſei und dankt allen Gönnern und Wohltätern, vor allem der hochverehrten Frau Keller für die bewieſene Unterſtützung. Zum Schluſſe ſeiner Rede nahm der Bürgermeiſter nach einem eigens geäußerten Wunſche der großmütigen Hauptſpenderin Frau Keller die Be- nennung der Turmdrehleiter als „Serafinenleiter“ vor. Allgemeines Hoch — auch von der Gaſſe, wo die zuſchauenden Kinder laut riefen. Bei der De- monſtrierung unterlief ein kleines Hindernis, glück- licherweiſe vor einem Brand, aber ſonſt funktionierte der Mechanismus vortrefflich. Um halb 12 Uhr ent- fernten ſich die Gäſte und die Feuerwehren. — Semper viva. „Immer lebendig“ benennt ſich eine Wüſtenpflanze, die der „Roſe von Jericho“ vergleichbar, aus einem trockenen, totſcheinenden Knäuel ſich zu einer ſchön grünen Blattroſette ent- wickelt, wenn man ſie ins Waſſer gibt. Die einzelnen Blätter erinnern an die Selaginellen, einem „moos- artigen Farnkraut“. Es iſt wirklich zum Staunen, wie der dürre, braune Knopf, ſei es in heißem, ſei es in kaltem Waſſer ſich entfaltet, dann die Knäuel- form wieder annimmt, um bei nächſter Gelegenheit wieder nach Belieben des Beſitzers lebendig zu werden. In der Blumenhandlung Wolowicz ſind die Pflanzen zu haben, die, richtig rangiert, für das Zimmer im Winter einen hübſchen Tiſchſchmuck bilden. — Feſtkneipe der Badener Feuerwehr im Hotel „Stadt Wien“. Am Sonntug abends verſammelten ſich im großen Saale des Hotels „Stadt Wien“ die Feuerwehrmänner des Kurortes und der Umgebung mit allen Freunden und Gönnern dieſer wackern Inſtitution. Herr Olbricht beſorgte mit ſeiner Salonkapelle die Muſik. Als erſter erhob ſich Herr Feuerwehrhauptmann Moritz Laſchitz. Nach allge- meiner Begrüßung ſprach er ſich über die Veran- ſtaltung folgendermaßen aus: Hochgeehrte Feſtgäſte und Feuerwehrkameraden! Das Feuerwehrfeſt vom 5. bis 8. September mit der Kaiſer-Jubiläums-Ausſtellung und dem XX. nied.-öſt. Landes-Feuerwehrtag iſt glänzend und ohne einen Mißton verlaufen und wie Sie aus dem Kaſſabericht entnommen haben, ſchließt derſelbe auch mit einem, wenn auch kleinen Reingewinn; würde der erſte Tag (5. September), welcher total verregnet wurde, ſchön geweſen ſein, ſo wäre der Ueberſchuß beſtimmt einige tauſend Kronen, ſo aber müſſen wir uns mit dem moraliſchen Erfolg, der gewiß kein kleiner iſt, begnügen. Ich fühle mich angenehm verpflichtet, allen, die zum Gelingen dieſes ſchönen Feſtes beigetragen haben, meinen innigſten und aufrichtigſten Dank im Namen der I. freiwilligen Feuerwehr Baden hiemit auszu- ſprechen. Beſonders danke ich Sr. k. u. k. Hoheit Erzherzog Rainer für die Uebernahme des Protek- torates, den Bewohnern von Baden und Weikersdorf für die Gaſtfreundſchaft, Dekorierung und Beflaggung der Häuſer ſowie für Blummenſpenden, Sr. Exzellenz Graf Roſenberg, Oberſthofmeiſter Sr. k. u. k. Hoheit Erzherzog Rainer, Herrn k. k. Bezirkshaupt- mann Dr. Baron Emil Egger und dem Herrn Bürgermeiſter Dr. Franz Trenner für die Ueber- nahme des Ehrenpräſidiums, den p. t. Herren Ehren- förderern und Mitgliedern des Ehren- und großen Komitees, jenen Herren, welche im Garantiefond ge- zeichnet haben, an der Spitze Herrn Emil v. Dalmata, Herrn Profeſſor Karl Schneck, Vorſitzender des Reichs- und Landes-Feuerwehrverbandes St. Pölten, Herren Vizebürgermeiſter Bruſatti und Gall für die Uebernahme der Obmannſtellvertreterſtelle des Exekutivkommittes, den Herren Bauinſpektor Kraif, Ingenieur Richard Hayder, Gemeinderat Faſching und Architekt Richard Berner für Arbeiten anläßlich der Ausſtellung, Herrn Kraif beſonders als Schrift- führer des Exekutivkomitees, der Gemeindevertretung von Baden für die Errichtung des Kaiſerzeltes und Tribünen, dem Stadtrat der Reichshauptſtadt Wien, dem Feuerwehr-Kommandanten Müller, dem Magiſtratsrat Dr. Emil Schwarz, dem Oberin- ſpektor Hans Leiſchner für die Beiſtellung des Automobil-Löſchtrains und diverſer Dekorationen, dem Herrn Baumeiſter Hugo Zimmermann, Herrn Anton Kathrein und Garteninſpektor Joſef Krupka für Zeichnungen und Dekorationen zum Feſtzug, Herrn Profeſſor Dr. v. Reinöhl für die Verfaſſung der Feſtſchrift, dem k. u. k. Hofärar und der Schloß- hauptmanuſchaft Laxenburg für Ueberlaſſung der Hof- ſpritze und Lokalitäten, Herrn Johann Weber als Obmann des Wohnungskomitees, Hauptmann Mayer, Obmann, Hauptmann Freidl, Obmannſtellvertreter des Ordnungskomitees, Herrn Gemeinderat Joſef Delavilla und Herrn Georg Schubert für be- ſondere Leiſtungen bei der Ausſtellung, den Herren Ausſchußmitgliedern des Vergnügungsvereines für die Veranſtaltung des Parkfeſtes ꝛc., dem löbl. Turn- verein, dem hochw. Stift Heiligenkreuz, den Feuer- wehren von Wr.-Neuſtadt, Traiskirchen, Tribuswinkel und Pieſtiug für Ueberlaſſung von Fahrſpritzen und Beteiligung am Feſtzug, den Feuerwehren Baden II und Weikersdorf für die Beteiligung am Feſtzug und an der Hauptübung, Herrn k. u. k. Oberſt Haubner, Kommandant der Artillerie-Kadettenſchule in Trais- kirchen, und allen jenen Herren, die uns Pferde zum Feſtzug zur Verfügung geſtellt haben, dem Geſang- verein „Liederfreunde“ für die Mitwirkung beim Kommers, den Obmännern aller n.-ö. Landes-Bezirks- Feuerwehrverbände, der Badener und Wiener Preſſe für ihre zahlreichen Berichte, allen jenen Herren, die ſich bei den einzelnen Komitees beteiligten, allen Fenerwehrmännern und Kommandos, die ſich an dem Feſte beteiligten, weiters dem Hauptmannſtellvertreter Johann Laſchitz als Arrangeur des Feſtzuges, dem Herrn Leopold Mentberger als Kaſſier, den Herren Rottenführern Alois Stauder und Schriftführer Alexander Lohner und ſchließlich den Chargen und der Mannſchaft der I. freiw. Feuerwehr Baden, welche ſeit drei Jahren mit Liebe und Freunde ge- arbeitet haben zum Gelingen dieſes für die Badener Feuerwehr denkwürdigen Feſtes. Sollte ich jemand überſehen haben, heute öffentlich zu nennen, ſo bitte ich dies zu entſchuldigen, eine Abſicht liegt nicht vor, ſondern es wäre nur ein Ueberſehen. Indem ich allen nochmals innigſt danke, ſchließe ich mit dem Wunſche, daß unſere nächſte freudige Zuſammenkunft der Ein- weihung eines neuen, den Anforderungen der Stadt Baden entſprechenden würdigen Spritzenhauſes gelten ſoll. Ich kann nicht umhin, die heute hier anweſenden Herren Gemeindevertreter zu bitten, mich in dieſer Angelegenheit, welche für uns eine Lebensfrage iſt zu unterſtützen; ſie ſetzen ſich damit ſelbſt ein Denkmal in ihrer Vaterſtadt. Ich bitte die Feuerwehr- kameraden, mit mir einzuſtimmen in ein dreifaches Heil der Stadt Baden und ihrer Bewohner: Heil! Sodann ſprach Bürgermeiſter Dr. Trenner und nahm die Prämiierung der langjährig dienenden Feuerwehrmänner vor. Es erhielten für 25jährige Dienſtzeit die Feuerwehrmedaille, ein Geſchenk von 5 Dukaten und ein Diplom die Herren: Leopold Bankl, Anton Beimel, Joſef Homola, Johann Liſthuber, Rudolf Stauder; für 20jährige Dienſt- zeit ein Ehrengeſchenk und Diplom die Herren: Alexander Cecola, Anton Giebler, Franz Blank, Joſef Neuſiedler; für 15jährige Dienſtzeit er- hielten ein Diplom und Ehrengeſchenk die Herren: Johann Holzer, Joſef Spörk und Johann Wolkersdorfer; für 10jährige Dienſtzeit die Herren: Adolf Bähr, Franz Ebruſter, Franz Fiſcher, Johann Prokopetz, Karl Schartner, Rudolf Wilhelm und Adolf Burgert. Nach der Prämiierung erhob ſich Vizebürgermeiſter Bruſatti zu einer Anſprache an Bürgermeiſter Dr. Trenner, der ſich ebenfalls unter den Jubilaren befand und mit der gleichen Auszeichnung bedacht wurde und überreichte ihm im Namen der Gemeinde eine goldene Uhr, wofür dieſer in herzlichen Worten ſeinen Dank abſtattete. Von den ſonſt noch gehaltenen Reden ſei jener des Herrn Giebler gedacht, der im Namen der Prämiierten den Dank abſtattete. — Theaternachricht. Regſte Teilnahme zeigt ſich für unſer Wintertheater im Kurhauſe. Die Abonnements haben ſchon eine ſtattliche Anzahl er- reicht. Samstag, den 31. d. M., wird die Entgegen- nahme von Abonnements geſchloſſen und kein ſolches mehr angenommen. Die erſte Vorſtellung findet, wie bereits berichtet, Samstag, den 31. d. M., mit einer Aufführung des amuſanten Luſtſpieles von Rudolf Benedig „Ein Luſtſpiel“ ſtatt. In den Haupt- rollen ſind beſchäftigt die Damen Frank, Schaf- fenberger, Bogner und Maugſch; die Herren Alten und Anthony (als Gaſt für die Saiſon), Erl, Marholm, Kronau und Rosner. Die Inſzenierung der Eröffnungsvorſtellung hat Herr Direktor Alfred Freund übernommen. — Sämtliche Möbeln, Vorhänge, Teppiche und Deko- rationen wurden von der renommierten Wiener Firma Eduard Trinkl, die Rohrmöbeln von der Firma Rud- niker Rohrmöbelfabrik beigeſtellt. — Beſuch der Blumenausſtellung. Am Eröffnungstage war der Beſuch der Ausſtellung gering, ſteigerte ſich aber am Samstag, um am Sonntag eine große Schar zu verſammeln. Vom Hofe des Herrn Erzherzogs Rainer kamen wieder- holt die Hofdamen und Oberſthofmeiſter Exzellenz Graf Roſenberg, Prinzeſſin Solms ꝛc. Am Samstag beſuchten die Ausſtellung die Schüler des Gymnaſiums unter Führung des Herrn Prof. Benno Juſt und am Sonntag nachmittags kamen Mit- glieder des Vereins der Gärtner und Gartenfreunde Hietzing und bewunderten aufrichtig die ausgeſtellten Sachen. Herr Pacaček (Penſion Rauhenſtein) und Herr Piſař ernteten wiederholt die ſchmeichelhafteſten Anerkennungen von allen Seiten, aber auch den andern Ausſtellern wurde, wie beſonders den Arran- geuren, für die mit Recht die Herren Stadt-Garten- inſpektor Krupka und Obergärtner Forman an- geſehen wurden, alles Lob ausgeſprochen. Eine kleine Epiſode beim Beſuch des Erzherzogs Rainer iſt zu herzig, als daß wir ſie nicht erzählen ſollten. Das fünfthalbjährige Töchterchen des Herrn Gärtners Lille (Weilburgſtraße 12) eilte, als der Vater ſagte, es möge ſehr ruhig ſtehn bleiben, dem hohen Gaſte entgegen und reichte ihm ſein Patſchhändchen hin, natürlich mit graziöſer Verbeugung, wie ſie ein ſo kleines herziges Perſönchen machen kann. Als hernach der Herr Erzherzog von der Weinkoſt in den Saal zurückkehrte, ſaß die Kleine neben dem Eingange und wurde freundlichſt angeſprochen. — Ueber die Wein- koſt herrſchte allgemeines Lob. Erzherzog Rainer ſelbſt, dem von Fräulein Thereſe Fiſcher Rot- zipfler kredenzt wurde, ſagte: „Sehr gut, aber ſtark“, als er davon verkoſtet hatte. Um auch hierin den Bericht zu ergänzen, müſſen noch die Herren Aus- ſteller angeführt werden: den ſo ſehr geprieſenen Rotgipfler ſtellte Herr Johann Rampl (Neuſtiftgaſſe) aus; Herr Anton Rampl (Bahngaſſe) brachte roten Zierfahnler und Moſt, Mich. Grün „gemiſchten Satz“; die Frl. Thereſe Fiſcher, Leni Lenardin und Guſti Schmutzer beſorgten in liebenswürdiger Weiſe die Bedienung mit den Koſtproben. Am Sonntag war der Saal voll von Gäſten, die dem Weine zuſprachen. Am Montag früh wurden aus den Räumlichkeiten alle Ausſtellungsſachen entfernt; denn ſchon ſtanden die Arbeiter da, um das Kur- theater herzuſtellen. So wird ſich der Saal binnen wenigen Tagen in einen Theaterſaal verwandeln, in welchem nächſten Samstag die Wintervorſtellungen beginnen ſollen. — Turnverein Baden. Die erſte Damenriege des Vereines turnt jeden Mittwoch und Samstag von 5 bis 7 Uhr abends. Da es aber vielen turnluſtigen Damen infolge ihres Berufes unmöglich iſt, ſich zu dieſer Zeit frei zu machen, ſo hat die Vorturnerſchaft des Vereines beſchloſſen, eine zweite Damenriege zu gründen, welche Mittwoch und Freitag von 8—9 Uhr abends turnen wird. Anmeldungen zum Beitritt ſind zu richten an Herrn Leopold Stolzentbaler. Sobald die nötige Zahl von Turnerinnen ſich ge- meldet hat, wird mit dem Turnen begonnen. — Die Jugendſchriftenausſtellung des Dürervereines (Hauptplatz Nr. 13). Dieſe Ausſtellung bleibt vorläuſig bis 7. November ge- öffnet und kann nach wie vor in den üblichen Leſe- ſtunden, und zwar Sonntag und Donnerstag von 9—10 Uhr vormittags und Dienstag und Freitag von 7—8 Uhr abends beſichtigt werden. Allen Lehr- kräften, Erziehern und nicht zuletzt den Eltern kann ein Beſuch dieſer Ausſtellung aufs angelegentlichſte empfohlen werden, da ſie hier bei der herankommenden Weihnachtszeit wie nirgends Gelegenheit haben, aus einer Anzahl von nahezu 500 Jugendſchriften beſter Auswahl eine engere Wahl für ihre Zwecke mit Muße zu treffen. Die Ausſtellung, die im Vorjahre in Wien einen bedeutenden Erfolg errungen und die Anerkennung gewiegteſter Fachleute gefunden hat, findet auch hier eine beſondere Würdigung, auf die man noch zu ſprechen kommen wird. —r. — Spenden für eine Weihnachtsfeier im Rath’ſchen Krankenhauſe. Für deren Ver- anſtaltung haben geſpendet: Erzherzog Rainer und Ferdinand Karl je 50 Kr., ferner die Herren (Frauen, Fräuleins) Kronen: Baronin Wächter 40, Ida von Gutmann 30, Emil Ritter Dalmata v. Hideghet 25, Gina Stradal, Dir. Ignaz Durſt, Joſef Schittenhelm, Regierungsrat Dr. Emil Rollett je 20, Exz. FML. Graf Roſenberg, Hotelier Georg Pfaff, Betty Preiß, Rud. F. Kaiſer, Benjamine Gelinek, Joſef Jörgl, Joſef Miskolczy & Komp., Baron Bach, Joſef Turetzky, Karl A. Janko, Franz Cortella, Moritz Adenſamer, Baumeiſter Anton Breyer, Hofrätin Baron von Ceſchini, Emil Maſchka, Frau Angelika, Alexander Spitzer & Söhne, Leopold Zinober, kaiſerl. Rat Arnold Fröhlich, Johann Foißner, Eliſabeth Elias, Oberinſpektor Joſef Knotz, Rittmeiſter Johann Zöllner, Regimentsarzt Dr. Soltan, Hans Diſtler, je 10 Kr., Karl Komarek 8, Direktor Viktor Grimm, Hofrat Poſchacher von Arlshöh, Joſef Florian, Baronin Handel-Mazetti je 6, Friedrich von Sperl,

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Zitationshilfe: Badener Zeitung. Nr. 87, Baden (Niederösterreich), 28.10.1908, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_badener087_1908/4>, abgerufen am 29.03.2024.