Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

- Das Geschlecht theilt sich jetzt in 3 Linien: S-Wiesentheid, in Bayern, Hessendarmstädt u. Nassau; S.-Buchheim, in Oesterreich und Ungarn; S., böhm. Ast, in Böhmen.


Schönbrunn, kaiserl. Lustschloß, 1 St. von Wien, in seiner jetzigen Gestalt 1744 von Pacassi erbaut, mit Orangerie, kaiserl. Familiengärten, botanischem Garten, Menagerie, 2 großen Springbrunnen, der Gloriette, einem großartigen Zierhause in Form einer Halle mit weiter Um sicht. In S. wurde 26. Dez. 1805 der Preßburger Friede bestätigt, war 1809 Napoleons Hauptquartier, wurde am 14. Oct. 1809 der Wiener Friede abgeschlossen, st. 1832 der Herzog von Reichstadt (Napoleon II.).


Schönburg, altes sächs., jetzt fürstliches und gräfliches Geschlecht, dessen Besitzungen vom Pleißner Lande umschlossen waren, daher es die Reichsunmittelbarkeit bei dem Widerstreben Kursachsens nicht erlangen konnte, wohl aber Vorrechte ähnlich denen der Mediatisirten, die 1828 auch zugesichert wurden. Es besteht jetzt in 3 Hauptlinien: der fürstlichen (seit 1790) von S.-Waldenburg, getheilt S.-Waldenburg, S.-Hartensteinn. einen böhm. Zweig; den 2 gräflichen: S.-Rochsburg-Hinterglauchau und S.-Penig-Vorderglauchau-Wechselburg.


Schönebeck, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, an der Elbe u. der Magdeburg-Leipziger Bahn, 9300 E., vielen Fabriken, beim nahen Flecken Elmen (Salze) große Saline, mit Sool- und Schlammbädern.


Schöneck, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, liegt auf einem 2142' hohen Berge, hat 2400 E, Fabrikation von Tuch, Leinwand, Spitzen, musikalischen Instrumenten.


Schönemann, Joh. Friedrich, geb. 1704 zu Krossen, gest. 1782 in Mecklenburg gänzlich verkommen, erwarb sich als Bühnendirector und Theaterunternehmer in norddeutschen Städten Verdienste um das deutsche Theater.


Schönhals, Karl von, geb. 1788 zu Braunfels bei Wetzlar, trat 1807 in österr. Kriegsdienste, erwarb den Ruhm eines vortrefflichen Offiziers, wurde 1846 Feldmarschallieutenant, 1848-49 einer der ruhmgekrönten Waffengefährten Radetzkys, dessen meisterhafte Proclamation S. verfaßte. 1851 nahm er seinen Abschied mit dem Charakter eines Feldzeugmeisters, privatisirt seitdem zu Grätz. Schrieb die classischen "Erinnerungen eines Veteranen aus dem ital. Kriege 1848 und 49", und "das Leben des Feldzeugmeisters Haynau".


Schöningen, braunschweig. Stadt mit 3300 E, Saline und Vitriolwerke.


Schönlein, Joh. Lukas, einer der geistreichsten Aerzte u. Kliniker der Gegenwart, geb. 1793 zu Bamberg, studierte zu Landshut u. Würzburg, wurde 1820 außerordentlicher, 1824 ordentlicher Professor der Therapie u. Klinik daselbst und dirigirender Arzt am Juliushospital. 1833 ging er (wegen Liberalismus von der bayer. Regierung gemaßregelt) als Professor der Klinik nach Zürich, 1839 als Professor der Pathologie und Therapie und Director der Klinik nach Berlin und ward zum Geh. Obermedicinalrath, vortragenden Rath im Ministerium des Unterrichts, der geistlichen und Medicinalangelegenheiten und zum Leibarzt des Königs ernannt. Man bewundert an ihm besonders seinen scharfen Blick am Krankenbette und seine geniale und großartige Auffassung der gesammten Heilkunde. Er selbst schrieb nur wenige kleine Schriften. Dagegen wurden seine Vorlesungen und klinischen Vorträge von einigen seiner Schüler veröffentlicht. "Allgemeine u. specielle Pathologie u. Therapie" nach Vorlesungen, 4 Bde., Würzb. 1832; 4. Aufl. 1839; "Klinische Vorträge im Charitekrankenhause in Berlin" 3. Aufl. 1843-44.


Schönschreibekunst, s. Kalligraphie.


Schöpflin, Joh. Daniel, ein sehr fleißiger und gründlicher Geschichtsforscher, geb. 1694 zu Sulzburg im Breisgau, 1720 Professor der Geschichte u. Beredsamkeit zu Straßburg, st. 1771 daselbst als französ. Rath und Historiograph. S. hat sich um die elsäßische und altbad. Geschichte außerordentliche Verdienste erworben durch die Alsatia illustrata (Kolmar 1751-61, 2 Fol.)

– Das Geschlecht theilt sich jetzt in 3 Linien: S-Wiesentheid, in Bayern, Hessendarmstädt u. Nassau; S.-Buchheim, in Oesterreich und Ungarn; S., böhm. Ast, in Böhmen.


Schönbrunn, kaiserl. Lustschloß, 1 St. von Wien, in seiner jetzigen Gestalt 1744 von Pacassi erbaut, mit Orangerie, kaiserl. Familiengärten, botanischem Garten, Menagerie, 2 großen Springbrunnen, der Gloriette, einem großartigen Zierhause in Form einer Halle mit weiter Um sicht. In S. wurde 26. Dez. 1805 der Preßburger Friede bestätigt, war 1809 Napoleons Hauptquartier, wurde am 14. Oct. 1809 der Wiener Friede abgeschlossen, st. 1832 der Herzog von Reichstadt (Napoleon II.).


Schönburg, altes sächs., jetzt fürstliches und gräfliches Geschlecht, dessen Besitzungen vom Pleißner Lande umschlossen waren, daher es die Reichsunmittelbarkeit bei dem Widerstreben Kursachsens nicht erlangen konnte, wohl aber Vorrechte ähnlich denen der Mediatisirten, die 1828 auch zugesichert wurden. Es besteht jetzt in 3 Hauptlinien: der fürstlichen (seit 1790) von S.-Waldenburg, getheilt S.-Waldenburg, S.-Hartensteinn. einen böhm. Zweig; den 2 gräflichen: S.-Rochsburg-Hinterglauchau und S.-Penig-Vorderglauchau-Wechselburg.


Schönebeck, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, an der Elbe u. der Magdeburg-Leipziger Bahn, 9300 E., vielen Fabriken, beim nahen Flecken Elmen (Salze) große Saline, mit Sool- und Schlammbädern.


Schöneck, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, liegt auf einem 2142' hohen Berge, hat 2400 E, Fabrikation von Tuch, Leinwand, Spitzen, musikalischen Instrumenten.


Schönemann, Joh. Friedrich, geb. 1704 zu Krossen, gest. 1782 in Mecklenburg gänzlich verkommen, erwarb sich als Bühnendirector und Theaterunternehmer in norddeutschen Städten Verdienste um das deutsche Theater.


Schönhals, Karl von, geb. 1788 zu Braunfels bei Wetzlar, trat 1807 in österr. Kriegsdienste, erwarb den Ruhm eines vortrefflichen Offiziers, wurde 1846 Feldmarschallieutenant, 1848–49 einer der ruhmgekrönten Waffengefährten Radetzkys, dessen meisterhafte Proclamation S. verfaßte. 1851 nahm er seinen Abschied mit dem Charakter eines Feldzeugmeisters, privatisirt seitdem zu Grätz. Schrieb die classischen „Erinnerungen eines Veteranen aus dem ital. Kriege 1848 und 49“, und „das Leben des Feldzeugmeisters Haynau“.


Schöningen, braunschweig. Stadt mit 3300 E, Saline und Vitriolwerke.


Schönlein, Joh. Lukas, einer der geistreichsten Aerzte u. Kliniker der Gegenwart, geb. 1793 zu Bamberg, studierte zu Landshut u. Würzburg, wurde 1820 außerordentlicher, 1824 ordentlicher Professor der Therapie u. Klinik daselbst und dirigirender Arzt am Juliushospital. 1833 ging er (wegen Liberalismus von der bayer. Regierung gemaßregelt) als Professor der Klinik nach Zürich, 1839 als Professor der Pathologie und Therapie und Director der Klinik nach Berlin und ward zum Geh. Obermedicinalrath, vortragenden Rath im Ministerium des Unterrichts, der geistlichen und Medicinalangelegenheiten und zum Leibarzt des Königs ernannt. Man bewundert an ihm besonders seinen scharfen Blick am Krankenbette und seine geniale und großartige Auffassung der gesammten Heilkunde. Er selbst schrieb nur wenige kleine Schriften. Dagegen wurden seine Vorlesungen und klinischen Vorträge von einigen seiner Schüler veröffentlicht. „Allgemeine u. specielle Pathologie u. Therapie“ nach Vorlesungen, 4 Bde., Würzb. 1832; 4. Aufl. 1839; „Klinische Vorträge im Charitékrankenhause in Berlin“ 3. Aufl. 1843–44.


Schönschreibekunst, s. Kalligraphie.


Schöpflin, Joh. Daniel, ein sehr fleißiger und gründlicher Geschichtsforscher, geb. 1694 zu Sulzburg im Breisgau, 1720 Professor der Geschichte u. Beredsamkeit zu Straßburg, st. 1771 daselbst als französ. Rath und Historiograph. S. hat sich um die elsäßische und altbad. Geschichte außerordentliche Verdienste erworben durch die Alsatia illustrata (Kolmar 1751–61, 2 Fol.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0112" n="111"/>
&#x2013; Das Geschlecht theilt sich jetzt in 3 Linien: S-<hi rendition="#g">Wiesentheid</hi>, in Bayern, Hessendarmstädt u. Nassau; S.-<hi rendition="#g">Buchheim</hi>, in Oesterreich und Ungarn; S., <hi rendition="#g">böhm.</hi> Ast, in Böhmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schönbrunn</hi>, kaiserl. Lustschloß, 1 St. von Wien, in seiner jetzigen Gestalt 1744 von Pacassi erbaut, mit Orangerie, kaiserl. Familiengärten, botanischem Garten, Menagerie, 2 großen Springbrunnen, der Gloriette, einem großartigen Zierhause in Form einer Halle mit weiter Um sicht. In S. wurde 26. Dez. 1805 der Preßburger Friede bestätigt, war 1809 Napoleons Hauptquartier, wurde am 14. Oct. 1809 der Wiener Friede abgeschlossen, st. 1832 der Herzog von Reichstadt (Napoleon II.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schönburg</hi>, altes sächs., jetzt fürstliches und gräfliches Geschlecht, dessen Besitzungen vom Pleißner Lande umschlossen waren, daher es die Reichsunmittelbarkeit bei dem Widerstreben Kursachsens nicht erlangen konnte, wohl aber Vorrechte ähnlich denen der Mediatisirten, die 1828 auch zugesichert wurden. Es besteht jetzt in 3 Hauptlinien: der fürstlichen (seit 1790) von S.-<hi rendition="#g">Waldenburg</hi>, getheilt S.-<hi rendition="#g">Waldenburg, S.-Hartensteinn.</hi> einen böhm. Zweig; den 2 <hi rendition="#g">gräflichen: S.-Rochsburg-Hinterglauchau und S.-Penig-Vorderglauchau-Wechselburg.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schönebeck</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, an der Elbe u. der Magdeburg-Leipziger Bahn, 9300 E., vielen Fabriken, beim nahen Flecken Elmen (Salze) große Saline, mit Sool- und Schlammbädern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schöneck</hi>, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, liegt auf einem 2142' hohen Berge, hat 2400 E, Fabrikation von Tuch, Leinwand, Spitzen, musikalischen Instrumenten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schönemann</hi>, Joh. Friedrich, geb. 1704 zu Krossen, gest. 1782 in Mecklenburg gänzlich verkommen, erwarb sich als Bühnendirector und Theaterunternehmer in norddeutschen Städten Verdienste um das deutsche Theater.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schönhals</hi>, Karl von, geb. 1788 zu Braunfels bei Wetzlar, trat 1807 in österr. Kriegsdienste, erwarb den Ruhm eines vortrefflichen Offiziers, wurde 1846 Feldmarschallieutenant, 1848&#x2013;49 einer der ruhmgekrönten Waffengefährten Radetzkys, dessen meisterhafte Proclamation S. verfaßte. 1851 nahm er seinen Abschied mit dem Charakter eines Feldzeugmeisters, privatisirt seitdem zu Grätz. Schrieb die classischen &#x201E;Erinnerungen eines Veteranen aus dem ital. Kriege 1848 und 49&#x201C;, und &#x201E;das Leben des Feldzeugmeisters Haynau&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schöningen</hi>, braunschweig. Stadt mit 3300 E, Saline und Vitriolwerke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schönlein</hi>, Joh. Lukas, einer der geistreichsten Aerzte u. Kliniker der Gegenwart, geb. 1793 zu Bamberg, studierte zu Landshut u. Würzburg, wurde 1820 außerordentlicher, 1824 ordentlicher Professor der Therapie u. Klinik daselbst und dirigirender Arzt am Juliushospital. 1833 ging er (wegen Liberalismus von der bayer. Regierung gemaßregelt) als Professor der Klinik nach Zürich, 1839 als Professor der Pathologie und Therapie und Director der Klinik nach Berlin und ward zum Geh. Obermedicinalrath, vortragenden Rath im Ministerium des Unterrichts, der geistlichen und Medicinalangelegenheiten und zum Leibarzt des Königs ernannt. Man bewundert an ihm besonders seinen scharfen Blick am Krankenbette und seine geniale und großartige Auffassung der gesammten Heilkunde. Er selbst schrieb nur wenige <hi rendition="#g">kleine</hi> Schriften. Dagegen wurden seine Vorlesungen und klinischen Vorträge von einigen seiner Schüler veröffentlicht. &#x201E;Allgemeine u. specielle Pathologie u. Therapie&#x201C; nach Vorlesungen, 4 Bde., Würzb. 1832; 4. Aufl. 1839; &#x201E;Klinische Vorträge im Charitékrankenhause in Berlin&#x201C; 3. Aufl. 1843&#x2013;44.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schönschreibekunst</hi>, s. Kalligraphie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schöpflin</hi>, Joh. Daniel, ein sehr fleißiger und gründlicher Geschichtsforscher, geb. 1694 zu Sulzburg im Breisgau, 1720 Professor der Geschichte u. Beredsamkeit zu Straßburg, st. 1771 daselbst als französ. Rath und Historiograph. S. hat sich um die elsäßische und altbad. Geschichte außerordentliche Verdienste erworben durch die <hi rendition="#i">Alsatia illustrata</hi> (Kolmar 1751&#x2013;61, 2 Fol.)
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0112] – Das Geschlecht theilt sich jetzt in 3 Linien: S-Wiesentheid, in Bayern, Hessendarmstädt u. Nassau; S.-Buchheim, in Oesterreich und Ungarn; S., böhm. Ast, in Böhmen. Schönbrunn, kaiserl. Lustschloß, 1 St. von Wien, in seiner jetzigen Gestalt 1744 von Pacassi erbaut, mit Orangerie, kaiserl. Familiengärten, botanischem Garten, Menagerie, 2 großen Springbrunnen, der Gloriette, einem großartigen Zierhause in Form einer Halle mit weiter Um sicht. In S. wurde 26. Dez. 1805 der Preßburger Friede bestätigt, war 1809 Napoleons Hauptquartier, wurde am 14. Oct. 1809 der Wiener Friede abgeschlossen, st. 1832 der Herzog von Reichstadt (Napoleon II.). Schönburg, altes sächs., jetzt fürstliches und gräfliches Geschlecht, dessen Besitzungen vom Pleißner Lande umschlossen waren, daher es die Reichsunmittelbarkeit bei dem Widerstreben Kursachsens nicht erlangen konnte, wohl aber Vorrechte ähnlich denen der Mediatisirten, die 1828 auch zugesichert wurden. Es besteht jetzt in 3 Hauptlinien: der fürstlichen (seit 1790) von S.-Waldenburg, getheilt S.-Waldenburg, S.-Hartensteinn. einen böhm. Zweig; den 2 gräflichen: S.-Rochsburg-Hinterglauchau und S.-Penig-Vorderglauchau-Wechselburg. Schönebeck, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg, an der Elbe u. der Magdeburg-Leipziger Bahn, 9300 E., vielen Fabriken, beim nahen Flecken Elmen (Salze) große Saline, mit Sool- und Schlammbädern. Schöneck, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, liegt auf einem 2142' hohen Berge, hat 2400 E, Fabrikation von Tuch, Leinwand, Spitzen, musikalischen Instrumenten. Schönemann, Joh. Friedrich, geb. 1704 zu Krossen, gest. 1782 in Mecklenburg gänzlich verkommen, erwarb sich als Bühnendirector und Theaterunternehmer in norddeutschen Städten Verdienste um das deutsche Theater. Schönhals, Karl von, geb. 1788 zu Braunfels bei Wetzlar, trat 1807 in österr. Kriegsdienste, erwarb den Ruhm eines vortrefflichen Offiziers, wurde 1846 Feldmarschallieutenant, 1848–49 einer der ruhmgekrönten Waffengefährten Radetzkys, dessen meisterhafte Proclamation S. verfaßte. 1851 nahm er seinen Abschied mit dem Charakter eines Feldzeugmeisters, privatisirt seitdem zu Grätz. Schrieb die classischen „Erinnerungen eines Veteranen aus dem ital. Kriege 1848 und 49“, und „das Leben des Feldzeugmeisters Haynau“. Schöningen, braunschweig. Stadt mit 3300 E, Saline und Vitriolwerke. Schönlein, Joh. Lukas, einer der geistreichsten Aerzte u. Kliniker der Gegenwart, geb. 1793 zu Bamberg, studierte zu Landshut u. Würzburg, wurde 1820 außerordentlicher, 1824 ordentlicher Professor der Therapie u. Klinik daselbst und dirigirender Arzt am Juliushospital. 1833 ging er (wegen Liberalismus von der bayer. Regierung gemaßregelt) als Professor der Klinik nach Zürich, 1839 als Professor der Pathologie und Therapie und Director der Klinik nach Berlin und ward zum Geh. Obermedicinalrath, vortragenden Rath im Ministerium des Unterrichts, der geistlichen und Medicinalangelegenheiten und zum Leibarzt des Königs ernannt. Man bewundert an ihm besonders seinen scharfen Blick am Krankenbette und seine geniale und großartige Auffassung der gesammten Heilkunde. Er selbst schrieb nur wenige kleine Schriften. Dagegen wurden seine Vorlesungen und klinischen Vorträge von einigen seiner Schüler veröffentlicht. „Allgemeine u. specielle Pathologie u. Therapie“ nach Vorlesungen, 4 Bde., Würzb. 1832; 4. Aufl. 1839; „Klinische Vorträge im Charitékrankenhause in Berlin“ 3. Aufl. 1843–44. Schönschreibekunst, s. Kalligraphie. Schöpflin, Joh. Daniel, ein sehr fleißiger und gründlicher Geschichtsforscher, geb. 1694 zu Sulzburg im Breisgau, 1720 Professor der Geschichte u. Beredsamkeit zu Straßburg, st. 1771 daselbst als französ. Rath und Historiograph. S. hat sich um die elsäßische und altbad. Geschichte außerordentliche Verdienste erworben durch die Alsatia illustrata (Kolmar 1751–61, 2 Fol.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/112
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/112>, abgerufen am 23.04.2024.