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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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mit der Pablobai, dem nördl. Theile der San Franciscobai, zusammenhängt; der zweitgrößte Nebenfluß des S. ist der Feath River (Fihsh Riwwer), od. Eldorado. Die Stadt S. (S. City) liegt an dem Einflusse des American River in den S. u. zählt jetzt wenigstens 15000 E. (vgl. Californien). S., Colonia del Sacramiento, Hauptstadt des Depart. Sacramiento oder Colonia in Uruguay, am Platastrome, hat 5000 E.


Sacramentshäuschen, s. Tabernakel.


Sacre coeur, dames du, franz., Frauen des heiligen Herzens (Jesu), eine geistliche Genossenschaft, deren Mitglieder sich der besondern Verehrung des hl. Herzens Jesu sowie der Erziehung der weiblichen Jugend widmen. Die Stiftung eines solchen Frauenordens begann bereits während den Stürmen der ersten franz. Revolution der nach Augsburg geflohene Jesuit Leonhard Franz von Tournelli; aber die Kriegsereignisse trieben ihn von Ort zu Ort und er st. 1797 in der Nähe von Wien. Festen Grund legte zu Paris 1800 eine Jungfrau Barat; ein Haus nach dem andern entstand und seitdem Leo XII. am 22. Dezbr. 1826 den Orden bestätigt hat, breitete sich derselbe in ganz Frankreich, Belgien u. Italien, seit den vierziger Jahren namentlich stark im Kaiserthum Oesterreich aus, ebenso in Amerika und Afrika. Die d. d. s. c. zerfallen in Frauen (dames), die sich dem Unterricht und der Erziehung widmen, u. in Hilfsschwestern (coadjutrices) für Besorgung der häuslichen Geschäfte, u. haben ein 2jähriges Noviziat. Ihre Tracht ist ganz schwarz, nur hat die Haube eine weiße Krause.


Sacrificati, lat., s. Abgefallene.


Sacrificium, lat., Opfer; sacrificiren, opfern.


Sacrilegium, lat., die thatsächliche Verachtung Gottes, des Göttlichen und Heiligen; Kirchenraub, Entweihung der Kirche, Altäre etc., Verletzung der Kleriker etc., Verbrechen, welche früher von den Gesetzen strenger bestraft wurden als jetzt; endlich ist S. auch der Empfang eines Sacramentes im Stande einer schweren Sünde ohne vorhergegangene Absolution.


Sacriren, vom lat. sacrare, heiligen, weihen, salben.


Sacristei, lat.-deutsch; der innere Theil der Kirche, in welchem die Paramente und heiligen Gefäße aufbewahrt werden, der Priester u. die Altardiener sich vor Beginn des Gottesdienstes mit den kirchlichen Gewändern bekleiden, mancher Ortsgeistliche seinen Pfarrkindern Audienz ertheilt, sie je nach Umständen auch Beichte hört u. s. f. Kruzifix, Bet- und Beichtstuhl fehlen in keiner S. - Sacristan, Meßner, der Kirchendiener, welcher für die Ausrichtung der gottesdienstlichen Handlungen das Nöthige vorkehrt, für alle Kirchengeräthschaften Sorge trägt, den Zustand der Kirchengebäude überwacht u. s. f. In frühern Zeiten war an manchen Stiftskirchen der Sacristan oft zugleich Custos d. h. derjenige Canonicus, der mit bischöfl. Approbation die Seelsorge an der Dom- oder Collegiatsstiftpfarrei im Namen des Kapitels verwaltete; darin erinnert der mit Sacristan gleichbedeutende Ausdruck: Küster, Küsterer (von custos).


Sacristitium, lat., Einstellung alles Gottesdienstes (z. B. durch Interdict).


Sacy (Sassi), Antoine Isaac Silvestre, Baron de, geb. 1758 zu Paris, gest. 1838 als Professor und Conservator der orient. Manuscripte der (königl.) Bibliothek, der größte Orientalist der neuesten Zeit durch Gelehrsamkeit; Scharfsinn, historisches Urtheil u. geläuterten Geschmack, rettete sich als Royalist mit Mühe durch die Schreckenszeit, trat erst 1814 wieder in den Staatsdienst, wurde von Napoleon I. baronisirt, nach der Juli-Revolution Pair. Hauptwerke: "Grammaire arabe", Par. 1810; "Chrestomathie arabe", 1806; "Anthologie arabe", 1829; Uebersetzung des Abdullatif, 1810; Ausgabe von "Calila et Dimna", 1826; vom Pendnameh des Ferideddinatar, 1819; von den Makamen des Hariri, 1822. Der Katalag seiner herrlichen Bibliothek umfaßte 3 Bände, Paris 1842-44. - Sein Sohn Silvestre de S., geb. 1795, Rechtsgelehrter, bekannt als Publicist, Hauptmitarbeiter am Journal des Debats, welcher Thätigkeit das System Napoleons

mit der Pablobai, dem nördl. Theile der San Franciscobai, zusammenhängt; der zweitgrößte Nebenfluß des S. ist der Feath River (Fihsh Riwwer), od. Eldorado. Die Stadt S. (S. City) liegt an dem Einflusse des American River in den S. u. zählt jetzt wenigstens 15000 E. (vgl. Californien). S., Colonia del Sacramiento, Hauptstadt des Depart. Sacramiento oder Colonia in Uruguay, am Platastrome, hat 5000 E.


Sacramentshäuschen, s. Tabernakel.


Sacré coeur, dames du, franz., Frauen des heiligen Herzens (Jesu), eine geistliche Genossenschaft, deren Mitglieder sich der besondern Verehrung des hl. Herzens Jesu sowie der Erziehung der weiblichen Jugend widmen. Die Stiftung eines solchen Frauenordens begann bereits während den Stürmen der ersten franz. Revolution der nach Augsburg geflohene Jesuit Leonhard Franz von Tournelli; aber die Kriegsereignisse trieben ihn von Ort zu Ort und er st. 1797 in der Nähe von Wien. Festen Grund legte zu Paris 1800 eine Jungfrau Barat; ein Haus nach dem andern entstand und seitdem Leo XII. am 22. Dezbr. 1826 den Orden bestätigt hat, breitete sich derselbe in ganz Frankreich, Belgien u. Italien, seit den vierziger Jahren namentlich stark im Kaiserthum Oesterreich aus, ebenso in Amerika und Afrika. Die d. d. s. c. zerfallen in Frauen (dames), die sich dem Unterricht und der Erziehung widmen, u. in Hilfsschwestern (coadjutrices) für Besorgung der häuslichen Geschäfte, u. haben ein 2jähriges Noviziat. Ihre Tracht ist ganz schwarz, nur hat die Haube eine weiße Krause.


Sacrificati, lat., s. Abgefallene.


Sacrificium, lat., Opfer; sacrificiren, opfern.


Sacrilegium, lat., die thatsächliche Verachtung Gottes, des Göttlichen und Heiligen; Kirchenraub, Entweihung der Kirche, Altäre etc., Verletzung der Kleriker etc., Verbrechen, welche früher von den Gesetzen strenger bestraft wurden als jetzt; endlich ist S. auch der Empfang eines Sacramentes im Stande einer schweren Sünde ohne vorhergegangene Absolution.


Sacriren, vom lat. sacrare, heiligen, weihen, salben.


Sacristei, lat.-deutsch; der innere Theil der Kirche, in welchem die Paramente und heiligen Gefäße aufbewahrt werden, der Priester u. die Altardiener sich vor Beginn des Gottesdienstes mit den kirchlichen Gewändern bekleiden, mancher Ortsgeistliche seinen Pfarrkindern Audienz ertheilt, sie je nach Umständen auch Beichte hört u. s. f. Kruzifix, Bet- und Beichtstuhl fehlen in keiner S. – Sacristan, Meßner, der Kirchendiener, welcher für die Ausrichtung der gottesdienstlichen Handlungen das Nöthige vorkehrt, für alle Kirchengeräthschaften Sorge trägt, den Zustand der Kirchengebäude überwacht u. s. f. In frühern Zeiten war an manchen Stiftskirchen der Sacristan oft zugleich Custos d. h. derjenige Canonicus, der mit bischöfl. Approbation die Seelsorge an der Dom- oder Collegiatsstiftpfarrei im Namen des Kapitels verwaltete; darin erinnert der mit Sacristan gleichbedeutende Ausdruck: Küster, Küsterer (von custos).


Sacristitium, lat., Einstellung alles Gottesdienstes (z. B. durch Interdict).


Sacy (Sassi), Antoine Isaac Silvestre, Baron de, geb. 1758 zu Paris, gest. 1838 als Professor und Conservator der orient. Manuscripte der (königl.) Bibliothek, der größte Orientalist der neuesten Zeit durch Gelehrsamkeit; Scharfsinn, historisches Urtheil u. geläuterten Geschmack, rettete sich als Royalist mit Mühe durch die Schreckenszeit, trat erst 1814 wieder in den Staatsdienst, wurde von Napoleon I. baronisirt, nach der Juli-Revolution Pair. Hauptwerke: „Grammaire arabe“, Par. 1810; „Chrestomathie arabe“, 1806; „Anthologie arabe“, 1829; Uebersetzung des Abdullatif, 1810; Ausgabe von „Calila et Dimna“, 1826; vom Pendnameh des Ferideddinatar, 1819; von den Makamen des Hariri, 1822. Der Katalag seiner herrlichen Bibliothek umfaßte 3 Bände, Paris 1842–44. – Sein Sohn Silvestre de S., geb. 1795, Rechtsgelehrter, bekannt als Publicist, Hauptmitarbeiter am Journal des Débats, welcher Thätigkeit das System Napoleons

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[11/0012] mit der Pablobai, dem nördl. Theile der San Franciscobai, zusammenhängt; der zweitgrößte Nebenfluß des S. ist der Feath River (Fihsh Riwwer), od. Eldorado. Die Stadt S. (S. City) liegt an dem Einflusse des American River in den S. u. zählt jetzt wenigstens 15000 E. (vgl. Californien). S., Colonia del Sacramiento, Hauptstadt des Depart. Sacramiento oder Colonia in Uruguay, am Platastrome, hat 5000 E. Sacramentshäuschen, s. Tabernakel. Sacré coeur, dames du, franz., Frauen des heiligen Herzens (Jesu), eine geistliche Genossenschaft, deren Mitglieder sich der besondern Verehrung des hl. Herzens Jesu sowie der Erziehung der weiblichen Jugend widmen. Die Stiftung eines solchen Frauenordens begann bereits während den Stürmen der ersten franz. Revolution der nach Augsburg geflohene Jesuit Leonhard Franz von Tournelli; aber die Kriegsereignisse trieben ihn von Ort zu Ort und er st. 1797 in der Nähe von Wien. Festen Grund legte zu Paris 1800 eine Jungfrau Barat; ein Haus nach dem andern entstand und seitdem Leo XII. am 22. Dezbr. 1826 den Orden bestätigt hat, breitete sich derselbe in ganz Frankreich, Belgien u. Italien, seit den vierziger Jahren namentlich stark im Kaiserthum Oesterreich aus, ebenso in Amerika und Afrika. Die d. d. s. c. zerfallen in Frauen (dames), die sich dem Unterricht und der Erziehung widmen, u. in Hilfsschwestern (coadjutrices) für Besorgung der häuslichen Geschäfte, u. haben ein 2jähriges Noviziat. Ihre Tracht ist ganz schwarz, nur hat die Haube eine weiße Krause. Sacrificati, lat., s. Abgefallene. Sacrificium, lat., Opfer; sacrificiren, opfern. Sacrilegium, lat., die thatsächliche Verachtung Gottes, des Göttlichen und Heiligen; Kirchenraub, Entweihung der Kirche, Altäre etc., Verletzung der Kleriker etc., Verbrechen, welche früher von den Gesetzen strenger bestraft wurden als jetzt; endlich ist S. auch der Empfang eines Sacramentes im Stande einer schweren Sünde ohne vorhergegangene Absolution. Sacriren, vom lat. sacrare, heiligen, weihen, salben. Sacristei, lat.-deutsch; der innere Theil der Kirche, in welchem die Paramente und heiligen Gefäße aufbewahrt werden, der Priester u. die Altardiener sich vor Beginn des Gottesdienstes mit den kirchlichen Gewändern bekleiden, mancher Ortsgeistliche seinen Pfarrkindern Audienz ertheilt, sie je nach Umständen auch Beichte hört u. s. f. Kruzifix, Bet- und Beichtstuhl fehlen in keiner S. – Sacristan, Meßner, der Kirchendiener, welcher für die Ausrichtung der gottesdienstlichen Handlungen das Nöthige vorkehrt, für alle Kirchengeräthschaften Sorge trägt, den Zustand der Kirchengebäude überwacht u. s. f. In frühern Zeiten war an manchen Stiftskirchen der Sacristan oft zugleich Custos d. h. derjenige Canonicus, der mit bischöfl. Approbation die Seelsorge an der Dom- oder Collegiatsstiftpfarrei im Namen des Kapitels verwaltete; darin erinnert der mit Sacristan gleichbedeutende Ausdruck: Küster, Küsterer (von custos). Sacristitium, lat., Einstellung alles Gottesdienstes (z. B. durch Interdict). Sacy (Sassi), Antoine Isaac Silvestre, Baron de, geb. 1758 zu Paris, gest. 1838 als Professor und Conservator der orient. Manuscripte der (königl.) Bibliothek, der größte Orientalist der neuesten Zeit durch Gelehrsamkeit; Scharfsinn, historisches Urtheil u. geläuterten Geschmack, rettete sich als Royalist mit Mühe durch die Schreckenszeit, trat erst 1814 wieder in den Staatsdienst, wurde von Napoleon I. baronisirt, nach der Juli-Revolution Pair. Hauptwerke: „Grammaire arabe“, Par. 1810; „Chrestomathie arabe“, 1806; „Anthologie arabe“, 1829; Uebersetzung des Abdullatif, 1810; Ausgabe von „Calila et Dimna“, 1826; vom Pendnameh des Ferideddinatar, 1819; von den Makamen des Hariri, 1822. Der Katalag seiner herrlichen Bibliothek umfaßte 3 Bände, Paris 1842–44. – Sein Sohn Silvestre de S., geb. 1795, Rechtsgelehrter, bekannt als Publicist, Hauptmitarbeiter am Journal des Débats, welcher Thätigkeit das System Napoleons

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/12>, abgerufen am 28.03.2024.