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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Feld u. Wald durch Wühlen anrichtet, jetzt fast überall ausgerottet trotz seines delicaten Fleisches. Das zahme S., Haus-S. (S. domesticus), stammt von dem Wild-S. ab und ist jetzt fast über die ganze Erde verbreitet, durch sein Fleisch u. Fett ein wichtiges Hausthier; wirst zweimal gegen 14 Junge. - Der Babirussa, s. Hirscheber.


Schweinfurt, bayer. Stadt in Unterfranken, am Main, mit 8500 E., Gymnasium, Oberrealschule, Fabriken von Bleiweiß, S.er-Grün (essigarseniksaures Kupferoxyd), städtischer Brauerei, Wein- und Obstbau; war 1431 bis 1803 Reichsstadt.


Schweinichen, Ritter Hans von, Schlesier, geb. 1552, gest. 1616, begleitete den Herzog Heinrich XI. von Liegnitz auf seinen Reisen durch Deutschland; sein Tagebuch hat Büsching, 3 Bde., Leipz. 1823, herausgegeben.


Schweiß (sudor) nennt man die Hautausdünstung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet u. tropfbarflüssig wird. Seine Absonderung geschieht in den äußerst zahlreichen S.drüschen der Lederhaut, und er wird aus diesen durch ihre Ausführungsgänge, welche durch die S.poren münden, auf die Haut geleitet. Der Zweck dieser Absonderung ist Entfernung unbrauchbarer oder schädlicher Stoffe aus dem Körper. Seine Unterdrückung (s. Erkältung) ist eine sehr häufige Veranlassung zu Erkrankungen. Die Natur bedient sich seiner häufig in Krankheiten als Heilmittel, daher er oft auch künstlich hervorgerufen wird durch warme Bäder, Dampfbäder, Einhüllen in luftdichte Stoffe, in trockene od. nasse; Decken geschieht od. durch innere Mittel (schweißtreibende Mittel, diaphoretica), wie Flieder-, Lindenblütenthee, warmes Wasser, essigsaures Ammoniak, Ipecacuanha, Guajak, Antimonialien etc.


Schweißtuch der Veronica, lat. sudarium Veronicae, der Schleier, welchen Veronica, eine der Frauen, die Jesum auf Seinem Gange nach Golgatha begleiteten, Ihm gab, damit Er sich den Schweiß abtrockne. Jesus that es und das Bild Seines dornengekrönten Hauptes soll dadurch dem S. wunderbar eingedrückt worden sein; bis heute wird dasselbe unter den Reliquien der Peterskirche zu Rom aufbewahrt, aber nur, fürstl. Personen gezeigt, die vorher Titulardomherren von St. Peter sein müssen. Mailand und Jaen wollen dasselbe Tuch besitzen, Abbildungen desselben sind sehr häufig, allein das Ganze ist eine fromme Sage; Mabillon und Papebroek behaupten, schon der Name Veronica verdanke seine Entstehung lediglich einem Schreibfehler, Wilhelm Grimm hält die Sage für die latein. Umbildung der griech. Sage von Abgarbild. - Vgl. Christusbilder.


Schweitzer, Christian Wilhelm, geb. 1781 zu Naumburg, war Professor der Rechte zu Jena, später Appellationsrath, 1842-48 weimar'scher Staatsminister, privatisirt seitdem, schrieb ein Lehrbuch des sächs. Civilprocesses und über das öffentliche weimar'sche Recht.


Schweitzer, August Gottfried, geb. 1788 zu Naumburg an der Saale, gest. 1854, Director der landwirthschaftlichen Schule zu Tharand, 1846-51 der zu Poppelsdorf bei Bonn, ist der Verfasser mehrer landwirthschaftlichen Schriften.


Schweiz, republikanischer Bundesstaat, zwischen Frankreich, Deutschland und Italien, 718 #M. groß, ist zu 3/4 von den Ketten u. Zweigen der Alpen (s. d.) erfüllt, die von Südwesten gegen Nordosten, vom Genfer- bis zum Bodensee reichen. Im Südwesten werden sie nur durch die Spalte des Genfersees u. der Rhone von dem Jura getrennt, der sich bis Schaffhausen, die westlichen Spitzen des Bodensees fast berührend, hinzieht (s. Jura). Die meisten Alpenthäler öffnen sich gegen Norden und Nordwesten (Thal der Thur, Töß, Glath, Limath, Reuß, Aar) und münden in das Thal des Rheines aus, der deßwegen über 2/3 der Alpengewässer nach Norden führt. Oestlich wendet sich der Inn der Donau zu, südl. der Tessin dem Po, westl. die Rhone. Auf beiden Seiten der Alpen bilden die Flüsse und Bäche, indem sie die tieferen Thalbecken am Ausgange der Gebirgszweige ausfüllen, eine Reihe Seen; auf der Nordseite: Genfer-, Thuner-, Brienzer-, Vierwaldstätter-, Sarner-, Zuger-, Lowerzer-, Aegeri-, Zürcher-, Wallenstätter-,

Feld u. Wald durch Wühlen anrichtet, jetzt fast überall ausgerottet trotz seines delicaten Fleisches. Das zahme S., Haus-S. (S. domesticus), stammt von dem Wild-S. ab und ist jetzt fast über die ganze Erde verbreitet, durch sein Fleisch u. Fett ein wichtiges Hausthier; wirst zweimal gegen 14 Junge. – Der Babirussa, s. Hirscheber.


Schweinfurt, bayer. Stadt in Unterfranken, am Main, mit 8500 E., Gymnasium, Oberrealschule, Fabriken von Bleiweiß, S.er-Grün (essigarseniksaures Kupferoxyd), städtischer Brauerei, Wein- und Obstbau; war 1431 bis 1803 Reichsstadt.


Schweinichen, Ritter Hans von, Schlesier, geb. 1552, gest. 1616, begleitete den Herzog Heinrich XI. von Liegnitz auf seinen Reisen durch Deutschland; sein Tagebuch hat Büsching, 3 Bde., Leipz. 1823, herausgegeben.


Schweiß (sudor) nennt man die Hautausdünstung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet u. tropfbarflüssig wird. Seine Absonderung geschieht in den äußerst zahlreichen S.drüschen der Lederhaut, und er wird aus diesen durch ihre Ausführungsgänge, welche durch die S.poren münden, auf die Haut geleitet. Der Zweck dieser Absonderung ist Entfernung unbrauchbarer oder schädlicher Stoffe aus dem Körper. Seine Unterdrückung (s. Erkältung) ist eine sehr häufige Veranlassung zu Erkrankungen. Die Natur bedient sich seiner häufig in Krankheiten als Heilmittel, daher er oft auch künstlich hervorgerufen wird durch warme Bäder, Dampfbäder, Einhüllen in luftdichte Stoffe, in trockene od. nasse; Decken geschieht od. durch innere Mittel (schweißtreibende Mittel, diaphoretica), wie Flieder-, Lindenblütenthee, warmes Wasser, essigsaures Ammoniak, Ipecacuanha, Guajak, Antimonialien etc.


Schweißtuch der Veronica, lat. sudarium Veronicae, der Schleier, welchen Veronica, eine der Frauen, die Jesum auf Seinem Gange nach Golgatha begleiteten, Ihm gab, damit Er sich den Schweiß abtrockne. Jesus that es und das Bild Seines dornengekrönten Hauptes soll dadurch dem S. wunderbar eingedrückt worden sein; bis heute wird dasselbe unter den Reliquien der Peterskirche zu Rom aufbewahrt, aber nur, fürstl. Personen gezeigt, die vorher Titulardomherren von St. Peter sein müssen. Mailand und Jaën wollen dasselbe Tuch besitzen, Abbildungen desselben sind sehr häufig, allein das Ganze ist eine fromme Sage; Mabillon und Papebroek behaupten, schon der Name Veronica verdanke seine Entstehung lediglich einem Schreibfehler, Wilhelm Grimm hält die Sage für die latein. Umbildung der griech. Sage von Abgarbild. – Vgl. Christusbilder.


Schweitzer, Christian Wilhelm, geb. 1781 zu Naumburg, war Professor der Rechte zu Jena, später Appellationsrath, 1842–48 weimar'scher Staatsminister, privatisirt seitdem, schrieb ein Lehrbuch des sächs. Civilprocesses und über das öffentliche weimar'sche Recht.


Schweitzer, August Gottfried, geb. 1788 zu Naumburg an der Saale, gest. 1854, Director der landwirthschaftlichen Schule zu Tharand, 1846–51 der zu Poppelsdorf bei Bonn, ist der Verfasser mehrer landwirthschaftlichen Schriften.


Schweiz, republikanischer Bundesstaat, zwischen Frankreich, Deutschland und Italien, 718 □M. groß, ist zu 3/4 von den Ketten u. Zweigen der Alpen (s. d.) erfüllt, die von Südwesten gegen Nordosten, vom Genfer- bis zum Bodensee reichen. Im Südwesten werden sie nur durch die Spalte des Genfersees u. der Rhone von dem Jura getrennt, der sich bis Schaffhausen, die westlichen Spitzen des Bodensees fast berührend, hinzieht (s. Jura). Die meisten Alpenthäler öffnen sich gegen Norden und Nordwesten (Thal der Thur, Töß, Glath, Limath, Reuß, Aar) und münden in das Thal des Rheines aus, der deßwegen über 2/3 der Alpengewässer nach Norden führt. Oestlich wendet sich der Inn der Donau zu, südl. der Tessin dem Po, westl. die Rhone. Auf beiden Seiten der Alpen bilden die Flüsse und Bäche, indem sie die tieferen Thalbecken am Ausgange der Gebirgszweige ausfüllen, eine Reihe Seen; auf der Nordseite: Genfer-, Thuner-, Brienzer-, Vierwaldstätter-, Sarner-, Zuger-, Lowerzer-, Aegeri-, Zürcher-, Wallenstätter-,

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[147/0148] Feld u. Wald durch Wühlen anrichtet, jetzt fast überall ausgerottet trotz seines delicaten Fleisches. Das zahme S., Haus-S. (S. domesticus), stammt von dem Wild-S. ab und ist jetzt fast über die ganze Erde verbreitet, durch sein Fleisch u. Fett ein wichtiges Hausthier; wirst zweimal gegen 14 Junge. – Der Babirussa, s. Hirscheber. Schweinfurt, bayer. Stadt in Unterfranken, am Main, mit 8500 E., Gymnasium, Oberrealschule, Fabriken von Bleiweiß, S.er-Grün (essigarseniksaures Kupferoxyd), städtischer Brauerei, Wein- und Obstbau; war 1431 bis 1803 Reichsstadt. Schweinichen, Ritter Hans von, Schlesier, geb. 1552, gest. 1616, begleitete den Herzog Heinrich XI. von Liegnitz auf seinen Reisen durch Deutschland; sein Tagebuch hat Büsching, 3 Bde., Leipz. 1823, herausgegeben. Schweiß (sudor) nennt man die Hautausdünstung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet u. tropfbarflüssig wird. Seine Absonderung geschieht in den äußerst zahlreichen S.drüschen der Lederhaut, und er wird aus diesen durch ihre Ausführungsgänge, welche durch die S.poren münden, auf die Haut geleitet. Der Zweck dieser Absonderung ist Entfernung unbrauchbarer oder schädlicher Stoffe aus dem Körper. Seine Unterdrückung (s. Erkältung) ist eine sehr häufige Veranlassung zu Erkrankungen. Die Natur bedient sich seiner häufig in Krankheiten als Heilmittel, daher er oft auch künstlich hervorgerufen wird durch warme Bäder, Dampfbäder, Einhüllen in luftdichte Stoffe, in trockene od. nasse; Decken geschieht od. durch innere Mittel (schweißtreibende Mittel, diaphoretica), wie Flieder-, Lindenblütenthee, warmes Wasser, essigsaures Ammoniak, Ipecacuanha, Guajak, Antimonialien etc. Schweißtuch der Veronica, lat. sudarium Veronicae, der Schleier, welchen Veronica, eine der Frauen, die Jesum auf Seinem Gange nach Golgatha begleiteten, Ihm gab, damit Er sich den Schweiß abtrockne. Jesus that es und das Bild Seines dornengekrönten Hauptes soll dadurch dem S. wunderbar eingedrückt worden sein; bis heute wird dasselbe unter den Reliquien der Peterskirche zu Rom aufbewahrt, aber nur, fürstl. Personen gezeigt, die vorher Titulardomherren von St. Peter sein müssen. Mailand und Jaën wollen dasselbe Tuch besitzen, Abbildungen desselben sind sehr häufig, allein das Ganze ist eine fromme Sage; Mabillon und Papebroek behaupten, schon der Name Veronica verdanke seine Entstehung lediglich einem Schreibfehler, Wilhelm Grimm hält die Sage für die latein. Umbildung der griech. Sage von Abgarbild. – Vgl. Christusbilder. Schweitzer, Christian Wilhelm, geb. 1781 zu Naumburg, war Professor der Rechte zu Jena, später Appellationsrath, 1842–48 weimar'scher Staatsminister, privatisirt seitdem, schrieb ein Lehrbuch des sächs. Civilprocesses und über das öffentliche weimar'sche Recht. Schweitzer, August Gottfried, geb. 1788 zu Naumburg an der Saale, gest. 1854, Director der landwirthschaftlichen Schule zu Tharand, 1846–51 der zu Poppelsdorf bei Bonn, ist der Verfasser mehrer landwirthschaftlichen Schriften. Schweiz, republikanischer Bundesstaat, zwischen Frankreich, Deutschland und Italien, 718 □M. groß, ist zu 3/4 von den Ketten u. Zweigen der Alpen (s. d.) erfüllt, die von Südwesten gegen Nordosten, vom Genfer- bis zum Bodensee reichen. Im Südwesten werden sie nur durch die Spalte des Genfersees u. der Rhone von dem Jura getrennt, der sich bis Schaffhausen, die westlichen Spitzen des Bodensees fast berührend, hinzieht (s. Jura). Die meisten Alpenthäler öffnen sich gegen Norden und Nordwesten (Thal der Thur, Töß, Glath, Limath, Reuß, Aar) und münden in das Thal des Rheines aus, der deßwegen über 2/3 der Alpengewässer nach Norden führt. Oestlich wendet sich der Inn der Donau zu, südl. der Tessin dem Po, westl. die Rhone. Auf beiden Seiten der Alpen bilden die Flüsse und Bäche, indem sie die tieferen Thalbecken am Ausgange der Gebirgszweige ausfüllen, eine Reihe Seen; auf der Nordseite: Genfer-, Thuner-, Brienzer-, Vierwaldstätter-, Sarner-, Zuger-, Lowerzer-, Aegeri-, Zürcher-, Wallenstätter-,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/148>, abgerufen am 24.04.2024.