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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Düsseldorf, Krause, Hermann, Schmidt in Berlin.


Seetang, s. Tang.


Seetaucher (Colymbus), Schwimmvögel, im hohen Norden, ähnlich den Steißfüßen, aber mit vollständiger Schwimmhaut an den Zehen, Flügel u. Schwanz kurz. Sie sind mit Ausnahme der Brutzeit fast beständig auf dem Wasser, auf dem sie auch schlafen: der Eistaucher (C. glacialis), von der Größe der Gans, oben schwarz, unten weiß, Kopf u. Hals tief schwarz mit grünem Schiller; der Polartaucher (C. arcticus), kleiner, Kopf und Hals grau, an der Kehle und unten weiß; der rothkehlige S. (C. septentrionalis), etwas kleiner als der vorige.


Seetulpen, s. Balanen.


Seetzen, Ulrich Jasper, geb. 1767 zu Sophiengroden bei Jever, studierte in Jena Medicin, ging 1802 in den Orient, wurde 1808 Moslem, um Arabien bereisen zu können, war 1809-10 in Mekka u. Medina, st. 1811, wahrscheinlich vergiftet. Er sammelte bei 2000 Handschriften, die jetzt in Gotha sind; seine Tagebücher werden von Kruse herausgegeben (4 Bde., Berl. 1855-56).


Seeversicherung, -assecuranz, die Versicherung von Schiff u. Ladung bei einer Assecuranzgesellschaft, deren es in den meisten großen Seestädten gibt, nach denselben Grundsätzen, die bei anderen Assecuranzen gelten.


Seewurf, das Ueberbordwerfen der Ladung oder eines Theils derselben, um das Schiff zu retten; nach dem Seerecht wird dann der Schaden von dem Schiffseigner und Befrachter gemeinschaftlich getragen.


Segeberg, Amtsstadt in Holstein, ziemlich im Mittelpunkte des Landes, mit 3900 E.; dabei der S.see, der S.kalkberg.


Segel, große Tücher, aus mehren Streifen zusammengenäht, aus starkem Hanfgewebe und durch ein eingenähtes Seil (Leik, S.saum) verstärkt. Sie sind oben mit Querhölzern (Raen) zum Anhängen an die Masten versehen u. werden nach denselben u. deren Theilen genannt (Hauptsegel am Hauptmast, Top-, Bram-S. etc.). Die unteren S. (die großen S.) sind größer als die oberen; alle sind oben etwas schmäler als unten. Man unterscheidet an dem S. Fuß, Bauch und Kopf. Die S. bei- oder einnehmen, s. Einziehen; die S. streichen, sie mit den Raen herablassen; die S. beisetzen, sie ausspannen; S. auf etwas machen, Jagd machen; unter S. gehen, abfahren.


Segen, segnen (vom lat. signare), auf Jemanden die Gnade Gottes herabflehen; s. Benediction.


Segers od. Seghers, Daniel, niederländ. Blumenmaler, Schüler Joh. Breughels, geb. 1590 zu Antwerpen, trat in den Jesuitenorden, besuchte Rom und galt als einer der ersten Maler seiner Zeit. Rubens u. andere Historienmaler ließen häufig ihre Bilder durch ihn mit Guirlandeneinfassungen etc. schmücken; st. zu Antwerpen 1660. - S., Geraart, Historienmaler, Bruder des Vorigen, geb. 1589 zu Antwerpen, kam jung nach Rom, malte später am span. Hofe, hierauf in seiner Vaterstadt, wo er mit Rubens u. van Dyck in freundschaftlichem Verkehr stand; st. 1651.


Segesta, Egesta, sicil. Stadt, unweit des heutigen Castelamare, leitete seinen Ursprung von flüchtigen Trojanern her, erscheint aber als griech. Stadt; theilte die Schicksale Siciliens.


Segestes, cheruskischer Adeliger, Feind von Armin u. von ihm befehdet, wandte sich deßwegen an die Römer; Germanicus rettete ihn, nahm ihn bei seinem Rückzuge auf das linke Rheinufer mit.


Segler oder Mauerschwalben (Cypselus), Gattung Vögel aus der Ordnung der Schwalbenartigen, mit kurzen, verkümmerten Füßen, sehr langen und spitzigen Flügeln und kurzem gegabeltem Schwanz; Zugvögel, die besten Flieger, kommen nur durch Zufall auf den Boden, von dem sie sich fast nicht mehr erheben können, häckeln sich dagegen an Mauern, auch den glättesten, an. Ihr kunstloses Nest bauen sie in Mauer- u. Felsenlöcher; die gemeine Segelschwalbe (C. apus), Mauer-, Thurmschwalbe, Spyr, ganz schwarz, mit weißlicher Kehle, 7-8'' lang, über 17'' breit, in ganz Europa; der Felsen-S., große Spyr (C. melba), bis

Düsseldorf, Krause, Hermann, Schmidt in Berlin.


Seetang, s. Tang.


Seetaucher (Colymbus), Schwimmvögel, im hohen Norden, ähnlich den Steißfüßen, aber mit vollständiger Schwimmhaut an den Zehen, Flügel u. Schwanz kurz. Sie sind mit Ausnahme der Brutzeit fast beständig auf dem Wasser, auf dem sie auch schlafen: der Eistaucher (C. glacialis), von der Größe der Gans, oben schwarz, unten weiß, Kopf u. Hals tief schwarz mit grünem Schiller; der Polartaucher (C. arcticus), kleiner, Kopf und Hals grau, an der Kehle und unten weiß; der rothkehlige S. (C. septentrionalis), etwas kleiner als der vorige.


Seetulpen, s. Balanen.


Seetzen, Ulrich Jasper, geb. 1767 zu Sophiengroden bei Jever, studierte in Jena Medicin, ging 1802 in den Orient, wurde 1808 Moslem, um Arabien bereisen zu können, war 1809–10 in Mekka u. Medina, st. 1811, wahrscheinlich vergiftet. Er sammelte bei 2000 Handschriften, die jetzt in Gotha sind; seine Tagebücher werden von Kruse herausgegeben (4 Bde., Berl. 1855–56).


Seeversicherung, –assecuranz, die Versicherung von Schiff u. Ladung bei einer Assecuranzgesellschaft, deren es in den meisten großen Seestädten gibt, nach denselben Grundsätzen, die bei anderen Assecuranzen gelten.


Seewurf, das Ueberbordwerfen der Ladung oder eines Theils derselben, um das Schiff zu retten; nach dem Seerecht wird dann der Schaden von dem Schiffseigner und Befrachter gemeinschaftlich getragen.


Segeberg, Amtsstadt in Holstein, ziemlich im Mittelpunkte des Landes, mit 3900 E.; dabei der S.see, der S.kalkberg.


Segel, große Tücher, aus mehren Streifen zusammengenäht, aus starkem Hanfgewebe und durch ein eingenähtes Seil (Leik, S.saum) verstärkt. Sie sind oben mit Querhölzern (Raen) zum Anhängen an die Masten versehen u. werden nach denselben u. deren Theilen genannt (Hauptsegel am Hauptmast, Top-, Bram-S. etc.). Die unteren S. (die großen S.) sind größer als die oberen; alle sind oben etwas schmäler als unten. Man unterscheidet an dem S. Fuß, Bauch und Kopf. Die S. bei- oder einnehmen, s. Einziehen; die S. streichen, sie mit den Raen herablassen; die S. beisetzen, sie ausspannen; S. auf etwas machen, Jagd machen; unter S. gehen, abfahren.


Segen, segnen (vom lat. signare), auf Jemanden die Gnade Gottes herabflehen; s. Benediction.


Segers od. Seghers, Daniel, niederländ. Blumenmaler, Schüler Joh. Breughels, geb. 1590 zu Antwerpen, trat in den Jesuitenorden, besuchte Rom und galt als einer der ersten Maler seiner Zeit. Rubens u. andere Historienmaler ließen häufig ihre Bilder durch ihn mit Guirlandeneinfassungen etc. schmücken; st. zu Antwerpen 1660. – S., Geraart, Historienmaler, Bruder des Vorigen, geb. 1589 zu Antwerpen, kam jung nach Rom, malte später am span. Hofe, hierauf in seiner Vaterstadt, wo er mit Rubens u. van Dyck in freundschaftlichem Verkehr stand; st. 1651.


Segesta, Egesta, sicil. Stadt, unweit des heutigen Castelamare, leitete seinen Ursprung von flüchtigen Trojanern her, erscheint aber als griech. Stadt; theilte die Schicksale Siciliens.


Segestes, cheruskischer Adeliger, Feind von Armin u. von ihm befehdet, wandte sich deßwegen an die Römer; Germanicus rettete ihn, nahm ihn bei seinem Rückzuge auf das linke Rheinufer mit.


Segler oder Mauerschwalben (Cypselus), Gattung Vögel aus der Ordnung der Schwalbenartigen, mit kurzen, verkümmerten Füßen, sehr langen und spitzigen Flügeln und kurzem gegabeltem Schwanz; Zugvögel, die besten Flieger, kommen nur durch Zufall auf den Boden, von dem sie sich fast nicht mehr erheben können, häckeln sich dagegen an Mauern, auch den glättesten, an. Ihr kunstloses Nest bauen sie in Mauer- u. Felsenlöcher; die gemeine Segelschwalbe (C. apus), Mauer-, Thurmschwalbe, Spyr, ganz schwarz, mit weißlicher Kehle, 7–8'' lang, über 17'' breit, in ganz Europa; der Felsen-S., große Spyr (C. melba), bis

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[172/0173] Düsseldorf, Krause, Hermann, Schmidt in Berlin. Seetang, s. Tang. Seetaucher (Colymbus), Schwimmvögel, im hohen Norden, ähnlich den Steißfüßen, aber mit vollständiger Schwimmhaut an den Zehen, Flügel u. Schwanz kurz. Sie sind mit Ausnahme der Brutzeit fast beständig auf dem Wasser, auf dem sie auch schlafen: der Eistaucher (C. glacialis), von der Größe der Gans, oben schwarz, unten weiß, Kopf u. Hals tief schwarz mit grünem Schiller; der Polartaucher (C. arcticus), kleiner, Kopf und Hals grau, an der Kehle und unten weiß; der rothkehlige S. (C. septentrionalis), etwas kleiner als der vorige. Seetulpen, s. Balanen. Seetzen, Ulrich Jasper, geb. 1767 zu Sophiengroden bei Jever, studierte in Jena Medicin, ging 1802 in den Orient, wurde 1808 Moslem, um Arabien bereisen zu können, war 1809–10 in Mekka u. Medina, st. 1811, wahrscheinlich vergiftet. Er sammelte bei 2000 Handschriften, die jetzt in Gotha sind; seine Tagebücher werden von Kruse herausgegeben (4 Bde., Berl. 1855–56). Seeversicherung, –assecuranz, die Versicherung von Schiff u. Ladung bei einer Assecuranzgesellschaft, deren es in den meisten großen Seestädten gibt, nach denselben Grundsätzen, die bei anderen Assecuranzen gelten. Seewurf, das Ueberbordwerfen der Ladung oder eines Theils derselben, um das Schiff zu retten; nach dem Seerecht wird dann der Schaden von dem Schiffseigner und Befrachter gemeinschaftlich getragen. Segeberg, Amtsstadt in Holstein, ziemlich im Mittelpunkte des Landes, mit 3900 E.; dabei der S.see, der S.kalkberg. Segel, große Tücher, aus mehren Streifen zusammengenäht, aus starkem Hanfgewebe und durch ein eingenähtes Seil (Leik, S.saum) verstärkt. Sie sind oben mit Querhölzern (Raen) zum Anhängen an die Masten versehen u. werden nach denselben u. deren Theilen genannt (Hauptsegel am Hauptmast, Top-, Bram-S. etc.). Die unteren S. (die großen S.) sind größer als die oberen; alle sind oben etwas schmäler als unten. Man unterscheidet an dem S. Fuß, Bauch und Kopf. Die S. bei- oder einnehmen, s. Einziehen; die S. streichen, sie mit den Raen herablassen; die S. beisetzen, sie ausspannen; S. auf etwas machen, Jagd machen; unter S. gehen, abfahren. Segen, segnen (vom lat. signare), auf Jemanden die Gnade Gottes herabflehen; s. Benediction. Segers od. Seghers, Daniel, niederländ. Blumenmaler, Schüler Joh. Breughels, geb. 1590 zu Antwerpen, trat in den Jesuitenorden, besuchte Rom und galt als einer der ersten Maler seiner Zeit. Rubens u. andere Historienmaler ließen häufig ihre Bilder durch ihn mit Guirlandeneinfassungen etc. schmücken; st. zu Antwerpen 1660. – S., Geraart, Historienmaler, Bruder des Vorigen, geb. 1589 zu Antwerpen, kam jung nach Rom, malte später am span. Hofe, hierauf in seiner Vaterstadt, wo er mit Rubens u. van Dyck in freundschaftlichem Verkehr stand; st. 1651. Segesta, Egesta, sicil. Stadt, unweit des heutigen Castelamare, leitete seinen Ursprung von flüchtigen Trojanern her, erscheint aber als griech. Stadt; theilte die Schicksale Siciliens. Segestes, cheruskischer Adeliger, Feind von Armin u. von ihm befehdet, wandte sich deßwegen an die Römer; Germanicus rettete ihn, nahm ihn bei seinem Rückzuge auf das linke Rheinufer mit. Segler oder Mauerschwalben (Cypselus), Gattung Vögel aus der Ordnung der Schwalbenartigen, mit kurzen, verkümmerten Füßen, sehr langen und spitzigen Flügeln und kurzem gegabeltem Schwanz; Zugvögel, die besten Flieger, kommen nur durch Zufall auf den Boden, von dem sie sich fast nicht mehr erheben können, häckeln sich dagegen an Mauern, auch den glättesten, an. Ihr kunstloses Nest bauen sie in Mauer- u. Felsenlöcher; die gemeine Segelschwalbe (C. apus), Mauer-, Thurmschwalbe, Spyr, ganz schwarz, mit weißlicher Kehle, 7–8'' lang, über 17'' breit, in ganz Europa; der Felsen-S., große Spyr (C. melba), bis

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/173>, abgerufen am 25.04.2024.