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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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von Verbalwurzeln abhängig u. die Bezeichnungen für Abstracta mangeln fast gänzlich, weßwegen sie bilderreich sein müssen; sie sind also geeignet zur einfachen Erzählung u. zur Poesie. Hauptzweige: 1) der aramäische, in den ostaramäischen (babylonische, chaldäische) und westaramäische (syrische); 2) der palästinische (hebräisch und phönicisch); 3) der arabische (arabisch, himjaritisch, äthiopisch).


Semler, Joh. Salomo, prot. Theolog u. Haupturheber der sog. historisch-kritischen Richtung im Gebiete der prot. Theologie, geb. 1725 zu Saalfeld, wurde 1750 Zeitungsredactor in Koburg, 1751 Professor der Geschichte an der Universität Altorf, kam 1752 durch Baumgartens Einfluß als Professor der Theologie nach Halle, wurde 1757 Director des theologischen Seminars u. st. 1791, nachdem er in den letzten Jahren viele Kränkungen erduldet hatte, namentlich auch von früheren Freunden, die auf seiner Bahn vorauseilten. S. besaß Gelehrsamkeit u. Scharfsinn, aber als Bibelkritiker mußte er auf Abwege gerathen, da er die Bibel von vornherein behandelte wie irgend einen griech. oder römischen Autor und an der Sucht litt, Neues und Unerhörtes vorbringen zu wollen. Während Ernesti die grammatische Erklärungsweise in die Höhe brachte, machte S. Epoche mit der sog. historischen, welche das Nationale, Locale u. Temporelle scharf vom Wesentlichen u. allgemein Wahren sondern u. namentlich im Auge haben sollte, daß Jesus u. seine Jünger sich den jüdischen Zeitvorstellungen anbequemten; vgl. Accommodation. Wie sehr solche Erklärungsweise aller subjectiven Willkür Thür u. Thor öffnete, zeigte sich bereits an S. selbst, denn er fand als Kern des Christenthums keine Dogmen, sondern nur moralische Wahrheiten, sah in der Apokalypse lediglich "das Werk eines chiliastischen Schwärmers zur Beförderung fanatischer Erwartungen vom Messias", in den Besessenen Wahnsinnige u. s. f. Nicht verschwiegen darf werden, daß er 1780 das Christenthum gegen die Wolfenbüttler Fragmente (vgl. Reimarus) und gegen den berüchtigten Dr. Bahrdt vertheidigte und als Theosoph u. Rosenkreuzer endigte.


Semlin, feste österr. Stadt an der Donau, Belgrad gegenüber, im banat.-serb. Landesmilitärcommando des Militärgränzgebiets, mit 8900 E.; wichtiger Verkehr mit der Türkei.


Semmering, Sömmering, Berg zwischen Unterösterreich u. Steyermark, 4416' hoch, mit einer Kunststraße (die alte 1728, die neue 1840 vollendet). Die in neuester Zeit über den Berg gelegte Eisenbahn, die Strecke von Gloggnitz nach Mürzzuschlag, 51/2 Ml. lang, ist eines der staunenswerthesten Bauwerke aller Zeiten (Viaduct über die Schwarze, die schiefe Brücke bei Rüb, der 95 Klafter lange Tunnel bei Plettenbach, der Viaduct über den Höllgraben, die Sameck'sche Strecke, wo die Bahn auf einer Kante der Bergwand an Abgründen dahinführt, die Strecke an der Weinzettelwand, die Viaducte über die Trauselklause und die kalte Rinne, der Haupttunnel von 750 Klftr. Länge).


Semnonen, das mächtigste Volk suev. Stammes, zwischen Elbe und Oder, in deren Gebiet der heil. Wald war, wo sich die Abgeordneten der 100 Gaue der Sueven versammelten: nach dem markomannischen Kriege verschwindet der Name.


Semoventia, lat., sich selbst bewegende Wesen, also die Thiere.


Sempach, Städtchen im Kanton Luzern, an einem kleinen See, mit 1100 E., geschichtlich bekannt durch den Sieg der Schweizer gegen Herzog Leopold von Oesterreich, 9. Juni 1386.


Semper, lat., immer; calumniare audacter, s. aliquid haeret, verleumde keck, es bleibt immer etwas hängen; S. Augustus, Titulatur der Kaiser, deutsch falsch übersetzt mit "allzeit Mehrer des Reichs".


Semper, Gottfried, ausgezeichneter Baumeister, geb. 1804 zu Hamburg, studierte zu Göttingen, München u. Paris, bereiste Italien und Griechenland, machte sich durch mehre Schriften über die Polychromie der Griechen bekannt, wurde 1834 als akademischer Lehrer nach Dresden berufen, wo er auch mehre großartige Bauten ausführte, darunter das neue Schauspielhaus. 1849 wanderte er wegen Betheiligung an den revolutionären

von Verbalwurzeln abhängig u. die Bezeichnungen für Abstracta mangeln fast gänzlich, weßwegen sie bilderreich sein müssen; sie sind also geeignet zur einfachen Erzählung u. zur Poesie. Hauptzweige: 1) der aramäische, in den ostaramäischen (babylonische, chaldäische) und westaramäische (syrische); 2) der palästinische (hebräisch und phönicisch); 3) der arabische (arabisch, himjaritisch, äthiopisch).


Semler, Joh. Salomo, prot. Theolog u. Haupturheber der sog. historisch-kritischen Richtung im Gebiete der prot. Theologie, geb. 1725 zu Saalfeld, wurde 1750 Zeitungsredactor in Koburg, 1751 Professor der Geschichte an der Universität Altorf, kam 1752 durch Baumgartens Einfluß als Professor der Theologie nach Halle, wurde 1757 Director des theologischen Seminars u. st. 1791, nachdem er in den letzten Jahren viele Kränkungen erduldet hatte, namentlich auch von früheren Freunden, die auf seiner Bahn vorauseilten. S. besaß Gelehrsamkeit u. Scharfsinn, aber als Bibelkritiker mußte er auf Abwege gerathen, da er die Bibel von vornherein behandelte wie irgend einen griech. oder römischen Autor und an der Sucht litt, Neues und Unerhörtes vorbringen zu wollen. Während Ernesti die grammatische Erklärungsweise in die Höhe brachte, machte S. Epoche mit der sog. historischen, welche das Nationale, Locale u. Temporelle scharf vom Wesentlichen u. allgemein Wahren sondern u. namentlich im Auge haben sollte, daß Jesus u. seine Jünger sich den jüdischen Zeitvorstellungen anbequemten; vgl. Accommodation. Wie sehr solche Erklärungsweise aller subjectiven Willkür Thür u. Thor öffnete, zeigte sich bereits an S. selbst, denn er fand als Kern des Christenthums keine Dogmen, sondern nur moralische Wahrheiten, sah in der Apokalypse lediglich „das Werk eines chiliastischen Schwärmers zur Beförderung fanatischer Erwartungen vom Messias“, in den Besessenen Wahnsinnige u. s. f. Nicht verschwiegen darf werden, daß er 1780 das Christenthum gegen die Wolfenbüttler Fragmente (vgl. Reimarus) und gegen den berüchtigten Dr. Bahrdt vertheidigte und als Theosoph u. Rosenkreuzer endigte.


Semlin, feste österr. Stadt an der Donau, Belgrad gegenüber, im banat.-serb. Landesmilitärcommando des Militärgränzgebiets, mit 8900 E.; wichtiger Verkehr mit der Türkei.


Semmering, Sömmering, Berg zwischen Unterösterreich u. Steyermark, 4416' hoch, mit einer Kunststraße (die alte 1728, die neue 1840 vollendet). Die in neuester Zeit über den Berg gelegte Eisenbahn, die Strecke von Gloggnitz nach Mürzzuschlag, 51/2 Ml. lang, ist eines der staunenswerthesten Bauwerke aller Zeiten (Viaduct über die Schwarze, die schiefe Brücke bei Rüb, der 95 Klafter lange Tunnel bei Plettenbach, der Viaduct über den Höllgraben, die Sameck'sche Strecke, wo die Bahn auf einer Kante der Bergwand an Abgründen dahinführt, die Strecke an der Weinzettelwand, die Viaducte über die Trauselklause und die kalte Rinne, der Haupttunnel von 750 Klftr. Länge).


Semnonen, das mächtigste Volk suev. Stammes, zwischen Elbe und Oder, in deren Gebiet der heil. Wald war, wo sich die Abgeordneten der 100 Gaue der Sueven versammelten: nach dem markomannischen Kriege verschwindet der Name.


Semoventia, lat., sich selbst bewegende Wesen, also die Thiere.


Sempach, Städtchen im Kanton Luzern, an einem kleinen See, mit 1100 E., geschichtlich bekannt durch den Sieg der Schweizer gegen Herzog Leopold von Oesterreich, 9. Juni 1386.


Semper, lat., immer; calumniare audacter, s. aliquid haeret, verleumde keck, es bleibt immer etwas hängen; S. Augustus, Titulatur der Kaiser, deutsch falsch übersetzt mit „allzeit Mehrer des Reichs“.


Semper, Gottfried, ausgezeichneter Baumeister, geb. 1804 zu Hamburg, studierte zu Göttingen, München u. Paris, bereiste Italien und Griechenland, machte sich durch mehre Schriften über die Polychromie der Griechen bekannt, wurde 1834 als akademischer Lehrer nach Dresden berufen, wo er auch mehre großartige Bauten ausführte, darunter das neue Schauspielhaus. 1849 wanderte er wegen Betheiligung an den revolutionären

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[182/0183] von Verbalwurzeln abhängig u. die Bezeichnungen für Abstracta mangeln fast gänzlich, weßwegen sie bilderreich sein müssen; sie sind also geeignet zur einfachen Erzählung u. zur Poesie. Hauptzweige: 1) der aramäische, in den ostaramäischen (babylonische, chaldäische) und westaramäische (syrische); 2) der palästinische (hebräisch und phönicisch); 3) der arabische (arabisch, himjaritisch, äthiopisch). Semler, Joh. Salomo, prot. Theolog u. Haupturheber der sog. historisch-kritischen Richtung im Gebiete der prot. Theologie, geb. 1725 zu Saalfeld, wurde 1750 Zeitungsredactor in Koburg, 1751 Professor der Geschichte an der Universität Altorf, kam 1752 durch Baumgartens Einfluß als Professor der Theologie nach Halle, wurde 1757 Director des theologischen Seminars u. st. 1791, nachdem er in den letzten Jahren viele Kränkungen erduldet hatte, namentlich auch von früheren Freunden, die auf seiner Bahn vorauseilten. S. besaß Gelehrsamkeit u. Scharfsinn, aber als Bibelkritiker mußte er auf Abwege gerathen, da er die Bibel von vornherein behandelte wie irgend einen griech. oder römischen Autor und an der Sucht litt, Neues und Unerhörtes vorbringen zu wollen. Während Ernesti die grammatische Erklärungsweise in die Höhe brachte, machte S. Epoche mit der sog. historischen, welche das Nationale, Locale u. Temporelle scharf vom Wesentlichen u. allgemein Wahren sondern u. namentlich im Auge haben sollte, daß Jesus u. seine Jünger sich den jüdischen Zeitvorstellungen anbequemten; vgl. Accommodation. Wie sehr solche Erklärungsweise aller subjectiven Willkür Thür u. Thor öffnete, zeigte sich bereits an S. selbst, denn er fand als Kern des Christenthums keine Dogmen, sondern nur moralische Wahrheiten, sah in der Apokalypse lediglich „das Werk eines chiliastischen Schwärmers zur Beförderung fanatischer Erwartungen vom Messias“, in den Besessenen Wahnsinnige u. s. f. Nicht verschwiegen darf werden, daß er 1780 das Christenthum gegen die Wolfenbüttler Fragmente (vgl. Reimarus) und gegen den berüchtigten Dr. Bahrdt vertheidigte und als Theosoph u. Rosenkreuzer endigte. Semlin, feste österr. Stadt an der Donau, Belgrad gegenüber, im banat.-serb. Landesmilitärcommando des Militärgränzgebiets, mit 8900 E.; wichtiger Verkehr mit der Türkei. Semmering, Sömmering, Berg zwischen Unterösterreich u. Steyermark, 4416' hoch, mit einer Kunststraße (die alte 1728, die neue 1840 vollendet). Die in neuester Zeit über den Berg gelegte Eisenbahn, die Strecke von Gloggnitz nach Mürzzuschlag, 51/2 Ml. lang, ist eines der staunenswerthesten Bauwerke aller Zeiten (Viaduct über die Schwarze, die schiefe Brücke bei Rüb, der 95 Klafter lange Tunnel bei Plettenbach, der Viaduct über den Höllgraben, die Sameck'sche Strecke, wo die Bahn auf einer Kante der Bergwand an Abgründen dahinführt, die Strecke an der Weinzettelwand, die Viaducte über die Trauselklause und die kalte Rinne, der Haupttunnel von 750 Klftr. Länge). Semnonen, das mächtigste Volk suev. Stammes, zwischen Elbe und Oder, in deren Gebiet der heil. Wald war, wo sich die Abgeordneten der 100 Gaue der Sueven versammelten: nach dem markomannischen Kriege verschwindet der Name. Semoventia, lat., sich selbst bewegende Wesen, also die Thiere. Sempach, Städtchen im Kanton Luzern, an einem kleinen See, mit 1100 E., geschichtlich bekannt durch den Sieg der Schweizer gegen Herzog Leopold von Oesterreich, 9. Juni 1386. Semper, lat., immer; calumniare audacter, s. aliquid haeret, verleumde keck, es bleibt immer etwas hängen; S. Augustus, Titulatur der Kaiser, deutsch falsch übersetzt mit „allzeit Mehrer des Reichs“. Semper, Gottfried, ausgezeichneter Baumeister, geb. 1804 zu Hamburg, studierte zu Göttingen, München u. Paris, bereiste Italien und Griechenland, machte sich durch mehre Schriften über die Polychromie der Griechen bekannt, wurde 1834 als akademischer Lehrer nach Dresden berufen, wo er auch mehre großartige Bauten ausführte, darunter das neue Schauspielhaus. 1849 wanderte er wegen Betheiligung an den revolutionären

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/183>, abgerufen am 19.04.2024.