Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

sche naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt wurde 1817 gegründet.


Senkrecht, s. Perpendikel.


Senkwage, soviel wie Aräometer.


Senlis (Sangli), franz. Stadt im Depart. Oise, mit 6200 E., schöner Kathedrale. Friede zwischen Kaiser Max I. und Karl VIII. von Frankreich.


Sennaar, afrik. Land zwischen Nubien, Kordofan, Habesch, an dem weißen und blauen Nil, größtentheils Steppe, an den Flußufern sehr fruchtbar, ist von dem Negerstamme der Schilluks, die im 16. Jahrh. einwanderten u. Moslemin sind, Arabern und Abyssiniern bewohnt, seit 1820 Aegypten unterworfen. Die Hauptstadt S., am blauen Nil, hat etwa 10000 E., beträchtlichen Handel.


Senn, Senne, Hirte auf den Alpen, dessen Hauptgeschäft die Käsebereitung ist (S.erei); S.et, die Viehheerde, die zu einer S. erei gehört; S.hütte, die Wohnung des S.en und seiner Knechte, roh aus Holz u. Steinen zusammengefügt.


Senne, Sendveld, Sintfeld, westfälische Haide von Paderborn bis gegen Münster u. Osnabrück; auf dem Lippe-Detmold'schen Gebiete ist das berühmte S.ngestüt (S.rpferde).


Sennesblätter (folia sennae), die Blätter der Cassia lanceolata und Cassia obtusa, in Nordafrika, Arabien und Syrien einheimischer Sträucher, enthalten ein bitteres Alkaloid (s. Kathartin), sind ein bekanntes Abführmittel.


Senonen, altgallisches Volk, an dessen Wohnplatz in Frankreich noch Sens erinnert; ein Theil wanderte nach Oberitalien aus und zerstörte unter Brennus Rom; an sie erinnert Sinigaglia (die röm. Kolonie Sena Gallica am Metaurus).


Se non e vero, e bene trovato, ital. Sprichwort: wenn es nicht wahr ist, so ist es doch gut erfunden.


Sens (Sangs), Stadt im französ. Depart. Yonne, an der Yonne und der Paris-Lyoner Bahn, ist Sitz eines Erzbischofs, hat eine alte große Kathedrale, 10500 E., viele Fabriken u. bedeutenden Handel.


Sensal, s. Mäckler.


Sensation, lat.-deutsch, Empfindung, Sinneseindruck; Aufsehen.


Sensibel, empfindbar, empfindlich, empfindsam; Sensibilität, die Fähigkeit zu empfinden, die Nerventhätigkeit; sensitiv, Sensitivität, vorzugsweise die Empfindung durch die Sinnennerven.


Sensitive, Sinnpflanze, s. Mimosa.


Sensual, sensuell, sinnlich; S.ismus, Sinnlichkeit; philosophisches System, s. Empirismus u. Materie; S.ität, Sinnlichkeit, das sinnliche Anschauungsvermögen; sensus, lat., Sinn, Empfindung; sensu bono, latiori, strictiori, strictissimo, im guten, weitern, engern, engsten Sinne.


Sententia, lat., 1) Meinung, 2) gerichtliches Urtheil, mit verschiedenerlei Beinamen, als s. definitiva, absolutoria, interlocutoria, criminalis u. s. w.


Sententiarier, s. Lombardus.


Sententiös, gedankenreich, spruchmäßig, bündig.


Sentimental, empfindsam, gefühlvoll; S.ität, Empfindsamkeit, Feinheit des Gefühls; krankhafte Reizbarkeit des Gefühls.


Sentina, lat., Sentine, der unterste Schiffsraum; Pfütze.


Senza tempo, ital., ohne bestimmtes Zeitmaß.


Separation, lat.-deutsch, Trennung, im Rechtswesen Scheidung von Tisch u. Bett; Theilung gemeinsamer Güter; Ausscheidung eines Theiles der Concursmasse, damit einzelne Gläubiger ausschließlich daraus bezahlt wer den; Trennung der Erbmasse des Erblassers zu Gunsten seiner Gläubiger von der Masse des insolventen Erben; separat, lat. separatim, getrennt, gesondert, jedes für sich; separiren, trennen, sondern.


Separatismus, Trennungssucht in Glaubenssachen; Separatisten, die Mitglieder einer Sekte; die Mitglieder einer Confession, die sich zu besondern Andachtsübungen vereinigen (Mommiers, Stündeler etc.).


Sepia, Tinten-, Kuttelfisch (Sepia), Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Kopffüßler, mit sackförmigem, weichem Körper u. einer innern Kalkplatte auf der Rückenseite, am Kopf 2 große Augen, 2 schnabelförmige Kiefer und 8 Fangarme; die gemeine S., Tintenfisch (S. officinalis), gegen 11/2' lang, mit glatter, weißer, roth punktirter Haut;

sche naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt wurde 1817 gegründet.


Senkrecht, s. Perpendikel.


Senkwage, soviel wie Aräometer.


Senlis (Sangli), franz. Stadt im Depart. Oise, mit 6200 E., schöner Kathedrale. Friede zwischen Kaiser Max I. und Karl VIII. von Frankreich.


Sennaar, afrik. Land zwischen Nubien, Kordofan, Habesch, an dem weißen und blauen Nil, größtentheils Steppe, an den Flußufern sehr fruchtbar, ist von dem Negerstamme der Schilluks, die im 16. Jahrh. einwanderten u. Moslemin sind, Arabern und Abyssiniern bewohnt, seit 1820 Aegypten unterworfen. Die Hauptstadt S., am blauen Nil, hat etwa 10000 E., beträchtlichen Handel.


Senn, Senne, Hirte auf den Alpen, dessen Hauptgeschäft die Käsebereitung ist (S.erei); S.et, die Viehheerde, die zu einer S. erei gehört; S.hütte, die Wohnung des S.en und seiner Knechte, roh aus Holz u. Steinen zusammengefügt.


Senne, Sendveld, Sintfeld, westfälische Haide von Paderborn bis gegen Münster u. Osnabrück; auf dem Lippe-Detmold'schen Gebiete ist das berühmte S.ngestüt (S.rpferde).


Sennesblätter (folia sennae), die Blätter der Cassia lanceolata und Cassia obtusa, in Nordafrika, Arabien und Syrien einheimischer Sträucher, enthalten ein bitteres Alkaloid (s. Kathartin), sind ein bekanntes Abführmittel.


Senonen, altgallisches Volk, an dessen Wohnplatz in Frankreich noch Sens erinnert; ein Theil wanderte nach Oberitalien aus und zerstörte unter Brennus Rom; an sie erinnert Sinigaglia (die röm. Kolonie Sena Gallica am Metaurus).


Se non è vero, è bene trovato, ital. Sprichwort: wenn es nicht wahr ist, so ist es doch gut erfunden.


Sens (Sangs), Stadt im französ. Depart. Yonne, an der Yonne und der Paris-Lyoner Bahn, ist Sitz eines Erzbischofs, hat eine alte große Kathedrale, 10500 E., viele Fabriken u. bedeutenden Handel.


Sensal, s. Mäckler.


Sensation, lat.-deutsch, Empfindung, Sinneseindruck; Aufsehen.


Sensibel, empfindbar, empfindlich, empfindsam; Sensibilität, die Fähigkeit zu empfinden, die Nerventhätigkeit; sensitiv, Sensitivität, vorzugsweise die Empfindung durch die Sinnennerven.


Sensitive, Sinnpflanze, s. Mimosa.


Sensual, sensuell, sinnlich; S.ismus, Sinnlichkeit; philosophisches System, s. Empirismus u. Materie; S.ität, Sinnlichkeit, das sinnliche Anschauungsvermögen; sensus, lat., Sinn, Empfindung; sensu bono, latiori, strictiori, strictissimo, im guten, weitern, engern, engsten Sinne.


Sententia, lat., 1) Meinung, 2) gerichtliches Urtheil, mit verschiedenerlei Beinamen, als s. definitiva, absolutoria, interlocutoria, criminalis u. s. w.


Sententiarier, s. Lombardus.


Sententiös, gedankenreich, spruchmäßig, bündig.


Sentimental, empfindsam, gefühlvoll; S.ität, Empfindsamkeit, Feinheit des Gefühls; krankhafte Reizbarkeit des Gefühls.


Sentina, lat., Sentine, der unterste Schiffsraum; Pfütze.


Senza tempo, ital., ohne bestimmtes Zeitmaß.


Separation, lat.-deutsch, Trennung, im Rechtswesen Scheidung von Tisch u. Bett; Theilung gemeinsamer Güter; Ausscheidung eines Theiles der Concursmasse, damit einzelne Gläubiger ausschließlich daraus bezahlt wer den; Trennung der Erbmasse des Erblassers zu Gunsten seiner Gläubiger von der Masse des insolventen Erben; separat, lat. separatim, getrennt, gesondert, jedes für sich; separiren, trennen, sondern.


Separatismus, Trennungssucht in Glaubenssachen; Separatisten, die Mitglieder einer Sekte; die Mitglieder einer Confession, die sich zu besondern Andachtsübungen vereinigen (Mommiers, Stündeler etc.).


Sepia, Tinten-, Kuttelfisch (Sepia), Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Kopffüßler, mit sackförmigem, weichem Körper u. einer innern Kalkplatte auf der Rückenseite, am Kopf 2 große Augen, 2 schnabelförmige Kiefer und 8 Fangarme; die gemeine S., Tintenfisch (S. officinalis), gegen 11/2' lang, mit glatter, weißer, roth punktirter Haut;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0187" n="186"/>
sche naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt wurde 1817 gegründet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senkrecht</hi>, s. Perpendikel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senkwage</hi>, soviel wie Aräometer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senlis</hi> (Sangli), franz. Stadt im Depart. Oise, mit 6200 E., schöner Kathedrale. Friede zwischen Kaiser Max I. und Karl VIII. von Frankreich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sennaar</hi>, afrik. Land zwischen Nubien, Kordofan, Habesch, an dem weißen und blauen Nil, größtentheils Steppe, an den Flußufern sehr fruchtbar, ist von dem Negerstamme der Schilluks, die im 16. Jahrh. einwanderten u. Moslemin sind, Arabern und Abyssiniern bewohnt, seit 1820 Aegypten unterworfen. Die <hi rendition="#g">Hauptstadt</hi> S., am blauen Nil, hat etwa 10000 E., beträchtlichen Handel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senn</hi>, <hi rendition="#g">Senne</hi>, Hirte auf den Alpen, dessen Hauptgeschäft die Käsebereitung ist (S.erei); S.et, die Viehheerde, die zu einer S. erei gehört; S.<hi rendition="#g">hütte</hi>, die Wohnung des S.en und seiner Knechte, roh aus Holz u. Steinen zusammengefügt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senne</hi>, <hi rendition="#g">Sendveld, Sintfeld</hi>, westfälische Haide von Paderborn bis gegen Münster u. Osnabrück; auf dem Lippe-Detmold'schen Gebiete ist das berühmte S.<hi rendition="#g">ngestüt</hi> (S.rpferde).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sennesblätter</hi><hi rendition="#i">(folia sennae)</hi>, die Blätter der <hi rendition="#i">Cassia lanceolata</hi> und <hi rendition="#i">Cassia obtusa</hi>, in Nordafrika, Arabien und Syrien einheimischer Sträucher, enthalten ein bitteres Alkaloid (s. Kathartin), sind ein bekanntes Abführmittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senonen</hi>, altgallisches Volk, an dessen Wohnplatz in Frankreich noch Sens erinnert; ein Theil wanderte nach Oberitalien aus und zerstörte unter Brennus Rom; an sie erinnert Sinigaglia (die röm. Kolonie <hi rendition="#i">Sena Gallica</hi> am Metaurus).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Se non è vero, è bene trovato</hi>, ital. Sprichwort: wenn es nicht wahr ist, so ist es doch gut erfunden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sens</hi> (Sangs), Stadt im französ. Depart. Yonne, an der Yonne und der Paris-Lyoner Bahn, ist Sitz eines Erzbischofs, hat eine alte große Kathedrale, 10500 E., viele Fabriken u. bedeutenden Handel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sensal</hi>, s. Mäckler.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sensation</hi>, lat.-deutsch, Empfindung, Sinneseindruck; Aufsehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sensibel</hi>, empfindbar, empfindlich, empfindsam; <hi rendition="#g">Sensibilität</hi>, die Fähigkeit zu empfinden, die Nerventhätigkeit; <hi rendition="#g">sensitiv, Sensitivität</hi>, vorzugsweise die Empfindung durch die Sinnennerven.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sensitive</hi>, Sinnpflanze, s. <hi rendition="#i">Mimosa</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sensual</hi>, <hi rendition="#g">sensuell</hi>, sinnlich; S.<hi rendition="#g">ismus</hi>, Sinnlichkeit; philosophisches System, s. Empirismus u. Materie; S.<hi rendition="#g">ität,</hi> Sinnlichkeit, das sinnliche Anschauungsvermögen; <hi rendition="#i">sensus</hi>, lat., Sinn, Empfindung; <hi rendition="#i">sensu bono, latiori, strictiori, strictissimo</hi>, im guten, weitern, engern, engsten Sinne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sententia</hi>, lat., 1) Meinung, 2) gerichtliches Urtheil, mit verschiedenerlei Beinamen, als <hi rendition="#i">s. definitiva, absolutoria, interlocutoria, criminalis</hi> u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sententiarier</hi>, s. Lombardus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sententiös</hi>, gedankenreich, spruchmäßig, bündig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sentimental</hi>, empfindsam, gefühlvoll; S.<hi rendition="#g">ität</hi>, Empfindsamkeit, Feinheit des Gefühls; krankhafte Reizbarkeit des Gefühls.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sentina</hi>, lat., <hi rendition="#g">Sentine</hi>, der unterste Schiffsraum; Pfütze.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senza tempo</hi>, ital., ohne bestimmtes Zeitmaß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Separation</hi>, lat.-deutsch, Trennung, im Rechtswesen Scheidung von Tisch u. Bett; Theilung gemeinsamer Güter; Ausscheidung eines Theiles der Concursmasse, damit einzelne Gläubiger ausschließlich daraus bezahlt wer den; Trennung der Erbmasse des Erblassers zu Gunsten seiner Gläubiger von der Masse des insolventen Erben; <hi rendition="#g">separat</hi>, lat. <hi rendition="#i">separatim</hi>, getrennt, gesondert, jedes für sich; <hi rendition="#g">separiren</hi>, trennen, sondern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Separatismus</hi>, Trennungssucht in Glaubenssachen; <hi rendition="#g">Separatisten</hi>, die Mitglieder einer Sekte; die Mitglieder einer Confession, die sich zu besondern Andachtsübungen vereinigen (Mommiers, Stündeler etc.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sepia</hi>, <hi rendition="#g">Tinten</hi>-, <hi rendition="#g">Kuttelfisch</hi><hi rendition="#i">(Sepia),</hi> Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Kopffüßler, mit sackförmigem, weichem Körper u. einer innern Kalkplatte auf der Rückenseite, am Kopf 2 große Augen, 2 schnabelförmige Kiefer und 8 Fangarme; die <hi rendition="#g">gemeine</hi> S., Tintenfisch <hi rendition="#i">(S. officinalis)</hi>, gegen 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>' lang, mit glatter, weißer, roth punktirter Haut;
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0187] sche naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt wurde 1817 gegründet. Senkrecht, s. Perpendikel. Senkwage, soviel wie Aräometer. Senlis (Sangli), franz. Stadt im Depart. Oise, mit 6200 E., schöner Kathedrale. Friede zwischen Kaiser Max I. und Karl VIII. von Frankreich. Sennaar, afrik. Land zwischen Nubien, Kordofan, Habesch, an dem weißen und blauen Nil, größtentheils Steppe, an den Flußufern sehr fruchtbar, ist von dem Negerstamme der Schilluks, die im 16. Jahrh. einwanderten u. Moslemin sind, Arabern und Abyssiniern bewohnt, seit 1820 Aegypten unterworfen. Die Hauptstadt S., am blauen Nil, hat etwa 10000 E., beträchtlichen Handel. Senn, Senne, Hirte auf den Alpen, dessen Hauptgeschäft die Käsebereitung ist (S.erei); S.et, die Viehheerde, die zu einer S. erei gehört; S.hütte, die Wohnung des S.en und seiner Knechte, roh aus Holz u. Steinen zusammengefügt. Senne, Sendveld, Sintfeld, westfälische Haide von Paderborn bis gegen Münster u. Osnabrück; auf dem Lippe-Detmold'schen Gebiete ist das berühmte S.ngestüt (S.rpferde). Sennesblätter (folia sennae), die Blätter der Cassia lanceolata und Cassia obtusa, in Nordafrika, Arabien und Syrien einheimischer Sträucher, enthalten ein bitteres Alkaloid (s. Kathartin), sind ein bekanntes Abführmittel. Senonen, altgallisches Volk, an dessen Wohnplatz in Frankreich noch Sens erinnert; ein Theil wanderte nach Oberitalien aus und zerstörte unter Brennus Rom; an sie erinnert Sinigaglia (die röm. Kolonie Sena Gallica am Metaurus). Se non è vero, è bene trovato, ital. Sprichwort: wenn es nicht wahr ist, so ist es doch gut erfunden. Sens (Sangs), Stadt im französ. Depart. Yonne, an der Yonne und der Paris-Lyoner Bahn, ist Sitz eines Erzbischofs, hat eine alte große Kathedrale, 10500 E., viele Fabriken u. bedeutenden Handel. Sensal, s. Mäckler. Sensation, lat.-deutsch, Empfindung, Sinneseindruck; Aufsehen. Sensibel, empfindbar, empfindlich, empfindsam; Sensibilität, die Fähigkeit zu empfinden, die Nerventhätigkeit; sensitiv, Sensitivität, vorzugsweise die Empfindung durch die Sinnennerven. Sensitive, Sinnpflanze, s. Mimosa. Sensual, sensuell, sinnlich; S.ismus, Sinnlichkeit; philosophisches System, s. Empirismus u. Materie; S.ität, Sinnlichkeit, das sinnliche Anschauungsvermögen; sensus, lat., Sinn, Empfindung; sensu bono, latiori, strictiori, strictissimo, im guten, weitern, engern, engsten Sinne. Sententia, lat., 1) Meinung, 2) gerichtliches Urtheil, mit verschiedenerlei Beinamen, als s. definitiva, absolutoria, interlocutoria, criminalis u. s. w. Sententiarier, s. Lombardus. Sententiös, gedankenreich, spruchmäßig, bündig. Sentimental, empfindsam, gefühlvoll; S.ität, Empfindsamkeit, Feinheit des Gefühls; krankhafte Reizbarkeit des Gefühls. Sentina, lat., Sentine, der unterste Schiffsraum; Pfütze. Senza tempo, ital., ohne bestimmtes Zeitmaß. Separation, lat.-deutsch, Trennung, im Rechtswesen Scheidung von Tisch u. Bett; Theilung gemeinsamer Güter; Ausscheidung eines Theiles der Concursmasse, damit einzelne Gläubiger ausschließlich daraus bezahlt wer den; Trennung der Erbmasse des Erblassers zu Gunsten seiner Gläubiger von der Masse des insolventen Erben; separat, lat. separatim, getrennt, gesondert, jedes für sich; separiren, trennen, sondern. Separatismus, Trennungssucht in Glaubenssachen; Separatisten, die Mitglieder einer Sekte; die Mitglieder einer Confession, die sich zu besondern Andachtsübungen vereinigen (Mommiers, Stündeler etc.). Sepia, Tinten-, Kuttelfisch (Sepia), Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Kopffüßler, mit sackförmigem, weichem Körper u. einer innern Kalkplatte auf der Rückenseite, am Kopf 2 große Augen, 2 schnabelförmige Kiefer und 8 Fangarme; die gemeine S., Tintenfisch (S. officinalis), gegen 11/2' lang, mit glatter, weißer, roth punktirter Haut;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/187
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/187>, abgerufen am 19.04.2024.