Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Spalm, Theer, Schiffspech; s.iren, soviel als kalfatern.


Spampanaten, ital.-deutsch, Aufschneidereien.


Span, dünner Ausschnitt von Holz, Papier, Blech etc. - S., in der alten Sprache soviel als Streit, Zwist (erhalten in widerspänstig). - S., engl. Längenmaß = 1011/3 Par. Linie; schwed. Getreidemaß = 3693 Par. Kubikzoll.


Spanämie, griech.-deutsch, krankhafte Verminderung der Blutkügelchen u. des Faserstoffes im Blute.


Spandau, preuß. Stadt u. Festung, 4 M. von Berlin, mit 8200 E., Straf- und Besserungsanstalt für schwere Verbrecher, Rettungsanstalt für die Kinder derselben, Artillerielaboratorium, Waffenfabriken. 1806 von Oberst Beneckendorf ohne Schuß übergeben; 1813 von dem französ. General Bruey tapfer gegen Preußen und Russen vertheidigt u. mit Capitulation gegen freien Abzug geräumt.


Spangenberg, Cyriak, prot. Theolog und Chronikenschreiber, geb. 1528 zu Herden im Kalenberg'schen, ein Schüler Luthers und Melanchthons, wurde Pastor zu Eisleben, 1550 Pastor zu Mansfeld, mußte aber als Flacianer (s. Flacius) 1574 das Mansfeld'sche, 1578 das Hessische verlassen u. st. 1604 als Flüchtling zu Straßburg. S. war ein geistloser Polemiker u. Poet, an seinen dickleibigen Chroniken höchstens der Fleiß zu rühmen.


Spangenberg, August Gottlieb, als der 2. Stifter der Herrnhuter gefeiert, ein 1704 zu Klettenberg in der Grafschaft Hohnstein geborner Predigerssohn, wurde Adjunct der theologischen Fakultät zu Halle und Inspektor der Schulen des Franke'schen Waisenhauses, 1734 aber wegen seiner Anhänglichkeit an Zinzendorf abgesetzt. Er entwickelte nun als Missionär in Nordamerika u. Europa für die Herrnhuter eine außerordentliche Thätigkeit, wurde der Nachfolger Zinzendorfs als Bischof zu Barby und st. 1792 zu Bertholdsdorf. Seine wichtigsten Schriften waren eine Lebensbeschreibung Zinzendorfs und die "Idea fidei fratrum oder kurzer Begriff der christlichen Lehren in den Brüdergemeinden" (Barby 1779). Vgl. Herrnhut, Böhmische Brüder.


Spangenberg, Ernst Pet. Joh., geb. 1784 zu Göttingen, gest. 1833 als Geheimerath in Hannover, war ein sehr fruchtbarer juristischer Schriftsteller, der die Rechtsgeschichte und Rechtsalterthümer, das röm. u. deutsche u. namentlich auch das hannöv. Recht behandelte.


Spanheim, Ezechiel von, Staatsmann und vielseitiger Gelehrter, geb. 1629 zu Genf, wurde 1651 Professor der Beredsamkeit u. kam in den großen Rath seiner Vaterstadt, trat aber in kurpfälz., 1677 in brandenburg. Staatsdienste und wurde Minister; nach der Erhebung Preußens zum Königreich geadelt, st. S. 1710 als preuß. Gesandter zu London. Trotz seiner praktischen Thätigkeit fand er doch Muse genug, sich als gelehrter Schriftsteller einen Namen zu erwerben, vor allem als Numismatiker (13 Dissertationen de usu et praestantia numismatum antiquorum, Rom 1664, seitdem an vielen Orten öfters aufgelegt), Jurist (orbis Romanus, Rom 1697) und Philolog (Uebersetzungen aus dem Griechischen ins Französische, Kommentare zu Julians des Abtrünnigen Schriften, zum Kallimach u. a. m.). - S., Friedr., der Bruder des Vorigen, geb. 1632 zu Genf, Professor der Theologie zu Heidelberg, später in Leyden, gest. 1701, zeichnete sich als theologischer Schriftsteller und als Kirchenhistoriker namentlich durch den gemäßigten Ton aus, den er im Vergleich zu Hottinger, den beiden Basnage u. a. m. gegen die kath. Kirche innehielt.


Spanien, das Königreich, umfaßt über 5/6 der pyrenäischen Halbinsel od. 8364 #M., mit den balearischen und kanarischen Inseln 8598 #M., liegt zwischen Frankreich, dem Ocean, Portugal und dem mittelländ. Meere. Das kontinentale S. ist ein Hochland, welches sich im Durchschnitt gegen Südwesten hin senkt. Das nördl. Küstengebirge, das von den Pyrenäen auslaufende kantabrische Gebirge, bildet den Nordrand der großen span., durchschnittlich 2 bis 3000' hohen Hochebene, welche durch die Sierra Guadarrama u. die Sierra Morena in die alt- u. in die neukastilische


Spalm, Theer, Schiffspech; s.iren, soviel als kalfatern.


Spampanaten, ital.-deutsch, Aufschneidereien.


Span, dünner Ausschnitt von Holz, Papier, Blech etc. – S., in der alten Sprache soviel als Streit, Zwist (erhalten in widerspänstig). – S., engl. Längenmaß = 1011/3 Par. Linie; schwed. Getreidemaß = 3693 Par. Kubikzoll.


Spanämie, griech.-deutsch, krankhafte Verminderung der Blutkügelchen u. des Faserstoffes im Blute.


Spandau, preuß. Stadt u. Festung, 4 M. von Berlin, mit 8200 E., Straf- und Besserungsanstalt für schwere Verbrecher, Rettungsanstalt für die Kinder derselben, Artillerielaboratorium, Waffenfabriken. 1806 von Oberst Beneckendorf ohne Schuß übergeben; 1813 von dem französ. General Bruey tapfer gegen Preußen und Russen vertheidigt u. mit Capitulation gegen freien Abzug geräumt.


Spangenberg, Cyriak, prot. Theolog und Chronikenschreiber, geb. 1528 zu Herden im Kalenberg'schen, ein Schüler Luthers und Melanchthons, wurde Pastor zu Eisleben, 1550 Pastor zu Mansfeld, mußte aber als Flacianer (s. Flacius) 1574 das Mansfeld'sche, 1578 das Hessische verlassen u. st. 1604 als Flüchtling zu Straßburg. S. war ein geistloser Polemiker u. Poet, an seinen dickleibigen Chroniken höchstens der Fleiß zu rühmen.


Spangenberg, August Gottlieb, als der 2. Stifter der Herrnhuter gefeiert, ein 1704 zu Klettenberg in der Grafschaft Hohnstein geborner Predigerssohn, wurde Adjunct der theologischen Fakultät zu Halle und Inspektor der Schulen des Franke'schen Waisenhauses, 1734 aber wegen seiner Anhänglichkeit an Zinzendorf abgesetzt. Er entwickelte nun als Missionär in Nordamerika u. Europa für die Herrnhuter eine außerordentliche Thätigkeit, wurde der Nachfolger Zinzendorfs als Bischof zu Barby und st. 1792 zu Bertholdsdorf. Seine wichtigsten Schriften waren eine Lebensbeschreibung Zinzendorfs und die „Idea fidei fratrum oder kurzer Begriff der christlichen Lehren in den Brüdergemeinden“ (Barby 1779). Vgl. Herrnhut, Böhmische Brüder.


Spangenberg, Ernst Pet. Joh., geb. 1784 zu Göttingen, gest. 1833 als Geheimerath in Hannover, war ein sehr fruchtbarer juristischer Schriftsteller, der die Rechtsgeschichte und Rechtsalterthümer, das röm. u. deutsche u. namentlich auch das hannöv. Recht behandelte.


Spanheim, Ezechiel von, Staatsmann und vielseitiger Gelehrter, geb. 1629 zu Genf, wurde 1651 Professor der Beredsamkeit u. kam in den großen Rath seiner Vaterstadt, trat aber in kurpfälz., 1677 in brandenburg. Staatsdienste und wurde Minister; nach der Erhebung Preußens zum Königreich geadelt, st. S. 1710 als preuß. Gesandter zu London. Trotz seiner praktischen Thätigkeit fand er doch Muse genug, sich als gelehrter Schriftsteller einen Namen zu erwerben, vor allem als Numismatiker (13 Dissertationen de usu et praestantia numismatum antiquorum, Rom 1664, seitdem an vielen Orten öfters aufgelegt), Jurist (orbis Romanus, Rom 1697) und Philolog (Uebersetzungen aus dem Griechischen ins Französische, Kommentare zu Julians des Abtrünnigen Schriften, zum Kallimach u. a. m.). – S., Friedr., der Bruder des Vorigen, geb. 1632 zu Genf, Professor der Theologie zu Heidelberg, später in Leyden, gest. 1701, zeichnete sich als theologischer Schriftsteller und als Kirchenhistoriker namentlich durch den gemäßigten Ton aus, den er im Vergleich zu Hottinger, den beiden Basnage u. a. m. gegen die kath. Kirche innehielt.


Spanien, das Königreich, umfaßt über 5/6 der pyrenäischen Halbinsel od. 8364 □M., mit den balearischen und kanarischen Inseln 8598 □M., liegt zwischen Frankreich, dem Ocean, Portugal und dem mittelländ. Meere. Das kontinentale S. ist ein Hochland, welches sich im Durchschnitt gegen Südwesten hin senkt. Das nördl. Küstengebirge, das von den Pyrenäen auslaufende kantabrische Gebirge, bildet den Nordrand der großen span., durchschnittlich 2 bis 3000' hohen Hochebene, welche durch die Sierra Guadarrama u. die Sierra Morena in die alt- u. in die neukastilische

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0262" n="261"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spalm</hi>, <hi rendition="#g">Theer</hi>, Schiffspech; s.<hi rendition="#g">iren,</hi> soviel als kalfatern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spampanaten</hi>, ital.-deutsch, Aufschneidereien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Span</hi>, dünner Ausschnitt von Holz, Papier, Blech etc. &#x2013; S., in der alten Sprache soviel als Streit, Zwist (erhalten in widerspänstig). &#x2013; S., engl. Längenmaß = 101<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> Par. Linie; schwed. Getreidemaß = 3693 Par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spanämie</hi>, griech.-deutsch, krankhafte Verminderung der Blutkügelchen u. des Faserstoffes im Blute.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spandau</hi>, preuß. Stadt u. Festung, 4 M. von Berlin, mit 8200 E., Straf- und Besserungsanstalt für schwere Verbrecher, Rettungsanstalt für die Kinder derselben, Artillerielaboratorium, Waffenfabriken. 1806 von Oberst Beneckendorf ohne Schuß übergeben; 1813 von dem französ. General Bruey tapfer gegen Preußen und Russen vertheidigt u. mit Capitulation gegen freien Abzug geräumt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spangenberg</hi>, Cyriak, prot. Theolog und Chronikenschreiber, geb. 1528 zu Herden im Kalenberg'schen, ein Schüler Luthers und Melanchthons, wurde Pastor zu Eisleben, 1550 Pastor zu Mansfeld, mußte aber als Flacianer (s. Flacius) 1574 das Mansfeld'sche, 1578 das Hessische verlassen u. st. 1604 als Flüchtling zu Straßburg. S. war ein geistloser Polemiker u. Poet, an seinen dickleibigen Chroniken höchstens der Fleiß zu rühmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spangenberg</hi>, August Gottlieb, als der 2. Stifter der Herrnhuter gefeiert, ein 1704 zu Klettenberg in der Grafschaft Hohnstein geborner Predigerssohn, wurde Adjunct der theologischen Fakultät zu Halle und Inspektor der Schulen des Franke'schen Waisenhauses, 1734 aber wegen seiner Anhänglichkeit an Zinzendorf abgesetzt. Er entwickelte nun als Missionär in Nordamerika u. Europa für die Herrnhuter eine außerordentliche Thätigkeit, wurde der Nachfolger Zinzendorfs als Bischof zu Barby und st. 1792 zu Bertholdsdorf. Seine wichtigsten Schriften waren eine Lebensbeschreibung Zinzendorfs und die &#x201E;<hi rendition="#i">Idea fidei fratrum</hi> oder kurzer Begriff der christlichen Lehren in den Brüdergemeinden&#x201C; (Barby 1779). Vgl. Herrnhut, Böhmische Brüder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spangenberg</hi>, Ernst Pet. Joh., geb. 1784 zu Göttingen, gest. 1833 als Geheimerath in Hannover, war ein sehr fruchtbarer juristischer Schriftsteller, der die Rechtsgeschichte und Rechtsalterthümer, das röm. u. deutsche u. namentlich auch das hannöv. Recht behandelte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spanheim</hi>, Ezechiel von, Staatsmann und vielseitiger Gelehrter, geb. 1629 zu Genf, wurde 1651 Professor der Beredsamkeit u. kam in den großen Rath seiner Vaterstadt, trat aber in kurpfälz., 1677 in brandenburg. Staatsdienste und wurde Minister; nach der Erhebung Preußens zum Königreich geadelt, st. S. 1710 als preuß. Gesandter zu London. Trotz seiner praktischen Thätigkeit fand er doch Muse genug, sich als gelehrter Schriftsteller einen Namen zu erwerben, vor allem als Numismatiker (13 Dissertationen <hi rendition="#i">de usu et praestantia numismatum antiquorum</hi>, Rom 1664, seitdem an vielen Orten öfters aufgelegt), Jurist (<hi rendition="#i">orbis Romanus</hi>, Rom 1697) und Philolog (Uebersetzungen aus dem Griechischen ins Französische, Kommentare zu Julians des Abtrünnigen Schriften, zum Kallimach u. a. m.). &#x2013; S., <hi rendition="#g">Friedr.</hi>, der Bruder des Vorigen, geb. 1632 zu Genf, Professor der Theologie zu Heidelberg, später in Leyden, gest. 1701, zeichnete sich als theologischer Schriftsteller und als Kirchenhistoriker namentlich durch den gemäßigten Ton aus, den er im Vergleich zu Hottinger, den beiden Basnage u. a. m. gegen die kath. Kirche innehielt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spanien</hi>, das Königreich, umfaßt über <hi rendition="#sup">5</hi>/<hi rendition="#sub">6</hi> der pyrenäischen Halbinsel od. 8364 &#x25A1;M., mit den balearischen und kanarischen Inseln 8598 &#x25A1;M., liegt zwischen Frankreich, dem Ocean, Portugal und dem mittelländ. Meere. Das kontinentale S. ist ein Hochland, welches sich im Durchschnitt gegen Südwesten hin senkt. Das nördl. Küstengebirge, das von den Pyrenäen auslaufende kantabrische Gebirge, bildet den Nordrand der großen span., durchschnittlich 2 bis 3000' hohen Hochebene, welche durch die Sierra Guadarrama u. die Sierra Morena in die alt- u. in die neukastilische
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0262] Spalm, Theer, Schiffspech; s.iren, soviel als kalfatern. Spampanaten, ital.-deutsch, Aufschneidereien. Span, dünner Ausschnitt von Holz, Papier, Blech etc. – S., in der alten Sprache soviel als Streit, Zwist (erhalten in widerspänstig). – S., engl. Längenmaß = 1011/3 Par. Linie; schwed. Getreidemaß = 3693 Par. Kubikzoll. Spanämie, griech.-deutsch, krankhafte Verminderung der Blutkügelchen u. des Faserstoffes im Blute. Spandau, preuß. Stadt u. Festung, 4 M. von Berlin, mit 8200 E., Straf- und Besserungsanstalt für schwere Verbrecher, Rettungsanstalt für die Kinder derselben, Artillerielaboratorium, Waffenfabriken. 1806 von Oberst Beneckendorf ohne Schuß übergeben; 1813 von dem französ. General Bruey tapfer gegen Preußen und Russen vertheidigt u. mit Capitulation gegen freien Abzug geräumt. Spangenberg, Cyriak, prot. Theolog und Chronikenschreiber, geb. 1528 zu Herden im Kalenberg'schen, ein Schüler Luthers und Melanchthons, wurde Pastor zu Eisleben, 1550 Pastor zu Mansfeld, mußte aber als Flacianer (s. Flacius) 1574 das Mansfeld'sche, 1578 das Hessische verlassen u. st. 1604 als Flüchtling zu Straßburg. S. war ein geistloser Polemiker u. Poet, an seinen dickleibigen Chroniken höchstens der Fleiß zu rühmen. Spangenberg, August Gottlieb, als der 2. Stifter der Herrnhuter gefeiert, ein 1704 zu Klettenberg in der Grafschaft Hohnstein geborner Predigerssohn, wurde Adjunct der theologischen Fakultät zu Halle und Inspektor der Schulen des Franke'schen Waisenhauses, 1734 aber wegen seiner Anhänglichkeit an Zinzendorf abgesetzt. Er entwickelte nun als Missionär in Nordamerika u. Europa für die Herrnhuter eine außerordentliche Thätigkeit, wurde der Nachfolger Zinzendorfs als Bischof zu Barby und st. 1792 zu Bertholdsdorf. Seine wichtigsten Schriften waren eine Lebensbeschreibung Zinzendorfs und die „Idea fidei fratrum oder kurzer Begriff der christlichen Lehren in den Brüdergemeinden“ (Barby 1779). Vgl. Herrnhut, Böhmische Brüder. Spangenberg, Ernst Pet. Joh., geb. 1784 zu Göttingen, gest. 1833 als Geheimerath in Hannover, war ein sehr fruchtbarer juristischer Schriftsteller, der die Rechtsgeschichte und Rechtsalterthümer, das röm. u. deutsche u. namentlich auch das hannöv. Recht behandelte. Spanheim, Ezechiel von, Staatsmann und vielseitiger Gelehrter, geb. 1629 zu Genf, wurde 1651 Professor der Beredsamkeit u. kam in den großen Rath seiner Vaterstadt, trat aber in kurpfälz., 1677 in brandenburg. Staatsdienste und wurde Minister; nach der Erhebung Preußens zum Königreich geadelt, st. S. 1710 als preuß. Gesandter zu London. Trotz seiner praktischen Thätigkeit fand er doch Muse genug, sich als gelehrter Schriftsteller einen Namen zu erwerben, vor allem als Numismatiker (13 Dissertationen de usu et praestantia numismatum antiquorum, Rom 1664, seitdem an vielen Orten öfters aufgelegt), Jurist (orbis Romanus, Rom 1697) und Philolog (Uebersetzungen aus dem Griechischen ins Französische, Kommentare zu Julians des Abtrünnigen Schriften, zum Kallimach u. a. m.). – S., Friedr., der Bruder des Vorigen, geb. 1632 zu Genf, Professor der Theologie zu Heidelberg, später in Leyden, gest. 1701, zeichnete sich als theologischer Schriftsteller und als Kirchenhistoriker namentlich durch den gemäßigten Ton aus, den er im Vergleich zu Hottinger, den beiden Basnage u. a. m. gegen die kath. Kirche innehielt. Spanien, das Königreich, umfaßt über 5/6 der pyrenäischen Halbinsel od. 8364 □M., mit den balearischen und kanarischen Inseln 8598 □M., liegt zwischen Frankreich, dem Ocean, Portugal und dem mittelländ. Meere. Das kontinentale S. ist ein Hochland, welches sich im Durchschnitt gegen Südwesten hin senkt. Das nördl. Küstengebirge, das von den Pyrenäen auslaufende kantabrische Gebirge, bildet den Nordrand der großen span., durchschnittlich 2 bis 3000' hohen Hochebene, welche durch die Sierra Guadarrama u. die Sierra Morena in die alt- u. in die neukastilische

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/262
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/262>, abgerufen am 25.04.2024.