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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Gott, noch mehr aber hatte Hegel Recht mit der Behauptung, S. habe die Welt geläugnet. Daß es überhaupt eine Welt u. Vielheit od. Einzeldinge für uns gibt, ist nach S. Folge mangelhafter Erkenntniß. Die Erkenntniß der Vernunft nämlich ist intuitiv, sie schaut Alles in der Einheit der göttlichen Substanz, mit dem Auge der Ewigkeit, sie allein ist wahre Erkenntniß; was sie aber geschaut, das vereinzelt, isolirt und verwirrt unsere Imagination, in deren Gebiet alle oberflächliche und verworrene Erkenntniß, namentlich alles Erfahren und Meinen gehört. Nur weil wir Imagination haben, gibt es für uns Einzeldinge, die etwas an und für sich zu sein scheinen. - Der Charakter der praktischen Philosophie S.s ergibt sich aus den erörterten Grundanschauungen. Der Mensch ist ein Modus, ein Glied in der endlosen Reihe bedingender Ursachen, von einem freien Willen kann bei ihm keine Rede sein, wir wähnen uns frei, weil wir unserer Handlungen bewußt sind, kennen aber die bestimmenden Ursachen derselben nicht. Gut und bös sind lediglich relative Begriffe, gebildet aus unserer Vergleichung der Dinge unter einander, von denen uns das eine nützlich oder gut, das andere schädlich (des Guten beraubend) oder böse vorkommt. Das höchste Gut ist die wahre Erkenntniß Gottes d. h. die Erkenntniß seines eigenen bessern Selbst; in ihr liegt die höchste Tugend und aus ihr fließt die höchste Seligkeit, die keineswegs Lohn der Tugend, sondern die Tugend selbst ist. Ist so Selbstvergötterung der archimedische Punkt u. Gipfel des Spinozismus und liegt in den praktischen Folgerungen desselben die schlagendste Widerlegung, so wimmelt sein System außerdem trotz der mathematischen Methode von Lücken u. Sprüngen. Der Tractatus theologico-politicus stempelt den S. zu einem Hauptverfechter des modernen Rationalismus, indem er darin die Nothwendigkeit der unbeschränkten freien Forschung für das Staatswohl und für die Frömmigkeit nachzuweisen sucht; er ist den metaphysischen Grundsätzen gegenüber schon deßhalb ohne Halt, weil man mit Recht fragt: woher und wozu der Anspruch auf freie Forschung, da doch der menschliche Geist gar keiner Freiheit fähig ist? - Gesammelte Schriften von Paulus (Jena 1802-1803), Gfrörer (1836), deutsche Uebersetzung mit einer geistreichen aber höchst befangenen Lebensbeschreibung von Berthold Auerbach (Stuttg. 1841, 5 B.); neuere Schriften über den Spinozismus von F. H. Jacobi (1785), Sigwart (1816), H. Ritter (1816), H. Ch. W. Sigwart (1839), Schaarschmidt (1850), dazu die Refutation inedite de Spinoza, par Leibnitz, precedee d'un memoire par A. Foucher de Carell, Par. 1854.


Spinsters (Spinnerinen), nennt man in England solche Mädchen, die keinen Mann bekommen.


Spint, Getreidemaß in Bremen = 2241/10, in Hamburg = 344, in Lüneburg = 392, in Rendsburg = 1079 Par. Kubikzoll.


Spinthriae, lat., geschnittene Steine od. Münzen mit obscönen Darstellungen.


Spira, Johannes de, ital. für Johannes von Speyer, deutscher Buchdrucker, der seine Kunst von Mainz aus nach Venedig verpflanzte, wo er 1469 zuerst Ciceros Briefe druckte; sein Bruder Wendelin setzte das Geschäft bis um 1477 fort.


Spirabel, lat.-deutsch, athembar; Spirabilität, Athembarkeit eines Gases; Spiranten, Hauchlaute: f, s, ch, sch, z.


Spiral, lat.-deutsch, schneckenförmig, gewunden.


Spirale, Spirallinie, krumme Linie, die einen bestimmten Punkt in unendlich vielen Windungen umkreist. Die gewöhnliche S. ist die archimedische. Diese entsteht an einem gleichmäßig um den Mittelpunkt sich drehenden Radius eines Kreises durch einen vom Mittelpunkt ausgehenden und gleichmäßig am Radius sich fortbewegenden Punkt, so daß derselbe nach vollendetem Umlauf des Radius die ganze Länge dieses durchlaufen hat. Bei der weitern Fortsetzung der S. geschieht die Fortbewegung des Punktes in der Verlängerung des Radius, nach dessen zweitem Umlauf der Punkt um die doppelte Länge des Radius vom Mittelpunkt absteht, nach dem

Gott, noch mehr aber hatte Hegel Recht mit der Behauptung, S. habe die Welt geläugnet. Daß es überhaupt eine Welt u. Vielheit od. Einzeldinge für uns gibt, ist nach S. Folge mangelhafter Erkenntniß. Die Erkenntniß der Vernunft nämlich ist intuitiv, sie schaut Alles in der Einheit der göttlichen Substanz, mit dem Auge der Ewigkeit, sie allein ist wahre Erkenntniß; was sie aber geschaut, das vereinzelt, isolirt und verwirrt unsere Imagination, in deren Gebiet alle oberflächliche und verworrene Erkenntniß, namentlich alles Erfahren und Meinen gehört. Nur weil wir Imagination haben, gibt es für uns Einzeldinge, die etwas an und für sich zu sein scheinen. – Der Charakter der praktischen Philosophie S.s ergibt sich aus den erörterten Grundanschauungen. Der Mensch ist ein Modus, ein Glied in der endlosen Reihe bedingender Ursachen, von einem freien Willen kann bei ihm keine Rede sein, wir wähnen uns frei, weil wir unserer Handlungen bewußt sind, kennen aber die bestimmenden Ursachen derselben nicht. Gut und bös sind lediglich relative Begriffe, gebildet aus unserer Vergleichung der Dinge unter einander, von denen uns das eine nützlich oder gut, das andere schädlich (des Guten beraubend) oder böse vorkommt. Das höchste Gut ist die wahre Erkenntniß Gottes d. h. die Erkenntniß seines eigenen bessern Selbst; in ihr liegt die höchste Tugend und aus ihr fließt die höchste Seligkeit, die keineswegs Lohn der Tugend, sondern die Tugend selbst ist. Ist so Selbstvergötterung der archimedische Punkt u. Gipfel des Spinozismus und liegt in den praktischen Folgerungen desselben die schlagendste Widerlegung, so wimmelt sein System außerdem trotz der mathematischen Methode von Lücken u. Sprüngen. Der Tractatus theologico-politicus stempelt den S. zu einem Hauptverfechter des modernen Rationalismus, indem er darin die Nothwendigkeit der unbeschränkten freien Forschung für das Staatswohl und für die Frömmigkeit nachzuweisen sucht; er ist den metaphysischen Grundsätzen gegenüber schon deßhalb ohne Halt, weil man mit Recht fragt: woher und wozu der Anspruch auf freie Forschung, da doch der menschliche Geist gar keiner Freiheit fähig ist? – Gesammelte Schriften von Paulus (Jena 1802–1803), Gfrörer (1836), deutsche Uebersetzung mit einer geistreichen aber höchst befangenen Lebensbeschreibung von Berthold Auerbach (Stuttg. 1841, 5 B.); neuere Schriften über den Spinozismus von F. H. Jacobi (1785), Sigwart (1816), H. Ritter (1816), H. Ch. W. Sigwart (1839), Schaarschmidt (1850), dazu die Réfutation inédite de Spinoza, par Leibnitz, précédée d'un mémoire par A. Foucher de Carell, Par. 1854.


Spinsters (Spinnerinen), nennt man in England solche Mädchen, die keinen Mann bekommen.


Spint, Getreidemaß in Bremen = 2241/10, in Hamburg = 344, in Lüneburg = 392, in Rendsburg = 1079 Par. Kubikzoll.


Spinthriae, lat., geschnittene Steine od. Münzen mit obscönen Darstellungen.


Spira, Johannes de, ital. für Johannes von Speyer, deutscher Buchdrucker, der seine Kunst von Mainz aus nach Venedig verpflanzte, wo er 1469 zuerst Ciceros Briefe druckte; sein Bruder Wendelin setzte das Geschäft bis um 1477 fort.


Spirabel, lat.-deutsch, athembar; Spirabilität, Athembarkeit eines Gases; Spiranten, Hauchlaute: f, s, ch, sch, z.


Spiral, lat.-deutsch, schneckenförmig, gewunden.


Spirale, Spirallinie, krumme Linie, die einen bestimmten Punkt in unendlich vielen Windungen umkreist. Die gewöhnliche S. ist die archimedische. Diese entsteht an einem gleichmäßig um den Mittelpunkt sich drehenden Radius eines Kreises durch einen vom Mittelpunkt ausgehenden und gleichmäßig am Radius sich fortbewegenden Punkt, so daß derselbe nach vollendetem Umlauf des Radius die ganze Länge dieses durchlaufen hat. Bei der weitern Fortsetzung der S. geschieht die Fortbewegung des Punktes in der Verlängerung des Radius, nach dessen zweitem Umlauf der Punkt um die doppelte Länge des Radius vom Mittelpunkt absteht, nach dem

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[289/0290] Gott, noch mehr aber hatte Hegel Recht mit der Behauptung, S. habe die Welt geläugnet. Daß es überhaupt eine Welt u. Vielheit od. Einzeldinge für uns gibt, ist nach S. Folge mangelhafter Erkenntniß. Die Erkenntniß der Vernunft nämlich ist intuitiv, sie schaut Alles in der Einheit der göttlichen Substanz, mit dem Auge der Ewigkeit, sie allein ist wahre Erkenntniß; was sie aber geschaut, das vereinzelt, isolirt und verwirrt unsere Imagination, in deren Gebiet alle oberflächliche und verworrene Erkenntniß, namentlich alles Erfahren und Meinen gehört. Nur weil wir Imagination haben, gibt es für uns Einzeldinge, die etwas an und für sich zu sein scheinen. – Der Charakter der praktischen Philosophie S.s ergibt sich aus den erörterten Grundanschauungen. Der Mensch ist ein Modus, ein Glied in der endlosen Reihe bedingender Ursachen, von einem freien Willen kann bei ihm keine Rede sein, wir wähnen uns frei, weil wir unserer Handlungen bewußt sind, kennen aber die bestimmenden Ursachen derselben nicht. Gut und bös sind lediglich relative Begriffe, gebildet aus unserer Vergleichung der Dinge unter einander, von denen uns das eine nützlich oder gut, das andere schädlich (des Guten beraubend) oder böse vorkommt. Das höchste Gut ist die wahre Erkenntniß Gottes d. h. die Erkenntniß seines eigenen bessern Selbst; in ihr liegt die höchste Tugend und aus ihr fließt die höchste Seligkeit, die keineswegs Lohn der Tugend, sondern die Tugend selbst ist. Ist so Selbstvergötterung der archimedische Punkt u. Gipfel des Spinozismus und liegt in den praktischen Folgerungen desselben die schlagendste Widerlegung, so wimmelt sein System außerdem trotz der mathematischen Methode von Lücken u. Sprüngen. Der Tractatus theologico-politicus stempelt den S. zu einem Hauptverfechter des modernen Rationalismus, indem er darin die Nothwendigkeit der unbeschränkten freien Forschung für das Staatswohl und für die Frömmigkeit nachzuweisen sucht; er ist den metaphysischen Grundsätzen gegenüber schon deßhalb ohne Halt, weil man mit Recht fragt: woher und wozu der Anspruch auf freie Forschung, da doch der menschliche Geist gar keiner Freiheit fähig ist? – Gesammelte Schriften von Paulus (Jena 1802–1803), Gfrörer (1836), deutsche Uebersetzung mit einer geistreichen aber höchst befangenen Lebensbeschreibung von Berthold Auerbach (Stuttg. 1841, 5 B.); neuere Schriften über den Spinozismus von F. H. Jacobi (1785), Sigwart (1816), H. Ritter (1816), H. Ch. W. Sigwart (1839), Schaarschmidt (1850), dazu die Réfutation inédite de Spinoza, par Leibnitz, précédée d'un mémoire par A. Foucher de Carell, Par. 1854. Spinsters (Spinnerinen), nennt man in England solche Mädchen, die keinen Mann bekommen. Spint, Getreidemaß in Bremen = 2241/10, in Hamburg = 344, in Lüneburg = 392, in Rendsburg = 1079 Par. Kubikzoll. Spinthriae, lat., geschnittene Steine od. Münzen mit obscönen Darstellungen. Spira, Johannes de, ital. für Johannes von Speyer, deutscher Buchdrucker, der seine Kunst von Mainz aus nach Venedig verpflanzte, wo er 1469 zuerst Ciceros Briefe druckte; sein Bruder Wendelin setzte das Geschäft bis um 1477 fort. Spirabel, lat.-deutsch, athembar; Spirabilität, Athembarkeit eines Gases; Spiranten, Hauchlaute: f, s, ch, sch, z. Spiral, lat.-deutsch, schneckenförmig, gewunden. Spirale, Spirallinie, krumme Linie, die einen bestimmten Punkt in unendlich vielen Windungen umkreist. Die gewöhnliche S. ist die archimedische. Diese entsteht an einem gleichmäßig um den Mittelpunkt sich drehenden Radius eines Kreises durch einen vom Mittelpunkt ausgehenden und gleichmäßig am Radius sich fortbewegenden Punkt, so daß derselbe nach vollendetem Umlauf des Radius die ganze Länge dieses durchlaufen hat. Bei der weitern Fortsetzung der S. geschieht die Fortbewegung des Punktes in der Verlängerung des Radius, nach dessen zweitem Umlauf der Punkt um die doppelte Länge des Radius vom Mittelpunkt absteht, nach dem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/290>, abgerufen am 19.04.2024.