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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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ein trefflicher Papst, regierte 752 bis 757; gegen den Langobarden Aistulf, der das Exarchat von Ravenna weggenommen hatte und Rom selbst unaufhörlich bedrohte, holte S. den Franken Pipin zu Hilfe, der den Aistulf wiederholt züchtigte, das Exarchat u. 22 Städte dazu dem heil. Petrus zum Geschenke machte u. so den hauptsächlichsten Grund zum Kirchenstaate, damit aber zur politischen Unabhängigkeit des Papstthums legte. - S. IV., ein Sicilianer, Benedictinermönch, Papst 767-772, beseitigte 769 durch eine Lateransynode den Gegenpapst Konstantin, einen vornehmen Laien, dem schließlich die Augen ausgestochen wurden, verdammte die Beschlüsse, welche eine Aftersynode zu Konstantinopel wider die Bilderverehrung geschleudert hatte und rief dadurch harte Verfolgungen der Bilderverehrer hervor, mußte auch viel Ungemach vom Langobardenkönig Desiderius erdulden. - S. V., gewählt 816, krönte Ludwig d. F. und dessen Gemahlin Irmengardis, st. schon 817. - S. VI., Papst 885 bis 891, sehr fromm und wohlthätig, vertheidigte die Rechte der Kirche und des römischen Stuhles insbesondere mit Energie wider den Patriarchen Photius. - S. VII. (VI.), ein Römer, wurde 896 durch die Umtriebe der mächtigen Partei des Markgrafen Adalbert Papst, schändete seine Würde durch wahnsinnige Unmenschlichkeit gegen die Leiche seines Vorgängers und persönlichen Feindes Formosus und wurde dafür schon 897 im Kerker erdrosselt. - S. VIII., gewählt 929, regierte 2 Jahre, 1 Monat u. 15 Tage. - S. IX., ein geborner Deutscher und Verwandter des Kaisers Otto, gegen den Willen der Cardinäle vom Klerus und Volk 939 erwählt, wurde von den Römern mißhandelt, st. 942. - S. X., vorher Friedrich, der Herzogsfamilie von Lothringen angehörig, wurde durch Leo IX. Cardinaldiakon u. Kanzler des apostolischen Stuhles, dann Abt von Monte-Casino, 1057 Papst, regierte nicht lange aber trefflich, machte den Petrus Damiani zum Cardinalbischof von Ostia, schickte Hildebranden (s. Gregor VII.) als Gesandten zur Kaiserin Agnes, Heinrichs IV. Mutter, um ihr seine Wahl kundzuthun, st. 1058 vor der Rückkehr desselben.


Stephan, der Heilige, der erste König von Ungarn, 997 bis 15. August 1038 n. Chr.; geb. 979 zu Gran, der Sohn des Magyarenfürsten Gejsa und der Christin Sarolta, wurde er mit dem Vater u. dessen Familie 994 zu Gran getauft, vertauschte damit seinen bisherigen Namen Vaik mit dem Namen S., wurde mit Gisela, der Schwester des Bayerherzogs Heinrich vermählt u. verpflichtete sich eidlich, dem Christenglauben treu zu bleiben u. die Ungarn, die ihm schon vor seiner eigenen Taufe als dem Mitregenten Treue geschworen hatten, zu bekehren. Kaum nach Gejsas Tode zur Regierung gelangt, begann S. sofort sein Wort im ganzen Umfange zu lösen, obwohl der Haß der Magyaren gegen die Deutschen, die vorzugsweise das Christenthum predigten, sowie der Befehl, die Sklaven freizugeben, bald einen gefährlichen Aufstand hervorriefen. S. besiegte mit Hilfe der Deutschen die Empörer, rief Mönche u. Geistliche aus allen Nachbarländern herbei und konnte bald Ungarn in 10 Bisthümer, Gran als Metropole voran, eintheilen. Am 15. August 1000 ließ er sich zu Gran als König krönen, wozu ihm Papst Sylvester II. (s. Sylvester) die Krone übersandt hatte. Die Organisation der Bisthümer im einzelnen, der Bau von Kathedralen und Kirchen, die Errichtung von Schulen u. Bibliotheken dauerte fort, obwohl in Ungarn u. Siebenbürgen noch ein schwerer Aufstand niedergeschlagen werden mußte, u. als S. 1038 st., hatte das Christenthum bereits dermaßen Wurzel gefaßt u. war nebenbei die königl. Gewalt so erstarkt, daß seine Nachfolger (seine eigenen Kinder, darunter der hl. Emmerich, waren alle vor ihm gestorben und dies führte nach seinem Tode zu einer heillosen Verwirrung) keine allzugroße Mühe mehr hatten, die letzten widerstrebenden Elemente niederzuschlagen und zu vernichten. Gedächtnißtag S.s: der 2. Sept. An Lobreden und Lebensbeschreibungen war bis gegen Ende des vorigen Jahrh. kein Mangel, aber ein tüchtiger Historiker, der S.s Leben quellenmäßig behandelt

ein trefflicher Papst, regierte 752 bis 757; gegen den Langobarden Aistulf, der das Exarchat von Ravenna weggenommen hatte und Rom selbst unaufhörlich bedrohte, holte S. den Franken Pipin zu Hilfe, der den Aistulf wiederholt züchtigte, das Exarchat u. 22 Städte dazu dem heil. Petrus zum Geschenke machte u. so den hauptsächlichsten Grund zum Kirchenstaate, damit aber zur politischen Unabhängigkeit des Papstthums legte. – S. IV., ein Sicilianer, Benedictinermönch, Papst 767–772, beseitigte 769 durch eine Lateransynode den Gegenpapst Konstantin, einen vornehmen Laien, dem schließlich die Augen ausgestochen wurden, verdammte die Beschlüsse, welche eine Aftersynode zu Konstantinopel wider die Bilderverehrung geschleudert hatte und rief dadurch harte Verfolgungen der Bilderverehrer hervor, mußte auch viel Ungemach vom Langobardenkönig Desiderius erdulden. – S. V., gewählt 816, krönte Ludwig d. F. und dessen Gemahlin Irmengardis, st. schon 817. – S. VI., Papst 885 bis 891, sehr fromm und wohlthätig, vertheidigte die Rechte der Kirche und des römischen Stuhles insbesondere mit Energie wider den Patriarchen Photius. – S. VII. (VI.), ein Römer, wurde 896 durch die Umtriebe der mächtigen Partei des Markgrafen Adalbert Papst, schändete seine Würde durch wahnsinnige Unmenschlichkeit gegen die Leiche seines Vorgängers und persönlichen Feindes Formosus und wurde dafür schon 897 im Kerker erdrosselt. – S. VIII., gewählt 929, regierte 2 Jahre, 1 Monat u. 15 Tage. – S. IX., ein geborner Deutscher und Verwandter des Kaisers Otto, gegen den Willen der Cardinäle vom Klerus und Volk 939 erwählt, wurde von den Römern mißhandelt, st. 942. – S. X., vorher Friedrich, der Herzogsfamilie von Lothringen angehörig, wurde durch Leo IX. Cardinaldiakon u. Kanzler des apostolischen Stuhles, dann Abt von Monte-Casino, 1057 Papst, regierte nicht lange aber trefflich, machte den Petrus Damiani zum Cardinalbischof von Ostia, schickte Hildebranden (s. Gregor VII.) als Gesandten zur Kaiserin Agnes, Heinrichs IV. Mutter, um ihr seine Wahl kundzuthun, st. 1058 vor der Rückkehr desselben.


Stephan, der Heilige, der erste König von Ungarn, 997 bis 15. August 1038 n. Chr.; geb. 979 zu Gran, der Sohn des Magyarenfürsten Gejsa und der Christin Sarolta, wurde er mit dem Vater u. dessen Familie 994 zu Gran getauft, vertauschte damit seinen bisherigen Namen Vaik mit dem Namen S., wurde mit Gisela, der Schwester des Bayerherzogs Heinrich vermählt u. verpflichtete sich eidlich, dem Christenglauben treu zu bleiben u. die Ungarn, die ihm schon vor seiner eigenen Taufe als dem Mitregenten Treue geschworen hatten, zu bekehren. Kaum nach Gejsas Tode zur Regierung gelangt, begann S. sofort sein Wort im ganzen Umfange zu lösen, obwohl der Haß der Magyaren gegen die Deutschen, die vorzugsweise das Christenthum predigten, sowie der Befehl, die Sklaven freizugeben, bald einen gefährlichen Aufstand hervorriefen. S. besiegte mit Hilfe der Deutschen die Empörer, rief Mönche u. Geistliche aus allen Nachbarländern herbei und konnte bald Ungarn in 10 Bisthümer, Gran als Metropole voran, eintheilen. Am 15. August 1000 ließ er sich zu Gran als König krönen, wozu ihm Papst Sylvester II. (s. Sylvester) die Krone übersandt hatte. Die Organisation der Bisthümer im einzelnen, der Bau von Kathedralen und Kirchen, die Errichtung von Schulen u. Bibliotheken dauerte fort, obwohl in Ungarn u. Siebenbürgen noch ein schwerer Aufstand niedergeschlagen werden mußte, u. als S. 1038 st., hatte das Christenthum bereits dermaßen Wurzel gefaßt u. war nebenbei die königl. Gewalt so erstarkt, daß seine Nachfolger (seine eigenen Kinder, darunter der hl. Emmerich, waren alle vor ihm gestorben und dies führte nach seinem Tode zu einer heillosen Verwirrung) keine allzugroße Mühe mehr hatten, die letzten widerstrebenden Elemente niederzuschlagen und zu vernichten. Gedächtnißtag S.s: der 2. Sept. An Lobreden und Lebensbeschreibungen war bis gegen Ende des vorigen Jahrh. kein Mangel, aber ein tüchtiger Historiker, der S.s Leben quellenmäßig behandelt

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[326/0327] ein trefflicher Papst, regierte 752 bis 757; gegen den Langobarden Aistulf, der das Exarchat von Ravenna weggenommen hatte und Rom selbst unaufhörlich bedrohte, holte S. den Franken Pipin zu Hilfe, der den Aistulf wiederholt züchtigte, das Exarchat u. 22 Städte dazu dem heil. Petrus zum Geschenke machte u. so den hauptsächlichsten Grund zum Kirchenstaate, damit aber zur politischen Unabhängigkeit des Papstthums legte. – S. IV., ein Sicilianer, Benedictinermönch, Papst 767–772, beseitigte 769 durch eine Lateransynode den Gegenpapst Konstantin, einen vornehmen Laien, dem schließlich die Augen ausgestochen wurden, verdammte die Beschlüsse, welche eine Aftersynode zu Konstantinopel wider die Bilderverehrung geschleudert hatte und rief dadurch harte Verfolgungen der Bilderverehrer hervor, mußte auch viel Ungemach vom Langobardenkönig Desiderius erdulden. – S. V., gewählt 816, krönte Ludwig d. F. und dessen Gemahlin Irmengardis, st. schon 817. – S. VI., Papst 885 bis 891, sehr fromm und wohlthätig, vertheidigte die Rechte der Kirche und des römischen Stuhles insbesondere mit Energie wider den Patriarchen Photius. – S. VII. (VI.), ein Römer, wurde 896 durch die Umtriebe der mächtigen Partei des Markgrafen Adalbert Papst, schändete seine Würde durch wahnsinnige Unmenschlichkeit gegen die Leiche seines Vorgängers und persönlichen Feindes Formosus und wurde dafür schon 897 im Kerker erdrosselt. – S. VIII., gewählt 929, regierte 2 Jahre, 1 Monat u. 15 Tage. – S. IX., ein geborner Deutscher und Verwandter des Kaisers Otto, gegen den Willen der Cardinäle vom Klerus und Volk 939 erwählt, wurde von den Römern mißhandelt, st. 942. – S. X., vorher Friedrich, der Herzogsfamilie von Lothringen angehörig, wurde durch Leo IX. Cardinaldiakon u. Kanzler des apostolischen Stuhles, dann Abt von Monte-Casino, 1057 Papst, regierte nicht lange aber trefflich, machte den Petrus Damiani zum Cardinalbischof von Ostia, schickte Hildebranden (s. Gregor VII.) als Gesandten zur Kaiserin Agnes, Heinrichs IV. Mutter, um ihr seine Wahl kundzuthun, st. 1058 vor der Rückkehr desselben. Stephan, der Heilige, der erste König von Ungarn, 997 bis 15. August 1038 n. Chr.; geb. 979 zu Gran, der Sohn des Magyarenfürsten Gejsa und der Christin Sarolta, wurde er mit dem Vater u. dessen Familie 994 zu Gran getauft, vertauschte damit seinen bisherigen Namen Vaik mit dem Namen S., wurde mit Gisela, der Schwester des Bayerherzogs Heinrich vermählt u. verpflichtete sich eidlich, dem Christenglauben treu zu bleiben u. die Ungarn, die ihm schon vor seiner eigenen Taufe als dem Mitregenten Treue geschworen hatten, zu bekehren. Kaum nach Gejsas Tode zur Regierung gelangt, begann S. sofort sein Wort im ganzen Umfange zu lösen, obwohl der Haß der Magyaren gegen die Deutschen, die vorzugsweise das Christenthum predigten, sowie der Befehl, die Sklaven freizugeben, bald einen gefährlichen Aufstand hervorriefen. S. besiegte mit Hilfe der Deutschen die Empörer, rief Mönche u. Geistliche aus allen Nachbarländern herbei und konnte bald Ungarn in 10 Bisthümer, Gran als Metropole voran, eintheilen. Am 15. August 1000 ließ er sich zu Gran als König krönen, wozu ihm Papst Sylvester II. (s. Sylvester) die Krone übersandt hatte. Die Organisation der Bisthümer im einzelnen, der Bau von Kathedralen und Kirchen, die Errichtung von Schulen u. Bibliotheken dauerte fort, obwohl in Ungarn u. Siebenbürgen noch ein schwerer Aufstand niedergeschlagen werden mußte, u. als S. 1038 st., hatte das Christenthum bereits dermaßen Wurzel gefaßt u. war nebenbei die königl. Gewalt so erstarkt, daß seine Nachfolger (seine eigenen Kinder, darunter der hl. Emmerich, waren alle vor ihm gestorben und dies führte nach seinem Tode zu einer heillosen Verwirrung) keine allzugroße Mühe mehr hatten, die letzten widerstrebenden Elemente niederzuschlagen und zu vernichten. Gedächtnißtag S.s: der 2. Sept. An Lobreden und Lebensbeschreibungen war bis gegen Ende des vorigen Jahrh. kein Mangel, aber ein tüchtiger Historiker, der S.s Leben quellenmäßig behandelt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/327>, abgerufen am 19.04.2024.