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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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ins bitterste Elend; der hohe Preis des umfangreichen Werkes war nämlich dem Absatz von vornherein ungünstig u. zudem lieferte ein gewisser I. Scapula, ein geborner Deutscher u. langjähriger Gehilfe des Henri S., unter dem Titel Lexicon graeco-latinum einen brauchbaren u. verhältnißmäßig wohlfeilen Auszug, der von 1579 an zu Basel oft erschien. S. irrte arm und unstät in der Welt herum und st. 1598 im Hospital zu Lyon geistig zerrüttet. - In Genf setzte das Geschäft bis 1626 fort Paulus S., der Sohn Heinrichs, dann ein naher Verwandter, Charles, der letzte S. aber, Antoine, st. 1674 blind zu Paris im Hotel-Dieu.


Stephenson (Stihfus'n), George, geb. 1781 bei Newcastle, Sohn armer Eltern, arbeitete sich vom gewöhnlichen Maschinisten zum Director der großen Kohlenwerke des Lord Ravensworth empor, baute 1812 auf der dortigen zum Kohlentransport bestimmten Schienenbahn die erste Locomotive, vollendete 1825 die erste zum allgemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn und stellte 1829 auf die Manchester-Liverpooler Eisenbahn die Locomotive, deren Construction seitdem nicht wesentlich verändert wurde. S. gründete mit seinem Sohne eine großartige Maschinenfabrik zu Newcastle, erwarb große Kohlen- und Eisenwerke u. st. 1848 als einer der reichsten Engländer. Sein Sohn Robert, geb. 1803, ist vielleicht der erste Civilingenieur unserer Zeit, am berühmtesten durch die Erbauung der Britanniabrücken (s. d.).


Steppe, aus dem Russischen, baumlose Ebene, mit Gras u. Kräutern bewachsen, oder auch öde und dürr; die Flüsse u. Seen darin (S.nflüsse, S.nseen) sind meistens salzhaltig.


Sterbekassen, Leichenvereine, sind Gesellschaften, deren Mitglieder bestimmte Beiträge zusammenschießen, woraus den Erben eines verstorbenen Mitglieds eine gewisse Summe ausgefolgt wird (in der Regel zur Bestreitung der Beerdigungskosten).


Sterbelehen hieß die Abgabe, welche von den Leibeserben eines verstorbenen Lehenmannes dem Gutsherrn zu entrichten war.


Sterblichkeit, s. Mortalität.


Stercoranisten (von stercus, Darmkoth), im Mittelalter der Name derjenigen, welche behaupteten, Wein und Brot im Abendmahle werde wie gewöhnliche Nahrung verdaut und durch Exsecretion ausgeschieden.


Stere, frz. Körpermaß = 1 Kubikmetre.


Stereochromie, 1846 von Fuchs u. Schlotthauer in München erfundene Wandmalerei, wobei auf dem zubereiteten Grunde das Gemälde mit Wasserfarben aufgetragen, hierauf mit einer chemischen, dem Wasserglase ähnlichen Mischung übergossen und dadurch gegen die Einwirkung der Atmosphäre, der Alkalien und Säuren geschützt bleibt; außerdem haben solche Gemälde feurigere und tiefere Farben als die gewöhnlichen Fresken.


Stereographie, aus dem Griech., Körperzeichnung, Zeichnung von Körpern auf einer Fläche; stereographische Projection, s. Projection.


Stereometrie, Theil der Geometrie, welcher das Maß des Rauminhalts der Körper behandelt; stereometrisch, zur S. gehörig, körperlich gemessen.


Stereotisch, in der Heilkunde: ausgetrocknet, ausgedörrt.


Stereotomie, Theil der Stereometrie, der von den Durchschnitten der Körper handelt; in der Baukunst die Kunst, Steine in bestimmten Formen zu behauen, besonders in Bezug auf die Fugenschnitte von Gewölbsteinen, vermittelst derer das Gewölbe durch seine eigene Schwere, ohne Mörtel, sich hält.


Stereotypie, heißt das Anfertigen von Metallplatten, auf welchen sich der Schriftsatz in feststehenden Buchstaben darstellt. Der Druck mit diesen Platten heißt Stereotypendruck. Man bezweckt dadurch, daß ein Werk nicht bei jeder neuen Auflage abermals gesetzt werden muß, indem die vorräthigen Platten jederzeit zum Druck benutzt werden können, u. daß bei dem einmal corrigirten u. sodann stereotypirten Satz keine weiteren Fehler vorkommen, sondern alle Auflagen durchaus gleich sind, was namentlich bei Schulbüchern, mathematischen Werken etc. von wesentlichem Nutzen

ins bitterste Elend; der hohe Preis des umfangreichen Werkes war nämlich dem Absatz von vornherein ungünstig u. zudem lieferte ein gewisser I. Scapula, ein geborner Deutscher u. langjähriger Gehilfe des Henri S., unter dem Titel Lexicon graeco-latinum einen brauchbaren u. verhältnißmäßig wohlfeilen Auszug, der von 1579 an zu Basel oft erschien. S. irrte arm und unstät in der Welt herum und st. 1598 im Hospital zu Lyon geistig zerrüttet. – In Genf setzte das Geschäft bis 1626 fort Paulus S., der Sohn Heinrichs, dann ein naher Verwandter, Charles, der letzte S. aber, Antoine, st. 1674 blind zu Paris im Hôtel-Dieu.


Stephenson (Stihfus'n), George, geb. 1781 bei Newcastle, Sohn armer Eltern, arbeitete sich vom gewöhnlichen Maschinisten zum Director der großen Kohlenwerke des Lord Ravensworth empor, baute 1812 auf der dortigen zum Kohlentransport bestimmten Schienenbahn die erste Locomotive, vollendete 1825 die erste zum allgemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn und stellte 1829 auf die Manchester-Liverpooler Eisenbahn die Locomotive, deren Construction seitdem nicht wesentlich verändert wurde. S. gründete mit seinem Sohne eine großartige Maschinenfabrik zu Newcastle, erwarb große Kohlen- und Eisenwerke u. st. 1848 als einer der reichsten Engländer. Sein Sohn Robert, geb. 1803, ist vielleicht der erste Civilingenieur unserer Zeit, am berühmtesten durch die Erbauung der Britanniabrücken (s. d.).


Steppe, aus dem Russischen, baumlose Ebene, mit Gras u. Kräutern bewachsen, oder auch öde und dürr; die Flüsse u. Seen darin (S.nflüsse, S.nseen) sind meistens salzhaltig.


Sterbekassen, Leichenvereine, sind Gesellschaften, deren Mitglieder bestimmte Beiträge zusammenschießen, woraus den Erben eines verstorbenen Mitglieds eine gewisse Summe ausgefolgt wird (in der Regel zur Bestreitung der Beerdigungskosten).


Sterbelehen hieß die Abgabe, welche von den Leibeserben eines verstorbenen Lehenmannes dem Gutsherrn zu entrichten war.


Sterblichkeit, s. Mortalität.


Stercoranisten (von stercus, Darmkoth), im Mittelalter der Name derjenigen, welche behaupteten, Wein und Brot im Abendmahle werde wie gewöhnliche Nahrung verdaut und durch Exsecretion ausgeschieden.


Stère, frz. Körpermaß = 1 Kubikmetre.


Stereochromie, 1846 von Fuchs u. Schlotthauer in München erfundene Wandmalerei, wobei auf dem zubereiteten Grunde das Gemälde mit Wasserfarben aufgetragen, hierauf mit einer chemischen, dem Wasserglase ähnlichen Mischung übergossen und dadurch gegen die Einwirkung der Atmosphäre, der Alkalien und Säuren geschützt bleibt; außerdem haben solche Gemälde feurigere und tiefere Farben als die gewöhnlichen Fresken.


Stereographie, aus dem Griech., Körperzeichnung, Zeichnung von Körpern auf einer Fläche; stereographische Projection, s. Projection.


Stereometrie, Theil der Geometrie, welcher das Maß des Rauminhalts der Körper behandelt; stereometrisch, zur S. gehörig, körperlich gemessen.


Stereotisch, in der Heilkunde: ausgetrocknet, ausgedörrt.


Stereotomie, Theil der Stereometrie, der von den Durchschnitten der Körper handelt; in der Baukunst die Kunst, Steine in bestimmten Formen zu behauen, besonders in Bezug auf die Fugenschnitte von Gewölbsteinen, vermittelst derer das Gewölbe durch seine eigene Schwere, ohne Mörtel, sich hält.


Stereotypie, heißt das Anfertigen von Metallplatten, auf welchen sich der Schriftsatz in feststehenden Buchstaben darstellt. Der Druck mit diesen Platten heißt Stereotypendruck. Man bezweckt dadurch, daß ein Werk nicht bei jeder neuen Auflage abermals gesetzt werden muß, indem die vorräthigen Platten jederzeit zum Druck benutzt werden können, u. daß bei dem einmal corrigirten u. sodann stereotypirten Satz keine weiteren Fehler vorkommen, sondern alle Auflagen durchaus gleich sind, was namentlich bei Schulbüchern, mathematischen Werken etc. von wesentlichem Nutzen

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[328/0329] ins bitterste Elend; der hohe Preis des umfangreichen Werkes war nämlich dem Absatz von vornherein ungünstig u. zudem lieferte ein gewisser I. Scapula, ein geborner Deutscher u. langjähriger Gehilfe des Henri S., unter dem Titel Lexicon graeco-latinum einen brauchbaren u. verhältnißmäßig wohlfeilen Auszug, der von 1579 an zu Basel oft erschien. S. irrte arm und unstät in der Welt herum und st. 1598 im Hospital zu Lyon geistig zerrüttet. – In Genf setzte das Geschäft bis 1626 fort Paulus S., der Sohn Heinrichs, dann ein naher Verwandter, Charles, der letzte S. aber, Antoine, st. 1674 blind zu Paris im Hôtel-Dieu. Stephenson (Stihfus'n), George, geb. 1781 bei Newcastle, Sohn armer Eltern, arbeitete sich vom gewöhnlichen Maschinisten zum Director der großen Kohlenwerke des Lord Ravensworth empor, baute 1812 auf der dortigen zum Kohlentransport bestimmten Schienenbahn die erste Locomotive, vollendete 1825 die erste zum allgemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn und stellte 1829 auf die Manchester-Liverpooler Eisenbahn die Locomotive, deren Construction seitdem nicht wesentlich verändert wurde. S. gründete mit seinem Sohne eine großartige Maschinenfabrik zu Newcastle, erwarb große Kohlen- und Eisenwerke u. st. 1848 als einer der reichsten Engländer. Sein Sohn Robert, geb. 1803, ist vielleicht der erste Civilingenieur unserer Zeit, am berühmtesten durch die Erbauung der Britanniabrücken (s. d.). Steppe, aus dem Russischen, baumlose Ebene, mit Gras u. Kräutern bewachsen, oder auch öde und dürr; die Flüsse u. Seen darin (S.nflüsse, S.nseen) sind meistens salzhaltig. Sterbekassen, Leichenvereine, sind Gesellschaften, deren Mitglieder bestimmte Beiträge zusammenschießen, woraus den Erben eines verstorbenen Mitglieds eine gewisse Summe ausgefolgt wird (in der Regel zur Bestreitung der Beerdigungskosten). Sterbelehen hieß die Abgabe, welche von den Leibeserben eines verstorbenen Lehenmannes dem Gutsherrn zu entrichten war. Sterblichkeit, s. Mortalität. Stercoranisten (von stercus, Darmkoth), im Mittelalter der Name derjenigen, welche behaupteten, Wein und Brot im Abendmahle werde wie gewöhnliche Nahrung verdaut und durch Exsecretion ausgeschieden. Stère, frz. Körpermaß = 1 Kubikmetre. Stereochromie, 1846 von Fuchs u. Schlotthauer in München erfundene Wandmalerei, wobei auf dem zubereiteten Grunde das Gemälde mit Wasserfarben aufgetragen, hierauf mit einer chemischen, dem Wasserglase ähnlichen Mischung übergossen und dadurch gegen die Einwirkung der Atmosphäre, der Alkalien und Säuren geschützt bleibt; außerdem haben solche Gemälde feurigere und tiefere Farben als die gewöhnlichen Fresken. Stereographie, aus dem Griech., Körperzeichnung, Zeichnung von Körpern auf einer Fläche; stereographische Projection, s. Projection. Stereometrie, Theil der Geometrie, welcher das Maß des Rauminhalts der Körper behandelt; stereometrisch, zur S. gehörig, körperlich gemessen. Stereotisch, in der Heilkunde: ausgetrocknet, ausgedörrt. Stereotomie, Theil der Stereometrie, der von den Durchschnitten der Körper handelt; in der Baukunst die Kunst, Steine in bestimmten Formen zu behauen, besonders in Bezug auf die Fugenschnitte von Gewölbsteinen, vermittelst derer das Gewölbe durch seine eigene Schwere, ohne Mörtel, sich hält. Stereotypie, heißt das Anfertigen von Metallplatten, auf welchen sich der Schriftsatz in feststehenden Buchstaben darstellt. Der Druck mit diesen Platten heißt Stereotypendruck. Man bezweckt dadurch, daß ein Werk nicht bei jeder neuen Auflage abermals gesetzt werden muß, indem die vorräthigen Platten jederzeit zum Druck benutzt werden können, u. daß bei dem einmal corrigirten u. sodann stereotypirten Satz keine weiteren Fehler vorkommen, sondern alle Auflagen durchaus gleich sind, was namentlich bei Schulbüchern, mathematischen Werken etc. von wesentlichem Nutzen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/329>, abgerufen am 29.03.2024.